Problemkind Formica fusca?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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#9 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Imago » 20. September 2011, 17:25

Hallo!

Meine Kolonie hat schon lange keine Brut mehr. Seit ca. 4 Wochen haben sie ihr Geschäft erledigt. Proteine biete ich alle paar Wochen an, da sie ja diese nicht mehr brauchen. Einmal die Woche sehe ich eine Arbeiterin an den Kohlehydraten.

Ich denke auch nicht das es an den Temperaturen liegt. Es ist immer leicht gesagt (Boro mit Verlaub :)). Ich denke eher das, auch wenn ich mich da wieder weit aus dem Fenster lehne, Formica fusca weiß wann die Saison endet. Schleißlich muss es einen Indikator einen Impuls geben, nicht weiter Brut aufzuziehen, die Gyne nicht mehr mit Proteinen zu füttern und das Geschäft einzustellen. Dies gilt wohl allgemein für Formica spp.

Ich gehe davon aus, das die Gyne weiß wann ihr Geschäft vorbei ist.

Es ist wohl ein klassisches Beispiel wie es in der Natur Jahr für Jahr abläuft. Einige Gynen schaffen es, andere nicht.

Ich kann bestätigen das sich bei 19° die Brut noch entwickelt, bei 16° allerdings wäre ich auch skeptisch. Dennoch denke ich nicht das dies gleich ein Grund dafür wäre, dass die Gyne ihre eigene Brut vernichtet. Außer sie weiß, sie schaft es nicht mehr diese durchzubringen, aus welchen Gründen auch immer.

Es muss einen Impuls geben der die Arbeiterinnen (und auch die Gyne in der Gründungsphase daran erinnert) keine Proteine mehr aufzunehmen und zu verfüttern (oder Eier zu legen). Und ich kann mir kaum vorstellen das dies etwas mit Temperatureinbrüchen zu tun hat. Ich hoffe ihr könnt nach vollziehen was ich meine.

Ich weiß ich lehne mich gerade weit aus dem Fenster, dennoch denke ich ist es mit der Temperatur bei Formica spp. eher unwahrscheinlich oder besser gerechtfertigt es anzuzweifeln. Denn unter Umständen müsste eine Kolonie einen kompletten Brutschub vernichten, wenn die Temperaturen zügig fallen. Das spricht gegen jede Logig dieser Tiere. Und wer sich ein wenig mit der Materie befasst hat, kennt die ausgeklügelten Nischen, Rhythmen und Vorgehensweisen dieser Tiere und weiß wie ausgeklügelt diese sind.

Ich finde das past da so gar nicht rein.

Es mag sein das es wirklich an den Temperaturen liegt, aber ich kann mir das so gar nicht vorstellen.

Was meint ihr dazu?

LG Imago



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Ina H.
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#10 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Ina H. » 20. September 2011, 17:31

Ich weiß es leider auch nicht...meine 100 Frau starke Lasius cf. niger Kolonie, fühlt sich in meinem Zimmer noch "sauwohl"

Ich dachte mir aber, es kann nicht schaden sie etwas wärmer zu stellen und hoffe doch sehr, dass diese 1 Larve noch den Sprung schafft und eine kleine Arbeiterin wird.

Denn da glaube ich, hat Boro recht, es dürfte ziemlich schwer werden, sie nächstes Jahr ein 2. mal gründen zu lassen.

LG
Ina


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KyneGyne
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#11 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von KyneGyne » 20. September 2011, 21:24

Hallo Ina,

eine Möglichkeit, die man auch in Betracht ziehen kann/muss, ist die, dass es sich evtl. um eine Gyne handelt, die von Anfang an einfach nicht die Fitteste war, sozusagen das eine Ende der Gauß-Kurve.

Ich gebe zu, dass dies ein Totschlag-Argument ist, mit dem man alle möglichen Haltungsfehler vom Tisch fegen kann. Es wäre aber bestimmt nicht das erste Mal, dass jemand eine größere Anzahl von z.B. L. niger Gynen gründen lässt und eine davon einfach nicht in die Pötte kommt, während die Entwicklung des Rests abgeht wie Schmidt's Katze.

Noch was anderes: Kannst Du vielleicht mal ein aktuelles Bild vom RG machen? Möglicherweise fällt ja jemandem etwas auf, was für die schlechte Entwicklung verantwortlich sein könnte.

LG
KyneGyne



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Ina H.
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#12 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Ina H. » 21. September 2011, 14:56

Also, natürlich kann es sein, dass du Recht hast. Es gibt immer wieder "faule Eier".

Aber diese Gyne legte in meinen Augen einen perfekten Start hin. Das nicht immer alle Eier zur Larven werden und nicht immer alle Larven zu Puppen ist ja nichts ungewöhnliches. Natur eben. Doch hier ist es schon ein bisschen merkwürdig.
Es wäre schön, wenn es ein Haltungsfehler wäre. Ja mag sein, dass ihr jetzt denkt "Spinnt die? Lädt die ganze Schuld auf sich selber!" Nein, ich denke nur rational, wenn es ein Haltungsfehler wäre, dann gäbe es evtl. die Möglichkeit ihn auszubessern und somit das Überleben der Kolonie zu sichern.

Wenn die Gyne allerdings von Anfang an nicht die Fitteste war, so wie Kyne sagt, würde das bedeuten, dass man wenig tun kann um ihr Überleben zu sichern.

Klar ist nur ne Ameisen. Aber auch die hat ein Recht darauf groß, stark und alt zu werden
Obwohl sie glaube ich nicht mehr unbedingt weiter wächst ;)

Also, vllt kann ja jemand auf Grund der Bilder einen möglichen Fehler entdecken.

Die Bilder sind leider nicht unbedingt so supi

Bild 1

Bild 2Bild 3Bild 4
(warum ist mein Fingernagel super scharf und der Rest so verschwommen :()

Bild 5
(ist ja gut, ich lass dich ja schon in Ruhe ;))


Vielleicht erkennt ja jemand was

LG
Ina


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#13 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Imago » 21. September 2011, 20:13

Hallo!

Der Wattepfropfen hin zum Wassertank ist zu groß!

Es ist zu viel Watte. Die Kapillarkräfte reichen nicht aus um das Wasser bis hin zum Appartment der Gyne zu fördern.

Es wird wohl einfach schlicht weg zu trocken sein, so wie das auf den Fotos aussieht.

LG Imago



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KyneGyne
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#14 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von KyneGyne » 21. September 2011, 20:42

@ Imago:

War auch mein erster Gedanke. Auf der anderen Seite sieht es so aus, als wäre es Watte aus einem Kunststoffgewebe (sowas wie Filterwatte vom Aquarium).

Da könnte es sein, dass diese evtl. das Wasser nicht so gut hält und Ina deshalb etwas mehr reingesteckt hat.

Wenn dem nicht so ist, ist Trockenheit wirklich am wahrscheinlichsten. Die Alternativen, die mir da einfallen, wären:

1. Hintere Watte mittels Kanüle durch den Brutraum hindurch befeuchten, bis die Larve sich verpuppt hat (regelmäßiger Stress für die Gyne mit ungewissem Ausgang)

2. RG in einer Tupperschüssel etwas erhöht lagern, den Boden des Gefäßes mit Wasser fluten, Gefäß verschließen und hoffen, dass die erhöhte Luftfeuchtigkeit eine Verbesserung bewirkt

3. Umzug in ein geeignet(er)es RG (auf einen Schlag ordentlich Stress, aber dann ist Ruhe)

Diese drei Dinge würde ich mal zur Diskussion stellen. Ich tendiere zu Nr. 3.

So, und jetzt die Experten.

Gruß
KyneGyne



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#15 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Ina H. » 21. September 2011, 21:31

Also, wie Kyne das schon vermutet hatte, habe ich Filterwatte von meinem Aquarium benutzt.

Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass die Watte relativ trocken ist... hmm, es wäre natürlich super, wenn das der Fehler ist.

KyneGyne hat geschrieben:3. Umzug in ein geeignet(er)es RG (auf einen Schlag ordentlich Stress, aber dann ist Ruhe)


So, soll ich es nun so machen wie Kyne beschrieben hat? Es erscheint mir ehrlich gesagt am einfachsten.

LG
Ina


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#16 AW: Problemkind Formica fusca?

Beitrag von Chris-t » 21. September 2011, 21:48

Könntest mit einen langen Stab vorsichtig die Watte soweit ins Wasser schieben bis nur noch ein halber cm Watte trocken ist das wars dann schon. Darfst natürlich die zwei nicht zerquwetschen...



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