Ãœberwinterung und Todesrate

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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K Kris
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#1 Ãœberwinterung und Todesrate

Beitrag von K Kris » 4. April 2006, 20:09

Hallo,

Ich habe dieses Jahr drei Kolonien überwintern lassen. Es war der erste Winter für alle und ich habe sie Heute aus dem Kühlschrank geholt.

Die Tetramorium caespitum Kolonie hat es nicht überstanden. Die Königin und rund 300 Arbeiterinnen sind allesamt gestorben.

Meine Lasius niger hatte eine recht grosse Todesrate. Die drei Königinnen (die haben pleometrotisch gegründet) haben es recht gut überstanden aber von rund 80 Arbeiterinnen sind nur 20 oder 30 übriggeblieben.

Meine kleine Camponotus ligniperda Kolonie hatte zwei Todesfälle. 4 Arbeiterinnen haben es überstanden (und die Königin natürlich).

Die Temperatur war ständig bei rund +5°C (ausser an einem Tag, an dem die Kühlschranksicherung durchgebrannt ist).

Nun die Frage: sind diese Todesraten normal oder einfach zu hoch?
Mag ich was falsch tun?



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TheSilence
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#2

Beitrag von TheSilence » 4. April 2006, 20:49

Also ich möchte auch mal von meinen Kolonien erzählen...

Camponotus ligniperda hat bis auf eine Arbeiterin überlebt...

Myrmica sp. haben es bis auf ein paar wenige auch geschafft...

Messor barbarus ohne Tote durchgekommen... :-)

Und zu guter (wohl eher zu schlechter) Letzt: Die Lasius niger-Kolonie ist komplett verstorben... ;(

@Kris

Mal ein paar Fragen:

-Waren die Nester der verstorbenen Kolonieen trocken? War nämlich bei meinen Lasius niger der Fall...

-Hast du auch immer fleißig Wasser angeboten?


mfg Daniel

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Boro
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#3

Beitrag von Boro » 4. April 2006, 21:23

Hallo Kris!
Ich glaube auch , dass es an mangelnder Feuchtigkeit liegt, denn die Todesrate ist viel zu hoch.
Die einheimischen (mitteleuropäischen) Arten überwintern bei mir im Keller, ebenfalls bei etwa 5 Grad. Die Arten aus dem Mittelmeerraum stehen im kühlen Stiegenhaus (etwa 8-15 Grad). Spätestens alle 10 Tage wird die Feuchtigkeit kontrolliert und meistens ergänzt. Sogar in geschlossenen Terrarien verschwindet die Feuchtigkeit mitunter rasch.
In meinen 15 Terrarien gab es nur einzelne Todesfälle.
Du hast sicher im Herbst noch ordentlich gefüttert, damit die Tierchen Reserven anlegen konnten. An der Temperatur kann es nicht liegen, denn die einheimischen Arten vertragen auch Frost. Die relative Feuchtigkeit in der Natur liegt im Boden unter der Schneedecke auch bei 90-100 %.
Gruß Boro



Knollnase
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#4

Beitrag von Knollnase » 5. April 2006, 01:10

Auch wenn ich sonst nicht viel Glück habe mit meinen Kolonieen, war die Sterblichkeit bei der Überwinterung sehr gering! Ich habe eine Kolonie im Ytong überwintert, wobei ich ständig die Feuchtigkeit kontrolliert habe, und 2 in Reagenzgläsern mit Wassertank. Trotz widriger Umstände (Kühlschrank-Defekt und dadurch zu hohe Temperaturen von bis zu 15° über einige Tage hinweg) ist die Sterblichkeit (noch) nicht sehr hoch!

Also entweder es lag echt an Austrocknung, oder die Temperaturen waren für einen gewissen Zeitraum unter null. Denn ich bin mir nicht sicher, ob selbst unsere einheimischen Arten echtes "Einfrieren" überstehen...



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MainMan
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#5

Beitrag von MainMan » 5. April 2006, 07:23

Also meine Ãœberwinterungen klappen eigentlich immer ganz gut!

Dieses Jahr:

1 Kolonie Formica fusca mit 150 - 200 Arbeiterinnen und 2 Königinnen!

2-3 tote Arbeiterinnen

1 Kolonie Cataglyphis sp. (vermutlich piliscapus) 30 Arbeiterinnen und 3 Königinnen!

1-2 tote Arbeiterinnen

vor 4 Jahren:

Lasius niger 2 mal Ãœberwintert und vergleichsweise verluste (2-4 tiere)
bei ca 500 Arbeiterinnen


Wichtig ist es darauf zu achten das es immer feucht aber nicht naß ist.
Eine besonderheit die ich noch mache ist das ich temparatur schwankungen (wie es sie auch draußen gibt) einbringe dabei aber nicht über +10 Grad gehe und minimum +2 Grad. ich regel das über das Kellerfenster (auf/zu) klappt eigentlich ganz gut!

MfG Mathias



K Kris
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#6 Feuchtigkeit

Beitrag von K Kris » 5. April 2006, 10:07

Wenn ich mir eure Beiträge so durchlese, dann muss ich wirklich zu der Schlussfolgerung kommen, dass es sich wahrscheinlich um mangelnde Luftfeuchtigkeit handeln muss.
Ich bin im November ausgezogen und hab den Kühlschrank mit den Ameisen in der alten Wohnung gelassen (da lebt jetzt nur noch meine Schwester...in der Wohnung natürlich, nicht im Kühlschrank ;) ). Das hatte zur Folge, dass ich nicht ganz so regelmässig da war.

Könnte das jetzt noch Nachfolgen haben, oder sollten die Lasius niger und Camponotus ligniperda das eigentlich (bei gegebener sorgfältiger Pflege) überstehen?
Danke für eure Beiträge!



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Boro
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#7

Beitrag von Boro » 17. April 2006, 08:29

Hallo Kris!
Lasius niger kenne ich nur als sehr robuste Art, mit etwas Honigwasser und erhöhter Feuchtigkeit muß es klappen. Im Frühling erscheint sie ja als eine der ersten auf der Bildfläche.
Bei Camponotus lign. ist es anders: Obwohl die Temperatur in meinem Terrarium schon einige Male über 20 Grad lag, kommen sie spät aus der Winterruhe. Teilweise befinden sie sich noch in der "Wintertraube", einige erscheinen um sich zu sonnen und verschwinden wieder. Etwas Honigwasser haben sie aufgenommen, aber es ist kaum Aktivität zu bemerken. Sie trinken auch Wasser.
Im Freien habe ich bisher auch erst wenige C. liginiperda beobachten können. Viel Erfolg mit deinen Tierchen!
Gruß über die Karawanken von Boro



K Kris
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#8

Beitrag von K Kris » 17. April 2006, 16:44

Hallo Boro,

In den letzten Tagen sind die L. niger anscheinend erwacht. Am Freitag habe ich die ersten Puppen erspäht (seither weitaus mehr) und gestern fingen sie zum ersten mal an Ausflüge in die Arena zu unternehmen und Zuckerwasser zu sich zu nehmen. Ausserdem haben sie eine Unmenge an kleinen und auch einige grössere Larven. Die Aktivität ist sichtlich gestiegen und ich bin wirklich zuversichtlich.

Die C. ligniperda sind, dagegen, recht schnell "aktiv" geworden. Schon einige Tage nach meinem ersten Beitrag habe ich die erste Arbeiterin beim Zuckerwassernaschen beobachtet. Die Gaster der meisten Arbeiterinnen sind deutlich grösser geworden. Auch haben sie einen der Kadaver in die Arena getragen. Letzte Nacht scheinen auch Aussenexpeditionen durchgeführt worden zu sein, denn die Gaster (diesmal auch der der Königin) sind noch aufgeblasener. Leider kann ich den Brutbestand nicht zufriedenstellend feststellen, denn die Bewohner sind ständig um die Brut herum und vehindern die Sicht. Es handelt sich jedoch um zwei relativ grosse Larven und einige kleinere. Auch hier bin ich vorsichtig zuversichtlich.

Vielen dank und schöne Rückgrüsse auf die andere Karawankenseite;)



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