Fahrt nach Kobarid/Caporetto/Karfreit-Julische Alpen
Diesmal ging es in das von Klagenfurt etwa 120 km entfernte Kobarid, ein wenig Nostalgie-Reise und ein wenig Erkundung der dortigen Ameisenfauna. Kobarid liegt an der Soca, am
Isonzo, wie der Fluss in der Zeit der Monarchie genannt wurde u. heute noch auf Italiensich heiĂźt. Jeder Ă–sterreicher denkt an die
12 Isonzo-Schlachten des 1. Weltkrieges, einem Stellungskrieg im Gebirge, der 100.000en das Leben kostete. Mein GroĂźvater war ĂĽbrigens auch bei den ersten Schlachten dabei (hat ĂĽberlebt), daher die Nostalgie.....
In Kobarid gibt es ein
sehr bekanntes Museum, das die Ereignisse v. 1915-1917 - wie ich meine - sehr objektiv und wissenschaftlich aufarbeitet und das absolut sinnlose Geschehen jedem Besucher näherbringt. Unbedingt zu empfehlen, wenn man in der Nähe ist:
http://www.55plus-magazin.net/php/1_weltkriegmuseum_in_kobaridcaporettokarfreit_slowenien,17283,13472.htmlAber damit nicht genug: Dieser Raum war auch in der
Napoleon-Zeit 1809 Schauplatz kriegerischer Ereignisse. Die Truppen Napoleons bewegten sich durch das Kanaltal (bis 1918 bei Österreich/Kärnten - heute Durchzugsstrecke nach Süden: Autobahn, Pontebbana-Bahn). Im Bereich von Malborghetto/Malborgeth sieht man noch Verteidigungs- u. Bunkeranlagen aus dieser Zeit (!). Auch durch das Isonzotal drangen Napoleons Truppen nach N vor und wurden am Predil-Pass vorübergehend aufgehalten:
1. Am Predilpass (1156m) zw. Italien u. Slowenien steht ein Denkmal aus dieser Zeit. Es wirkt gepflegt und hat mit deutscher Inschrift die Zeit nach dem 1. Weltkrieg, die Zeit des 2. Weltkrieges mit reger Partisanentätigkeit in dieser Region und die kommunistische Ära von Titos Jugoslawien überstanden!
2. Blick von den Ruinen ĂĽber dem Denkmal nach Osten in die Julischen Alpen:
3. Darunter ein rotes Waldvögelein (Cephalanthera
sp.), als ob es immer Frieden gegeben hätte...
4. Durch das Tal der Koritnica geht es nach Bovec/Flitsch (ca. 400 m). Im Becken von Bovec mit dem Blick auf den Bavski Grintavec (Flitscher Grintouc) ein einsamer Wanderer mit Hund, den Blick fast stets zu Boden gerichtet. Wer dieser einsame Wanderer wohl sein mag?
5. Von Kobarid Richtung Nadiza/Natisone. Unwahrscheinlich, wie dicht die teils extrem steilen Hänge ringsum bewaldet sind:
6. Ein kleines Wespchen (2 mm) am Wegrand:
7. Endlich ein interessanter Fund:
8. Ein Schuttplatz am Rande des Natisone. Nichts besonderes, aber..
9. ...in einem Reisighaufen gab es gleich etliche Schlangen! Es ist wahrscheinlich eine WĂĽrfelnatter.
10. Im Augebiet das selbe Artenspektrum wie bei uns in Kärnten: F. cf. cinerea ist hier absolut dominant, viell. gibt es deshalb enttäuschend wenig Ameisenarten.
11. Im angelandetem Totholz lebt Camponotus vagus. Hier beim Bruttransport.
12.... und bei einem kleinen "Snack":
13. Eine Carnica-Biene mit orangeroten "Höschen" auf einer Königskerze:
14. Eine Wanze betreibt Mimikry:
15. Ich vermute eine Köcherfliegenlarve:
16. Ach ja, sie darf natĂĽrlich im Augebiet nicht fehlen:
17. RĂĽckfahrt entlang der Koritnica, Blick auf den Mangrt/Mangart 2678 m.
19. Boro´s Auto entschwindet in der Ferne..
Schlussbetrachtung: Trotz des mediterranen Einflusses bei der Vegetation, war ich von der Artenarmut bei Insekten u. besonders bei der Ameisenfauna entwas enttäuscht. Da gibts bei uns in Kärnten mehr zu sehen...
L.G.Boro