Myrmicine (eindeutig!)

Größe: ca. 3,5 mm lang; schlanker, beweglicher als L. niger

Farbe: schwarz (ähnlich L. niger, aber etwas glänzender), unter Lupen-Vergrößerung schwarz-dunkelbraun. Bei größerer Vergrößerung: Körperoberfläche gerunzelt.

Futter (Herbst): Festes Eigelb und Haselnußkörnchen (ca. 0,5 mm) werden mit Eifer abtransportiert, aber Zuckerlösung wird ignoriert.

Fundorte: unter gut faustgroßen Steinen, seltener in flachem Sandboden. Offenbar große Kolonien, die sich über mehr als 1 m erstrecken.

Fundgegend: Schleswig-Holstein Geestrücken (also sandig)

Verhalten: Die Tiere sind behende, aber anscheinend nicht aggressiv.

Koexistenz mit andere Ameisen: In der relativ dichten Nachbarschaft (0,5 m) kommen L. niger vor. Myrmica rubra und Myrmica ruginodis sind nirgends aufzufinden.

Hat jemand eine Idee, in welche engere Verwandtschaft diese Ameisen gehören könnten?
Könnte das was Seltenes sein oder eher eine Allerweltsart?

Wie wäre es zum Beispiel mit Tetramorium sp.?

Ein Foto wäre hilfreich

@ Sajikii

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ja, ich hatte auch auf Tetramorium getippt, aber bei den Myrmicinen bin ich mir immer recht unsicher.

Von den Beschreibungen im Seifert (allerdings vorige Auflage!) paßt die für T. caespitum am ehesten. Aber mittlerweile ist bei Tetramorium anscheinend einiges im Umbruch. Also demnach sicherheitshalber T. sp.

Jedenfalls scheint es wohl eine "Allerweltsart" zu sein?

Fotos habe ich leider keine.

Gruß

Insektenbauer

Ergänzend Beobachtung:

Derzeit sind „meine“ Freiland-Tetramorien kaum aktiv. Nicht verwunderlich bei 9 Grad Lufttemperatur (am Boden sicher noch weniger).

Dennoch habe ich ihnen ein wenig Honigwasser angeboten. Trotz der geringen Aktivität ist das etwas angenommen worden (im Herbst hatte noch konsequente Ablehnung geherrscht).

Gruß

Insektenbauer

Tetramorium, aber das einzige was nicht passt, ist "nicht aggressiv". Mag aber an der kühlen Witterung liegen. Die hatten einfach keine Lust.
Na gut, zumindest regieren sie nicht aggressiv af Menschen, bei anderen Ameisen siht es anders aus.

Ja, genau. Ich habe nur beobachten können, ob sie auf mich aggressiv reagieren. Und das taten sie nicht. Aber ich bin ja auch keine Ameise, und schon gar keine Tetramorium! Kalt war es damals (im Herbst) übrigens nicht.

MfG
Insektenbauer

Nach dem Hinweis auf Tetramorium habe ich mich mal an die Bestimmung gewagt. Ich bin bis auf einen Schritt an die Gattung Tetramorium herangekommen, aber die letzte Unterscheidung „Fühlerinsertionsgruben ...“ und „Mesonotum ... mit merklichen Pronotumecken“, das kann ich nicht einordnen. Immerhin ist ja wohl „granivor“ ein guter Hinweis. Ich vermute, es gibt hierzulande nicht viele Arten, die sich so ernähren?

Gruß

Insektenbauer

Na gut, dafür braucht man schon ein gutes Auge plus eine gute Lupe um die zu erkennen, wenn nicht ein Mikroskop.
In diese Gruben werden meist beim Kampf, die Fühler eingeklappt, um zu verhindern, dass diese abgebissen werden.
Das Pronotum ist sozusagen der hintere Teil des ganzen Mittelteils der Ameise, wenn man so will.