sawasdee krub
die sogenannten Farmbecken als Marke(n)ting-Strategie erfĂŒllen eigentlich nur einen Zweck:
möglichst einfach und platzsparend viel Ameise im Kinderzimmer unterzubringen.
DemgegenĂŒber steht aber eine ganze Batterie an Nachteilen.
Nest und Arena sind fest verbunden. Muss also zB einmal die Arena grĂŒndlich gereinigt werden bzw steht ein Umbau an,
ist die massive Störung der Farm unvermeidlich und "mal eben das Becken auskippen und auswaschen" ist auch nicht drin.
Handling: gegenĂŒber 2 oder 3 Farmen und separater Arena ist das Gewicht einer Gesamtlösung entsprechend gröĂer, ebenso wie der Aufwand zur
Winterruhe.
Einsicht: da mindestens eine komplette Seite zu ist, wird die Einsicht immer eingeschrĂ€nkt sein. Drehe ich die Farm nach hinten, sehe ich die Arena, kann aber die Farm nicht exakt beobachten. Drehe ich die Farm nach vorn, sehe ich die Arena nicht. Lagere ich det Ganze auf einem DrehfuĂ, störe ich die furagierenden Arbeiterinnen und sehe doch nur immer eine Seite der Farm.
So erweist sich eine separate Farm als erheblich vorteilhafter und, persönlicher Geschmack, als dekorativer und interessanter.
Kosten:
aber zumindest die Kosten lassen sich auf normales MaĂ senken.
Anstelle vom Glaser eingeklebter 100EUR-Scheiben wird eine Polystyrol-Scheibe aus dem Baumarkt gleichen Zweck erfĂŒllen. Die Scheibe liegt bei 2EUR, der Kleber nochmal 3EUR und einen Tropfen SpĂŒlmittel fĂŒr, na jetzt will ich mich nicht lumpen lassen, sagen wir 3.7Cent.
Eine nette Variante ĂŒbrigens, ohne die Nachteile aufwiegen zu können, stellt eine "Etagere" dar. Vorne wird bis halbe Höhe die Farm innen ans Becken geklebt, darĂŒber eine zweite Etage als Boden fĂŒr die Arena. Wie in der Natur ist nun die Farm unterhalb der Erde, und die Einsicht ist gut.
Die letzte Alternative, die ich probierte, ist eine eingehÀngte Farm.
Dh eine Farm ohne "FuĂ" wird wie ein Aquarien-Innenfilter "locker" an die Scheibe gehĂ€ngt, idR reichen 5 Klettpunkte.
Das bietet die gleichen Vorteile wie eine integrierte Farm, lÀsst sich jedoch entnehmen und austauschen bzw zur
Winterruhe in den KĂŒhlschrank hĂ€ngen
Bei gröĂeren Völkern lassen sich so "Farmboxen" einrichten, in dem mehrere dieser HĂ€ngefarmen als geschlossenes System nebeneinander angeordnet werden, praktisch wie ein Bienennest.
Einen Deckel solltest Du Dir bei Lasius niger schenken, das ist unnötig und nur lÀstig!
Porenbeton (einer der Handelsnamen ist Ytong) lÀsst sich kreativ bearbeiten,, einfÀrben oder modular aufbauen.
Er kann als "Berg" geformt in die Inneneinrichtung integriert werden, ein "Vulkan" mit Wassertank als Kegel
Kaufe nen DIN A5 10cm tiefen Block Porenbeton (besser: sĂ€ge den ab) und eine passende Kunststoffscheibe (Glas geht natĂŒrlich, dann +Glasbohrer), 6-8 Gewindeschrauben mit Muttern/FlĂŒgelmuttern.
Zeichne winzige GĂ€nge (0.5cm) und Kammern (etwa 1-3cm lang und 1-2cm hoch, oval, flacher Boden, Gang oben-seitlich einmĂŒndend) und stichel die Kammern und GĂ€nge mit nem kleinen Schraubendreher aus. Viele User nutzen nen "Dremel", jedoch lĂ€sst sich das Ganze mit der Hand einfacher und exakter bearbeiten.
Dann an 4 Ecken +2 Langseiten den Porenbeton ganz durchbohren, die Deckscheibe entsprechend bohren und mit den Gewindeschrauben befestigen und spannen. (Gewindeschrauben = immer und immer wieder zu öffnen, verziehende Kunstglasscheiben können nachgespannt werden)
Bei DIN A5 knallst Du von oben noch ein Loch (bei DIN A5 ~ liegende Zigarettenschachtel) als Wassertank rein, und Dein internes Nest ist fertig! FĂŒr ein externes Nest wird jetzt noch ein Schlauch reingesteckt... auch fertig
Vorteil: perfekte Einsicht, sehr einfach und individuell zu gestalten, bombensicher und wartungsarm!
Ein externes Porenbeton-Nest wird allgemein als perfekter Kompromiss zwischen Amise, Halter und HÀndling angesehen und ist absolut AmfÀngertauglich.
Die Farm als mehr Naturnah mit Abstrichen an die Einsicht und geringfĂŒgig höherem Aufwand. Das Ednest ist dann nur fĂŒr Cracks, die keinen Wert auf Nesteinsicht oder Kontrollmöglichkeit legen.
Nymphe krub
Mit langen Schlauchverbindungen lÀsst sich Beckenplatz ersetzten.
Jain, det is nich so ganz...
Um das Territorium zu erweitern bzw neue Nahrungsquellen und Feinde zu finden, macht es keinen Sinn, stark nach Schwestern riechende, also bereits stark belaufene, PlÀtze abzusuchen. Der Ausbreitungsdruck zeigt sich dann auch darin, dass die Ameisen nach FlÀchen suchen, die
nicht nach Nestgenossinnen riechen und somit als interessantes Neuland gelten.
Belaufene SchlÀuche bieten den Ameisen also "nur" Bewegung, jedoch kein geruchsneutrales Neuland.
Somit sind sie kein Ersatz fĂŒr gröĂere Arenen, bieten aber viel Auslauf zur Befriedigung des Bewegungsdrangs.
Eine weitere gute Möglichkeit, um mehr Auslauf zu bieten, ist ein Labyrinth auf dem Beckenboden. Durch etwa 3-5cm hohe Pappstreifen, die mit Bodengrund (Bastelkleber) beschichtet und im ZickZack angeordnet sind, lÀsst sich bei einem 60x30cm Becken und auf halber LÀnge eingebrachtem Zickzack locker 1.5m Strecke simulieren
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!