Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
Amoebozoa
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#1 Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Amoebozoa » 22. August 2014, 00:10

Hey Leute,

habe vor etwas mehr als 2 Wochen (d.h. Anfang August) eine Gyne gefunden, wäre somit auch die erste mit welcher ich eine Kolonie aufziehen möchte. Im letzten Jahr musste ich den Versuch abbrechen, da ich nicht darauf vertrauen konnte, dass die Kolonien trotz einer Abwesenheit von zwei Monaten gedeihen würden ;)

Das Tierchen hatte auch schon Eier gelegt, allerdings wurde dieser Anlauf dadurch ruiniert, dass die schöne Gründungskammer der Königin inklusive Eier mächtig zerrüttelt wurde (Täter noch immer unbekannt...).

Habe nun die Sorge, dass ein zweiter Gründungsversuch von Seiten der Königin nicht mehr machbar sein könnte, daher zunächst die Bitte, dass erfahrenere Ameisenhalter mal einen Blick darauf werfen ;)

Fundort:
Main-Tauber-Kreis, Nordosten von Baden-Württemberg. Lief halbnackt über den Weg, wenige Meter von Busch, Baum und Back entfernt (nettes Fleckchen). Mir ist aufgefallen, dass dort alle paar Meter kleinere Kolonien von Wegameisen (genauer kann ich mich dabei nicht festlegen) liegen.
Wetter:
warm und sonnig, d.h. etwa 25°C, tags zuvor stark bewölkt und einige Schauer.

Konnte nun endlich halbwegs vernünftige Bilder machen (extrem schlechte Belichtung), als ich die Befeuchtung erneuert habe und die Ameise eine kleine Reise unternommen hat.
Der Hinterleib ist nun schon etwas gewachsen, leichte Schwellung am letzten Segment. Die Queen ist nicht schwarz, sondern dunkelbraun. Die letzte Hälfte der Beine ist stets etwas heller als der Körper, Hinterleib ist ebenfalls aufgehellt, jedoch keine klare Farbgrenze. Verließ die Gründungskammer nicht mehr und zeigt kein Interesse an Nahrungsangeboten.
Bilder liegen im Anhang :confused:

Hatte anfänglich große Hoffungen, da die Gyne mit dem Graben der Brutkammer nach nur drei Minuten begonnen hatte, als sie in ein Glas mit Erde und Luftbefeuchtung kam. Einige Tage später war diese auch schon recht groß und die bewegten Erdmassen hatten einmal nicht die Sicht auf das Gelege versperrt. :spin2: Die Woche darauf wurde dann alles ruiniert als jemand die gute Dose durcheinander brachte, in welcher das Gläschen stand. Momentan hoffe ich, dass ein weiterer Gründungsversuch möglich ist und/oder es sinnvoll wäre, die Königin hierbei mit einigen Puppen/Arbeiterinnen der selben Art zu pushen. Als Anfänger auf dem Gebiet vertraue ich daher erstmal euren Ratschlägen und außerdem wird das mit dem Pushen nichts, wenn ich selbst zu blöd bin über Bildabgleiche die Art zu bestimmen :andiewand:

Nebenbei habe ich mir mal die Zeit genommen zwei Nester zu konstruieren. Beide aus Gips, darauf aufgetragen ein wirres Gemisch aus Lehm, Ton, Sand. Nummer 1 hat die Maße 14cmx14cm, an einem Ende die Aussparung zur Befeuchtung, demgegenüber die hoffentlich deutlich trockenere Seite. Möchte bereits von Anfang an darauf achten, dass die Kolonie selbst möglichst viel Entscheidungsfreiheit hat, welcher Luftfeutigkeit die Brut ausgesetzt wird. Nummer zwei ist 14cmx10cm(?), im Grunde das gleiche, nur dass der Luftaustausch deutlich erleichtert ist. Ermöglicht werden soll das, indem das gesamte Nest in eine Plastikbox eines bekannten Herstellers für Gummibärchen eingebettet wird. Was haltet ihr von diesem Aufbau, der Größe und der schlechten Qualität der Bilder? ;)
Ich bin mir hierbei halt nicht sicher, ob das was vernünftiges ist für europäische Arten...

Schon jetzt vielen Dank an alle die hierauf stoßen, bin dankbar für jede Hilfestellung ;)
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Amoebozoa
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#2 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Amoebozoa » 22. August 2014, 00:19

Größe der Königin (ganz vergessen): Die grünen Kreise auf dem Teller haben einen Durchmesser von 11mm, daher würde ich die Größe auf ca. 8mm schätzen? :D



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#3 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Der » 22. August 2014, 00:48

Bestimmen würd ich sie jetz noch nicht ,aber ausschliesen könnte man aufgrund der Kopfform und der Proportion Kopf Thorax Gaster die Lasiusarten.Ich lass mir aber gerne auf die Finger klopfen :P
auch wenn es am Ende Camponotus spec oder Formica spec ist ,sie könnte nochmal gründen.Biete Ihr ein verschlossenes Reagenzglas mit Wassertank an. Dabei sollte die "Kammer" nur höchstens 2 cm gross bleiben, da der Gaster dafür spricht das diese Art claustral gründet brauchst Du Ihr noch keinen Ausslauf anbieten und kannst sie getrost in "die Schublade" stecken.


Interessante Nestart-


Myrmecia nigriceps seit 2010
Oecophylla smaragdina seit 2010
Rhytidoponera victoriae seit 2013

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#4 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Colophonius » 22. August 2014, 11:02

Hey,

wenn die Gyne ihre ganze Brut verloren hat, dann wird es sicherlich nicht schaden, wenn du ihr etwas hilfst, indem du sie fütterst (Zuckerwasser und evt. kleinste Proteindreingaben).

Diffeomorphismus zeigt hier (Fremdlink!), wie man das mit einer Kanüle gut hinbekommen kann.



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#5 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Amoebozoa » 22. August 2014, 17:23

Hey,

vielen Dank für den Hinweis zur Bestimmung und den Link zur Fütterung ;) Die Königin wird sich aber wohl nicht bedienen?!, daher auf die erste Arbeiterin warten oder sicherheitshalber einfach schon einmal die Kanüle mit Futter reichen? :D



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#6 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Colophonius » 22. August 2014, 19:01

Hey,

doch auch die Königin bedient sich!



Amoebozoa
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#7 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Amoebozoa » 22. August 2014, 23:57

alles klar, dann mal los :D
dachte, die claustrale Gründung wäre so strikt, dass Futter nur von Arbeiterinnen gereicht werden kann...und das würde die Nadel wohl nicht immitieren. Allerdings umso besser, dass ich hier einem Irrtum unterliege.

Vielen Dank ;)



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#8 AW: Anfänger mit unbestimmter Gyne und Problem

Beitrag von Safiriel » 23. August 2014, 08:55

Sobald eine Pygmäe da ist (oder zumindest ein paar Tage später) , ist die claustrale Phase abgeschlossen. Die Pygmäe kümmert sich um Futter und hilft bei der Brutaufzucht.

Es dauert ein paar Tage, bis die "Neuen" Ausgang bekommen (vermutlich bis sie ganz ausgehärtet und mit dem Nest vertraut sind). Zunächst wagen sie sich auch nur einige cm vom Nestausgang weg.



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