Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
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#25 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was das zu bedeuten hat. Ich fasse es nicht! Sie haben das Loch am Hygrometer schon wieder geöffnet. Jetzt muss ich mir echt was überlegen. Wahrscheinlich muss ich das Nest öffnen, aber das wird kein Spass. Aber erstmal brauche ich einen Plan... Vielleicht ist Stahlwolle wirklich eine gute Idee. Wenn ich das Ding damit von innen ausstopfe, kommen sie an die Stelle hoffentlich nicht mehr ran. Aber ich muss sie auch dagegen sichern, weggezogen zu werden.
Heute haben sie übrigens ihren ersten Superworm bekommen. Ich nehme an, sie mochten ihn. Zumindest haben sie ihn sofort ins Nest gezogen.
Grüße vom Pinco
ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was das zu bedeuten hat. Ich fasse es nicht! Sie haben das Loch am Hygrometer schon wieder geöffnet. Jetzt muss ich mir echt was überlegen. Wahrscheinlich muss ich das Nest öffnen, aber das wird kein Spass. Aber erstmal brauche ich einen Plan... Vielleicht ist Stahlwolle wirklich eine gute Idee. Wenn ich das Ding damit von innen ausstopfe, kommen sie an die Stelle hoffentlich nicht mehr ran. Aber ich muss sie auch dagegen sichern, weggezogen zu werden.
Heute haben sie übrigens ihren ersten Superworm bekommen. Ich nehme an, sie mochten ihn. Zumindest haben sie ihn sofort ins Nest gezogen.
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Rapunzula
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#26 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Kratz mal den ganzen Silikon weg, stopfe das Loch wo sie immer durchkommen mit Alufolie (winzig kleine Kügelchen) voll.PincoPallino hat geschrieben: ↑15. Januar 2021, 22:54Sie haben das Loch am Hygrometer schon wieder geöffnet. Jetzt muss ich mir echt was überlegen.
Das mit einem Zahnstocher oder Pinzette total hineinpressen (verdichten). Dann wieder etwas Silikon vorne drauf oder transparenter Klebestreifen vorne drauf.
Sollte dann eigentlich besser werden!
Gruss
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#27 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo Rapunzula,
danke für den Vorschlag, aber entweder verstehe ich nicht, was du meinst oder deine Vorstellungen von dem Loch und der Stelle dahinter sind falsch. So sieht das Hygrometer aus Ameisensicht aus.
Wenn ich da von außen etwas reinstopfe, fällt es einfach ins Nest. Ich kann es nicht von außen verdichten, nur von innen. Zumindest sehe ich keinen anderen Weg. Ich könnte vielleicht innen einen Streifen dünnes Blech ankleben. Am besten wäre es aber wohl, den kompletten Plastikstopfen zu entfernen und von außen etwas vor das Loch zu machen. Leider ist das auch nicht so einfach, wie es sich anhört, denn da ist der Kork im Weg.
Und wenn ich den Deckel aufmache, kommen mir bestimmt Hunderte nicht gerade erfreute Ameisen entgegen. Ich müsste das Nest also erstmal vom System trennen und dann in eine Wanne oder so stellen, bevor ich es öffne. Es wäre schön, wenn man sie so wie Bienen z.B. mit ein bisschen Rauch friedlicher und passiver stimmen könnte. Von so einem Trick habe ich allerdings noch nie etwas gehört.
Grüße vom Pinco
PS: Gerade sehe ich, wie sie einen Teil der Mahlzeit von gestern Abend auf den Müll bringen.
Ich hatte ihn nur in der Mitte durchgeschnitten, um ihnen den Zugang zu erleichtern und zu zeigen, worum es geht. Sie haben ihn dann längs noch einmal geteilt, um an alles im Inneren ranzukommen. Heute bekommen sie mehr davon.
Sie schwärmen heute auch wieder ausgeprägter als normal.
danke für den Vorschlag, aber entweder verstehe ich nicht, was du meinst oder deine Vorstellungen von dem Loch und der Stelle dahinter sind falsch. So sieht das Hygrometer aus Ameisensicht aus.
Wenn ich da von außen etwas reinstopfe, fällt es einfach ins Nest. Ich kann es nicht von außen verdichten, nur von innen. Zumindest sehe ich keinen anderen Weg. Ich könnte vielleicht innen einen Streifen dünnes Blech ankleben. Am besten wäre es aber wohl, den kompletten Plastikstopfen zu entfernen und von außen etwas vor das Loch zu machen. Leider ist das auch nicht so einfach, wie es sich anhört, denn da ist der Kork im Weg.
Und wenn ich den Deckel aufmache, kommen mir bestimmt Hunderte nicht gerade erfreute Ameisen entgegen. Ich müsste das Nest also erstmal vom System trennen und dann in eine Wanne oder so stellen, bevor ich es öffne. Es wäre schön, wenn man sie so wie Bienen z.B. mit ein bisschen Rauch friedlicher und passiver stimmen könnte. Von so einem Trick habe ich allerdings noch nie etwas gehört.
Grüße vom Pinco
PS: Gerade sehe ich, wie sie einen Teil der Mahlzeit von gestern Abend auf den Müll bringen.
Ich hatte ihn nur in der Mitte durchgeschnitten, um ihnen den Zugang zu erleichtern und zu zeigen, worum es geht. Sie haben ihn dann längs noch einmal geteilt, um an alles im Inneren ranzukommen. Heute bekommen sie mehr davon.
Sie schwärmen heute auch wieder ausgeprägter als normal.
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#28 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
meine Ameisen werden ordentlich. Das hätte ich ihnen gar nicht zugetraut. So sah ihr großes Nest in den letzten Monaten aus.
Seit ein paar Tagen tragen sie den Haufen immer weiter ab. Heute sieht er so aus.
Ich habe sie dann in ihren Bemühungen unterstützt und heute Nachmittag mal wieder die Arena ausgefegt.
Die kleine Brücke vom Eingang zum grünen Nest ist vor ein paar Tagen ganz langsam umgefallen. Es hat Stunden gedauert. Aber der Untergrund hat ihr einfach keinen Halt mehr gegeben. Sie haben ihr sozusagen das Fundament weggegraben. Ich hab's mal provisorisch repariert, obwohl sie sie eigentlich gar nicht brauchen.
Das Experiment mit Superworms ist nicht ganz so toll gelaufen. Sie fressen sie zwar, ich habe aber nicht den Eindruck bekommen, dass sie sie lieben. Nach den ersten paar ignorieren sie sie mittlerweile fast oder lassen viel übrig. Tja, sie fressen insgesamt im Moment eher weniger. Wer weiß, woran es liegt. Ich denke, ich friere die Viecher ein und gebe ihnen immer mal wieder einen. Aber Invertzucker ist immer noch sehr beliebt. In den letzten Tagen schaffen sie fast ein Röhrchen täglich.
Dafür kann ich nach mittlerweile 3 Monaten sagen, dass das Experiment mit dem feuchten Becken eine gute Idee war. Sie scheinen es zu mögen. Dort ist immer viel Aktivität und sie können nach Herzenslust graben. Dieser zusätzliche und abwechslungsreiche Platz hat für echte Entspannung gesorgt. Die Optik des Beckens gefällt mir nach wie vor sehr gut. So gut, dass das alte Becken jetzt auch ein Upgrade (Rücken- und Seitenwände in Steinoptik) bekommt. Das soll einfach schöner und aufgefrischter werden. Ich bin gespannt, ob ich wirklich bekomme, was ich mir vorstelle. Es wäre toll, wenn es ein natürliches Aussehen hätte. Ich hätte es auch gern funktional, aber mir fällt nichts außer Abstellplätzen für Tränken ein.
Ach so, das Loch im Hygrometer ist unverändert. Wie so oft ist ein Provisorium besser als eine schnelle Lösung. 2 Zahnstocher im Loch dichten es bis jetzt gut ab. Dafür hatte ich genau jetzt die bisher beste Idee für eine dauerhafte Lösung. Das werde ich in den nächsten Tagen ausprobieren. Also, es gibt doch diese Schlauchklemmen, die man z.B. bei Waschmaschinenanschlüssen nutzt. Wenn ich davon eine stramm um den vorher vom Silikon befreiten Plastikring ziehe, sollte das eine dauerhafte Barriere sein. Es muss nur gut halten. Und vor allem muss ich dann das Nest nicht öffnen.
Grüße vom Pinco
meine Ameisen werden ordentlich. Das hätte ich ihnen gar nicht zugetraut. So sah ihr großes Nest in den letzten Monaten aus.
Seit ein paar Tagen tragen sie den Haufen immer weiter ab. Heute sieht er so aus.
Ich habe sie dann in ihren Bemühungen unterstützt und heute Nachmittag mal wieder die Arena ausgefegt.
Die kleine Brücke vom Eingang zum grünen Nest ist vor ein paar Tagen ganz langsam umgefallen. Es hat Stunden gedauert. Aber der Untergrund hat ihr einfach keinen Halt mehr gegeben. Sie haben ihr sozusagen das Fundament weggegraben. Ich hab's mal provisorisch repariert, obwohl sie sie eigentlich gar nicht brauchen.
Das Experiment mit Superworms ist nicht ganz so toll gelaufen. Sie fressen sie zwar, ich habe aber nicht den Eindruck bekommen, dass sie sie lieben. Nach den ersten paar ignorieren sie sie mittlerweile fast oder lassen viel übrig. Tja, sie fressen insgesamt im Moment eher weniger. Wer weiß, woran es liegt. Ich denke, ich friere die Viecher ein und gebe ihnen immer mal wieder einen. Aber Invertzucker ist immer noch sehr beliebt. In den letzten Tagen schaffen sie fast ein Röhrchen täglich.
Dafür kann ich nach mittlerweile 3 Monaten sagen, dass das Experiment mit dem feuchten Becken eine gute Idee war. Sie scheinen es zu mögen. Dort ist immer viel Aktivität und sie können nach Herzenslust graben. Dieser zusätzliche und abwechslungsreiche Platz hat für echte Entspannung gesorgt. Die Optik des Beckens gefällt mir nach wie vor sehr gut. So gut, dass das alte Becken jetzt auch ein Upgrade (Rücken- und Seitenwände in Steinoptik) bekommt. Das soll einfach schöner und aufgefrischter werden. Ich bin gespannt, ob ich wirklich bekomme, was ich mir vorstelle. Es wäre toll, wenn es ein natürliches Aussehen hätte. Ich hätte es auch gern funktional, aber mir fällt nichts außer Abstellplätzen für Tränken ein.
Ach so, das Loch im Hygrometer ist unverändert. Wie so oft ist ein Provisorium besser als eine schnelle Lösung. 2 Zahnstocher im Loch dichten es bis jetzt gut ab. Dafür hatte ich genau jetzt die bisher beste Idee für eine dauerhafte Lösung. Das werde ich in den nächsten Tagen ausprobieren. Also, es gibt doch diese Schlauchklemmen, die man z.B. bei Waschmaschinenanschlüssen nutzt. Wenn ich davon eine stramm um den vorher vom Silikon befreiten Plastikring ziehe, sollte das eine dauerhafte Barriere sein. Es muss nur gut halten. Und vor allem muss ich dann das Nest nicht öffnen.
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#29 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Erstaunlich wie anpassungsfähig diese Art ist.
Rapunzula hält sie in einem trockenen Korknest mit guter Entwicklung und bei Dir bevorzugen sie es feuchter.
Selber habe ich sie trockener gehalten, nur ein wenig Feuchtigkeit im Nest, Arena vollkommen trocken.
Daraus resultierend ein enormer Trinkwasserbedarf.
Die Pflanzen, brauchen die viel Licht?
Toller Bericht
Grüße Wolfgang
Rapunzula hält sie in einem trockenen Korknest mit guter Entwicklung und bei Dir bevorzugen sie es feuchter.
Selber habe ich sie trockener gehalten, nur ein wenig Feuchtigkeit im Nest, Arena vollkommen trocken.
Daraus resultierend ein enormer Trinkwasserbedarf.
Die Pflanzen, brauchen die viel Licht?
Toller Bericht
Grüße Wolfgang
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#30 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo Erne,
ich schätze mal, dass die Anpassungsfähigkeitauch aus ihrem großen natürlichen Verbreitungsgebiet hervorgeht. Da werden sie auch auf unterschiedlichste klimatische Verhältnisse in Bezug auf Luftfeuchtigkeit oder Temperatur treffen.
Natürlich brauchen die Pflanzen viel Licht. Da sie in der hintersten Ecke des Wohnzimmers stehen, bekommen sie gerade im Winter durch das Fenster nicht genug davon. Aber auch sonst würde es nicht reichen. Ohne Angebot von künstlichen Licht würden sie sicherlich alle in eine Richtung wachsen oder eingehen. Ich habe mich daher entschieden, 3 LEDs aufzuhängen, die Sonnenlicht imitieren und das Becken gut ausleuchten. Davon habe ich auch schon 2 über dem alten Becken hängen. Die Pflanzen gedeihen gut darunter und ich brauche insgesamt weniger als 20 Watt Strom (per Zeitschaltuhr gesteuert).
Ich würde eine Position nah am Fenster sowieso nicht empfehlen. Wenn die Sonne auf das Becken scheint, kann es schnell sehr heiß da drin werden.
Grüße vom Pinco
ich schätze mal, dass die Anpassungsfähigkeitauch aus ihrem großen natürlichen Verbreitungsgebiet hervorgeht. Da werden sie auch auf unterschiedlichste klimatische Verhältnisse in Bezug auf Luftfeuchtigkeit oder Temperatur treffen.
Natürlich brauchen die Pflanzen viel Licht. Da sie in der hintersten Ecke des Wohnzimmers stehen, bekommen sie gerade im Winter durch das Fenster nicht genug davon. Aber auch sonst würde es nicht reichen. Ohne Angebot von künstlichen Licht würden sie sicherlich alle in eine Richtung wachsen oder eingehen. Ich habe mich daher entschieden, 3 LEDs aufzuhängen, die Sonnenlicht imitieren und das Becken gut ausleuchten. Davon habe ich auch schon 2 über dem alten Becken hängen. Die Pflanzen gedeihen gut darunter und ich brauche insgesamt weniger als 20 Watt Strom (per Zeitschaltuhr gesteuert).
Ich würde eine Position nah am Fenster sowieso nicht empfehlen. Wenn die Sonne auf das Becken scheint, kann es schnell sehr heiß da drin werden.
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#31 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
ich habe gerade als Antwort auf einen Bericht von Rapunzula geschrieben, dass ich schon länger mal darüber berichten will, warum ich mir Ameisen als Haustiere zugelegt habe. Da ich heute nichts Besonderes vor habe (ich bleibe immer schön zu Hause...), kann ich das auch gleich tun.
Also, hier kommt die Antwort auf die Frage „Warum hat sich der Pinco bloß Ameisen gekauft?“
Angefangen hat das vor 20 bis 30 Jahren als ich einen Bericht im TV gesehen habe. Daran kann ich mich noch ziemlich genau erinnern. Die haben eine Blattschneider-Kolonie gezeigt, die von einer Uni zu Forschungszwecken in einem riesigen (wirklich! Die hatten einen eigenen Raum.) Plexiglas-Formicarium mit vielen Kammern, Gängen und Experimentier-Anlagen (Brücken, Labyrinthe etc.) gehalten wurde. Das fand ich total faszinierend. Und da kam der Gedanke an eigene Ameisen zum ersten Mal auf. Ich habe ihn aber überhaupt nicht weiter verfolgt.
Da ich immer noch gern Tier- und Natur-Dokus schaue, habe ich in den folgenden Jahren natürlich auch immer wieder Berichte über Ameisen und ihr faszinierendes Verhalten in allen möglichen Ausprägungen gesehen. Dass man sie tatsächlich als Haustiere halten kann und andere das genauso wollen, kam mir zu dem Zeitpunkt gar nicht in den Sinn.
Anfang 2018 bin ich dann irgendwie wieder auf das Thema gestoßen. An den Auslöser erinnere ich mich leider nicht mehr. Entweder war es ein Vorschlag von YouTube oder ein anderer Zufall. Auf jeden Fall habe ich da entdeckt, dass es tatsächlich eine ganze Menge Seiten und Shops gibt, die sich auf Ameisenhaltung spezialisiert haben. Und da war mein Interesse sofort wieder geweckt. Ich habe monatelang Ameisenvideos geschaut und mich auf den einschlägigen Seiten schlau gemacht. Dabei habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich mir selber welche zulegen soll oder ob das nur eine „kurzfristige Schwärmerei“ ist. Schließlich lebt so eineKönigin bis zu 20 oder mehr Jahre.
Dass man Ameisen als Haustiere halten kann, war zu dem Zeitpunkt klar. Auch dass ich es könnte, wenn ich wollte. Eine grundsätzliche Frage hat mich aber besonders beschäftigt. Und zwar die nach der artgerechten Haltung. Da habe ich meine eigenen Vorstellungen. Außer Hunden und Katzen (unter den richtigen Umständen) sehe ich kaum Tiere, die man wirklich artgerecht halten kann. Das beste Beispiel sind da für mich Vögel in Käfigen. Vogelspinnen, die nur in ihrem Bau auf Beute warten, wären vielleicht noch ok. Bestimmt gibt es auch noch einige andere. Ich wollte aber auf keinen Fall selber Tiere, wie damals unsere Vögel oder Kaninchen zu Hause als Kinder. Das empfinde ich heute als Tierquälerei. Ein Aquarium fände ich auch schön, aber das erfüllt meine Kriterien auch nicht.
Bei Ameisen ist das meiner Meinung nach anders. Sie können so ziemlich alle Aspekte ihres normalen Verhaltens auch in Gefangenschaft ausleben. Da sehe ich nur zwei Ausnahmen. Zum einen das Paarungsverhalten und zum anderen die ausgiebige Erforschung der Umgebung. Und da kann man sich ja auch Mühe geben, diese Bedürfnisse so weit wie möglich zu erfüllen. Oder wie es mal ein Freund von mir formuliert hat: „Es sind ja nur Insekten.“ Am besten ist es wohl, heimische Arten zu halten. Warum es bei mir trotzdem eine exotische Art geworden ist, berichte ich demnächst mal.
Zurück ins Jahr 2018. Nach langer Recherche war mir klar, dass Ameisen für mich als Haustiere eine (verlockende) Option wären. Aber will ich mich auch wirklich die nächsten Jahrzehnte um eine Ameisenkolonie kümmern? Habe ich mir das gut überlegt? Ich wollte die Entscheidung nicht zu leichtfertig treffen und habe mir Zeit gelassen. Dann stand der Urlaub an. Die Entscheidung sollte auf Sardinien fallen. Wie sie ausfiel, ist bekannt. Und ich habe sie bis heute nicht eine Sekunde bereut.
Die eigentliche Frage ist damit aber noch gar nicht beantwortet. Warum eigentlich Ameisen und nicht ein Hund oder irgendein anderes Tier? Tatsächlich dachte ich mal, dass ich Lust hätte, mir einen Hund zuzulegen. Wir hatten damals auch einen im Elternhaus. Bis mir klar war, was das bedeutet. Mehrmals täglich mit ihm bei Wind und Wetter raus. Immer früh aufstehen etc. Da habe ich keinen Bock drauf. Außerdem wohne ich im 4. Stock. Thema erledigt.
Ameisen sind da ganz anders. Am besten gefällt mir, dass man sie in ihrem natürlichen Verhalten beobachten kann. Sie machen einfach ihr Ameisending. Sie wollen keine Aufmerksamkeit von mir, haben nicht nachts plötzlich Durchfall und wecken einen, sie machen keinen Krach (nie!) und man kann sie auch mal für ein paar Tage (oder Wochen, s. Rapunzula) alleine lassen. Sie zerstören nicht die Einrichtung und hinterlassen auch keinen Dreck oder Haare in der Wohnung. Und wenn man möchte, kann die Anlage das Zimmer auch optisch verschönern. Mein grünes Becken gefällt mir immer noch sehr gut.
Der wichtigste Grund ist aber, wie vermutlich bei euch allen, dass sie mich einfach faszinieren. Ich fand ihr Verhalten schon immer interessant und ihre interne Organisation wirkt immer noch irgendwie magisch auf mich.
Wie war das bei euch? Warum habt ihr Ameisen?
Grüße vom Pinco
Hmm, keine Bilder heute?
Nee...
Und dann ist mir auf einem der unscharfen Bilder etwas aufgefallen:
EineGaster einer großen Ameise, an den Streifen eindeutig zu erkennen. Und da liegen noch viel mehr Leichenteile! Anscheinend haben meine Ameisen noch keine Bestattungskultur erfunden und nutzen statt eines Friedhofs die Müllhalde zur Entsorgung der Leichen.
Aber es scheint so, als ob jetzt die erste Generation ihr Lebensende erreicht. Und damit ist auch der Punkt gekommen, an dem die Kolonie nicht mehr großartig wachsen sollte. Auf dieses Zeichen habe ich schon gewartet! Die Müllhalde werde ich in der nächsten Zeit häufiger mal mit der Lupe kontrollieren.
ich habe gerade als Antwort auf einen Bericht von Rapunzula geschrieben, dass ich schon länger mal darüber berichten will, warum ich mir Ameisen als Haustiere zugelegt habe. Da ich heute nichts Besonderes vor habe (ich bleibe immer schön zu Hause...), kann ich das auch gleich tun.
Also, hier kommt die Antwort auf die Frage „Warum hat sich der Pinco bloß Ameisen gekauft?“
Angefangen hat das vor 20 bis 30 Jahren als ich einen Bericht im TV gesehen habe. Daran kann ich mich noch ziemlich genau erinnern. Die haben eine Blattschneider-Kolonie gezeigt, die von einer Uni zu Forschungszwecken in einem riesigen (wirklich! Die hatten einen eigenen Raum.) Plexiglas-Formicarium mit vielen Kammern, Gängen und Experimentier-Anlagen (Brücken, Labyrinthe etc.) gehalten wurde. Das fand ich total faszinierend. Und da kam der Gedanke an eigene Ameisen zum ersten Mal auf. Ich habe ihn aber überhaupt nicht weiter verfolgt.
Da ich immer noch gern Tier- und Natur-Dokus schaue, habe ich in den folgenden Jahren natürlich auch immer wieder Berichte über Ameisen und ihr faszinierendes Verhalten in allen möglichen Ausprägungen gesehen. Dass man sie tatsächlich als Haustiere halten kann und andere das genauso wollen, kam mir zu dem Zeitpunkt gar nicht in den Sinn.
Anfang 2018 bin ich dann irgendwie wieder auf das Thema gestoßen. An den Auslöser erinnere ich mich leider nicht mehr. Entweder war es ein Vorschlag von YouTube oder ein anderer Zufall. Auf jeden Fall habe ich da entdeckt, dass es tatsächlich eine ganze Menge Seiten und Shops gibt, die sich auf Ameisenhaltung spezialisiert haben. Und da war mein Interesse sofort wieder geweckt. Ich habe monatelang Ameisenvideos geschaut und mich auf den einschlägigen Seiten schlau gemacht. Dabei habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich mir selber welche zulegen soll oder ob das nur eine „kurzfristige Schwärmerei“ ist. Schließlich lebt so eine
Dass man Ameisen als Haustiere halten kann, war zu dem Zeitpunkt klar. Auch dass ich es könnte, wenn ich wollte. Eine grundsätzliche Frage hat mich aber besonders beschäftigt. Und zwar die nach der artgerechten Haltung. Da habe ich meine eigenen Vorstellungen. Außer Hunden und Katzen (unter den richtigen Umständen) sehe ich kaum Tiere, die man wirklich artgerecht halten kann. Das beste Beispiel sind da für mich Vögel in Käfigen. Vogelspinnen, die nur in ihrem Bau auf Beute warten, wären vielleicht noch ok. Bestimmt gibt es auch noch einige andere. Ich wollte aber auf keinen Fall selber Tiere, wie damals unsere Vögel oder Kaninchen zu Hause als Kinder. Das empfinde ich heute als Tierquälerei. Ein Aquarium fände ich auch schön, aber das erfüllt meine Kriterien auch nicht.
Bei Ameisen ist das meiner Meinung nach anders. Sie können so ziemlich alle Aspekte ihres normalen Verhaltens auch in Gefangenschaft ausleben. Da sehe ich nur zwei Ausnahmen. Zum einen das Paarungsverhalten und zum anderen die ausgiebige Erforschung der Umgebung. Und da kann man sich ja auch Mühe geben, diese Bedürfnisse so weit wie möglich zu erfüllen. Oder wie es mal ein Freund von mir formuliert hat: „Es sind ja nur Insekten.“ Am besten ist es wohl, heimische Arten zu halten. Warum es bei mir trotzdem eine exotische Art geworden ist, berichte ich demnächst mal.
Zurück ins Jahr 2018. Nach langer Recherche war mir klar, dass Ameisen für mich als Haustiere eine (verlockende) Option wären. Aber will ich mich auch wirklich die nächsten Jahrzehnte um eine Ameisenkolonie kümmern? Habe ich mir das gut überlegt? Ich wollte die Entscheidung nicht zu leichtfertig treffen und habe mir Zeit gelassen. Dann stand der Urlaub an. Die Entscheidung sollte auf Sardinien fallen. Wie sie ausfiel, ist bekannt. Und ich habe sie bis heute nicht eine Sekunde bereut.
Die eigentliche Frage ist damit aber noch gar nicht beantwortet. Warum eigentlich Ameisen und nicht ein Hund oder irgendein anderes Tier? Tatsächlich dachte ich mal, dass ich Lust hätte, mir einen Hund zuzulegen. Wir hatten damals auch einen im Elternhaus. Bis mir klar war, was das bedeutet. Mehrmals täglich mit ihm bei Wind und Wetter raus. Immer früh aufstehen etc. Da habe ich keinen Bock drauf. Außerdem wohne ich im 4. Stock. Thema erledigt.
Ameisen sind da ganz anders. Am besten gefällt mir, dass man sie in ihrem natürlichen Verhalten beobachten kann. Sie machen einfach ihr Ameisending. Sie wollen keine Aufmerksamkeit von mir, haben nicht nachts plötzlich Durchfall und wecken einen, sie machen keinen Krach (nie!) und man kann sie auch mal für ein paar Tage (oder Wochen, s. Rapunzula) alleine lassen. Sie zerstören nicht die Einrichtung und hinterlassen auch keinen Dreck oder Haare in der Wohnung. Und wenn man möchte, kann die Anlage das Zimmer auch optisch verschönern. Mein grünes Becken gefällt mir immer noch sehr gut.
Der wichtigste Grund ist aber, wie vermutlich bei euch allen, dass sie mich einfach faszinieren. Ich fand ihr Verhalten schon immer interessant und ihre interne Organisation wirkt immer noch irgendwie magisch auf mich.
Wie war das bei euch? Warum habt ihr Ameisen?
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Hmm, keine Bilder heute?
Nee...
Und dann ist mir auf einem der unscharfen Bilder etwas aufgefallen:
Eine
Aber es scheint so, als ob jetzt die erste Generation ihr Lebensende erreicht. Und damit ist auch der Punkt gekommen, an dem die Kolonie nicht mehr großartig wachsen sollte. Auf dieses Zeichen habe ich schon gewartet! Die Müllhalde werde ich in der nächsten Zeit häufiger mal mit der Lupe kontrollieren.
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#32 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis
Hallo zusammen,
heute gibt's ein paar kurze und nicht zusammenhängende Updates.
Ich habe eben die Rückwand für das alte große Becken bestellt. Vielleicht ist es schon in ein bis 2 Wochen fertig. Die Sanierung ist aber auch echt überfällig. Die Pflanzen leiden alle. Aber seht selbst...
Wenn die Rückwand installiert ist, werde ich die Lücken wieder mit Erde auffüllen und den Pflanzen eine neue Chance geben.
Um mir das Aufräumen etwas zu erleichtern, habe ich ihnen eine tragbare Müllhalde angeboten. Wurde sofort angenommen.
Ihr Appetit ist seit einigen Wochen stark eingeschränkt. Ausnahme ist Invertzucker. Ich kann im alten Korknest, das einzige mit echtem Einblick, zur Zeit auch so gut wie keineBrut finden. Die Königin macht wohl eine kleine Pause, hoffe ich. Nicht, dass es doch Auseinandersetzungen mit den Prinzessinnen gab... Der Rest der Kolonie scheint für mich unverändert.
Grüße vom Pinco
PS: Ich bin es leid, immer von meinem "alten" oder "neuen" oder "grünen" oder was auch immer Becken zu schreiben. Oder vom alten und neuen Nest. Das ist doch ermüdend. Ich finde schon länger, dass die Dinger Namen brauchen, scheine aber nicht kreativ genug zu sein. Mir fällt nichts Passendes ein. Was haltet ihr von Wüstenbecken, Urwaldbecken und Tankstelle? Aber für die 2 Korknester habe ich noch nichts. Bin offen für Vorschläge!
heute gibt's ein paar kurze und nicht zusammenhängende Updates.
Ich habe eben die Rückwand für das alte große Becken bestellt. Vielleicht ist es schon in ein bis 2 Wochen fertig. Die Sanierung ist aber auch echt überfällig. Die Pflanzen leiden alle. Aber seht selbst...
Wenn die Rückwand installiert ist, werde ich die Lücken wieder mit Erde auffüllen und den Pflanzen eine neue Chance geben.
Um mir das Aufräumen etwas zu erleichtern, habe ich ihnen eine tragbare Müllhalde angeboten. Wurde sofort angenommen.
Ihr Appetit ist seit einigen Wochen stark eingeschränkt. Ausnahme ist Invertzucker. Ich kann im alten Korknest, das einzige mit echtem Einblick, zur Zeit auch so gut wie keine
Grüße vom Pinco
PS: Ich bin es leid, immer von meinem "alten" oder "neuen" oder "grünen" oder was auch immer Becken zu schreiben. Oder vom alten und neuen Nest. Das ist doch ermüdend. Ich finde schon länger, dass die Dinger Namen brauchen, scheine aber nicht kreativ genug zu sein. Mir fällt nichts Passendes ein. Was haltet ihr von Wüstenbecken, Urwaldbecken und Tankstelle? Aber für die 2 Korknester habe ich noch nichts. Bin offen für Vorschläge!