Unterschied zwischen Bulldoggenameisen, Bulletants & 24-Stunden-Ameisen
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#1 Unterschied zwischen Bulldoggenameisen, Bulletants & 24-Stunden-Ameisen
Hey, sind Bulldogenameisen, 24 Stunden Ameisen, Bulletants das gleiche oder unterschiedliche Arten? Weil ich habe viel über diese Arten gehört im Zusammenhang mit schmerzhaften Stiche, aber was sind die Unterschiede?
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Joachim
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#2 Unterschied
Hi Oskar, Bulldoggenameisen ist eine allgemeine Bezeichnung für die Gattung Myrmecia aus Australien, auch genannt "Jack Jumpers". Das sind eher grazile, aber große Jäger mit gutem Sehvermögen, viele Arten verfügen über Sprungfähigkeiten.
Mit der Bullet Ant oder "24 Stunden Ameise" ist Paraponera clavata gemeint, die in den südamerikanischen Tropen vorkommt. Diese Ameise gilt als die gefährlichste der Welt mit einem noch deutlich stärkeren Stich als Myrmecia.
Die dritten "großen Stecher" wären Paltothyreus tarsatus aus dem afrikanischen Dschungel, ähnlich groß und ihr Stich liegt etwa zwischen Myrmecia und Paraponera. Ich hatte einmal das Vergnügen und mein gesamter Unterarm war zwei Tage angeschwollen.
Die Gynen aller drei von diesen Ameisen sind nur wenig größer als die Arbeiterinnen. Sie gründen allesamtsemiclaustral , müssen also aktiv jagen und auch viel Futter einholen, allerdings ist ihre Erfolgsquote deutlich höher als es oft zu lesen ist. Diese Königinnen sind massive Jäger und im Grunde eine gut gepanzerte und sehr starke Hornisse. Es kommt nicht selten vor, dass die Gyne wütend aus dem Nest kommt, wenn man mit dem Finger auf den Boden neben ihrer Kammer klopft.
Mit der Bullet Ant oder "24 Stunden Ameise" ist Paraponera clavata gemeint, die in den südamerikanischen Tropen vorkommt. Diese Ameise gilt als die gefährlichste der Welt mit einem noch deutlich stärkeren Stich als Myrmecia.
Die dritten "großen Stecher" wären Paltothyreus tarsatus aus dem afrikanischen Dschungel, ähnlich groß und ihr Stich liegt etwa zwischen Myrmecia und Paraponera. Ich hatte einmal das Vergnügen und mein gesamter Unterarm war zwei Tage angeschwollen.
Die Gynen aller drei von diesen Ameisen sind nur wenig größer als die Arbeiterinnen. Sie gründen allesamt
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Serafine
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#3 Unterschied
Zusatzinfo, weil vielleicht interessant,
die giftigste Ameise der Welt ist Pogonomyrmex maricopa, allgemein sind Pogonomyrmex (Körnerfresser aus Amerika) sehr giftig. Nicht lebensgefährlich für Menschen, aber wohl sehr unangenehm und für kleinere Nagetiere können schon ein paar wenige Stiche tödlich enden.
Die für Menschen gefährlichsten Ameisen dürften die australischen Myrmecia sein, da ihr Gift dem von Wespen und Bienen stark ähnelt - ist man gegen die allergisch, hat man gute Chance, dass einen besagte Ameisen auch flatlinen können. Das könnte aber auch noch auf ein paar andere exotische Gattungen zutreffen.
die giftigste Ameise der Welt ist Pogonomyrmex maricopa, allgemein sind Pogonomyrmex (Körnerfresser aus Amerika) sehr giftig. Nicht lebensgefährlich für Menschen, aber wohl sehr unangenehm und für kleinere Nagetiere können schon ein paar wenige Stiche tödlich enden.
Die für Menschen gefährlichsten Ameisen dürften die australischen Myrmecia sein, da ihr Gift dem von Wespen und Bienen stark ähnelt - ist man gegen die allergisch, hat man gute Chance, dass einen besagte Ameisen auch flatlinen können. Das könnte aber auch noch auf ein paar andere exotische Gattungen zutreffen.
- Schedow
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#5 Unterschied zwischen Bulldoggenameisen, Bulletants & 24-Stunden-Ameisen
Myrmecia (Bulldoggenameisen) und Pogonomyrmex sind Myrmeciinae
Paraponera clavata (Bulletants, 24-Stunden Ameisen) sind Paraponerinae
Paltothyreus tarsatus sind Ponerinae
Das wären jetzt die Unterfamilien von den bereits erwähnten Arten, zu den Urameisen zählen nur Ponerinae
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Serafine
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#6 Unterschied zwischen Bulldoggenameisen, Bulletants & 24-Stunden-Ameisen
Wobei "Urameisen" (genauso wie das englische Dinosaur Ant) auch wieder so ein klassischer Bullshitbegriff ist, wie man ihn häufig in der Literatur findet, der etwas impliziert was nicht da ist.
Generell gibt es sowas wie "lebende Fossilien" in dem Sinne wie es häufig behauptet wird nicht. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hatte exakt gleich viel Zeit sich zu entwickeln - manche haben nur eine Nische gefunden, die keine weitere große Veränderung in Körperbau oder Verhalten erforderte. Genetisch haben sich diese Organismen auch weiterentwickelt und sind keine Quasi-Klone der Organismen, die vor 5 Millionen Jahren gelebt haben. Manche können genetisch sogar überraschend anders sein, obwohl sie sich in ihrer Form fast nicht verändert haben (und dann gibt es noch das ganze Fass mit Arten die aus verschiedensten Gründen praktisch identisch aussehen - konvergente Evolution, Mimikry, Cryptic Speciation und so weiter...).
Bei Ameisen spricht man in der Regel von "primitiven" Arten (was wieder ein ganz anderer Begriff ist und mit "Urameisen" (was eine Bezeichnung für eine spezifische Unterfamilie ist) überhaupt nichts zu tun hat), wenn sie nicht das ausgeprägte Sozialverhalten der "höheren" Ameisen zeigen. Also sprich, wenn die Ameisen an und für sich recht wespenartig sind, die Arbeiterinnen alleine jagen oder nur geringe Kooperation zeigen (außer es handelt sich um hyperspezialisierte Spezies wie Cataglyphis-Wüstenameisen) und die Kolonien nicht allzu groß werden.
"Primitiv" wären dann u.a. Arten aus der Unterfamilie Ponerinae (Ponera, Diacamma, Harpegnathos, Odontomachus), den Gattungen Nothomyrmecia, Myrmecia, Martialis, und noch ein paar andere - wobei man auch da immer vorsichtig sein muss, manchmal ist die "Primitivheit" sekundär, wie bei Gräsern, die sich von Windbestäubern zu Blütenpflanzen und dann wieder zu Windbestäubern "zurückentwickelt" (eigentlich weiterentwickelt) haben.
Biologie ist kompliziert (und es wird umso schlimmer, je genauer man hinschaut).
Generell gibt es sowas wie "lebende Fossilien" in dem Sinne wie es häufig behauptet wird nicht. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hatte exakt gleich viel Zeit sich zu entwickeln - manche haben nur eine Nische gefunden, die keine weitere große Veränderung in Körperbau oder Verhalten erforderte. Genetisch haben sich diese Organismen auch weiterentwickelt und sind keine Quasi-Klone der Organismen, die vor 5 Millionen Jahren gelebt haben. Manche können genetisch sogar überraschend anders sein, obwohl sie sich in ihrer Form fast nicht verändert haben (und dann gibt es noch das ganze Fass mit Arten die aus verschiedensten Gründen praktisch identisch aussehen - konvergente Evolution, Mimikry, Cryptic Speciation und so weiter...).
Bei Ameisen spricht man in der Regel von "primitiven" Arten (was wieder ein ganz anderer Begriff ist und mit "Urameisen" (was eine Bezeichnung für eine spezifische Unterfamilie ist) überhaupt nichts zu tun hat), wenn sie nicht das ausgeprägte Sozialverhalten der "höheren" Ameisen zeigen. Also sprich, wenn die Ameisen an und für sich recht wespenartig sind, die Arbeiterinnen alleine jagen oder nur geringe Kooperation zeigen (außer es handelt sich um hyperspezialisierte Spezies wie Cataglyphis-Wüstenameisen) und die Kolonien nicht allzu groß werden.
"Primitiv" wären dann u.a. Arten aus der Unterfamilie Ponerinae (Ponera, Diacamma, Harpegnathos, Odontomachus), den Gattungen Nothomyrmecia, Myrmecia, Martialis, und noch ein paar andere - wobei man auch da immer vorsichtig sein muss, manchmal ist die "Primitivheit" sekundär, wie bei Gräsern, die sich von Windbestäubern zu Blütenpflanzen und dann wieder zu Windbestäubern "zurückentwickelt" (eigentlich weiterentwickelt) haben.
Biologie ist kompliziert (und es wird umso schlimmer, je genauer man hinschaut).