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Camponotus nicobarensis sterben!

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Tafel
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#1 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Tafel » 22. Januar 2024, 20:21

Hallo Liebes Ameisenforum,

Ich hätte mir lange Überlegt, ob ich meinen "Frust" hier kundtun will. Eigentlich hatte ich mich hier angemeldet, um als stiller Mitleser alle Funktionen des Forums nutzten zu können. Naja, aber alle Funktionen nutze ich ja nur, wenn ich auch Threads eröffne!

Aber um was geht es überhaupt?

Ich spiele schon einige Zeit damit, Ameisen zu halten, nur war im Sommer meine Zeit sehr beschränkt. Vor ca. 1 1/2 Monaten hats mich dann aber doch gepackt und ich orderte meine erste Kolonie. Camponotus nicobarensis, eine für Anfänger leichte Art welche mich auch optisch angesprochen hat. Und zunächst lief auch alles gut, die Tiere kamen zwar trotz Heatpack recht Kühl an, schienten aber sehr aktiv zu sein. Die Königin + 9 Arbeiterinnen hatten prallgefüllte Gaster, man konnte sogar die gelbe Flüssigkeit (wahrscheinlich Sunburst) erkennen und einiges an Brut. Also ab in eine modifizierte Tupperbox. Mit Sunburst und Stubenfliegen lief die erste Woche alles gut, obwohl ich nicht sehen konnte, ob die Tiere tatsächlich Futter annahmen. Ab der zweiten Woche gab es dann die erste tote Arbeiterin. Ich reagierte sofort und orderte eine neue Arena aus Glas (20x10x10), da ich dachte, die Tiere vertragen entweder den Kunststoff nicht, oder würden beim Öffnen des Deckels zu sehr gestresst (1-2x die Woche). Nun musste die neue Arena nur angekommen! Es war schon sehr schwer, nicht jeden Tag den Deckel aufzureißen und ein sattes MAHLZEIT! reinzubrüllen und die Mädels zu Fragen: Un, wie?

Bis die Tiere also Umzogen, vergingen weitere 3 Wochen, ich welchen weitere 3 Arbeiterinnen umkamen. Beim Umzug viel mir auf, wie leer der Gaster der Königin war und wie wenig Brut noch vorhanden war. In der neuen Arena kam dann noch Invertzuckersirup, Wasser mit Harnstoff (UREA) (ca. 15%) und Heimchen auf die Speisekarte. Ich dachte: Jetzt habt ihr doch alles was ihr braucht! Sie haben sogar ihr RG in der neuen Arena gewechselt, ein neues Eierpaket war vorhanden und die Königin hatte wieder einen Prall gefüllten Gaster... Tja, aber nach 1 1/2 Wochen ging das sterben weiter...

Stand heute, leben noch die Königin und eine Arbeiterin mit einer Larve...

Aber genug geschnackt! Fakten:

Tod:
Sterbende Tiere irrten in der Arena umher, ehe sie sich auf dem Rücken liegend langsam zu Tode krampften. Alle toten Tieren hatten leere Gaster.

Tupperbox:
ca. 10x10x5, Loch mit Durchmesser 30mm mit Aquarien-Silikon geklebter Gaze, Zewa als Bodengrund, Sunburst angereicht in Kronkorken und Watte.
Internes Klima: 20-23°C, 40-50% Luftfeuchte.

Glas-Arena:
20x10x10, 1x Durchmesser 50mm Gaze, 1x Durchmesser 50mm Stopfen für Thermo- und Hygrometer. Sand als Bodengrund, vier kleine Holzstückchen (Von einem Ameisenshop).
Internes Klima: 22-25°C, 40-50% Luftfeuchte.

Beheizt habe ich beide Arenen über eine Heizmatte von unten, dabei war bei der Tupperbox ca. 1,5 cm Abstand und bei der Glasarena 5-10mm. Beide sind mit Moosgummi gelagert. Auf der Heizmatte selbst, habe ich ein weiteres Thermometer, welches eine Überhitzung (>30°C) anzeigen soll.
Die Ameisen stehen zwar in der Nähe eines Fensters, über dieses kann aber nicht direkt die Sonne einstrahlen. Um die indirekte Bestrahlung zu vermeiden habe ich den Rollladen so abgesenkt, dass allerhöchstens indirekte, indirekte Strahlung auf die Arena treffen kann.

Hier ein paar Ideen zum Scheitern:

Stress: Zwar habe ich nur in der ersten Woche mehr als 2x die Arena geöffnet, danach aber nicht mehr. Auch habe ich an der Glasarena die Möglichkeit, besser von außen den Ameisen zuzuschauen und füttern kann ich über eine der beiden 50mm Bohrungen und muss nicht den festsitzenden Tupperdeckel abziehen. ABER! In meinem Schlafzimmer ist Korkboden und die Ameisen stehen auf einer Kommode. Vermutlich muss es bei heranlaufen an die Arena zu einem Erdbeben für die kleinen Tierchen gekommen sein und ich habe 1-2x am Tag von außen auf die Arena geblickt, ohne Taschenlampe und klopfen an der Scheibe. Zusätzlich habe ich ca. 3-4x am Tag das Zimmerlicht angemacht, vor dem Einzug der Ameisen hatte ich aber einen der drei Strahler abgebaut, damit diese nicht direkt geblendet werden. Könnte aber ein weitere Stressfaktor sein.

Futter: Mittlerweile habe ich Stubenfliegen, Terflys um genau zu sein. Diese habe ich ca. 4 Wochen lang aus dem Aufzuchtbehälter abgesammelt. Die Abgesammelten Tiere wurde sofort eingefroren und erst nach min. 48h bei -18°C verfüttert. Nur einmal am Anfang habe ich eine Fliege für ca. 6 Sekunden unter kochendes Wasser gehalten. Selbes gilt für die Heimchen, nur eine wurde Überbrüht, der Rest nach min. 48h verfüttert. Zusätzlich habe ich sogar noch Schokoschaben angeschafft...
Ich denke nicht, das die Stubenfliegen für das Sterben verantwortlich sind, bei den Heimchen und Schokoschaben bin ich mir aber auch unsicher. Ich habe diesen Tieren nach erhalt, Gurken, Tomaten und Karotten gefüttert für ca. 36h bis ich diese auch eingefroren hatte, bis dahin waren alle Tiere lebendig.
Nun ist es so, ich habe das Gemüse zwar gewaschen, aber nicht die Schale entfernt... auch war das Gemüse kein Bio. Evtl. sind die Heimchen und die Schokoschaben also Insektizid belastet? Aber die ersten Arbeiterinnen starben bereits bevor ich Heimchen gefüttert hatte, also doch die Stubenfliegen?
Dazu muss aber angemerkt sein, dass die Ameisen zu keinem Zeitpunkt Proteinfutter in Ihr Nest schleppten, auch konnte ich nicht sehen wie sie an den Insekten selbst speißten. Lediglich am Sunburst konnte ich zweimal eine Ameise beobachten. Dennoch ist aktuell nur das Gaster der Königin gefüllt, und nach ihrem mehrfachen Brutfraß wundert mich das nichtmal...

Milieu: Bisher war es leider sehr Kalt, dies hat sich auch in meiner Zimmertemperatur geäußert. Knackige 17-19°C und 30-35% Luftfeuchte. Da diese Werte aber innerhalb der Arena besser sind, denke ich kann man dies Ausschließen. Aber könnten andere Dinge in meiner Luft sein, welche mir zwar nichts ausmachen, aber den Ameisen? Ich meine ich verwende kein Raumspray oder ähnliches, Parfum, Deo, etc. Trage ich auch nicht in diesem Zimmer auf. Oder war es schlicht zu Kalt und/oder zu Trocken?

Milben: Das war meine erste Vermutung, den Fakt ist, ließt man sich ein paar Berichte über Milbenbefall durch, so bedeutet das den Tod einer Kolonie.
In meinem Fall konnte ich aber sowohl mit USB Mikroskop als auch einer 7,5x Lupe keinerlei Milben erkennen.

Krankheiten/Pilz: Möglich, aber unmöglich zu beweisen.

Weitere Ideen habe ich nicht, eventuell fällt euch noch was ein oder auf.
Und da ich trotz dieses Scheiterns angetan von der Ameisenhaltung bin, möchte ich zumindest meine Lehren daraus ziehen und so auch den voraussichtlichen Tod der Kolonie nicht unnütz machen.

Anbei habe ich noch Bilder von der aktuellen Arena und Mikroskop und Lupenbilder von einer gestern gestorbenen Ameise, zumindest dachte ich das, bis sie beim beobachten immer noch gezuckt hatte.
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#2 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Rapunzula » 22. Januar 2024, 21:21

Hallo Tafel,

Damit es einfacher geht, antworte ich direkt in Deinem Text mit rot!
Ich halte seit 49 Monaten mehr oder weniger erfolgreich eine Kolonie Camponotus nicobarensis


Hallo Liebes Ameisenforum,

Ich hätte mir lange Überlegt, ob ich meinen "Frust" hier kundtun will. Eigentlich hatte ich mich hier angemeldet, um als stiller Mitleser alle Funktionen des Forums nutzten zu können. Naja, aber alle Funktionen nutze ich ja nur, wenn ich auch Threads eröffne! Richtig

Aber um was geht es überhaupt?

Ich spiele schon einige Zeit damit, Ameisen zu halten, nur war im Sommer meine Zeit sehr beschränkt. Vor ca. 1 1/2 Monaten hats mich dann aber doch gepackt und ich orderte meine erste Kolonie. Camponotus nicobarensis, eine für Anfänger leichte Art welche mich auch optisch angesprochen hat. Und zunächst lief auch alles gut, die Tiere kamen zwar trotz Heatpack recht Kühl an (soll kein Problem sein, meine wurden am 12.12.2019 per Post angeliefert, es war Kalt, bei waren es Königin und drei Arbeiterinnen), schienten aber sehr aktiv zu sein (meine waren nicht Akriv). Die Königin + 9 Arbeiterinnen hatten prallgefüllte Gaster, man konnte sogar die gelbe Flüssigkeit (wahrscheinlich Sunburst) erkennen und einiges an Brut. Also ab in eine modifizierte Tupperbox. Mit Sunburst und Stubenfliegen lief die erste Woche alles gut, obwohl ich nicht sehen konnte, ob die Tiere tatsächlich Futter annahmen. Ab der zweiten Woche gab es dann die erste tote Arbeiterin. Ich reagierte sofort und orderte eine neue Arena aus Glas (20x10x10), da ich dachte, die Tiere vertragen entweder den Kunststoff nicht, oder würden beim Öffnen des Deckels zu sehr gestresst (1-2x die Woche)(Camponotus nicobarensis sind nicht so schnell gestresst, meine auf jedenfall gar nicht) . Nun musste die neue Arena nur angekommen! Es war schon sehr schwer, nicht jeden Tag den Deckel aufzureißen und ein sattes MAHLZEIT! reinzubrüllen und die Mädels zu Fragen: Un, wie? (Das kenne ich aus meinen Angangstagen)

Bis die Tiere also Umzogen, vergingen weitere 3 Wochen (ging bei mir ca. 3 Monate, wenn ich mich nicht irre), ich welchen weitere 3 Arbeiterinnen umkamen. Beim Umzug viel mir auf, wie leer der Gaster der Königin war und wie wenig Brut noch vorhanden war. In der neuen Arena kam dann noch Invertzuckersirup (selbst gemacht?) Wasser mit Harnstoff (UREA) (Streich Harnstoff erstmal von der Menüliste) (ca. 15%) und Heimchen (Heimchen bitte zerschneiden damit sie leicht gefressen werden können) auf die Speisekarte. Ich dachte: Jetzt habt ihr doch alles was ihr braucht! Sie haben sogar ihr RG in der neuen Arena gewechselt, ein neues Eierpaket war vorhanden und die Königin hatte wieder einen Prall gefüllten Gaster... Tja, aber nach 1 1/2 Wochen ging das sterben weiter...

Stand heute, leben noch die Königin und eine Arbeiterin mit einer Larve... (Ups)

Aber genug geschnackt! Fakten:

Tod:
Sterbende Tiere irrten in der Arena umher, ehe sie sich auf dem Rücken liegend langsam zu Tode krampften. Alle toten Tieren hatten leere Gaster.

Tupperbox:
ca. 10x10x5, Loch mit Durchmesser 30mm mit Aquarien-Silikon geklebter Gaze, Zewa als Bodengrund (mach keinen Bodengrund), Sunburst (vergiss Sunbrust, nur negative Erfahrungen gemacht) angereicht in Kronkorken und Watte.
Internes Klima: 20-23°C (erhöhe auf 25-26 Grad C), 40-50% Luftfeuchte. (sollte meines Erachtens passen)


Glas-Arena:
20x10x10, 1x Durchmesser 50mm Gaze, 1x Durchmesser 50mm Stopfen für Thermo- und Hygrometer. Sand als Bodengrund (mach keinen Bodengrund), vier kleine Holzstückchen (mach die Raus, erst wenn Kolonie 150+ ist)(Von einem Ameisenshop).
Internes Klima: 22-25°C (erhöhen auf 25-26 Grad C), 40-50% Luftfeuchte. (sollte passen)

Beheizt habe ich beide Arenen über eine Heizmatte von unten, dabei war bei der Tupperbox ca. 1,5 cm Abstand und bei der Glasarena 5-10mm. Beide sind mit Moosgummi gelagert. Auf der Heizmatte selbst, habe ich ein weiteres Thermometer, welches eine Überhitzung (>30°C) anzeigen soll. (bin kein Fan von Heizmatten, wenn so stellen, dass die Ameisen sich selbst Temperaturzonen aussuchen können)
Die Ameisen stehen zwar in der Nähe eines Fensters, über dieses kann aber nicht direkt die Sonne einstrahlen. Um die indirekte Bestrahlung zu vermeiden habe ich den Rollladen so abgesenkt, dass allerhöchstens indirekte, indirekte Strahlung auf die Arena treffen kann. (keine direkte und auch keine Indirekte Sonnenstrahlung bitte)

Hier ein paar Ideen zum Scheitern:

Stress: Zwar habe ich nur in der ersten Woche mehr als 2x die Arena geöffnet, danach aber nicht mehr. Auch habe ich an der Glasarena die Möglichkeit, besser von außen den Ameisen zuzuschauen und füttern kann ich über eine der beiden 50mm Bohrungen und muss nicht den festsitzenden Tupperdeckel abziehen. ABER! In meinem Schlafzimmer ist Korkboden und die Ameisen stehen auf einer Kommode. Vermutlich muss es bei heranlaufen an die Arena zu einem Erdbeben für die kleinen Tierchen gekommen sein und ich habe 1-2x am Tag von außen auf die Arena geblickt, ohne Taschenlampe und klopfen an der Scheibe. Zusätzlich habe ich ca. 3-4x am Tag das Zimmerlicht angemacht, vor dem Einzug der Ameisen hatte ich aber einen der drei Strahler abgebaut, damit diese nicht direkt geblendet werden. Könnte aber ein weitere Stressfaktor sein. (Glaube ich nicht, meine waren als junge Kolonie überm Fernseher, habe zwei Jungs die rumpoltern, die Ameisen sind wegen Vibrationen nie gestresst/ Licht soll kein Problem sein, egal wie oft Du das Licht im Zimmer ein und aus schaltest )bei dieser Art) Deck die Reagenzgläser mit einer halben WC-Rolle ab, habe ich bei meinen zwar nie gemacht!)

Futter: Mittlerweile habe ich Stubenfliegen, Terflys um genau zu sein (noch keine Stubenfliegen/Terfly, Kolonie ist noch zu klein, auch Heimchen noch nicht, ich kann Dir für den Anfang Silberfischchen empfehlen, das war bei meiner Kolonie der Kickstart). Diese habe ich ca. 4 Wochen lang aus dem Aufzuchtbehälter abgesammelt. Die Abgesammelten Tiere wurde sofort eingefroren und erst nach min. 48h bei -18°C verfüttert. Nur einmal am Anfang habe ich eine Fliege für ca. 6 Sekunden unter kochendes Wasser gehalten. Selbes gilt für die Heimchen, nur eine wurde Überbrüht, der Rest nach min. 48h verfüttert. Zusätzlich habe ich sogar noch Schokoschaben angeschafft... (Ich habe noch nie abgebrüht, bzw am Anfang ein paar mal probiert, war mir zu anstrengend, Schokoschaben brauchst Du noch nicht)
Ich denke nicht, das die Stubenfliegen für das Sterben verantwortlich sind, bei den Heimchen und Schokoschaben bin ich mir aber auch unsicher. Ich habe diesen Tieren nach erhalt, Gurken, Tomaten und Karotten gefüttert für ca. 36h bis ich diese auch eingefroren hatte, bis dahin waren alle Tiere lebendig.
Nun ist es so, ich habe das Gemüse zwar gewaschen, aber nicht die Schale entfernt... auch war das Gemüse kein Bio. Evtl. sind die Heimchen und die Schokoschaben also Insektizid belastet? Aber die ersten Arbeiterinnen starben bereits bevor ich Heimchen gefüttert hatte, also doch die Stubenfliegen?
Dazu muss aber angemerkt sein, dass die Ameisen zu keinem Zeitpunkt Proteinfutter in Ihr Nest schleppten, (machen meine auch nicht, meine verspeisen an Ort und stelle) auch konnte ich nicht sehen wie sie an den Insekten selbst speißten. (bei sowenigen Arbeiterinnen kannst Du unmöglich sehen, dass/ob sie fressen) Lediglich am Sunburst konnte ich zweimal eine Ameise beobachten. Dennoch ist aktuell nur das Gaster der Königin gefüllt, und nach ihrem mehrfachen Brutfraß wundert mich das nichtmal...

(Du hast hier in Deinem ausführlichen Bericht kein Wort über Wasser verloren, gibst Du Ihnen frisches Wasser(Leitungswasser genügt?? Denn Ohne frisches Wasser wird die Kolonie eingehen)

Milieu: Bisher war es leider sehr Kalt, dies hat sich auch in meiner Zimmertemperatur geäußert. Knackige 17-19°C und 30-35% Luftfeuchte. Da diese Werte aber innerhalb der Arena besser sind, denke ich kann man dies Ausschließen. Aber könnten andere Dinge in meiner Luft sein, welche mir zwar nichts ausmachen, aber den Ameisen? Ich meine ich verwende kein Raumspray oder ähnliches, Parfum, Deo, etc. Trage ich auch nicht in diesem Zimmer auf. Oder war es schlicht zu Kalt und/oder zu Trocken? ()

Milben: Das war meine erste Vermutung, den Fakt ist, ließt man sich ein paar Berichte über Milbenbefall durch, so bedeutet das den Tod einer Kolonie.
In meinem Fall konnte ich aber sowohl mit USB Mikroskop als auch einer 7,5x Lupe keinerlei Milben erkennen. (kann ich hier nicht urteilen)

Krankheiten/Pilz: Möglich, aber unmöglich zu beweisen. (stimmt)

Weitere Ideen habe ich nicht, eventuell fällt euch noch was ein oder auf.
Und da ich trotz dieses Scheiterns angetan von der Ameisenhaltung bin, möchte ich zumindest meine Lehren daraus ziehen und so auch den voraussichtlichen Tod der Kolonie nicht unnütz machen.

Anbei habe ich noch Bilder von der aktuellen Arena und Mikroskop und Lupenbilder von einer gestern gestorbenen Ameise, zumindest dachte ich das, bis sie beim beobachten immer noch gezuckt hatte.

(Bitte berichte weiter

Gruss Rapunzula
)
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Tafel
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#3 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Tafel » 23. Januar 2024, 09:44

Hallo Rapunzula,

Danke für deine Antwort!

Wasser:
Ich biete im Wassertank vom RG stilles Mineralwasser an. Die UREA tränke werde ich aber durch einen normalen Wasserspender austauschen, durch die Verdunstung kann ich die Feuchtigkeit evtl noch etwas anheben (auf 50-60%).

Futter:
Ich habe meine Futtertiere immer entweder zerschnitten oder zerdückt.
Die Stubenfliegen sind aber nur ca. 5mm groß. Ist das schon zu groß?
Silberfischchen werde ich aber dennoch versuchen zu fangen!

Temperatur:
Ich kann die Heizmatte durch ein Heizkabel tauschen. Damit kann ich ca. 1/3 des Bodens und einer Außenwand beheizen (und ggfs noch mehr). Damit sollte es unterschiedliche Klimazonen geben und die Temperatur steigen. Temperaturschwankungen von ca. 3-4°C kann ich aber, bedingt durch unsere Zentralheizung, nicht verhindern.

Bodengrund:
Wäre es nicht extrem stressig den Bodengrund jetzt zu entfernen? Zwar scheinen deine Mädels sehr robust zu sein, bei meinen spricht der Brutfrass evtl schon von Stress. Was wäre aber die Stressfreiste Idee den Bodengrund doch zu entfernen?

Abdeckung für Nest:
Das alte RG, in dem die Tiere geliefert wurden, war kaum verschmutzt und ich konnte keinen schimmel sehen. Dieses hatte ich mit einem Pappdach abgedeckt. Die Tiere sind also absolut Freiwillig in das RG mit roter Folie. Abdecken kann ich es dennoch.

Ich hoffe ich habe nichts übersehen!

Edit:
Der Sunburst Nektar wurde aber im vergleich zum Invertzucker besser angenommen, war am abnehmdem Füllstand zu sehen. Verdünst du deinen Invertzuckersirup?

Gruß
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#4 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Reber » 23. Januar 2024, 18:56

Hallo Tafel,
Rapunzula hat schon recht, der Bodengrund kann ein Problem sein! Es kommt immer wieder vor, dass bei grossen Camponotus-Arten Ameisen sterben, die auf staubigem Sand etc. gehalten werden. Klar, Camponotus nicobarensis kommt in der Steppe vor. Trotzdem würde ich den Sand, wenn nicht entfernen, so zumindest oberflächlich z.B. mit einem Wasserzerstäuber befeuchten und danach wieder trocknen lassen. Das wäscht den Staub ab und verhindert dass allfällige verstopfen der Tracheen.
Viel Erfolg mit den Tieren!
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#5 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Tafel » 23. Januar 2024, 19:16

Hallo Reber,

Auch dir vielen Dank!

Ich stehe aktuell ein bisschen unter Stress. Deshalb möglichst kurz:

Ich habe den Sand vor dem Einzug sehr stark von oben Bewässert (Sprühflasche), bis der ganze Sand nass war. Dann habe ich solange gewartet bis dieser einigermaßen getrocknet ist. Seitdem bewässere ich aber mit Pipette, ein kleines Sprühfläschen wäre da aufjedenfall besser.

At All:
Heizkabel verbaut, nurnoch die Temperatur einpendeln (von kalt nach warm!). Morgen habe ich (hoffentlich) mehr Zeit, dann gibt es mehr Input.

Gruß
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#6 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Tafel » 24. Januar 2024, 20:06

Hallo Liebes Ameisenforum,

Ich hatte in der Antwort von Rapunzula noch übersehen, dass die Frage aufkam, ob ich den Invertzuckersirup selbst gemacht hätte. Nein, dieser ist von einer Brennerei, in meinem Fall aber aus der Glasflasche.

Bevor ich auf die neue Heizung eingehe, möchte ich noch kurz auf die Thematik mit dem Sonnenlicht eingehen. Das Fenster in meinem Schlafzimmer bekommt zu keinem Zeitpunkt eine direkte Sonneneinstrahlung, selbst mit Rollladen oben. Genau deshalb wissen die Algen diese Wand auch so zu schätzen. Um die indirekten Sonnenstrahlen auszuschließen, ist mein Rollladen so eingestellt, dass von der Oberkante der Arena kein Blick nach draußen möglich ist. Es dringt zwar Helligkeit von außen ein, aber wahrscheinlich hat meine 15w Halogen Lampe mehr Energie.

Nun zur Heizung. Ich habe mir eine Multiplexplatte und zwei stützen aus unserem "Abfall" (Schnittreste die verbrannt werden) genommen und darin Nägel eingeschlagen, um das Heizkabel dann darum zu wickeln. Auf dem Bild, sollte erkennbar sein, was ich meine. Das was ich nicht Aufgewickelt habe, liegt unterhalb der Arena. Damit das Heizkabel auch etwas Platz unterhalb der Arena hat, habe ich kurzerhand noch zwei 2,5cm dicke Schaumstoff Quader ausgeschnitten. So sollte genügend Platz sein, damit kein Hitzestau entsteht und die vibrationsdämpfenden Eigenschaften der Arena-Lagerung weiterhin erhalten bleiben.
Mit dieser Stellage konnte ich die Temperatur langsam steigern, indem ich diese immer näher an die Arena geschoben habe. Dadurch konnte ich, denke ich, den Stress auf ein Minimum reduzieren. Hätte ich es nämlich an die Arena geklebt, hätte ich die Temperatur nur durch Trail and Error sauber anpassen können, aufgrund eines fehlenden Reglers.

Also die Luftfeuchte blieb unverändert, ich habe nur etwas Angst davor, das durch den nun höheren Energie Eintrag häufiger befeuchtet werden muss. Aktuell war es immer nahezu perfekt 24h. Ein kleines Sprühfläschchen ist aber nun auch da.
Die Temperatur pendelt nun zwischen 24 und 27°C, was denke ich in Ordnung geht.

Das RG habe ich nun auch wieder mit Pappe abgedeckt. Das UREA-Wasser wurde durch Mineralwasser getauscht und auch die Tränke ist eine andere. Aber die größeren Trinköffnungen, von welchen ich mir eine höhere Luftfeuchte versprochen hatte, wirken nicht so wie erhofft. Evtl. wäre hier eine Vogeltränke besser um Feuchtigkeit abzugeben. Andererseits sollte die Luftfeuchtigkeit ja passen, und im RG ist ja ohnehin eine höhere Luftfeuchtigkeit.

Meine Jagt nach Silberfischen war bisher aber nicht von Erfolg gekrönt, lediglich duzende Spinnen... vor allem große Winkelspinnen. Letztes Jahr habe ich aber immer mal wieder Silberfischen im Badezimmer gefunden, auch Ofenfischen habe ich schon gesehen. Aber ist es nicht immer so, dass wenn man etwas sucht, man es nicht zu finden scheint?
Meine Jagd ist aber noch nicht vorbei!

Zum Abschluss nochmal zum Bodengrund. Meiner Meinung nach, habe ich diesen richtig präpariert. Vor Umzug der Ameisen satt von oben mit einer Sprühflasche befeuchtet, bis der Sand komplett feucht/nass war, dann ca. 2 Tage trocknen lassen. Erst dann habe ich die Ameisen umgesiedelt. Fakt ist aber auch, die Sprühflasche hat mehr einen Strahl gespritzt, was einen Benutzerfehler provoziert haben könnte. Ich werde mit der neuen, welche das Wasser noch fein zerstäubt, die Arena Stück für Stück von oben befeuchten, bis ich die komplette Fläche nochmals befeuchtet habe. Angefangen habe ich heute um die Futterplätze und den Nest Ausgang.

Gruß
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#7 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Rapunzula » 24. Januar 2024, 20:16

Hallo Tefal,

Ich habe auch gekauften Invertzucker, habe in meinen Anfangstagen versucht selber welchen herzustellen, war eine riesensauerei, kam mir vor wie in Otto‘s Weihnachtsbäckerei, es war ein Schuss in den Ofen.
Ich habe dann vor ca. 3 Jahren (oder 4?!?) einen 3 Liter Invertzuckerbottich gekauft. Der wird bis zum Sommer zuende sein (übers Haltbarkeitsdatum ist der schon lange, mache mir aber deswegen keinen zu großen Kopf)

Noch zum befeuchten von Nest und Arena, ich habe meinen Ameisen wie gesagt auch Camponotus nicobarensis noch nie befeuchtet, Camponotus nicobarensis befeuchten ihr Nest selbst! Ist auch gut so, denn dann kann man nix falsch machen!

Gruss Rapunzula
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#8 Camponotus nicobarensis sterben!

Beitrag von Tafel » 24. Januar 2024, 20:57

Hallo Rapunzula,

Danke für deine Antwort, aber ich bin doch keine Pfanne! =)*208

Ich kannte Invertzuckersirup auch nur selbst gemacht. Also für mich ausgeschlossen, ich ahnte die Sauerei!
Schade das es bei dir nicht geklappt hat. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sowas wirklich schlecht wird.

Ich werde das Hygrometer mal im Auge behalten. Im Zimmer hat es aktuell 38% Luftfeuchte, in der Arena 53%.

Gruß
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