Umsetzen von natürlichen Ameisennestern
- timmey
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#1 Umsetzen von natürlichen Ameisennestern
Hey Leute,
ich wollte mal nachfragen, ob jemand von euch bereits ein Nest umgesetzt hat, dass von den Ameisen selbst angefertigt wurde? Ich stehe zur Zeit bei meinen Polyrhachis dives vor diesem Problem. Das Becken ist zu klein und nun muss ich sie ,ohne Verbindungsschlauch zum neuen Becken, selbst umziehen lassen. Das Problem: Das Nest ist direkt an die Scheibe gewebt und stellenweise unter der Erde. Es besteht aus Torf-, Holz- und Moosstücken. Nun frage ich mich, ob ich einfach einen Behälter über das Nest stülpen kann und dann mit einem Spachtel das Nest von der Scheibe lösen kann. Hat jemand bereits Erfahrungen in diese Richtung gemacht oder fällt jemanden etwas besseres ein? Gibt ja genug Arten, die ihre Nester recht gut anbringen.
Grüße Tim
ich wollte mal nachfragen, ob jemand von euch bereits ein Nest umgesetzt hat, dass von den Ameisen selbst angefertigt wurde? Ich stehe zur Zeit bei meinen Polyrhachis dives vor diesem Problem. Das Becken ist zu klein und nun muss ich sie ,ohne Verbindungsschlauch zum neuen Becken, selbst umziehen lassen. Das Problem: Das Nest ist direkt an die Scheibe gewebt und stellenweise unter der Erde. Es besteht aus Torf-, Holz- und Moosstücken. Nun frage ich mich, ob ich einfach einen Behälter über das Nest stülpen kann und dann mit einem Spachtel das Nest von der Scheibe lösen kann. Hat jemand bereits Erfahrungen in diese Richtung gemacht oder fällt jemanden etwas besseres ein? Gibt ja genug Arten, die ihre Nester recht gut anbringen.
Grüße Tim
- Frank Mattheis
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#2 AW: Umsetzen von natürlichen Ameisennestern
Na, da traut sich keiner ran, Tim. Ist ja auch schwierig.
Ich würde das Nest vorsichtig freilegen, soweit es geht. Dann würde ich es abtrennen, notfalls Stück für Stück und ins neue Becken legen. Das wird schwierig, ich weiss, aber mit Spachtel oder Überstülpen könntest Du viele Ameisen und die Brutstadien verletzen.
Ich nehme bei solchen Aktionen gerne einen grossen Topf, zB. einen innen glasierten, glatten und nicht zu kleinen Blumenübertopf, talkumiere seine Ränder und setze die gesammelten Ameisen und die Nestteile dort rein. Wenn die Kolonie soweit vollständig eingesammelt ist, kann man sie an die neue Stelle oder in das neue Terrarium setzen oder schütten. Dort werden sich die Ameisen schnell neu organisieren.
Also viel Arbeit, auch etwas unangenehm mit diesen kleinen Beissern. Aber eine sichere Methode, die bei vielen grösseren Arten funktioniert und die geringsten Schäden an den Tieren und ihrer Kolonie macht. Natürlich weiss ich nicht, wie gross Deine Kolonie ist, wenn es schon einige tausend Tiere sind, ist das Einsammeln schwierig.
Man muss sich einfach auch die Zeit nehmen.
LG, Frank.
Ich würde das Nest vorsichtig freilegen, soweit es geht. Dann würde ich es abtrennen, notfalls Stück für Stück und ins neue Becken legen. Das wird schwierig, ich weiss, aber mit Spachtel oder Überstülpen könntest Du viele Ameisen und die Brutstadien verletzen.
Ich nehme bei solchen Aktionen gerne einen grossen Topf, zB. einen innen glasierten, glatten und nicht zu kleinen Blumenübertopf, talkumiere seine Ränder und setze die gesammelten Ameisen und die Nestteile dort rein. Wenn die Kolonie soweit vollständig eingesammelt ist, kann man sie an die neue Stelle oder in das neue Terrarium setzen oder schütten. Dort werden sich die Ameisen schnell neu organisieren.
Also viel Arbeit, auch etwas unangenehm mit diesen kleinen Beissern. Aber eine sichere Methode, die bei vielen grösseren Arten funktioniert und die geringsten Schäden an den Tieren und ihrer Kolonie macht. Natürlich weiss ich nicht, wie gross Deine Kolonie ist, wenn es schon einige tausend Tiere sind, ist das Einsammeln schwierig.
Man muss sich einfach auch die Zeit nehmen.
LG, Frank.
- timmey
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#3
Hey Leute,
ich wollte einfach noch mal ein Fazit geben, falls andere selbst vor diesem Problem stehen ^^
@Frank
Danke, die Tipps waren hilfreich![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
Vorbereitung:
Wie gesagt befand sich das Nest hinter einem Holzstück direkt an der Scheibe (ca. 15* 20 cm) und noch teilweise im Erdreich. Das erste Problem waren nun die fouragierenden Arbeiterinnen, die mich so garnicht mochten. Da blieb mir nichts anderes übrig, als die Kleinen allen per Pinzette umzusetzen, was auch (soweit ich gesehen habe) alle gut überstanden haben. Dann fing ich an, dass Terrarium von seinem Gelände zu befreien und die Ameisen, die sich in und auf diesem befanden ebenfalls in das neue Becken zu geben. Zum Glück hat dort der Ausbruchsschutz gehalten, da darin schon gut was los war.
Das Nest:
Nun kam das eigentliche Problem: das Nest. Ich hatte dafür im neuen Becken eine Art Höhle angelegt, in der es ziemlich warm wird und wollte das alte Nest nun dorthin bugsieren. Erstmal hieß es also dieses Nest freizulegen, wozu ich es erstmal Stück-für-Stück ausgraben musste (sobald ich auf einen gewebten Gang gestoßen bin, habe ich gestoppt und woanders weiter gemacht). Nun musste ich herausfinden, woBrut und Königinnen sich befinden. Das war nicht weiter schwierig, da sie direkt mitten im Nest an der Scheibe saßen. Ich machte mir aber um die Anzahl der Arbeiterinnen Sorgen. Der Vorteil bei diesem Nest war jedoch, dass er recht robust war. Ich konnte es, wenn ich vorsichtig war Stück-für-Stück von den Wänden und dem Boden lösen. Zuerst habe ich also den kompletten Boden abgelöst. Dann habe ich einen kleinen Behälter genommen (30*20*20 Plexiglas) und diesen nun zu großen Teilen über das Nest gestülpt, sodass ich es später einfach komplett dort hinein schubsen kann. Nun begann ich also das Nest von der Wand zu lösen. Dies geht relativ leicht, indem man sich eine Ecke mit der Pinzette greift und dann mit wenig Druck diese in Millimeter-Schrittchen abzieht. So hatte ich dann bereits die Hälfte des Nestes gelöst (welches nach hinten in den kleinen Behälter abfiel), als ich mich verschätzte und das Nest zu ruckartig von der Scheibe löste. Es blieb zwar in einem Stück, doch die Arbeiterinnen fanden das garnicht lustig. Nun galt es den Rest des Nestes mit mehreren Dutzenden Arbeiterinnen an den Händen in den Behälter zu bekommen. Das Nest hielt und so hatte ich es zu guter Letzt in dem Behälter, wo aber nun das Chaos ausbrach. Mir blieb nicht viel anderes übrig, als den Behälter nun komplett im neuen Becken nun, mit Brut und Gynen nach oben, an die vorgesehene Stelle zu kippen (da ich gerade ernsthaft Probleme bekam ^^'). Ich versuchte das Nest dort etwas "auszubreiten", indem ich es mit der Pinzette etwas in die Länge zog, da ich befürchtete, dass manche Kammern vllt. zusammengedrückt wurden. Dann bot ich im neuen Becken Honig und Wasser an und zog mich erstmal zurück.
Fazit:
Nach ca. 2-3 Stunden hatte sich die Lage beruhigt, das Nest hatte neue Ausgänge und war etwas in Form gebracht worden. Nach nun 2 Tagen haben sie das Nest tatsächlich bis zur Scheibe erweitert und komplett angebaut. Das Völkchen (immerhin ca. 300-400 Tiere) scheint es gut überstanden zu haben, auch wenn ich Zähne knirschend feststellen muss, dass die Ameisen wieder in ihr "kleines Kannibalistisches Problem" haben. Ich war es gerade los geworden (nach ca. 3 Monaten).
Zum Schluss muss ich feststellen, dass dies wesentlich glatter gelaufen ist, als ich erwartet hatte. Es war zwar nicht unbedingt einfach, aber es hat ganz gut geklappt und dieBrut befand sich schon einen Tag später wieder komplett mit den Königinnen an der Scheibe (Heizmatte) und auch für Nachschub scheint gut gesorgt zu werden.
Ich lade die Tage mal ein paar Bilder von dem neuen Becken und dem abgeänderten Nest hoch.
Ich hoffe ich konnte damit wem helfen, der noch vor demselben Problem steht![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
Grüße Timmey
ich wollte einfach noch mal ein Fazit geben, falls andere selbst vor diesem Problem stehen ^^
@Frank
Danke, die Tipps waren hilfreich
![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
Vorbereitung:
Wie gesagt befand sich das Nest hinter einem Holzstück direkt an der Scheibe (ca. 15* 20 cm) und noch teilweise im Erdreich. Das erste Problem waren nun die fouragierenden Arbeiterinnen, die mich so garnicht mochten. Da blieb mir nichts anderes übrig, als die Kleinen allen per Pinzette umzusetzen, was auch (soweit ich gesehen habe) alle gut überstanden haben. Dann fing ich an, dass Terrarium von seinem Gelände zu befreien und die Ameisen, die sich in und auf diesem befanden ebenfalls in das neue Becken zu geben. Zum Glück hat dort der Ausbruchsschutz gehalten, da darin schon gut was los war.
Das Nest:
Nun kam das eigentliche Problem: das Nest. Ich hatte dafür im neuen Becken eine Art Höhle angelegt, in der es ziemlich warm wird und wollte das alte Nest nun dorthin bugsieren. Erstmal hieß es also dieses Nest freizulegen, wozu ich es erstmal Stück-für-Stück ausgraben musste (sobald ich auf einen gewebten Gang gestoßen bin, habe ich gestoppt und woanders weiter gemacht). Nun musste ich herausfinden, wo
Fazit:
Nach ca. 2-3 Stunden hatte sich die Lage beruhigt, das Nest hatte neue Ausgänge und war etwas in Form gebracht worden. Nach nun 2 Tagen haben sie das Nest tatsächlich bis zur Scheibe erweitert und komplett angebaut. Das Völkchen (immerhin ca. 300-400 Tiere) scheint es gut überstanden zu haben, auch wenn ich Zähne knirschend feststellen muss, dass die Ameisen wieder in ihr "kleines Kannibalistisches Problem" haben. Ich war es gerade los geworden (nach ca. 3 Monaten).
Zum Schluss muss ich feststellen, dass dies wesentlich glatter gelaufen ist, als ich erwartet hatte. Es war zwar nicht unbedingt einfach, aber es hat ganz gut geklappt und die
Ich lade die Tage mal ein paar Bilder von dem neuen Becken und dem abgeänderten Nest hoch.
Ich hoffe ich konnte damit wem helfen, der noch vor demselben Problem steht
![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
Grüße Timmey