Gyne? [Lasius sp. Arbeiterin]

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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#9 AW: Gyne?

Beitrag von Icon » 9. April 2012, 05:06

Hallo Imago,

Imago hat geschrieben:Ich denke eher das diese Tiere gewollt herangezogen werden


Ob sie nun wollen oder nicht, wer groß und stark werden will muss fleißig essen. Ich habe nicht geschrieben, dass ich weiß wieso dieser Größenunterschied auftritt. Was ich allerdings beobachten konnte ist, dass Lasius cf. flavus erst beginnt größere Arbeiterinnen hervorzubringen wenn das Nahrungsangebot reichhaltig ist.
Ich schrieb nichts über die Hintergründe und Ursachen die diese Größenunterschiede auslösen, nur um den Faktor der dazu nötig zu sein scheint.

Wesentliche Unterschiede in der Aufgabenteilung sind auf den ersten Blick nicht festzustellen, die "dicken" haben lediglich mehr "Fassungsvermögen".

Grüße
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Imago
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#10 AW: Gyne?

Beitrag von Imago » 9. April 2012, 11:35

Hallo Gaster und Icon!

Ich gebe euch beiden völlig Recht.

Ich wollte mit meinem Beitrag auch keinem etwas unterstellen, wollte nur ein Erfahrungsaustausch anregen, da ich dieses sehr interessant finde. Die ganzen Abläufe die in einer Kolonie stattfinden unterliegen selten einem Zufall. Es hat ja selbst bei dem größten Gewusel alles seine Ordnung. Arten die Unterkasten ausbilden, bilden diese ja auch im Verhältnis zu den anderen Unterkasten in einer gewissen, vielleicht bestimmten aber wohl doch irgendwie zu einer im Rahmen mit Toleranzen, festgelegten Stückzahl aus.

Das Verhältnis muss stimmen.

Also z.B. eine gewisse Menge an Majorarbeiterinnen zu den restlichen Unterkasten der Kolonie.

Dies geschieht ja selbst bei einer Koloniegröße von mehreren Millionen Tieren, stichwort Blattschneiderameisen. Ich möchte hier keineswegs die Größenunterschiede inerhalb einer Kaste mit dem Polymorphismus vergleichen, mir geht es lediglich um die Kontrolle (in welchem Sinne auch immer) die das Volk haben muss, um schlussendlich dieses Gleichgewicht herzustellen.

Da es in den Abläufen inerhalb einer Kolonie und deren Erfolg benötigte Arbeitskräft heranzuziehen wenig Spielraum für Zufälle gibt, schließlich müssen die "großen" Arbeiterinnen- wie Du ja auch geschrieben hast Icon:
...wer groß und stark werden will muss fleißig essen.
es zu gewollten unterschiedlichen Handlungen kommen, bezogen auf die Fütterung der Larven, damit es zu diesem Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Unterkasten führt.

In Bezug dessen würde es mich wundern, wenn Arten die keine Unterkasten besitzen, die aber Größenunterschiede aufweisen, dies dem Zufall des Nahrungsangebotes oder anderen externen Bedingungen zuzuschreiben ist.

Die Fragestellung lautet demnach:

Würde ein Volk mit weniger Nahrungszufuhr evtl. nicht nur weniger Arbeiterinnen inerhalb einer Periode zum Vorschein bringen, mit der (+/- Toleranz) aber die gleiche Anzahl an größeren Tieren?
Vielleicht braucht es nunmal eine größere Anzahl kleiner Arbeiterinnen als große.


Richtig, evtl. würde ein Volk mit nur großen Arbeiterinnen nicht mehr zu dem Erfolg führen?!

Weit hergeholt aber nicht auszuschließen:
Vielleicht sind es auch nur evolutionsbedingte Vorläufer größer werdender Arten, sprich steigender Biomasse heruntergebrochen auf das einzelne Tier, vielleicht sogar mit steigender Tendenz?

Danke für das Einbringen eurer Gedanken!

Macht es vielleicht Sinn entsprechende Beiträge in dieses Thema zu Verschieben:
Polymorphismus bei Formica-Arten!
´
Und dieses umzubennen in:
Größenunterschiede inerhalb einer Kaste!

Ich möchte hier auch nicht unbefugt das eigentliche Thema verfälschen.

LG Imago



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#11 AW: Gyne?

Beitrag von Icon » 9. April 2012, 16:36

Hallo Imago,

Schlussendlich können wir hier mit einem Erfahrungsaustausch auch nur Vermutungen diskutieren.

Was ist, wenn diese Arbeiterinnen nur ein Produkt eines kurzzeitigen Überangebotes an Nahrung sind, also mehr Nahrung im Nest ist als die Brut für ein geregeltes Wachstum benötigt?

Damit würde der Zufall alle fantastischen Theorien zerschlagen.

Sicher ist das alles möglich, auch Arten mit verschiedenen Unterkasten haben sich irgendwie entwickelt. Aber leider gibt es dazu auch keine gesicherten Daten, was den Vergleich erschwert.

Deine Fragestellung allerdings wäre einen gesicherten dokumentierten Versuch wert. Also wenn du dich daran versuchen willst, ich wäre sehr gespannt was du dabei herausfinden kannst ;)

LG
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Imago
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#12 AW: Gyne?

Beitrag von Imago » 9. April 2012, 16:55

Hallo Icon!

Ja, das alles ist reine Spekulation. So einfach kommt man leider zu keinem Ergebnis.

Leider habe ich momentan nicht die Zeit, da ich gerade über mehrere Kolonien berichte. Dennoch wird dieses Thema nicht vom Tisch fallen, da ich mich ja schon länger dafür interessiere was es damit auf sich hat. Daher stammen ja auch die ersten Beobachtungen.

Ich habe aktuell ja noch eine Formica fusca Kolonie, über die ich ja auch berichte nur...

...aktuell ist mein Focus auf eine Gyne von Prenolepis nitens gerichtet, die hoffentlich bald ihre ersten Eier ablegt. Es handelt sich dabei um eine/die europäische "Honigtopfameise".

Desweiteren ist eine wunderschön gefärbte Camponotusart bestellt, die bei mir wohl ihre erste Arbeiterin aufziehen wird.

Da fehlt es mir momentan leider an Zeit.

Nun ist aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert.

Schön das geschriebenes hier platzfinden durfte.

LG Imago



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