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Sinnvolles Nest?

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Pappe
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#17 AW: Sinnvolles Nest?

Beitrag von Pappe » 16. März 2009, 22:58

Ja will dir recht geben, aber ist es nicht so das die Polyrhachis illaudata eben nicht weben so wie Polyrhachis dives (Weberameisen) und somit kein weiches bewegliches Material benötigen? Das Konzept der Anlage wurde zwar von Blattschneider (Acromyrmex) übernommen, aber es lässt sich doch auch auf andere Gattungen übertragen. Dazu interessiert mich gerade eure Meinung zu dem Nestturm und was ich ändern bzw. verbessern kann!
Und natürlich haben alle Module Deckel zusätzlich ist ein Ausbruchschutz mit Teflon (PTFE) geplant.
Glaubst du das ich durch aufheizen des Bodens des Nestturms eine Chance hab die einzelnen Neströhren von Ausen zu erwährmen? (siehe grünen Bereich in der Grafik)

Noch zu dem kreatürliche Verhalten. Was das Wort genau bedeutet weiß ich leider nicht. Aber ich versuche es einfach mal zu deuten. Ich nehme an das du dich an dem Moto "SPACE ANTS" störst und an allem was unantürlich ist! Ok, das kommt auch etwas Tier unfreundlich rüber! Wobei ich mir sicher bin das es ziemlich egal ist, wenn mann die Ansprüche der Tiere berücksichtigt! Deshalb auch die "Polyrhachis >>>>>>illaudata<<<<<<" und deshalb auch der Eintrag hier im Gästebuch, um möglichst viel Informationen zu sammlen und Meinungen einzuholen! Und wie gesagt es gibt mehrer Module und warum soll nicht ein Modul ein Biotop sein? Ich verstehe schon das das Nest an sich deshalb trotzdem starr ist!!!!
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Toblin
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#18 AW: Sinnvolles Nest?

Beitrag von Toblin » 17. März 2009, 16:00

Hallo,

da habt ihr euch ja ein schönes Designerbecken ausgedacht. Optisch gefällt es mir sehr gut und das Modell macht es sehr anschaulich! Mit welchem Programm ist es entstanden?
Ok, ich habe die Erfahrung gemacht, das man sich an einer natürliche Optik nicht so schnell satt sieht wie an einer künstlichen. Aber da ist ja jeder anders, deswegen soll das an dieser Stelle mal nicht zählen ;)! Evtl. würde ich die Nestsäule nach vorne holen, damit das Treiben darin besser zu beobachten ist. Das setzt natürlich voraus, dass alles so klappt wir ihr euch das vorstellt! Denn ganz ehrlich: Habt Ihr Erfahrung mit Ameisen? Oder speziell mit der Polyrhachis illaudata? Könnt ihr abschätzen wie sich die Tiere in dieser Umgebung Verhalten werden? Ich denke das ist bei so einem experimentellen Formikarium besonders wichtig, wenn man die Ameisen erfolgreich halten möchte!


Auf den ersten Blick wirkt alles sehr durchdacht, doch ich sehe Herausforderungen auf euch zukommen. Ich habe schon einige technische Becken geplant und auch einige davon auch umgesetzt. Vielleicht machen mich meine vergangenen Misserfolge daher etwas skeptisch. Denn trotz meiner Erfahrung im Umgang mit Ameisen hat bei mir kein Formikarium länger als ein Jahr durchgehalten. Ameisen sind im aufspüren von Mängeln gnadenlos! Je aufwändiger, technischer oder künstlicher desto eher geht was schief!

Hier mal ein paar Punkte die mir direkt ins Auge gestochen sind:

- Ihr habt stellenweise schlechten oder gar keinen Zugriff auf einige Bereiche. In meinen Augen ist das ein absolutes "NoGo" in der Ameisenhaltung! In der Haltung sind Ameisen aufgrund der äußeren Umstände nicht so flexibel und selbständig wie im Freiland. Hin und wieder muss der Halter eingreifen. Nur ein einziges unzugängliches gammelndes Futtertier kann den ganzen Bauspass zunichte machen!

- Einige Bereiche sind zwar abgedunkelt oder beheizt, dass ist jedoch noch keine Garantie dafür, das dort auch das Nest angelegt wird. Zumal der Nestbereich viel zu offen gestaltet ist (Ø der Verbindungsschläuche oder Zwischenräume in der Spirale) und für eine gründende Königin vollkommen überdimensioniert ist. Mit etwas Pech siedeln sie in einem Verbindungsschlauch, direkt am Wasser oder an einer anderen nicht nachvollziehbaren Stelle.

- Licht das von unten scheint kommt in der Natur nicht vor. Eine aufwendige naturnahe Tag/Nacht/Wetter-Simulation ist unter diesen Umständen verschenket Mühe. Ob die unnatürlichen Lichtverhältnisse negativen Einfluss haben ist schwer abzuschätzen.

- Die mangelnden Flexibilität bzgl. der Koloniegröße ist ungünstig. Für die erste Zeit ist das Formikarium (besonders der Nestbereich) viel zu groß, danach eine weile passend und zum Schluss viel zu klein. Das betrifft sowohl die Arena als auch den Nestbereich!

- Die Feuchtigkeit lässt sich nur schwer regulieren oder konstant halten. Das geplante Befeuchtungssystem ist relativ aufwändig und ich denke es lässt sich nicht ohne weiteres realisieren bzw. Ameisensicher machen. Hinzu kommt wieder schlechter Zugriff auf die Technik (sieht zumindest etwas danach aus), falls irgendwas nicht funktioniert.

- Ich weis nicht wie die Ameisen darauf reagieren, wenn Luft in einem ständigen Strom durch das Nest gepumpt wird. Fehlendes Baumaterial verhindert, dass sie das Nest den Gegebenheiten anpassen können. Das kann (nicht muss) Dauerstress bedeuten und dem Volk viel Energie kosten.


Was ich noch nicht so ganz verstanden hab ist der „Teflonring“. Soll ein richtiger Kunststoffstreifen eingebracht werden, oder wollt ihr das PTFE aus dem Ameisenladen aufbringen? Bin mir nämlich nicht sicher ob ersteres funktioniert!


Wenn man die potentiellen Fehlerquellen gegen die benötigte Bauzeit und die Wahnsinnskosten für Röhren, Deckel, Verbindungselemente, Lichttechnik, Unterkonstruktion, usw. abwägt, halte ich das Projekt für –vorsichtig ausgedrückt- sehr gewagt. Ich denke nicht, dass dieses Formikarium dauerhaft euren hohen Ansprüchen (die unterstelle ich einfach mal wenn sich jemand so viel Mühe macht :)) genügen wird. Alles in allem erinnert es mich ein bisschen an ein Showcar. Schön anzusehen aber für die Straße untauglich. Ich drücke euch aber trotzdem die Daumen. Ein interessantes Projekt ist es allemal! Also lasst uns bitte an euren Erfolgen (und auch Misserfolgen) teilhaben. Ich freue mich schon auf Neuigkeiten! Und einen Baubericht, und einen Haltungsbericht ;)

Gebt auf die Tiere acht!



Viel Spass beim basteln!
Gruß
Toblin


[Haltungsbericht] '08-'13
[Bauberichte] '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13

Pappe
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#19 AW: Sinnvolles Nest?

Beitrag von Pappe » 17. März 2009, 19:04

Hallo Toblin,

danke für deinen Beitrag! Werde euch selbstverständlich auf dem laufenden halten, schlieslich interessieren mich eure Meinungen ja auch!

Habe jetzt ein paar gravierende Änderungen geplant...

1. Vermutlich werde ich jetzt doch ein Habitat aus der Anlage machen.

2. Dann werde ich jede Röhre mit ihrem eigenen Holzbrett ausstatten, somit bin ich flexibel im stecken der Röhren!

3. Es wird eine Hauptbeleuchtung mit LED Spots von Oben geben. Wie ist das eigentlich mit Pflanzenwachstum und LED Licht?

4. Es gibt eine Beregnungsanlage und einen Ablauf in jeder Röhre um überschüssiges wasser ablaufen zu lassen.

5. Heiz. -matten, -schnurr in jeder Röhre mit Beregnugsanlage um das Wasser in der Erde wieder verdunsten zu lassen. Somit müßte das Feuchtigkeitsproblem gelöst sein. (es regnet und heizt nur, wenn die Luftfeuchtigkeit/Temperatur unter einen besimmten Punkt fällt.

6. Ein Sylent PC Lüfter der in der letzten Röhre verbaut ist sorgt für die nötige Luftzufuhr und verspricht gleiche Temperatur und Luftfeuchte in allen Röhren. Der Läuft natürlich auch nur wenn in einer der Röhren ein Wert fällt, es soll also keinen permanenten Luftstrom geben. Eigentlich geht es nur um die Neströhre da es in der schwerer ist geeignete Tempp. und Luftf. zu erzeugen, zumindest bei dem was ich vorhabe, oder hatte.

7. Es wird so gesehen keine toten Ecken geben an die Ich nicht rannkommen, auch wenn etwas erschwert.

Vielen Dank nochmal an Toblin für deine Kritik und natürlich auch an alle anderen, ich werde versuchen alle Punkte zu berücksichtigen!

Also es wird drastische Änderungen in der Planung geben neue 3D Modelle, vllt. neue Neströhre, usw... Bin für Vorschläge sehr dankbar!!!!

Da die Ameisen doch mal eine Lücke finden glaube ich kaum!
-Der Röhrenboden ist verklebt.
-Der Deckel hat einen Rand, das bedeutet 2 aufliegende Flächen am Rohr. -50mm breites und 2mm starkes (PTFE) Band das oben im Innendurchmesser der Röhre satt anliegt. Ich habbe schon sehr viel mit Teflon gearbeitet und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das da etwas drauf laufen kann. (der einzigste Nachteil an PTFE, Teflon und deshalb auch 2mm stark, jeder Kratzer ist ein wunder Punkt! Und das heißt viel, viel und lange schleifen, polieren!
- Dann bei sämtliche Durchgängen der Elektrik, oder der Beregnungsanlage, wird Festo einfach zweck entfremdet =) Wer Festo nicht kennt, die machen Pneumatikverschraubungen, etc. Und das Sortiment ist riesig!
- Die Rohre wo die einzelnen Röhren miteinander verbinden, sitzen in einem 40/32mm Rohr das Verbindungsrohr hat 30/24, dann habe ich noch 1mm umlaufend Luft. Der eine Milimeter wird wiederum mit einem 27/32 O-ring bzw 2x Oring Pro. 40/32 Rohr und einem Einstich im 30/24 Rohr dicht gemacht.

Werde versuchen demnächst Grafiken einer neuen Version der Anlage zu posten. Bis dahin könnt ihr eure Ideen bei gerne einfliesen lassen!

Wie gesagt jetzt Habitat!

Kosten, Aufwand, Material, etc halten sich in Grenzen! Lediglich die Zeit ist das Problem! Der Tag hat leider nur 24 Std. Zum Glück ist meine Freundin von diesem Projekt auch etwas angetan.


(ach ja das Programm mit dem ich die die 3D Zeichnungen erstellt habe heißt "google sketchup", ist freeware Google SketchUp)



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#20 AW: Sinnvolles Nest?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 17. März 2009, 19:20

Warum so viel Aufwand? Aquarium kaufen, einrichten, fertig. Deckel bauen ist noch komplex genug.



Pappe
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#21 AW: Sinnvolles Nest?

Beitrag von Pappe » 17. März 2009, 19:36

Ich poste mal ein Bild von meinem Malawi Aq.

Plexiglas ist viel besser zum bearbeiten, dazu noch billiger. Aber das ist es nicht einmal, es geht um das selber bauen, sich etwas ausdenken! Ein Aq als Formicarium wollte ich nicht! Hab noch 4 Aufzuchbecken rumstehen, wär sicher günstiger gewesen. Aber die Röhren sehen besser aus, meiner Meinung nach. Außerdem habe ich die Röhren schon länger und alles andere ebenfalls (wie schon erwähnt übrigens)!
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#22 AW: Sinnvolles Nest?

Beitrag von Eaglesword » 17. März 2009, 21:23

Toblin, du hast es detailierter gesagt als ich, wofür ich dir auch danke.

P. illaudata weben weniger als P. dives? Hm, da muss ich passen, Pappe. Von Polyrhachis weis ich nur, was die Shops über sie sagen.

Ach so, um es ned zu vergessen:
Mit "starrer Umgebung" meinte ich in diesem Fall, dass loses oder weiches Baumaterial fehlt zum Einweben. Aber es könnte auch sein, dass diese Art es nicht braucht, sondern schlicht mit ihren Fäden die Eingänge der verdunkelten Kammern verengt, so wie zum Beispiel ein Foto diese kaminartige Röhre zeigt.



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