Camponotus ligniperdus Königin läuft im Formicarium umher

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Alpha Chuby
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#17 AW: Camponotus ligniperdus Königin läuft im Formicarium umher

Beitrag von Alpha Chuby » 5. Oktober 2010, 15:09

Hallo Imago,
zunächst möchte ich Dir zustimmen das Ameisen durchaus auf Wasser angewiesen sind("Jede Ameisenart die Einzug in die private Obhut eines Halters findet, ist auf eine immer Wasserführende Quelle angewiesen, sonst ist eine Haltung dieser Tiere gar nicht möglich.").

Es kommt jedoch vor das dies von "Neulingen" übersehen wird, es wird gelegentlich davon ausgegangen der Wassertank im Reagenzglas wäre ausreichend was aber nicht immer der Fall ist.

Camponotus ligniperdus ist tatsächlich eine claustral gründende Art, auch das stimmt absolut ("Camponotus ligniperdus ist eine claustralgründende Ameisenart!")
Was Du mir, beziehungsweise uns mit diesem Zitat sagen möchtest vestehe ich nicht:
"Zitat:
Schlussendlich bleibt darauf hinzuweisen das eine claustral gründende Gyne bei der alles in ordnung ist das Nest nur verlässt, um vor der Gründung Material zu holen um dieses zum verschliesen des Nesteinganges zu verwenden, weitere Ausflüge sollten nicht folgen. Wenn doch gilt es als erstes die Haltungsparameter zu überprüfen."
Ich meine abgesehen davon dass man das weiß, weiß man auch das es nicht nur in der Welt der Ameisen sondern in der gesamten Biologie zu Unregelmäßigkeiten kommt. Ein Haltungsparameter wäre eben die Versorgung mit Wasser...
Bei der Haltung von Tieren bzw Ameisen kommt es auf den Erfolg (das Leben) des Organismus an, weniger auf die Definitionen seiner Biologie.
Claustrale Koloniegründung heißt also das die Ameise in der Natur ihre Staaten selbstständig gründet (genaueres in der Literatur oder schneller hier http://www.ameisenwiki.de/index.php/Claustral#Die_unabh.C3.A4ngige_Koloniegr.C3.BCndung_durch_einzelne_K.C3.B6niginnen_.28claustrale.2Fsemiclaustrale_Gr.C3.BCndung.29), in der Haltung jedoch Hife wie Futter oder Wasser gerne annimmt.


Deine Frage woher ich diese Erkenntnis nehme ("Das "Todlaufen" kommt aber schon auch bei Königinnen vor.") erklärt sich von selbst: (Fortgeschrittene) Halter nehmen Kenntnis als auch Erkenntnis aus der Literatur sowie (in diesem Fall) aus der eigenen Erfahrung.
Ich konnte es tatsächlich schon zweimal beobachten, nämlich bei Camponotus herculeanus und bei Pheidologeton diversus.

Da ich erst im Nachhinein gesehe habe das Alex Gyne gestorben ist war der Beitrag eigentlich umsonst.
Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten.
LG



DermitderMeise
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#18 AW: Camponotus ligniperdus Königin läuft im Formicarium umher

Beitrag von DermitderMeise » 5. Oktober 2010, 18:34

Hallo,
Boro hat geschrieben:Wenn eine claustal gründende Königin bei Vorhandensein von einigen Arbeiterinnen das Nest verlässt, ist das auf jeden Fall ein Alarmzeichen

generell stimme ich dir fast uneingeschränkt zu. Als kleine Ergänzung möchte ich nur anmerken, dass es durchaus einzelne Gynen claustral gründender Arten gibt, die vor dem oder auch trotz Vorhandensein der Arbeiterklasse (pun intended) höchstselbst, manchmal auch mehrfach, zum Honig (oder anderer Nahrung) gehen und sich intensiv bedienen.
Das heißt nicht, dass die Kolonie in absehbarer Zeit stirbt.
Wie Alpha Chuby schrieb, ist es den Gynen herzlich egal in welche Definition wir ihr Verhalten versuchen zu quetschen; das ist das Tolle an der Biologie: Für jede Regel mindestens eine Ausnahme. ;) Deswegen ist es nicht korrekt aus dem Begriff der claustralen Gründung abzuleiten, dass eine Königin ihr Reagenzglas nicht verlassen darf.

Alpha Chuby hat geschrieben:Es kommt jedoch vor das dies von "Neulingen" übersehen wird, es wird gelegentlich davon ausgegangen der Wassertank im Reagenzglas wäre ausreichend was aber nicht immer der Fall ist.

Solange der gefüllt ist, reicht es doch - jedenfalls habe ich noch keine gegenteilige Beobachtung gemacht. Ein Wasser-Backup ist natürlich sicher(ererer), muss man aber nicht unbedingt haben. Oder habe ich etwas Wichtiges überlesen?
Dass die Tiere manchmal "einfach so" Wasser aufnehmen, obwohl eigentlich welches vorhanden ist, würde ich damit begründen dass es nicht schadet dieses Wasser als Ressource gebunkert zu haben, plus man/ameise kann es leichter aufnehmen als es erst mühselig aus Watte/Ytong saugen zu müssen.

Da ich erst im Nachhinein gesehe habe das Alex Gyne gestorben ist war der Beitrag eigentlich umsonst.

Nein, war er nicht, denn ich freue mich wieder etwas gelernt zu haben - nämlich dass auch Königinnen sich anscheinend in den Tod rennen, die Kausalitäten mal außen vor gelassen. :)



Imago
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#19 AW: Camponotus ligniperdus Königin läuft im Formicarium umher

Beitrag von Imago » 5. Oktober 2010, 20:29

Hallo Chubby!

("Das "Todlaufen" kommt aber schon auch bei Königinnen vor.")
Ich meine es liegt nahe, dass wenn die Arbeiterinnen dieses Verhalten an den Tag legen, das dieses breit über alle Kasten anzuwenden ist, bewiesen ist dadurch aber nicht.
Ja entschuldigung, ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt, ich habe oben noch einmal den Satzteil unterstrichen der wichtig ist. Ich sprach, da es hier in dem Thema auschließlich um diese Art geht, von Camponotus ligniperdus. Ich bin davon ausgegangen das Du Dich auch auf diese Art beziehst.

Das habe ich dann wohl missverstanden.

Informtionen über andere Arten haben dann hier, (so denke ich zumindest) in diesem Thema wenig verloren und stiften, wie Du an dem Beitrag erkennst, nur Verwirrung!

Es macht auch keinen Sinn wenn ich jetzt schreibe, Myrmica rubra Gynen verlassen aber auch ab und zu das Nest innerhalb der Gründung.

Es macht wenig Sinn sich spezifisch über eine Art zu unterhalten und deren Verhaltensinstinkte dar zu legen und zu diskutieren, und dann plötzlich anfängt Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Pheidole pallidula und Camponotus herculeanus sind nicht Camponotus ligniperdus, auch wenn sich letztere in vielen Verhaltensweisen gleichen und sich sehr ähnlich sind. Trotzdem kann es durch aus sein, dass sie sich in diesem Punkt unterscheiden, resultierend hilft diese Aussage dem Threadersteller nicht weiter.

War einfach ein Missverständnis, also nichts für ungut!

Zum Schluss:

Ich habe auch schon gelesen das claustral gründende Gynen das Nest nach der Gründung verlassen, obwohl bereits Pygmäen vorhanden sind. Ich konnte dieses jedoch noch nicht beobachten. Sieht man jedoch das der Ausflug begründet ist, sprich Nahrung aufgenommen wird etc. Ist bestimmt keine Grund zur Besorgnis gegeben. Das dieses passieren kann, habe auch ich nicht ausgeschlossen. Und wie Du vollkommen richtig erkannt hast, ist ja die Versorgung mit Wasser etc. ebenfalls ein Haltungsparameter.

Also alles gut:D

Einzige Bitte, wenn es hier um Camponotus ligniperdus geht, lasst uns auch bitte bei dieser Art bleiben und nicht auf andere Arten abscheifen.

LG Imago



Erne
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#20 AW: Camponotus ligniperdus Königin läuft im Formicarium umher

Beitrag von Erne » 5. Oktober 2010, 21:52

Königinnen dieser Art in der Haltung verhalten und reagieren nicht immer so, wie es von einer claustral Gründenden erwartet wird.
Nicht passende Klimabedingungen, Störungen, besonders Erschütterungen bringen sie dazu, falls die Möglichkeit besteht, ihr Nest zu verlassen.
Erfolgt das in Panik oder überhastet ist es durchaus möglich das sie Mühe haben ihr Nest wieder zu finden oder gar nicht wieder finden.
Da hilft nur nachhelfen.
Verlässt eine Königin dieser Art ohne sichtbaren Grund ihr Nest, ein wenig Zucker oder Honigwasser anbieten.
Nimmt sie nichts davon oder geht nicht ins Nest zurück ist das kein gutes Zeichen.
Ist eine Möglichkeit ihr ein anderes Nest anzubieten, ihr Altes könnte für sie nicht mehr brauchbar sein.
Gibt sie keine Ruhe, akzeptiert auch kein neues Nest und versucht sogar die Wände ihres Beckens hoch zu krabbeln, besteht Grund zu Besorgnis, könnte zu Ende gehen mit ihr.

Grüße



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