Hallo zusammen, ich habe seit zweieinhalb Jahren eine Messor barbarus Kolonie, diese ist schnell gewachsen. Nun wird es Zeit das Hobby zu erweitern.
Dazu wollte ich dieses mal eine heimische Art nehmen. Nach Langer Überlegung zwischen Lasius flavus und Temnothorax crassispinus, habe ich mich für letztere entschieden.
Ich besitze zwei voneinander getrennte Formicarien, im Internet beschrieben steht, dass Temnothorax sich für Vergesellschaftung mit heimischen Arten eignet. Habe aber Bedenken, dass die beiden sich nicht Vergesellschaften lassen.

Nun wollte ich fragen ob jemand Erfahrungen mit der Vergesellschaftung von Temnothorax und Messor barbarus hat ?

Mit direkter Erfahrung einer Vergesellschaftung mit Messor kann ich nicht dienen.

Es heißt zwar teilweise in den Beschreibungen von Messor, dass diese für eine Gemeinschaftshaltung geeignet seien, ich persönlich denke das eher nicht.

Zum einen werden Messor Kolonien wirklich sehr groß und mit wachsender Kolonie auch sehr dominant & bei Störung oder Fütterung durchaus aggressiv.

Auch tendiert Messor dazu, alles was möglich ist, zu zerlegen & umzubauen. Da würde ggfls. auch der Nesteingang & dann das Nest der Temnothorax darunter fallen.

Und das Hauptproblem sehe ich in dem nur ziemlich geringen Größenunterschied von Minor Arbeiterinnen der Messor zu den Temnothorax.


Am besten funktioniert eine Gemeinschaftshaltung meiner Meinung & Erfahrung nach mit Arten die sich gegenseitig quasi kaum wahrnehmen / ignorieren.

Als Beispiel kann dir mein Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax nylanderi und Camponotus fellah nennen.
Die Temnothorax sind ja eher passiv und wenig dominant oder aggressiv und die dominanten großen Camponotus scheinen die im Vergleich winzigen Temnothorax kaum wahrzunehmen und tolerieren diese sogar am selben Futterinsekt.

Eine andere Art ähnlicher Größe, z.B. eine andere Camponotus oder auch eine Messor würde ziemlich sicher direkt bekämpft werden. Auch eine kleinere aber dominante/aggressive Art wie Pheidole oder Lasius würde wohl direkt eskalieren.




Mir wäre auch kein ausführlicher bzw. längerfristiger Bericht einer Gemeinschaftshaltung mit Messor barbarus bekannt.

Super, vielen Dank für die ausführliche Antwort, mir selbst ist auch aufgefallen, dass meine Messor mit steigender Größe, bereit waren mehr Risiken einzugehen und deutlich aggressiver sind.

Ich werde KEINE Vergesellschaftung versuchen, und lasse beide Arten unter sich.