Umbaubericht meines Wüstenformicariums inkl. Ytongmodulnest

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ANTdré
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#1 Umbaubericht meines Wüstenformicariums inkl. Ytongmodulnest

Beitrag von ANTdré » 4. März 2008, 21:00

[font=Verdana]Formicarienumbau für[/font][font=Verdana] Camponotus ligniperda.[/font]


[font=Verdana]Seit gegrüßt liebe Ameisenfreunde,[/font]

[font=Verdana]ich möchte in diesem Bericht meinen Formicarienumbau vorstellen und beschreiben.
Dieses zu einem Wüstenformicarium umgebaute Becken soll eine neue Heimat, wie die Überschrift schon sagt, für eine Kolonie Camponotus ligniperda werden. Die Ursprungsvariante war ein Waldformicarium, welches letztes Jahr eine Kolonie Formica fusca beherbergte. Ich habe mich zu dem Themenumbau entschieden, da ich immer Probleme mit leichter Schimmelbildung und am Ende sogar mit Milben hatte. Daher wollte ich durch ein Wüstenformicarium diese Probleme in den Griff bekommen, denn ein Sand/Kiesgemisch als Bodengrund ist weniger Schimmelanfällig als Muttererde und es entsteht eine im allgemeinen hygienischere Umgebung. Zusätzlich habe ich meinen Deckel verändert, denn er war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Beschleuniger für das Klima im Waldformicarium. Den neuen Deckel habe ich atmungsaktiver gestaltet, damit die Luft im Becken besser zirkulieren kann.
[/font]

[font=Verdana]Hier zwei Bilder des alten Waldformicariums für Formica fusca :
[/font]
[img]http://picmirror.de/thumb.php/8628_001.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8630_002.jpg[/img]



Nun zum eigentlichen Baubericht.


Ich beschreibe den Vorgang so, als ob es ein Neubau gewesen wäre um den Bericht zu vereinfachen!

Mein Wüstenformicarium besteht nun aus einem Aquarium 60cm x 30cm, welches mit Pflanzgranulat gefüllt ist. Als Bodengrund dient eine Sand/Kiesmischung. Als Nestvariante habe ich mich für einen Ytongstein entschieden, da dieser sehr gut zu befeuchten ist und durch seine Poren sehr atmungsaktiv ist, obendrein ist er noch sehr gut zu bearbeiten. Der Deckel ist ein Holzselbstbau, welcher mit einem Gazegitter bespannt ist. Als Einrichtung dienen zwei Wurzeln und mehrere Steine, zum füllen der optischen Lücken habe ich noch weitere kleine Wurzelstückchen auf dem Bodengrund ausgelegt.
[font=Verdana]
Nun möchte ich die Materialien die ich verwendet habe und die dazugehörigen Preise auflisten, denn der Kostenfaktor ist für viele Ameisenhalter auch ein Kriterium für einen Beckenbau.
[/font]Link zur Preisliste
[font=Verdana]Ein kleiner Hinweis noch zu den Materialien, beim Kauf der Holzleisten ist unbedingt darauf zu achten das diese gerade und eben sind, sonnt kann die Passgenauigkeit des Deckels nur schwer gewährleistet werden![/font]


[font=Verdana]Das Aquarium.[/font]

[font=Verdana]Als ersten Schritt des Baus habe ich die Silikonklebereste aus den oberen Ecken des Beckens entfernt, um einen durchgehenden PTFE Auftrag zu gewährleisten, denn PTFE haftet auf Silikon sehr schlecht und kann somit keinen ausreichenden Ausbruchsschutz bieten. Dabei ist darauf zu achten das jegliche Silikonteilchen von der Glasoberfläche verschwinden, dies ist etwas Friemelarbeit, aber mit einem Skalpell erzielt man sehr gute Ergebnisse.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8637_005.jpg[/img]

[font=Verdana]Danach habe ich den oberen Beckenrand auf 4cm mit Kreppband abgeklebt, um dem flüssigen PTFE beim auftragen Einhalt zu bieten. Für eine sehr ausführliche Anleitung zum PTFE Auftrag, würde ich gerne auf den Bericht von
[/font]Sahel und Sebastian[font=Verdana] verweisen, denn ich bin nicht unbedingt ein PTFE Profi wie man auf folgendem Foto sehen kann. Denn ich habe den Auftrag mehrere Male wiederholt und ein besseres Resultat als dieses habe ich nicht hinbekommen, leider.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8648_006.jpg[/img]

[font=Verdana]Jetzt kann es ans Einrichten gehen! [/font]
[font=Verdana]Wichtig bei der Einrichtung ist, das sämtliche natürlichen Gegenstände etwa 10 Minuten bei 200°C im Backofen gebacken werden, um Milben oder andere untreibende Bakterien und/oder Tierchen abzutöten. Alternativ kann der Gegenstand auch mit kochendem Wasser ausreichend übergossen werden. Die Temperaturbeständigkeit ist bei Bedarf vorher zu ertesten, um böse Überraschungen, wie Verfärbungen oder Verformungen des Einrichtungsgegenstandes zu vermeiden.[/font]

[font=Verdana]In meinem Fall habe ich zu erst eine Stammwurzel ( Der genaue Name der Wurzel ist leider nicht mehr herauszufinden, da es dieses Produkt in meiner Umgebung nicht mehr gibt! ) in das Becken integriert, diese habe ich mit Aquariensilikon am Beckenrand fixiert. Diese Wurzel erweckt den Anschein eines verdorrten Baumes und gibt den Ameisen eine Möglichkeiten zu klettern. Darauf sollte im Formicariumbau immer geachtet werden. Zusätzlich vergrößert sie die Auslauffläche des doch kleinen Beckens. Zuvor habe ich in einen Ast der Wurzel einen kleinen Einschnitt eingearbeitet, um später eine kleine Uhrglasscheibe dort zu befestigen, welche auswechselbar sein wird.[/font]

[img]http://picmirror.de/thumb.php/8655_007.jpg[/img]

[font=Verdana]Dann habe ich begonnen das Becken mit Untergrundfüllmaterial auszulegen, hierbei habe ich normales Pflanzgranulat genutzt. Dieses ist unbedingt mitzuverwenden, denn durch die Körnung und die daraus entstehenden Hohlräume gibt es dem Boden die Möglichkeit zu atmen, zusätzlich wird Staunässe vermieden, da das Granulat ein Feuchtigkeitsspeicher ist. Diese beiden Eigenschaften helfen dabei das Formicarium schimmelfrei zu halten.[/font]
[font=Verdana]Ich habe das Granulat auf etwa 4cm aufgeschüttet, um einen soliden Untergrund zu bekommen. Danach habe ich die grobe restliche Einrichtung hineingelegt, um die Gestaltung des Beckens auszuprobieren.[/font]

[img]http://picmirror.de/thumb.php/8657_008.jpg[/img]

[font=Verdana]Da nun meine optische Gestaltung feststand, habe ich mich an die Ytongausstattung des Beckens gemacht. Das bedeutet als Nestvariante habe ich mich für einen Ytongstein entschieden, da dieser laut der oben genannten Beschreibung für mich als Einsteiger die komfortabelste „Bedienvariante“ darstellt. Zusätzlich wollte ich als kleine Spielerei einen Nestinnentemperaturfühler integrieren, dies geschah aus reiner Neugier bzw. dem Drang alles genau aufzulisten.[/font]

[font=Verdana]Dafür habe ich die Maße des Sensorthermometers als Richtlinie genommen und habe um diesen herum einen kleinen Ytongstein gebaut der direkt an die Frontscheibe des Formicariums gestellt wird, das Design des Thermometersteins soll sich in dem des Neststeins wiederfinden.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8658_009.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8660_011.jpg[/img]

[font=Verdana]Danach wurde der Neststein gefertigt, diesen habe ich schon in einem anderen Thread zur Meinungseinholung eine Forumrunde drehen lassen. [/font]
Link zum Thread

[font=Verdana]Zu Beginn habe ich mir eine Maßstabsgetreue Skizze angefertigt, diese wurde dann mit Hilfe eines Bleistiftes und einem Lineal auf die Steinoberfläche übertragen. Nun habe ich die vorgezeichneten Kammern mit einem kleinen Kreuzschraubendreher heraus gearbeitet. Dies war eine langwierige und blasentreibende Arbeit für meine Finger. Ich habe nicht nur aus Mangel eines Dremels auf diesen verzichtet, sondern man hat mit einem kleinen Kreuzschraubendreher ein besseres Gefühl zur Bearbeitung und man kann die Ecken der Kammern besser modellieren, dazu kommt das man Staubfreier arbeitet. Mit einem Dremel ist schnell mal zu viel Material abgetragen und das ist immer ärgerlich. [/font]
[font=Verdana]Nachdem die Kammern ausgearbeitet waren, habe ich die Aussparung für die Plexiglasscheibe angezeichnet und diese mit etwa 4mm Tiefe gestaltet. Die Kammern wurden danach noch einmal mit dem Schraubendreher überarbeitet, damit sie schöne gerade Kanten bekommen. Um die Basis des Steins fertig zu gestallten, habe ich noch die Gänge eingearbeitet.[/font]
[font=Verdana]Dann wurde der Stein mit einer Fuchsschwanzholzsäge auf das von mir gewünschte Außendesign gebracht ( siehe Link ), wie gesagt Neststein und Thermometerstein sollten optisch eine Einheit bilden. Anschließend habe ich noch den Wassergraben in grob geschätzten Dimensionen angelegt. Hier im Forum wurde ja schon oft über die Gestaltung eines solchen diskutiert. Ich habe ihn später erprobt und die Größe angepasst.[/font]
[font=Verdana]Anbei sei zu erwähnen, das die Bearbeitung der Steine genauso lange gedauert hat, wie das anschließende sauber machen des Kellers, also in etwa einer Stunde war alles erledigt.[/font]
[font=Verdana]Nachdem die Architektur abgeschlossen war, habe ich die Steine mit Wasser abgespült, erstens damit der Staub entfernt wird und zweitens damit er eine Grundfeuchte erhält.[/font]
[font=Verdana]Nun musste nur noch der Wassergraben erprobt und angepasst werden ( siehe Link ) und fertig war mein Neststein.[/font]
[font=Verdana]Als Abdeckung habe ich, wie schon erwähnt, eine Plexiglasscheibe verwendet, diese habe ich mit Hilfe eines Lineals und einem scharfen kurzen Messer in Form gebracht. Einfach die aufgezeichnete Form mit dem Messer zwei, drei Mal nach ritzen und dann über einer harten Kante brechen. Die Rundungen des Eingangsbereiches habe ich dann noch mit einer feinen Metallfeile bearbeitet, zu guter letzt kam eine selbstklebende rote Filterfolie, für ein Untertagegefühl drüber und fertig war das Nest.
Da Camponotus ligniperda die rote Wellenlänge des Lichtes nicht wahrnehmen kann, ist es so möglich die Nestaktivitäten ohne Stress der Kolonie gegenüber zu beobachten. Dabei ist darauf zu achten, das andere Arten eine andere Wellenlängen"resistenz" haben können.
[/font] [font=Verdana]( Im letzten Foto ist die Plexiglasscheibe noch nicht fixiert und die Schutzfolie auf der Innenseite ist noch angebracht, die Fixierung der Scheibe habe ich mit kleinen Aquaristiksilikonpunkten an den Ecken umgesetzt, da ich diese Silikonraupen unter der Scheibe nicht besonders ansprechend finde. )


[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8664_012.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8666_014.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8667_015.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8668_016.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8671_017.jpg[/img]

[img]http://picmirror.de/thumb.php/8670_018.jpg[/img]

[font=Verdana]Nun wurde der Thermometerstein und der Neststein ins Becken eingesetzt und ausgerichtet.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8673_020.jpg[/img]

[font=Verdana]Nun konnte ich die endgültige Bodengrundgestaltung mit Pflanzgranulat umsetzten.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8674_021.jpg[/img]

[font=Verdana]Die Kabel für den Sensortemperaturfühler sind natürlich unter dem Granulat verschwunden.

[/font] [font=Verdana]Nun habe ich den Bodengrund „angerichtet“, hierbei habe ich mich für eine Wüstenformicarium übliche Sand/Kiesmischung entschieden. Zum einen Teil Sand, welcher kleine Öffnungen verschließt und zum Anderen Kies, damit die Ameisen halt auf dem Untergrund finden.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8675_022.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8676_023.jpg[/img]

[font=Verdana]Diesen habe ich Hauchdünn auf das Pflanzgranulat aufgetragen, damit sich die Kolonie nicht an feuchteren Stellen im Becken eingraben kann.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8677_024.jpg[/img]

[font=Verdana]Jetzt habe ich das Becken vollständig eingerichtet, mit ein paar Steinen und Wurzelstückchen sind schnell optische Lücken verschwunden, zusätzlich habe ich noch etwas Islandmoos zum ausgestallten der Einrichtung benutzt. Außerdem habe ich ein analoges Thermometer und Hygrometer an die hintere Innenscheibe des Beckens angebracht.

[/font] [font=Verdana]Nun folgen ein paar Landschaftsdetails aus meinem neuen Wüstenformicarium:

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8678_025.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8679_026.jpg[/img][img]http://picmirror.de/thumb.php/8681_028.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8683_030.jpg[/img][img]http://picmirror.de/thumb.php/8684_031.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8685_032.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8687_034.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8688_035.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8690_037.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8691_038.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8692_039.jpg[/img]

[font=Verdana]Auf den letzten beiden Bildern kann man die oben erwehnte auswechselbare Uhrglasscheibe sehen, welche ich in einen Ast der Wurzel integriert habe, um der später größeren Kolonie Hönigwasser anzubieten, welches sie erklettern müssen.[/font]

[font=Verdana]Da nun das Becken und die Einrichtung vervollständigt waren, bleibt nur noch der Deckel um es zu einem fertigen Formicarium werden zu lassen, denn Ausbruchsschutz hin oder her, sicher ist sicher. Außerdem lässt sich das entkommen eventueller Geschlechtstiere vermeiden, obwohl ich bezweifeln möchte das dieses Becken diese Koloniegröße noch miterleben wird.

[/font] [font=Verdana]Den Deckel habe ich aus Holz selbst gefertigt, mit Hilfe von ein paar Holzleisten, Gittergaze und Dichtband.[/font]

[font=Verdana]Zuerst habe ich einen Deckelrahmen gefertigt, den ich auf dem Glasbecken als Sockel für den eigentlichen Deckel nutze. Hierfür habe ich mir 9x9mm Holzleisten auf Maß zurechtgesägt und mit vier 3x20mm Holzschrauben auf 90° verbunden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten die Schraubenlöcher jeweils mit einem 1,5mm Holzbohrer vorzubohren, damit das Holz nicht reißt. Außerdem habe ich die Schraubenkopfstellen in den Holzleisten mit einem Senkbohrer bearbeitet, damit die Schrauben ohne das Holz zu quetschen in den Holzleisten verschwinden. Dies ist für jede weitere Verschraubung ratsam, da ansonsten das Holz durch seine geringe Stärke bricht. Danach habe ich 5x15mm Holzleisten so auf Maß gesägt, das sie mit einem Gärungswinkel von 45° zueinander stehen. Diese habe ich auf den 9x9mm Rahmen mit zehn 3x12mm Holzschrauben aufgeschraubt. Dieses Gestell habe ich mit einer sehr dünnen Silikonraupe auf das Glasbecken aufgesetzt, denn sonst quillt es heraus und hinterlässt unschöne Stellen.

[/font] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8695_042.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8696_043.jpg[/img]

[font=Verdana]Nun habe ich noch Dichtband auf den Deckelrahmen geklebt, da trotz guter Vorauswahl der Leisten, sich immer leichte Unebenheiten in den Leisten einschleichen können. Hier ist aber darauf zu achten, das dass Dichtband bei einer gewissen Koloniegröße eventuell durchgebissen werden kann. Also sollte dieses in bestimmten Abständen kontrolliert und ersetzt werden.

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8701_044.jpg[/img]

[font=Verdana]Jetzt ist der eigentliche Deckel dran, diesen habe ich nach dem gleichen Muster wie den Rahmen gefertigt. Hier habe ich als Gestell eine 18x15mm Holzleiste auf Maß zurechtgesägt und wieder auf 90° mit vier 3x40mm Holzschrauben verschraubt. Auf dieses Gestell habe ich ein Gazegitter mit einer Maschenweite von 0,63mm aufgespannt. Ich habe das Gitter grob zurecht geschnitten und von einer Ecke anfangend mit zwölf 3x6mm Holzschrauben auf den Holzleisten befestigt. Von einer Ecke anfangend daher, damit das Gitter nahezu wellenfrei aufgespannt wird. Die überstehenden Gitterteile habe ich gestutzt. Nun habe ich noch die 5x40mm Holzleiste auf Maß und 45° Gärung zugesägt und diese wieder mit zehn 3x12mm Holzschrauben auf dem Gestell und über dem Gitter befestigt. Und bei jeder Verschraubung immer an das vorbohren und senken denken!!

[/font][img]http://picmirror.de/thumb.php/8703_047.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8704_048.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8705_049.jpg[/img]

[font=Verdana]Einige der aufgeführten Deckelbilder sind von meinem alten Waldformicarium, da der Deckel bis auf die kleinere Maschenweite der Gaze und das nun fehlende Bastelpapier, gleich geblieben ist.[/font]

[font=Verdana]Da nun auch der Deckel vollendet wurde, ist der von mir begonnene Baubericht bzw. Umbaubericht abgeschlossen. Und mein Wüstenformicarium für eine kleine Kolonie Camponotus ligniperda ist endlich fertig. Ich habe das Becken auf eine Kommode gestellt, die halbtags Sonneneinstrahlung erfährt, unter das Becken habe ich noch zwei Aquarienmatten gelegt, welche die Erschütterungen des Untergrundes gegenüber dem Becken dämpfen.
Optional kann solch eine Matte auch in das Becken als Untergrund gelegt werden, um eventuellen Glasschaden zu vermeiden. Ich habe darauf verzichtet, da das Granulat nicht sehr agressiv dem Glas gegenüber ist und zusätzlich nicht sehr schwer ist.
[/font]
[font=Verdana]Nun noch zum Abschluss zwei Bilder meines fertigen Formicariums. In das Becken werden noch zwei Uhrgläser gestellt, auf denen ich Wasser und Proteinnahrung anbiete.
[/font]
[img]http://picmirror.de/thumb.php/8706_050.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/8707_051.jpg[/img]

[font=Verdana]Zum Abschluss möchte ich noch hinzufügen, das ich die Qualität der Bilder entschuldigen möchte. Ich habe momentan nur meine Handykamera zur Verfügung, dies wird sich aber in der Zukunft mit dem Erhalt der Kolonie Mitte März ändern.[/font]

[font=Verdana]Ich hoffe ich konnte Euch eventuelle Anreize und/oder Hilfestellungen bezüglich des Baus eines Formicariums geben. Wenn Ihr darüber diskutieren, Fragen stellen oder kritisieren möchtet, dann habt Ihr hier Eure Bühne.[/font]Bühne frei

[font=Verdana]Also, ich wünsche Euch allen eine erfolgreiche Ameisensaison 2008![/font]
[font=Verdana]Gruß, André.[/font]
[font=Verdana]

[/font][font=Verdana]

[/font]



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#2 AW: Umbaubericht meines Wüstenformicariums.

Beitrag von ANTdré » 12. Juni 2008, 15:49

Grüßt Euch,

ich möchte in diesem Beitrag nur mal einen Nachtrag zur momentanen Gestalltung des Wüstenformicariums geben.

Die Ausgangsvariante des Formicariums bestand aus einem in den Bodengrund integriertes Ytongsteinnest. Ich würde von dieser ursprünglichen Umsetzung, aus meiner jetzigen Erfahrungssicht abraten, denn es entstehen eventuell folgende Probleme oder Nachteile:

- Bei eventuellen Schwierigkeiten im Innern des Nestes, kann nur schwer eingegriffen werden.
- Die Gefahr von Schimmelbildung im / am Nest, sowie dem Bodengrund ist gegeben ( Siehe anhand meines Haltungsberichtes! ).
- Eine Winterruhe lässt sich nur mit dem gesamten Becken durchführen.
- Die Beobachtungsmöglichkeiten sind eingeschränkt, durch eine nicht abnehmbare rote Folie.

An der Oberfläche meines Ytongsteinnestes hat sich mehr und mehr ein Schimmelflaum ausgebreitet, bis dieser sogar in Schwarzschimmel umgeschlagen ist!
Ich habe nun ein neues Ytongsteinnest in der Arena, welches ich auf ein Blatt Alufolie gestellt habe, damit kein großflächiger Kontakt zwischen Stein und Bodengrund besteht.

Bild

Dieses habe ich so gestalltet das eine transparente Plexiglasscheibe über zwei Metallwinkel am Stein verschraubt ist. Zwischen die Metallwinkel und die transparente Plexiglasscheibe habe ich Muttern mit verschraubt, um einen kleinen Abstand zu gewährleisten. Die Metallwinkel und die Schrauben ergeben somit eine ideale Führung für eine mit roter Folie bespannte Plexiglasscheibe. Diese kann ich bei Bedarf oben herausschieben und nun in das Nestinnere ohne Sichteinschränkung fotografieren. Ich wollte das Nest nicht direkt an die Beckenscheibe stellen um es zusätzlich von Erschütterungen zu entkoppeln.

So, also seht diesen Nachtrag als Ergänzung und / oder Abänderung des originalen Wüstenformicariums. Ihr könnt euch gern im Haltungsbericht den momentanen Stand des Camponotus ligniperda Volkes, welches in diesem Becken lebt und das neue Nest ansehen!

Ihr könnt aber gerne auch im Diskussionsthread über dieses Becken diskutieren und Eure eigenen Erfahrungen mit eingegrabenen oder oberirdischen Ytongnestern schildern. Ich hoffe das ich denjenigen, die dies als Ideenstütze verwendeten, keine Probleme bereitet habe.

Noch viel Spaß beim basteln, wünscht André.



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#3 AW: Umbaubericht meines Wüstenformicariums.

Beitrag von ANTdré » 11. Juni 2009, 16:17

Grüßt Euch,

ich möchte heute mal ein Update des Wüstenformicariums für Camponotus ligniperda vorstellen, denn in der Winterruhe 2008 / 2009 habe ich das Becken wieder komplett umgebaut und umgestalltet. Einige negative Punkte störten mich. Wie zum Beispiel der reine Sand als Bodengrund und auch die fehlende Erweiterungsmöglichkeit, trieben mich zu diesem Schritt. Auch das Nest wurde erneuert, ich wollte ein externes liegendes Nest, da dies den Vorteile in Bezug auf Platz und die Beobachtungsmöglichkeit für mich bot. Hier habe ich mich für eine innovative Variante, das Ytongmodulnest entschieden!
Das Becken wurde mit zwei Bohrungen für Erweiterungen versehen und es wurde aus altem Material wieder neu eingerichtet. Für die Ytongmodulnestvariante habe ich mich entschieden, weil es aus meiner Sicht viele Vorteile gegenüber einem normalen Ytongnest besitzt. Diese Vorteile wurden hier im Forum schon diskutiert!
Es bietet durch seine austauschbaren Module eine gute Langlebigkeit, auch die von einander abgetrennten Kammern bieten im Bezug auf die Befeuchtung gute Vorraussetzungen. Das heißt man kann gezielt einzelne Kammern feucht halten, während andere absolut trocken gehalten werden können. Aber die Funktionalität wird sich durch diesen Bericht sicher genau ergründen!


Die Arena:


Als das Volk Camponotus ligniperda vollständig in die Winterruhe übergegangen war, begann ich das Becken vollständig zu entleeren und zu reinigen. Ich wollte je eine Bohrung an den kurzen Seiten des Beckens für Erweiterungen durchführen. Hier habe ich mich für einen 26mm Diamantglashohlbohrer entschieden um später einen Regentonnenverbinder zu montieren. Beim Bohren des Glases muss mit geringer Geschwindigkeit und unter ständiger Kühlung gebohrt werden, also ab in die Dusche, Styropor untergelegt und los gings. Die Wahl des Werkzeugs fiel auf einen Akkuschrauber, da dieser relativ vibrationsarm ist. Das schwierigste beim bohren war das ansetzen, hier empfielt es sich einen Ansetzer für Glashohlbohrer zur Hilfe zu nehmen! Ich habe von innen nach außen gebohrt und kurz vor dem Durchbruch ist sorgfallt geboten, denn wenn sich der Bohrer verhackt, reißt das Glas.

Bild Bild Bild Bild

Nachdem dieser, nach meiner Ansicht schwierigster, Bauabschnitt meinerseits gemeistert war, sollten nun die Regentonnenverbinder ihren Platz finden. Doch als ich diese klobigen Dinger im Glas habe stecken sehen, ist mir klar geworden das dies nicht so bleibt. Ich habe mir überlegt die Verbinder etwas zu modifizieren um meinen Ansprüchen gerecht zu werden, denn ich wollte so wenig wie möglich an Sicht verlieren und die Optik des Beckens ist für mich auch wichtig! Ich dachte mir, ich stecke den Schlauch nicht außen auf den Verbinder sondern stecke den Schlauch in ihn hinein. Der sich daraus ergebene Innendurchmesser von 16mm des 2mm wandigen transparenten Schlauchs reicht noch aus um den Tieren bequem Durchgang zu gewären!
Ich habe nun den Teil des Verbinder auf den der Schlauch außen aufgesteckt wird, samt Gegenhaltestück abgesägt und bis auf die nun verbliebene Scheibe plan geschliffen. Danach wurde das Gewindestück am anderen Ende noch etwas gekürzt, damit im, am Glas montierten Zustand kein Gewinde mehr übersteht. Die Eigentliche Befestigungsmutter wurde im Originalzustand belassen, aber der Dichtring flog raus! Auf Bild 06 / 07 kann man sehr gut den Unterschied in der Größe, zwischen dem originalen Regentonnenverbinder und dem von mir modifizierten Verbinder sehen. Eine deutliche Verbesserung wie ich finde.

Bild Bild Bild Bild Bild

Bild Bild BildBild Bild

Nun war das Becken fertig und ich konnte den Ausbruchsschutz in Form von flüssigen PTFE auf den oberen 3cm der Glasscheiben auftragen. Da ich die Teile der Verbindungsstellen die nach innen zeigten etwas verschwinden lassen wollte, zersägte ich die Mopaniewurzel aus dem alten Becken. Der größer Teil der Wurzel sollte den rechten Ausgang verdecken und der abgesägte Teil den linken Ausgang. Jetzt mussten nur noch durch Bohr,- und Fräsarbeiten die Konturen der Verbinder und die späteren Durchgänge in die Wurzelstücke eingearbeitet werden, damit die Stücke bündig an der Glasscheibe anliegen. Hierfür habe ich eine Fräsaufsatz für die Bohrmaschine benutzt und vorsichtig in die Wurzelstücke gebohrt. Danach habe ich noch die Zwischenräume zwischen den Fräsnuten ausgebrochen und fertig war die Arbeit.
Nun konnte ich mit dem Einrichten der Arena beginnen. Das Interior wurde nahezu aus dem altem Becken übernommen, nur wurden drei weitere Wurzeln angeschafft um mehr Fülle und dadurch mehr Klettermöglichkeiten für die Tiere zu schaffen!

Bild Bild Bild Bild Bild

Nun war das Becken fertig eingerichtet und somit konnte ich beginnen den neuen Bodengrund aufzutragen. Dieser besteht als Untergrundschicht wieder aus Seramis. Dieser dient dazu, den Boden von unter heraus atmen zu lassen und er hat die Fähigkeit Feuchtigkeit zu binden. Für die Deckschicht habe ich mich für ein Sand-Lehm-Kiesgemisch entschieden, denn ich habe letzte Saison festgestellt das der reine Sandboden den Tieren nicht genügend halt zur Fortbewegung bot. Ich habe das aus einem Shop bezogenen Sand-Lehmgemisch noch mit feinem Kies vermengt, um der Optik einen Gefallen für mich zu tun. Danach wurde das Gesamtgemisch mit Hilfe eines Löffels gleichmäßig über die gesamte Seramisschicht verteielt. Diese aufgetragene Schicht habe ich dann vorsichtig mit Wasser aus einer Spritze beträufelt, nicht zu stark sonst bilden sich durch das Ablaufen des Wassers tiefe Mulden im Sand, aber auch nicht zu sachte um gerade noch eine nicht glatte Bodenstrucktur zu erhalten. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt um einen schönen Boden zu erzeugen. Durch die Verdunstung des Wassers aus dem Bodengrund härtet das Sand-Lehm-Kiesgemisch deutlich aus und bildet einen griffigen und nicht eingrabungsfähigen Untergrund für die Ameisen. Die Länge des Durchtrocknungsvorgangs hängt von der aufgeträufelten Wassermenge ab, bei mir dauerte es drei Tage bis der Boden vollständig hart war.

Bild Bild Bild Bild Bild

So, da nun die Einrichtung und der Bodengrund in Bearbeitung abgeschlossen waren, musste nur noch das Holzrahmengestell für den Deckel und der Deckel ansich wieder verbaut werden. Rahmen und Deckel blieben unverändert da sie bisher gute Dienste geleistet haben. Die Herstellung und Montage dieser beiden Komponenten ist im ersten Post dieses Threads beschrieben.
Ich habe dann noch ein kurzes transparentes Schlauchstück ( Außendurchmesser 20mm ), welches zum Ytongmodulnest führen wird, in den rechten Verbinder und ein passendes Gummiendstück in den linken Verbinder geschoben ( Sie sind vielmehr etwas verpresst, um einen besseren Halt zu gewährleisten! )! Nach diesen Maßnahmen war der Beckenumbau abgeschlossen und es war bezugsfertig und konnte dem Volk Camponotus ligniperda wieder eine neue Heimat bieten. Hier aber noch im alten Nest. Das neue Ytongmodulnest war ebenfalls bereits im Bau.

Bild Bild Bild Bild Bild



Das Ytongmodulnest:

.............so dieser Baubericht folgt morgen, da das Erstellen so viel Zeit frisst und meine Handgelenke vom tippen schon weh tun!

Nur noch die beiden Links, in dem diskutiert bzw. gefragt werden kann und in dem die Handhabe der Anlage begutachtet werden kann!

Hier geht es zum Diskussionsthread über diesen Umbaubericht:
Hier geht es zum Haltungsbericht:

Also bis morgen!

Gruß, André.





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#4 AW: Umbaubericht meines Wüstenformicariums inkl. Ytong-Modulnest!

Beitrag von ANTdré » 12. Juni 2009, 13:48

........jetz gehts weiter, die Handgelenke sind wieder fit und die Sonne scheint ins Zimmer. Also beste Voraussetzungen für einen Bericht!

Zu Beginn der Planung des nestes musste ich überlegen, was möchte ich, wie kann ich es umsetzen und wie groß soll es werden? Dadurch habe ich mich für die Umsetzung für einen Metallhalterahmen und einen inneren Plexiglasrahmen für die Module entschieden. Eine ausreichende Größe des Nestes, habe ich durch recherche im Internet und Einbeziehung des benötigten Platzes für die Plexiglassegmente kalkuliert! Somit gestallten sich die äußeren Abmasse des Nestes wie folgt (L30xB17xH6,5)cm.
Die Wahl der Materialien machte ich von ihrer Funktion abhängig, nicht rostendes Metall für den äußeren Rahmen um dem Nestgewicht beim Transport gerecht zu werden bzw. dem gesamten eine steife Struktur zu verschaffen. Zusätzlich musste ich die Winterruhe mit einplanen, da ich diese in einem Überwinterungskühlschrank durchführe und die dort herrschende und auch im Sommer im WZ herschende Luftfeuchtigkeit rostenden Materialien schnell unansehnlich macht. Die Wahl auf Plexiglas für den inneren Modulrahmen fiel schnell, da sich Plexiglas sehr leicht bearbeiten lässt und damit meinen Hobbyingenieurplänen viel freiraum lies! Ebenso die Wahl auf Ytong für die Kammermodule war schnell getroffen, da ich ein Freund dieses Materials bin und in der Vergangenheit gute Erfahrungen damit gemacht habe. Dieses Material zeichnet sich durch seine Atmungsaktivität, Feuchtigkeitsverteilung und Bearbeitungsfähigkeit aus.

Den äußeren Metalrahmen habe ich über eine Grundplatte und je an vier Seiten angebrachte, mit 45° Gährung versehene Aluwinkelleisten realisiert! Die im Laufe des Berichts gewählten Maße hängen von der Größe des Nestes ab, deswegen verzichte ich hier auf genaue Angaben, bei prinzipiellen Verständnis über den Bau, können bei einem Nachbau die Maße selbst gewählt werden. Ich habe mich für eine 3cm Hohe Winkelleiste entschieden, da diese von außen Sichtschutz auf die in der vorderen Reihe angebrachten Wassertanks und die später erklärte Form der Netsmodule bietet, zudem ermöglicht mir diese Höhe einen unproblematischen und optisch ansprechenden Nestanschluss! Wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist, habe ich in die nach vorn gewandte Winkelleiste drei Löcher gebohrt und mit einem Senker nachbearbeitet. Diese dienen später der Kontrolle der Wassertanks. Wie gesagt, wo die Löcher angebracht werden hängt von der Baugröße ab.
Dann wurden die Grundplatte und die vier Leisten an ihren Positionen gebohrt und miteinander verbunden, ich habe auf rostfreie Blindnieten zurückgegriffen, da dies eine einfache Verbindung darstellt. Es kann auch eine rostfreie Verschraubung zum Einsatz kommen.

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Nun konnte ich zum Bau des inneren Plexiglasrahmens übergehen. Ich habe mich für eine Materialstärke von 4mm entschieden um meiner größten Sorge etwas entgegen zu wirken, das sich das Plexiglas durch äußere Einflüsse verzieht. In diesem Zusammenhang kam mir die Idee, das ich die einzelnen Segmente ineinander stecke um so mehr Steifigkeit zu erhalten. Dadurch löste sich auch mein Problem wie ich rechteckige Aussparungen für die Kammermodule zwischen den Segmenten erzeugen kann, ohne die Segmente immer zu unterbrechen!
Hierfür habe ich an den Kreuzungen der Segmente jeweils im Einen von oben und im Anderen von unten eine Aussparung eingesägt um sie dann so ineinander stecken zu können. Ebenfalls habe ich Aussparungen in der Plexiglasgrundplatte und in den seitlichen Segmenten erzeugt, welche in die herrausragenden Gegenstücke an den dazu passenden Segmenten gesteckt werden können. An den inneren Segmenten habe ich auch Nestdurchgänge eingesägt, welche später die Verbindungen zwischen den Kammermodulen darstellen. Auch habe ich im vorderen Segment drei größere Aussparungen eingearbeitet, um später die feuchten Kammern bzw. die feuchten Ytongsteine etwas besser atmen zu lassen. In dem linken Seitensegment habe ich eine Aussparung geschaffen um später dort einen Schlauchanschluss nach außen zu führen. Die Anzeichnung der Sägestellen habe ich über ein kleines Messer realisiert, hier aber nicht zu schnell ritzen oder abrutschen, sonst ist ein "Ritz" an einer Stelle die später von außen sichtbar ist, und somit den optischen Eindruck trübt. Die Bearbeitung des Plexiglases erfolgte durch eine Stichsäge mit Kunststoff,- bzw. feinem Metallsägeblatt und niedriger Hubgeschwindigkeit, um die gesägte Stelle nicht wieder zu verschweißen. Durch die Stichsäge konnte ich genaue und lange Schnitte machen. Die restlichen Sägearbeiten habe ich mit einer normalen Laubsäge und geradem Laubsägeblatt durchgeführt. Nun noch die Segmente in der vorgesehenen Reihenfolge zusammenstecken, mit Klebeband von außen etwas fixieren und mit Aquariensilikon endgültig verkleben und fertig ist auch der innere Plexiglasrahmen.
Mmmh,.....ich weiß. Das ist irgendwie kompliziert geschrieben, aber ich wüsste nicht wie ich es jetzt besser erklären kann, ich hoffe die folgenden Bilder geben etwas Aufschluß, also seht selbst!

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Jetzt konnten die Ytonmodule angefertigt werden. Diese wurden nach Länge x Breite x Höhe der Plexiglaszwischenräume mit einem Fuchsschwanz grob zurecht gesägt. Danach wurden sie mit grobenkörnigen Sandpapier in Feinform zu dem jeweiligen Plexiglaszwischenraum geschliffen und angepasst. Nun habe ich mit Hilfe eines Zylinderfräsaufsatzes und einem Akkuschrauber die Kammern in den Stein eingearbeitet, hier muss der Arbeitsdruck dosiert werden, da sonst die Kammerseiten ausbrechen können. Die Ecken habe ich mit einem Kreuzschlitzschraubendreher nachgearbeitet. Wie auf den Bildern zu sehen habe ich bei jedem Ytongmodul hinten links eine Bohrung erzeugt, diese soll der besseren Belüftung des gesamten Nestes und zugleich bei den Kammern mit darunter liegendem Wassertank als Befüllmöglichkeit dienen. Dann habe ich wieder mit Hilfe des Fuchsschwanz den unteren Teil des Moduls als Säule ausgearbeitet, um wie gesagt Hohlräume zu schaffen und das Nest dadurch besser atmen zu lassen bzw. bei den zukünftig feuchten Kammern, diese Säule in den Wassertank ragen zu lassen. Als letzter Arbeitsschritt wurden noch die Kammerverbindungen ausgesägt, die nach der jeweiligen Position des Moduls im Nest ausfielen. Es ist zu erwehnend, das die Herstellung der Kammermodule die zeitraubenste Arbeit des gesamten Nestbaus war, denn es ist darauf zu achten das möglichst keine Spalte an den Kammerverbindungen zwischen dem kammermodul und dem Plexiglassegment entstehen. Diese würden es, je nach gehaltener Art, den Tieren ermöglichen unter die Module zu gelangen. Was natürlich nicht gewollt ist. Das Eingangsstück links in der Mitte habe ich nicht als Kammer gestalltet, sondern nur als Gangstück. Da ich dort ein Schlauchverbindungsstück als Nesteingang eingearbeitet habe und dieses bei der Kammerausführung nicht möglich gewesen wäre.
Hier das Modul 'vorn-links' an der Ecke des Nestes.

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Nun konnten die drei Wassertanks entstehen. Ich habe mich für ein Verhältnis von trockenen zu feuchten Kammern bei 8 : 3 entschieden! Dieses kann aber je nach gehaltener Art geändert werden, es muß nur in die vorherige Planung mit einbezogen werden. Ich halte ein Volk Camponotus ligniperda, welche mit dem von mir gewählten Verhältnis auskommen!
Hier habe ich wieder Plexiglas als Baumaterial benutzt, infolge der oben genannten Eigenschaften. Diese habe ich in Größe wieder den Plexiglaszwischenräumen und der Höhe der Säulen der Kammermodule angepasst. Auf ein ausreichendes Füllungsvolumen ist aber zu achten, in meinem Fall fasst jeder Tank, mit der im Wasser stehenden Modulsäule, 20ml. Die Bauteile wurden von außen mit Klebeband fixiert und dann mit Aquariemsilikon von innen abgedichtet und gleichermaßen befestigt. Nachdem das Silikon ausgehärtet ist, muss auf jeden Fall eine ausreichende Prüfung auf Dichtheit durchgeführt werden. Sollte ein Wassertank sich im späteren Betrieb als undicht erweisen, gibt es hässliche Flecken auf dem Möbelstück! Ein späteres nachdichten ist aber möglich da sowohl die Kammermodule wie auch die Wassertanks entnommen werden können.
Am Ende die Wassertanks in das Nest integrieren und die Höhe der Säulen des jeweiligen Kammermoduls bei Bedarf noch anpassen!

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Jetzt mussten nur noch die Plexiglasdeckelscheiben auf die einzelnen Kammermodule. Hierfür habe ich 2mm starkes Plexiglas verwendet. Die Prämisse des Nestes lautet ja, jedes einzelne Kammermodul muss herausnehmbar sein ohne das die Tiere in den angrenzenden Kammermodulen "flüchten" können ( Wer will bei so einem schönen Nest noch flüchten! ).
Deswegen musste ich eine Art Abgrenzungsmöglichkeit schaffen, diese habe ich realisieren können, indem ich 1mm Schlitze in die einzelnen Deckel gebohrt und gesägt habe, welche über den jeweiligen Kammer Ausgängen und Eingängen liegen. In diese Schlitze können nun Trennblättchen eingeschoben werden, welche ich funktional aus 0,5mm Blech hergestellt und geformt habe. Dadurch kann ich im laufenden Betrieb, Erstens die von den Tieren genutzte Fläche bestimmen und Zweitens ich habe die Möglichkeit die Kammermodule jeweils von einander zu trennen um sie zu entnehmen. In den folgenden Bildern können nur die vordere linke und die rechts daneben liegende Kammer genutzt werden. Bei den Abmessungen der einzelnen Deckelscheiben ist folgendes unbedingt zu beachten! Die Deckelscheiben über jeder Kammer müssen 1/2x der Stärke der Plexiglaszwischensegmente des inneren Rahmens überragen ( In meinem Fall 2mm Überragung, da ich 4mm starkes Plexiglas benutzt habe. ). Da die Kammerübergänge in den Plexiglassegmenten des inneren Rahmens ebenfalls mit abgedeckt werden müssen. Das heißt das die einzelnen Deckelscheiben zueinander bündig abschließen müssen. Hier hängt die notwendige Genauigkeit wieder von der gehaltenen Art ab. Die Deckelscheiben, welche Richtung dem äußeren Plexiglasrahmen überragen, können einen Überrag von der Stärke des verwendeten Plexiglases aufweisen ( In meinem Fall 4mm! )
Dann wurden in die Deckelscheiben noch die Löcher für die jeweiligen Belüftungs,- und / oder Befüllöffnungen gebohrt und entgratet, und sie mit Aquariensilikon auf den Kammermodulen befestigt. Ich habe in die drei Kammermodule, welche zukünftig feucht gehalten werden, noch kleine Strohalme eingesetzt, damit das Wasser nur von unten vom Ytongstein aufgesaugt wird.

Wieder sehr kompliziert erklärt, aber ich hoffe die Bilder geben wieder Aufschluß!

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So nun ist das Nest als solches fertig, es kann in Betrieb genommen werden und mit Hilfe der Trennblättchen nach belieben in Größe des Nestraumes variiert werden. Unter das gesamte Nest habe ich noch ein 5mm starke Schaumstoffmatte gelegt, damit Vibrationen nicht direkt auf das Nest übertragen werden. Eigentlich sollte das Nest noch einen vollwertigen Plexiglasdeckel mit roter Folie und wie unten, in Metallwinkelleisten eingerahmt bekommen, aber dazu fehlte mir bis jetzt die Lust. Momentan befindet sich ein Provisorium aus Pappe auf dem Nest und ihr wisst ja sicher wie das so mit Provisoriums ist, haben sie sich erstmal eingeschliffen, bleibts dann so. Ich hoffe aber das ich demnächst nach meiner Handverletzung den Deckel nacharbeiten kann und diesen dann auch hier vorstellen darf. Deswegen die fertigen Bilder leider nur mit provisorischer Pappe, aber es ist gut zu erkennen wie man den Feuchtigkeitsunterschied durch diese Bauweise im Nest gestallten kann.

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Uij....wieder eine menge Text, dafür erstmal Entschuldigung. Ich hoffe es ist alles einigermaßen verständlich. Wenn Fragen, Kritikpunkte, Änderungsvorschläge oder sonstige Meinungen geäußert werden möchten, verweise ich auf den unten stehenden Diskussionsthread.
Bei Interesse wie sich das Nest im laufenden Betrieb macht, empfehle ich meinen ebenfalls unten verlinkten Haltungsbericht über Camponotus ligniperda!

Und wie gesagt der Deckel folgt sicher auch in diesem Thread, aber wann......mmmh mal sehen!

Hier geht es zum Diskussionsthread über diesen Umbaubericht:
Hier geht es zum Haltungsbericht von Camponotus ligniperda:

Also bis dahin.
Gruß, André.



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