beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

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Tara
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#1 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Tara » 15. März 2025, 14:27

Hallo,
Aus verschiedenen Gründen war ich eine Weile nicht mehr hier im Forum und werde wohl weiter nur sporadisch reinschauen. Trotzdem habe ich eine Frage an Euch:

Ich habe eine kleine Myrmica cf. scabrinodis Kolonie (bisher rund 10 Arbeiterinnen) und eine Lasius cf. flavus Kolonie (ca 30 Arbeiterinnen) - wenn sie später vom RG in ein größeres Nest umziehen sollen, welche Nestform würdet Ihr jeweils als die "beste" für diese Arten ansehen und warum?

Mir ist Nesteinsicht wichtig und dass das Nest extern ist (wegen der Winterruhe).

Dass die Kolonien noch mindestens ein bis zwei Jahre im RG bleiben werden ist mir bewusst. Das braucht nicht nochmal betont werden. Ich mache mir halt jetzt schon Gedanken darüber, weil ich gern langfristig plane und genug Zeit für die Fertigstellung haben möchte. Wir sanieren gerade unser Haus (wird noch locker ein bis zwei Jahre dauern, bis es fertig ist) und deshalb muss ich ein Nestbau-Projekt irgendwann zwischenschieben, wenn ich gerade am Haus spontan nicht weitermachen kann und "Leerlauf" habe. Gekaufte Nester gefallen mir allerdings nicht so sehr.

Danke schon mal für eure Inspirationen. Gern darf auch diskutiert werden, warum eine Nestform geeigneter für Myrmica cf. scabrinodis bzw Lasius cf. flavus ist als eine andere.



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Barristan
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#2 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Barristan » 16. März 2025, 09:16

Ich bin immer vorsichtig mit "bestes Nest" usw. weil man einfach nicht sagen kann, was wirklich das Beste für die jeweiligen Ameisen ist. Da Du selbst bauen willst und guten Einblicken haben möchtest, kommen denke ich zwei Nestarten in Betracht: Ytong- und Gipsnester.

Bei Ytong oder Gips kommt es vor allem darauf an, ob Du lieber Material aus einem Stein herausarbeiten willst (Ytong) oder erst eine Form erstellen und dann diese Ausgießen möchtest (Gips). Gipsnester schauen meiner Meinung nach optisch schöner aus als Ytongnester, haben aber den Nachteil, dass die Belüftung schlechter ist, was dann zu Schimmel führen kann, falls Du nicht genug Nestöffnungen einplanst. Auch ist das Material weicher und so können die Ameisen leichter selbst Gänge da drin graben (was aber erst passieren wird, wenn das Nest zu klein wird).

Beide Materialien haben den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen, was bei den beiden Arten auf jeden Fall gut ist, da sie in feuchten Erdnestern leben. Auch wird heruntertropfendes Kondenswasser schnell vom Boden absorbiert und so ist die Chance gering, dass Ameisen ertrinken. Bei der Feuchtigkeit muss man immer bei der jeweiligen Ameisenart ausprobieren, wie sie sich am wohlsten fühlen. Manche Arten brauchen nur für ihre Larven einen feuchten Bereich, andere mögen es generell feucht. Von den beiden Arten hatte ich bis jetzt nur Lasius flavus und die mögen es meiner Erfahrung nach generell feucht.

Falls Du Zeit hast, könntest Du einfach mal ausprobieren, was Dir mehr liegt zu bauen. Du könntest auch ein Mininest aus Gips gießen oder aus Ytong bauen und einen Objektträger (für das Mikroskop) als Glasscheibe verwenden. Das wäre dann sogar eine Alternative zum Reagenzglasnest.
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#3 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Sajikii » 16. März 2025, 10:40

Ich verstehe das schon recht gut, wenn man Insekten eine sehr naturgetreue Behausung bieten möchte. Aber meist verlauft man sich da in irgendeine Sackgasse, sofern man mit künstlichen, dem Menschen nunmal zur Verfügung stehenden Dingen arbeiten möchte. So wie sich Ameisen ihr Erdnest einrichten würden, tja, kaum bis eher gar nicht so authentisch und detailgetreu nachbaubar, schon gar nicht artenspezifisch.
Mensch kann Ameise selbst bauen lassen, oder eben klassisch vorbereitete Wohnungen anbieten, wo maximal die passenden Bedingungen angeboten werden können.
Die Frage ist, ob das der Ameisen so stört? Es gibt sicher Gattungen und artspezifische Vorlieben, die mit Beobachtungsnester nix anfangen können, doch die Mehrheit nimmt sie ja dankend an.

Nur so mal laut gedacht, schönen Sonntag! (=57

Nachtrag: Unter Nestformen verstehe ich die Gestaltung der Kammern. Nestarten oder Nesttypen würde ich wie Barristan in zB Gips oder Ytong aufteilen.



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#4 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Rapunzula » 16. März 2025, 12:17

Ob die vorgefertigten Nester der Ameisen „natürlich“ geschwungene Kammern hat oder alle wie Zimmer eine rechteckige Form haben ist den Ameisen eigentlich soetwas von Piep-egal. Die „natürlich geformten Kammern sind nur für den Halter, also rein optisch!
Ich selbst ziehe dann eigentlich die rechteckige Anordnung vor, weil es strukturierter ist, einfacher zu planen (bei 3D-Drucken) bessere Platzausnutzung!

Gruss Rapunzula
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Tara
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#5 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Tara » 16. März 2025, 13:53

3D Drucken kann ich leider nicht.

Ich habe davon gelesen, dass ein Halter -ich glaube von Lasius flavus, bin aber nicht sicher - die Kammern und Gänge seines selbstgefertigten Nests mit Sand gefüllt hat, damit die Ameisen sich alles nach Bedarf selbst ausgraben können. Was haltet ihr davon?



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#6 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Rapunzula » 16. März 2025, 15:38

Das kann man machen, warum nicht?
Kommt aber auch etwas auf die Ameisenart an, nicht jede Art gräbt gleich fleißig!
Gruss Rapunzula



Tara
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#7 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Tara » 16. März 2025, 15:50

@Rapunzula

Wie beschrieben geht es um Lasius flavus und Myrmica cf. scabrinodis



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Rapunzula

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#8 beste Nestformen für Myrmica und Lasius flavus

Beitrag von Rapunzula » 16. März 2025, 17:37

@Tara meine Antwort war gilt ja auch allgemein, deshalb habe ich es ha extra geschrieben!

Gruss Rapunzula



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