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[font=Times New Roman]…. wenn man in herrlicher Gebirgslandschaft bei schönstem Wetter wandern kann; altersbedingt halt oft auch „nur“ Autowandern, mit kürzeren Strecken per pedes. Immerhin gibt es zahllose Gebirgspässe und kleine, oft nur geschotterte Sträßchen, auf denen man oft sehr hoch hinauf fahren kann! Der Col du Galibier, über den wir ins Briançonnais gelangten, hat bereits 2642 m.[/font]
[font=Times New Roman]…. wenn das freundliche Gastland (Frankreich) fast alle Wunschvorstellungen erfüllt. Es war Zwischensaison; ab Anfang September und bis Mitte Dezember, wenn die Skisaison beginnt, sind alle Seilbahnen und Sessellifte geschlossen, und auch fast sämtliche Restaurants und Hotels. So kann man eigentlich nur in einer Wohnung mit Kücheneinrichtung überleben. Aber so etwas weiß man vorher.[/font]
[font=Times New Roman]…. wenn man sich am Ende der schönen Tage mit seiner Partnerin noch immer versteht und gut erholt nach Hause zurückkehrt
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[font=Times New Roman]Sicher habe ich ein paar Punkte in meiner Aufzählung vergessen; vielleicht liefere ich sie noch nach. In diesem Thread möchte ich Euch ein wenig teilhaben lassen an unseren Erlebnissen und Eindrücken. Das Ziel, die französischen Alpen, kenne ich von einigen früheren Aufenthalten, teils zum Urlaub, teils mit Studierenden und zur Suche nach bestimmten Ameisen, über die wir geforscht haben; nicht zuletzt hatte ich dort auch ein paar besonders interessante sozialparasitische Ameisen gefunden. Jetzt in der zweiten Septemberhälfte war es zwar zu spät um Teleutomyrmex schneideri, Myrmoxenus stumperi, Leptothorax goesswaldi oder Strongylognathus alpinus zu suchen (Details zu den Arten siehe: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Hauptseite ), aber andere, „normale“ Arten gab es natürlich noch immer zu sehen. Ich werde ein paar davon auch hier vorstellen.[/font]
[font=Times New Roman]Zuerst also ein paar Bilder aus den schönen Tagen:[/font]
[font=Times New Roman]Bild 1 – Im Val des Prés (eigtl.: „Tal der Wiesen“), auf einer langen Wanderung zu einem Lac Long und darüber Lac Rond quert man eine Postkartenlandschaft mit mehreren kleinen Seen.[/font]
[font=Times New Roman]Bilder 2, 3, 4 – Im benachbarten Val Étroit („Das weite Tal“), an der Grenze zu Italien (Bardonecchia), steigt man zu einem Lac Vert („Grüner See“), und tatsächlich leuchtet er in geradezu übernatürlichem Grün und Blau durch die Bäume. Blaue Cyanobakterien („Blaualgen“) und Matten fädiger Grünalgen sind dafür verantwortlich. Bild 3 hat meine Frau gemacht. Beim Abstieg stießen wir auf einen prächtigen Waldameisenhügel (wahrscheinlich Formica lugubris).[/font]
[font=Times New Roman]Bilder 5, 6, 7 und 8 – Eine in Gebirgen nicht ganz seltene Erscheinung sind die so genannten Erdpyramiden. Sie entstehen in Moränenmaterial, das sich über lange Zeiten verfestigt hat, und in dem durch Verwitterung und Abtragung die auffälligen Türme stehen bleiben, wo ein größerer Steinblock das weichere Material vor Wettereinflüssen schützt – für einige Jahrhunderte. [/font]
[font=Times New Roman]Nett ist die französische Bezeichnung für diese Gebilde: „Demoiselles coiffées“, etwas frei übersetzt „toupierte Fräulein“. Am Stausee Lac de Serre Ponçon bei Pontis gibt es eine Gruppe, und eine ganze Versammlung auf beiden Talhängen bei Théus, wo sie als „La Salle de Bal des Demoiselles Coiffées“ in der Landkarte verzeichnet sind, der „Ballsaal der toupierten Fräulein“.[/font]
[font=Times New Roman]Das Fräulein von Bild 6 erscheint etwas magersüchtig. Wahrscheinlich wird sie bald den Hut verlieren. Diese Damen sind recht unzugänglich; man kann sie fast nur mit Teleobjektiv richtig aufnehmen.[/font]
[font=Times New Roman]Bild 7 zeigt ein deutlich fülligeres Fräulein: Wie der Beschreibung auf der Info-Tafel (Bild 8 zu entnehmen ist, trägt sie, 30 m über dem Grund, einen Felsblock von 300 Kubikmetern Volumen (das ist etwa das Volumen einer 100 qm-Wohnung!) mit einem Gewicht von 800 Tonnen. Wenn der mal der Hut runterfällt …. ![/font]
[font=Times New Roman]Aber das hat sicher noch Zeit. Im Val d’Herans im Schweizer Wallis hat man eine solche Seitenmoräne sogar durchtunnelt; auf der Straße fährt man dort unter den Erdpyramiden hindurch, und noch nie ist ein größerer Brocken auf ein Auto gefallen.[/font]
[font=Times New Roman]Die Erdpyramiden sind erst in der ausgehenden Eiszeit entstanden, während die Gletscher sich zurückgezogen haben. Man findet Altersangaben von nur 20.000 bis 40.000 Jahren für die heute vorhandenen Erdpyramiden. Mit weiterer Verwitterung der Moränenhänge „wachsen“ immer wieder neue Fräulein nach, während die älteren abgetragen werden.[/font]
[font=Times New Roman]Kommentare, Rückfragen und Anmerkungen bitte in den [/font][font=Times New Roman]Quasselthread: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/48772-urlaub-ist-quasselthread-zum-bericht-aus-den-franz-sischen-alpen.html#post334944 )[/font]
[font=Times New Roman]- Fortsetzung folgt –[/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]