Es scheint mit, dass oftmals Anfänger in der Ameisenhaltung (und das ist nicht auf den Themenersteller gemünzt) den Eindruck haben, dass sogenannte "Einsteigerarten" wie
Lasius niger oder
Formica fusca eine Art von "Ameise Light" seien, bei deren Haltung gewisse Abstriche zu machen seien. Dem ist aber nicht so. Diese Ameisen bieten grundsätzlich das volle Programm. Alles das, was die Ameisenhaltung interessant macht (und mehr
) bekommt man auch bei diesen Arten zu sehen. Natürlich gibt es Spezialfälle. Verhaltensweisen, die nur bestimmte Arten zeigen. Aber das ist den Einsteigerarten nicht anders, als bei seltenen Exoten.
Attas spec. hält nunmal keine Aphiden wie es z.B.
Formica fusca tut. Weberameisen zĂĽchten keine Pilze.
Myrmecia spec. baut keine Kartonnester und so weiter.
Worauf ich hinaus will, ist der Umstand, dass Einsteigerarten keinen Makel haben. Dass sie nicht etwas sind, mit dem man anfängt, bevor man sich dann die "richtigen Ameisen" kauft. Sondern dass sie Einteigerarten sind weil --und das hängt miteinander zusammen-- sie vor allem
Erstens leicht verfĂĽgbar sind, also auch nicht besonders teuer, und damit eine vertretbare Investition sind, sollte sich herausstellen, dass Ameisenhaltung doch nicht das rechte Hobby ist. Und was noch wichtiger ist, sie sind
Zweitens besonders robuste, erfolgreiche, anpassungsfähige Arten, die ein breites Spektrum an Umweltbedingungen vertragen und somit auch Haltungsfehler besser verkraften.
In diesem Sinne sind Einsteigerarten als Erfolgsmodelle zu verstehen, deren hohe ökologische Potenz sie zu in der Haltung hochinteressanten Tieren macht.