Merkur hat geschrieben:Antwort auf Post # 16:
Herr M. S.: Muss man als Argument ausgerechnet zwei Arten nennen, die sogar nach meiner Ansicht ein eher geringeres Risiko darstellen?
Da der Ersteller dieses Threads explizit nach der Freilassung von Formica fusca gefragt hat und fast ausschließlich häufig vorkommende Arten gehalten werden muss ich sagen: Ja, Herr B. Diese Aurgumentation halte ich durchaus für zulässig und man sollte im Bezug auf genau diese Arten argumentieren und keine Beispiele von stark gefährdeten Arten heranziehen.
Bei gekauften Messor structor würde ich auch sofort davon abraten diese in D freizulassen.
[font=Times New Roman]Soll man Ihrer Meinung nach der Urteilskraft eines 11- oder 15-Jährigen die Entscheidung überlassen, ob er eine Ameisenkolonie der Art X oder Y freisetzen darf? Ob das für die heimische Fauna mehr oder weniger schädlich sein kann?[/font]
In der Tat problematisch. Dennoch bin ich für eine vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema, anstatt einfach irgendwelche extremen Meinungen durchzuboxen.
Ich finde es sehr traurig, dass keine Einigung auf eine solche (praktikable!) Faustregel erzielt werden kann.
Was vielleicht auch daran liegt, dass versucht wird einfach eine solche Faustregel durchzuboxen, was eine vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema verhindert.
Ist ein solches Argument nicht eigentlich unwürdig für einen studierten Biologen, Herr S.?
[...]
Wenn sich dabei kein messbarer Unterschied zwischen den 7 untersuchten Populationen in Nordwest-Europa ergeben hat, dann ist das Ergebnis so trivial wie die Feststellung, dass sich die Populationen nicht in der Anzahl der Beine oder der Fühlerglieder unterscheiden.
Ich halte eher die Argumentation für unwürdig, dass das Fehlen von genetischen Unterschieden so trivial ist wie die Anzahl der Beine.
Und anscheinend sehen auch die Autoren der Arbeit diese Feststellung nicht als so trivial an wie Sie, ansonst wäre sie nicht als erstes Ergebnis im Abstract der Arbeit erwähnt! Dort werden normalerweise nur die interessantesten Ergebnisse erwähnt, aber das brauche ich Ihnen wohl nicht zu erklären.
Daraus zu schließen, dass „eine intraspezifische Homogenisierung längst eingetreten“ sei, ist wissenschaftlich unzulässig, Ihre Behauptung ist irreführend!
Vielleicht war meine Aussage unglücklich formuliert. In der Tat lässt dies keinen Schluss zu, ob eine Homogenisierung eingetreten ist, oder ob die Populationen schon immer homogen waren. Am Ende kommt es auf das selbe raus: es gibt keine genetischen Unterschiede und eine intraspezifische Homogenisierung kann somit nicht (mehr) eintreten.
Und völlig abwegig wäre es, zu schließen, dass deshalb die intraspezifische Homogenisierung bei allen anderen Arten aus diesem Raum, die von Haltern gekauft werden, ebenfalls "längst eingetreten" sei.
Das habe ich auch nie behauptet und natürlich lässt die Erkentnis bei Lasius niger keinen Schluss auf andere Arten zu.
Alpha Chuby hat geschrieben:Um auf die eigentliche Frage zu antworten:
Als ich im Garten F. fusca aus der nächsten Umgebung (ca 6 km) ansiedeln wollte wurden sie von der ansässigen Lasius niger Population nicht tolleriert. Man könnte Ameisen natürlich freilassen, in den wenigsten Fällen hätten diese etwas davon.
Ist natürlich noch ein Punkt den man bedenken sollte. Dennoch besser als wenn die Kolonie im Wasserkocher endet... zumindest meine Meinung