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Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Harpegnathos
Panman
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#1 Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 20. November 2008, 16:34

Hallo,

Nun nach langem stöbern im Netz habe ich mich dazu entschlossen eine Haltung der Harpegnathos venator zu starten. Auch wenn ich viele negative Berichte lesen musste werde ich mich der Herausforderung stellen und mit einer kleinen Kolonie anfangen.

Hier mal die Eckdaten der Art:

Name: Harpegnathos venator

BildBildBild
( Mit bestem Dank an Roland Störmer Digital - Foto (... und Video) )

Heimat: Südost Asien / Indien - Malaysia
Kaste: Monogyn (Gamergate)
Aussehen der Königin: Farbe: schwarz; etwa 16 mm groß
Aussehen der Arbeiterin: Farbe: schwarz; etwa 16 mm groß
Nestbau: Legen Erdnester in feuchtem Lehmboden an
Nahrung: Lebende Insekten, Honigwasser
Temperatur:20 - 28° C,Lieben es sehr warm und feucht, vertragen aber auch Zimmertemperatur.
Luftfeuchtigkeit: feuchttropisch 60-90%
Formicariengröße: ist der Koloniegröße anzupassen
Bepflanzung: tropisch
Formicarienzubehör:Lampe
Gefahren: können Stechen
Besonderheit: Diese Ameisenart kann ca. 8-10cm springen, rückwärtslaufen und verfügt über ein gutes Sehvermögen. Mandibeln sind seitlich gesehen stosszahn- oder schnabelähnlich geformt. Verhalten und Aussehen ist ähnlich wie bei Myrmecia Arten

Das Becken steht bereit und wird derzeit für die entsprechenden Bedingungen ( Luftfeuchte und Temperatur ) eingestellt.
Es handelt sich um ein 20x30 Becken mit Deckel.
Als Nest verwende ich ein fertiges Nest. Dieses habe ich zusätzlich mit einer Glasscheibe bestückt.
Hierbei kann bei einer Umsetzung der Kolonie einiges an Stress vermieden werden indem man nur die Außgänge verschießt und das gesamte Nest in ein anderes Becken überführt.

Anbei ein Bild :
BildBild
( für das grün der Leucht kann ich nicht´s :spin2: )

Ich hoffe das ich das Problem mit Schimmel und Kondenswasser und vor allem die Gefahr der Milben in den griff bekomme, ein kleiner Lüfter liegt bereit. Mal sehen wie es so läuft. Ich werde in den nächsten Tagen die Bedingungen im Becken mal genau beobachten und dann bei meinem Verkäufer grünes Licht für den Versand geben.
Solange die Bedingungen nicht 100% stimmen werde ich die Ant´s nicht einsetzten.

Anbei noch der Link zum Diskutieren:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/34297-diskusion-harpegnathos-venator-panman.html#post201452

MFG
Stefan



Panman
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#2 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 26. November 2008, 14:45

Hallo,

Gestern war es dann soweit, die Lieferung ist angekommen, das Päckchen wurde behutsam geöffnet.
Als ich mich dann durch diverse Füllmaterialien gekämpft habe erschien die Box mit dem Heater drauf. Alles wunderbar. Temperatur war gegeben.
Als ich dann die Dose mit dem Reagenzglas in das vorbereitete Becken legte war auch sofort Aufbruchstimmung. Einige Arbeiterinnen erkundeten die neue Umgebung um dann letztendlich über eine Kletterhilfe in das neue Becken zu gelangen.
Ich war übrigens erstaunt das es so viele Tiere waren. Ich hatte mit 3-10 Arbeiterinnen + Queen gerechnet.
Nun gut, ich wollte auch erstmal etwas ruhe in die ganze Sache bringen um die kleinen, ich nenne Sie nachfolgend einfach mal Venatoren , nicht noch weiter zu stressen.
Erstaunlicherweise hat es nicht mal 2h gedauert bis der überwiegende Teil der Kolonie in dem vorbereiteten Nest verschwunden ist.
Derzeit sind noch 3 Tiere im Reagenzglas und der Rest erholt sich gerade im Nest.
Das Nest ist selbstverständlich komplett abgedunkelt daher habe ich derzeit auch keinen Einblick und möchte hier auch erstmal nicht weiter stören.

Zu den Fakten:

Die Kolonie besteht aus :

1 Queen ( wenn ich diese richtig identifiziert habe )
16 Arbeiterinnen

Brut konnte ich bis jetzt nicht ausmachen da ich das Nest komplett dunkel halten möchte.

Bedingungen im Becken :

Temperatur : Tags 25-28Grad Nachts 19-20
Luftfeuchte : Tags 70-80% Nacht um die 90%

die Luftfeuchte werde ich noch etwas herunterfahren ich denke so auf 60-70% Dieses hängt natürlich am verhalten der Tiere.

Da ich wie gesagt das Nest noch dunkel halte kann ich noch nicht so viele Bilder liefern, jedoch konnte ich gestern noch 2 Ameisen beim trinken erwischen.

BildBild

Was besonders gut zu beobachten war, ist die Aufmerksamkeit beim erkunden der Umgebung. Es hatte den Anschein das die Gabe der Sehkraft dem Tier eine einige große Vorteile verschafft. Immer wenn Sie wieder angelaufen sind haben Sie den Kopf erst nach links dann nach rechts bewegt. Zudem mit dem Gaster etwas gewackelt.
Das Verhaltensmuster ist ein völlig anderes als ich es von anderen Arten kenne. Die Bewegungen sich langsam aber kontrolliert sie sind nicht hektisch oder panisch, es hat den Anschein als jeder Schritt genau geplant ist.

So ich werde in kürze wieder berichten, ich hoffe das ich dann auch einige Fotos bereitstellen kann und etwas zu Brut sagen kann.

MFG
Stefan



Panman
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#3 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 6. Dezember 2008, 14:49

Hallo.....

So nun auch bei den Venatoren gibt es nicht viel zu berichten, die ersten Heimchen wurden erlegt und verspeist, das Becken ist relativ gut eingefahren, die Temperaturbereiche teilen sich auf von 20 Grad im hinteren Teil und 25-28 Grad in der Nestregion.
Ein wenig Probleme mit Kondenswasser im Nestbereich habe ich noch, daher ist es auch nicht so einfach scharfe Nestfotos zu machen. Ansonsten läuft es seht gut. Die Ameisen sind übrigens sehr aktiv.
In der ersten Zeit habe ich das Nest komplett abgedunkelt. Dann habe in versuchsweise eine hälfte mit roter Folie und die andere Hälfte verdunkelt bereitgestellt. Daraus sollte sich ergeben ob die Venatoren es lieber komplett dunkel haben oder ob die rote Folie ausreichend ist.
Ich konnte nicht beobachten das sich die Ameisen überwiegend in der dunkleren hälfte aufgehalten haben. Eigentlich ist die Kolonie immer aufgeteilt im gesamten Nestbereich. Daher schließe ich aus dem Versuch das auch bei einer Arte wie die Harpegnathos Venator die rote Folie ausreichend ist.
Leider konnte ich bis heute keine Brut erkennen, auch eine Königin konnte ich nicht zu 100% identifizieren. Aber das wird sich mit der Zeit noch herausstellen.

Hier noch einige Fotos:

BildBildBild


MFG
Stefan



Panman
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#4 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 20. Dezember 2008, 18:02

Hallo,

Nachdem sich die Kolonie eingelebt hat und auch regelmäßig Heimchen verspeist, scheint es nun zu laufen.
Eine Königin konnte ich bis jetzt nicht identifizieren. jedoch konnte ich einige Eier erkennen. Somit schein erstmal alles gut zu laufen. jedoch ist das bereitgestellte Nest doch etwas zu klein für die guten, daraufhin habe ich mir ein neues größeres Nest gebastelt. Da ich die Kolonie noch nicht in ein großes Becken umsiedeln möchte habe ich mich für eine liegendes Y-Tongnest entschlossen.
Dieses habe ich mit roter Folie abgedeckt. Darüber ein undurchsichtiger Pappstreifen der das Nest gänzlich abdunkelt.
Der Pappstereifen kann mit einem Faden angehoben werden. Diese ist vielleicht etwas stressfreier als wenn jedesmal der Deckel angehoben werden muß.
Da die ersten schon das neue Nest erkunden möchte ich jetzt nicht weiter stören, daher stelle ich mal nur ein Bild ein. Aber wenn der Umzug gelaufen ist werde ich wieder berichten.

BildBild

Also in kürze kommen noch Details vom neuen Nest.

MFG
Stefan



Panman
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#5 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 26. Dezember 2008, 17:30

Hallo,

So nun sind einige Tage vergangen und die Kolonie ist in das neue Nest umgezogen, leider mußte ich heute eine tote Ameise aus dem Becken entnehmen, einen Grund konnte ich äußerlich nicht feststellen.
Es ist mir auch bis heute nicht gelungen eine Königin zu erkennen, ich gehe davon aus das es hier schon zu dem Gamegate gekommen ist und die Queen nicht mehr unter den lebenden ist. Jedoch ist die Fortpflanzung wie im letzten Bericht schon geschrieben gesichert da ja die erste Brut gesichtet worden ist.
jedoch wurde eines der drei Eier nicht in das neue Nest gebracht sondert lagert derzeit auf der Watte im Wasservorrat. Eine der Arbeiterinnen war immer bemüht dieses Ei umzulagern. Jedoch ist die Arbeiterin nun auch ins neue Nest umgesiedelt und will von dem Ein nicht wissen.

Ansonsten ist erstmal alle beim alten, der Stress vom Umzug muß wohl erstmal abgebaut werden. Das gereichte Heimchen wurde wieder gleich erlegt und wird derzeit verspeist.

Hier noch ein Bild vom neuen Nest. Am oberen Rand kann man gut erkennen das es in den Kammer etwas feuchter ist als die Kammern im Eingangsbereich. Ich habe die Ameisen einiges an Baumaterial bereitgelegt und hoffe das diese Materialien auch angenommen werden. Im Alten Nest waren es die Seramisstückchen die ins Nest getragen wurden um die Kammern zu gestalten. jetzt liegen wieder die Seramisstückchen und eine Mischung aus Sand und Torf ( Blöcke ) bereit.

Bild


kleiner Nachrag vom 27.12.2008

Aufgrund des Verlustes einer Arbeiterin hatte ich etwas Befürchtungen das es nun Probleme bei der Entwicklung der Kolonie geben könnte. jetzt habe ich aber gerade ein neues Ei im Nest ausmachen können
Ich konnte ja wie schon beschrieben nicht beobachten das die alten Eier mit in das neue Nest getragen worden sind, ein Ei liegt noch immer auf der Watte der Tränke. Ich hoffe das die Eiproduktion in dem Tempo erst einmal weiter geht.
Ich habe das Nest gut bewässert so das sich im hinteren Teil eine deutliche nässe/ feuchte im Y-Tong abzeichnet. Und die Ameisen halten sich genau in diesen feuchten gebieten des Nestes auf, auch das Ei liegt im feuchteren bereich.

MFG
Stefan



Panman
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#6 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 17. Februar 2009, 18:17

Hallo,

endlich kann ich einen kleinen Fortschritt vermelden. Als ich Heute in das Nest schaute, konnte ich die ersten zwei Larven erblicken.
Noch recht klein und kaum zu unterscheiden aber beim Heranzoomen des Bilder war es eindeutig.
Demnach hatten die zu geringen Temperaturen einen großen Einfluß auf die Entwicklung der Kolonie.
Derzeit halte ich die Venatoren tagsüber bei 27-28 Grad und in der Nacht bei 26 Grad.
Dieses scheint Ihnen zu bekommen.

Zu den Haltungsbedingungen:
Auch das Becken der Venatoren habe ich mit einer 8W Heizmatte ausgestattet, diese befindet sich seitlich am Becken. Zudem sind die Seiten alle mit Schaumstoff isoliert.
Ein Thermocontrol regelt die Temperaturen im Becken.
Zudem habe ich ein zweites Nest bereitgestellt. Dieses liegt mit einer Seite an der Heizmatte so das sich hier ein Temperaturgefälle im Nest ergibt.
Das neue Nest ist ein Fertignest von Antstore, die Kammern habe ich noch um ein Stück vertieft auf rund 3-4 cm dann das ganze mit einer dünnen Gipsschicht überzogen das die Poren verschlossen sind.
In eine Kammer habe ich etwas Sand gegeben damit sich die Larven verpuppen können.
Ich hoffe noch das die Kolonie das Nest für besser befindet und in kürze umsiedelt.

Bild des Beckens :

Bild

Hier noch ein Bild wo die Larven zu erkennen sind. ( leider nicht die beste Qualität )

Bild

Koloniestand:

18 Arbeiterinnen
16 Eier ca.
2 Larven


Gruß
Stefan



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#7 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 25. Februar 2009, 15:45

Hallo,

wollte hier das erstaunliche Wachstum der Laven dokumentieren.
Die Bilder sind von Heute als 8 Tage nach nach dem schlüpfen der ersten Larven.

Verhaltensmuster:

Was gut zu erkennen ist, ist das die Larven immer an oder auf den erjagten Heimchen sitzen und fressen.

Also hier die Bilder :
Bild

Bild

Bild

Koloniestand:

18 Arbeiterinnen
19 Eier ca.
6 Larven

MFG
Stefan



Panman
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#8 AW: Harpegnathos venator - Haltungserfahrungen

Beitrag von Panman » 13. März 2009, 11:18

Hallo,

Nun tritt das Koloniewachstum in die nächste Stufe ein, Die Larven haben sich prächtig entwickelt, auf den folgenden Bilder ist gut zu erkennen welches rasante Wachstum die Larven an den Tag legen.
Gut zu beobachten ist das die Larven sich an den angeboteten Heimchen anheften und diese verspeisen.
Die Fortbewegung der Larven funktioniert über den dünnen Ansatz der auf den Bilder erkennbar ist. Dieser wird wie ein Rüssel eingesetzt um sich abstoßen zu können.
Eine Larve hatte sich sogar mal verlaufen und lag plötzlich vor dem Eingangsbereich des Nestes wurde dann aber wieder in die Hauptkammer verfrachtet.

So nun noch einige Bilder die das Wachstum der Larven darstellen sollten.
Bild
Aufgenommen am 17.02.2009

Bild

Aufgenommen am 09.03.2009

Bild

Aufgenommen am 13.03.2009

Auf dem letzten Bild ist gut zu erkennen wie die Larve mit Erde eingedeckt wird, hieraus sollte sich in den nächsten Tagen die erste Puppe entwickeln.
Hieraus ergiebt sich eine Enticklungszeit von der Larve bis zur Puppe von rund 25-30 Tagen.

Bild
Hier noch eine halbwegs gelungen Nahaufnahme der Larven, hier ist das Mundwerkzeug und der rüsselartige Ansatz gut erkannbar.

Werde wieder berichten wenn diese Wandlung vollzogen ist .

MFG
Panman
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endofall



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