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Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Cataglyphis
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Erne
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#33 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Erne » 19. August 2022, 15:01

Kann hier nur von Beobachtungen der von mir gehaltenen Cataglyphis oasium schreiben.
Da sich deren Lebensraum mit denen der Cataglyphis oasium in etwa deckt, gehe ich davon aus, dass ihre Verhaltensweisen nicht wesentlich abweichen.

Nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen (Anzahl 2) ging es ohne Pause weiter, rasant weiter.
Möglicherweise passen die Haltungsbedingungen doch nicht richtig.
Habe diese Ameisen trocken halten können, wie einige andere Arten später auch.
Allerdings gab es immer einen leicht feuchten Nestbereich.
In der Gründungszeit lief es bei diesen Arten besser mit etwas Nestfeuchtigkeit, möglicherweise fehlt ihnen diese.
Auch nicht ausschließbar, das ein Reagenzglas für diese Art nicht so ganz das Richtige ist.
Daraus könnte auch resultieren das die Königinnen immer noch das RG verlassen.
Auch denkbar das sie auf futtersuche gehen, was ich bei meinen weder bei der Puppenaufzucht noch nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen beobachten konnte.
Meine Cataglyphis oasium haben Ruhezeiten eingelegt, die durchaus bis zu 3 Monaten gedauert haben.
Angefangen haben sie diese im Wesentlichen ohne Anreize, keine Futterreduzierung keine Klimaveränderung.
Eine Möglichkeit, die ich nicht weiter abklären konnte, das kurzzeitige Temperaturabsenkung mit Auslöser sein könnte.
Allerdings ist das nicht mehr als eine Vermutung.

In ihrer ersten Ruhezeit waren wenige Eier zu beobachten.
Was daraus geworden ist, nicht eindeutig mit zu verfolgen.
Spätere Ruhezeiten verliefen gänzlich ohne Brut.

In der Gründungszeit wurden sie bei etwa 28°C gehalten, später war ich mir allerdings nicht mehr sicher, ob eine so hohe Temperatur überhaupt notwendig ist.
Zumindest als größeres Volk haben sie sich gut mit tieferen Temperaturen entwickelt.
Arena bei 24°C, Nest nur punktuell beheizt.
So sah das aus.
Cataglyphis-Nest.jpg
Nestblock: 65 x 32 x 5cm, Kammertiefe 2cm.

Die punktuelle Heizung hat nicht dazu geführt, dass sie in dem Bereich ihre Brut aufgezogen haben, wie hier zusehen, wurde diese im ganzem Nest verteilt.
Cataglyphis - Nest.jpg
Längere Zeit gab es räumlich eingeschränkt, eine leichte Nestbefeuchtung, wurde gerne angenommen für die Larven.

Soweit in kürze einige meiner Beobachtungen.

Grüße Wolfgang
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#34 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Intro » 20. August 2022, 21:42

Hallo Erne,

ich danke dir erneut für deine Gedanken zum Thema. Nachdem hier scheinbar niemand C. nodus hält, sind die Entlehnungen aus deiner C. oasium-Haltung das Brauchbarste, was ich bekommen kann. Dass es nicht direkt mit neuer Brut weitergeht, ist für mich schade, allerdings hat der Nutzer Geltungen im AP durchaus interessante Überlegungen geäußert. So könnte für meine Damen die Saison unter Umständen schon vorbei sein. Hier kommen wir auch schon zu einer Problematik beim Vergleich mit C. oasium:
Da sich deren Lebensraum mit denen der Cataglyphis oasium in etwa deckt, gehe ich davon aus, dass ihre Verhaltensweisen nicht wesentlich abweichen.
Das ist, wie ein Vergleich der Verbreitungsgebiete auf AntWiki zeigt, an sich korrekt, doch C. nodus besiedeln auch Gebiete mit deutlich kühleren Temperaturen (was für dich ja auch nichts Neues ist). In meinem Fall kenne ich ja die genaue Herkunft: Korfu. Dort dürfte die Saison doch deutlich kürzer sein als es im Verbreitungsgebiet von C. oasium der Fall ist. Beschreibungen des Klimas der Insel legen nahe, dass dort schon ab Oktober keine allzu brutfreundlichen Temperaturen mehr herrschen können.

Ich will jetzt nicht sagen, dass das alles Tatsache ist, es ist jedoch nicht auszuschließen. Falls noch Eier kommen, freue ich mich natürlich sehr, ansonsten hoffe ich, die aktivitätsärmere Periode möglichst unbeschadet zu überstehen. Falls es hierfür Tipps gibt, gerne her damit.

Auf jeden Fall freue ich mich über jeden Beitrag hier. In Ermangelung passender Erfahrungswerte bleibt mir nichts anderes übrig, als immer wieder an kleinen Schräubchen zu drehen und zu versuchen, die Parameter zu verbessern.



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#35 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Intro » 12. September 2022, 16:52

12. September 2022

Den kleinen Völkern scheint es soweit gut zu gehen. Brut ist keine da, da aber beide Königinnen fertil sind, hoffe ich, dass es sich wirklich nur um eine Diapause handelt. Die übermäßig lange Entwicklungszeit der Pygmäen dürfte wohl daran schuld sein, dass in dieser Saison nur eine "Generation" aufgezogen wurde.

Mittlerweile konnte ich endlich auch die ersten Arbeiterinnen außerhalb des Nestes sehen, und zwar bei beiden Kolonien. Heute war ein Kontrollblick meinerseits hoffentlich lebensrettend, denn eine Arbeiterin wäre beinahe im Zuckerwasser ertrunken. Es war zwar in Watte getränkt, allerdings hatte ich diese übersättigt und es war nicht alles aufgesaugt worden. Jetzt irrt sie in der Arena umher und ich hoffe, dass sie wieder zurück ins RG findet und sich erholt.

IMG_20220912_163704.jpg
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#36 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Erne » 22. Oktober 2022, 19:53

Hallo Intro,
sind sie weiterhin dabei eine Diapause durchzuziehen?
Bei welchen Temperaturen sind sie jetzt untergebracht?

Grüße Wolfgang



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#37 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Intro » 22. Oktober 2022, 22:13

Hallo Erne,

ja, sie sind recht passiv, Zuckerwasser wird immer wieder angeboten, allerdings eher sporadisch, da ich den Energiebedarf der Kleinen aktuell eher für gering halte. Noch seltener biete ich aufgetaute L. niger-Gynen als Futter an, die verwertet werden. Aktuelle Unterbringung ist mein Schlafzimmer, Temperatur dürfte zwischen 20-22 Grad liegen. Wenn es draußen kälter wird, dürften es wohl knapp unter 20 Grad werden, da wir diesen Raum nicht zu stark beheizen werden.

Die Arbeiterin, von der im letzten Beitrag die Rede war, ist wohlauf. Sie wirkte beim Laufen in der Arena sehr durch das klebrige Zuckerwasser beeinträchtigt, weshalb ich sie in einem Glas mit klarem Wasser mittels Federstahlpinzette "getauft", also mehrmals untergetaucht habe. Danach hat es noch ein bisschen Hilfe meinerseits gebraucht, um sie ins Nest zu bewegen, aber nach kurzer Zeit war sie wieder in die Familie aufgenommen worden.

Wenn es wieder mehr zu berichten gibt, werde ich den Bericht natürlich fortführen.
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#38 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Intro » 2. April 2023, 01:49

2. April 2023

Meine Griechinnen waren nun den ganzen Winter im Schlafzimmer untergebracht. Dort hatte es meist um die 18°C. Eventuell wäre der Keller mit um die 10°C den Temperaturen auf Korfu im Winter nähergekommen, aber so hatte ich sie zumindest immer im Blick.

Anfang der Woche habe ich dann begonnen, die Heizlampe wieder zu verwenden. Dabei zeigt das Thermometer meist zwischen 24,5°C und 26°C an, allerdings vermute ich aufgrund von Vergleichen mit anderen Messinstrumenten, dass die tatsächliche Temperatur um ca. 1°C niedriger ist.

Zu meiner großen Freude konnte ich bei einer der beiden Kolonien wieder ein kleines Eipaket (ich glaube, vier Eier gezählt zu haben) entdecken. Auch wenn weder die Überwinterungstemperaturen noch die aktuellen Temperaturen in den Formicarien denen auf Korfu ähneln, scheint den Tieren doch einprogrammiert zu sein: Wärme = Zeit für Eiablage. Bin gespannt, ob bzw. ab wann es richtig losgeht und ob die unnatürlichen Temperaturverhältnisse mittel- bis langfristig Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit der Kolonie haben.

20230401_120730.jpg
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#39 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Intro » 18. Juni 2023, 11:25

18. Juni 2023

Ich möchte alles, was in den letzten Wochen passiert ist, in einem Bild zusammenfassen:

20230617_170817.jpg
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#40 Cataglyphis cf. nodus - Ein Gründungsversuch

Beitrag von Serafine » 18. Juni 2023, 13:31

Intro hat geschrieben: ↑
16. Juli 2022, 14:00
Meine beiden Gynen sind immer wieder außerhalb des Nestes zu sehen. Meistens scheint es, dass sie nur dabei sind, den Eingang besser zu verschließen, doch manchmal ist nicht ganz ersichtlich, weshalb sie das Nest verlassen. Dann wird wieder Zuckerwasser angenommen. Würde das z.B. eine Lasius niger-Gyne auch tun? Ich weiß es nicht, doch ich sehe Gründe, die oft angegebene claustrale Gründung infrage zu stellen, zumindest, wenn sie dogmatisch ist. Gibt es bekannte Mischformen zwischen claustraler und semiclaustraler Gründung?
Meine erste Lasius niger Königin ist nach dem Schlupf ihrer ersten Arbeiterinnen aus dem RG gelaufen und hat sich ordentlich an der Zuckertränke bedient. Würde das nicht als repräsentativ ansehen, aber möglich ist es wohl.



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