Polychrachis illaudata

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Michael_T1
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#1 Polychrachis illaudata

Beitrag von Michael_T1 » 17. Februar 2009, 23:13

Hi,

hätte da mal ne frage. Habe mir illaudata zugelegt und ein Problem.
Ich habe eine Farm mit Sand verbunden mit einer Arena, aber die Ameisen sitzen nur im Verbindungsschlauch. Man sieht sie weder essen noch trinken. Nur eine Ameise kommt ca. für 10 min -wenn überhaupt- am Tag raus und sucht nach Ausbruchmöglichkeiten. Des weiteren denke ich, dass es für illaudata besser wäre keinen Sand in der Farm zu haben, weil sie sich ja selber keine Erdnester bauen, oder? Habe ich beim Kauf leider nicht berücksichtigt. Da sie ja nun in der Röhre Sitzen und ich sie nicht stören will, wie bekomme ich den Sand denn aus der Farm?
Illaudata bewohnen doch aber verlassene Erdnester. Können sie sich denn nicht auch selber eins bauen?
Die Luftfeuchtigkeit halte ich zwischen 40-60 und die Temp bei ca.25.
Hatte bis vor kurzem noch Moos in der Farm und Arena, fing aber sehr schnell an zu schimmeln und habe es nun vollständig entfernt. Wundert mich eigentlich, da ich unter dem Sand ja auch Granulat habe. Das Granulat befeuchte ich mittels Röhrchen, wie es empfohlen wird.....was meint ihr?



donbilbo
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#2 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von donbilbo » 17. Februar 2009, 23:21

Hallo, ich kenne bis auf Parson keinen Ameisenhalter der diese Art erfolgreich gepflegt hat. Ich selbst habe es mehrfach versucht, irgendwas kommt immer, meisst hören sie plötzlich auf, zu fressen. Kommen tagelang nicht aus ihrem Nest obwohl sie Brut zu versorgen hätten. Von einem anderen Halter wurde mir exakt dieses Verhalten bestätigt, bei ihm sind sie teilweise im Nest verhungert obwohl Futter vor dem Ausgang lag. Andere Erfahrungsberichte zu dieser Art existieren nicht. Wünsche dir trotzdem viel Glück, würde es an deiner Stelle mit einem YTong oder Gipsnest versuchen und halte uns auf dem Laufenden! :)



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swagman
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#3 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von swagman » 18. Februar 2009, 18:04

Hallo.

Na ja, nur weil diese Art scheinbar noch nicht erfolgreich gehalten wurde, muss das noch lange nicht heißen dass dies unmöglich ist.
Leider kann ich dir nicht direkt helfen, vielleicht jedoch indirekt durch einige Informationen über diese Art.
Hier:http://antbase.org/ants/publications/14656/14656.pdf finden sich einige wenige Daten zu dieser Art.
Hab sie mal rausgesucht und eine zusammengefaste Ãœbersetzung gemacht.

Sie nisten in vorgegebenen Höhlungen wie in holen Ästen(auch in lebenden Pflanzen, nicht nur in abgestorbenen Teilen) und morschen Holz, aber auch im Boden z.B. in alten Ameisennestern. Dabei benutzen sie keine Larvenseide.
Diese Nester befinden sich entweder am Boden oder etwas darüber bis in etwa 1,2 Meter höhe.
Bei 18 untersuchten Nester variierten diese bewohnten Kammern von 8,2 - 69 cm Breite, 0,7 - 8,5 cm in der Tiefe und 0,7 - 8,5 cm in der Höhe.

Untersuchte Nester waren monogyn und hatten zwischen 348 - 475 Arbeiterinnen.

Sie nutzen keine Pflanzensauger, sondern sammeln nur Honigtau auf der auf Blättern klebt oder nutzen Nektarien von Pflanzen.
Bei den Untersuchungen nahmen sie tote Insekten an, jedoch keine lebende.
Sie sind hauptsächlich Tagaktiv, können aber auch mal nachts furagieren.

Diese Untersuchung fand in West-Malaysia statt.
Dazu folgendes zum Klima: Durch die Äquatornähe gibt es kaum jahreszeitliche Temperaturunterschiede, so dass die Temperaturen ganzjährig zwischen 28 und 35°C tagsüber und 22 bis 30°C nachts belaufen. Zusätzlich ist die Luftfeuchtigkeit wegen der häufigen Schauer sehr hoch.

Daraus ergibt sich schon mal, dass diese Art nicht selber Nester baut. Geeignete Höhlungen müssen also angeboten werden. Darum sind sie auch im Schlauch eingezogen. In der Enge fühlen sie sich wahrscheinlich sicher.
Als Futter eignet sich Honig- oder Zuckerwasser und frisch abgetötete Insekten.
Die Temperatur würde ich auch erhöhen auf 28 - 30°C am Tag und etwas kühler (25°C) in der Nacht. Auch die Luftfeuchtigkeit könntest du noch etwas erhöhen.

Wie groß ist denn dein Volk? Eventuell solltest du ihnen ein anderes, besseres Nest bieten. Zumindest für den Anfang, bis sich das Volk stabilisiert hat.



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Myrmecophaga tridactyla
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#4 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 18. Februar 2009, 20:26

Naja, sich an solch eine Art zu wagen..... Hmmmm. Ich selbst liebe Exoten. Ich weiß nur, daß sie keine Seide bentzen zum Nestbau.
Vielleicht wollen sie ja lebende Beute. Da besteht halt die Gefahr von Milben. Wäre das einzige, was mir einfällt, wenn die sonst neben den Insekten verhungern laut den Berichten. Spinnen nehmen ja auch nur lebende Insekten, also so fern ist der Gedanke sicher nicht. Schreib doch einfach an eine Uni, Abteilung für Entomologie. Vielleicht helfen dir Dir. Stimmt die Luftfeuchtigkeit und Temperatur? Haben sie genug Platz? Viel Glück bei Deiner Haltung.



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GoSh
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#5 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von GoSh » 18. Februar 2009, 20:51

Hi!
Ich bin der Halter auf den sich der Donbilbo bezieht ;) Und es ist exakt so passiert von ca. 25 Arbeiterinen sind 15 einfach so + Brut verhungert/gestorben... Obwohl sie Nahrung in allen Formen (habe viel ausprobiert) vorliegen hatten. Dann musste ich den Ytong aufbrechen und den Rest einsammeln, nun Leben sie in einem RG wobei sie nun wieder massig Eier haben und Gefressen wird auch aber NUR wenn man ihnen die Nahrung ins Nest legt also Probier das mal aus einfach ein Heimchen in den Schlauch schieben.
Außerdem kann ich dir sagen das es wohl besser gewesen wäre hättest du ein Ytong verwendet weil bei mir hat das gut funktioniert.
Ich hoffe meine Kolonie schaft es und ich kann weitern Haltern Tips geben aber im Moment ist die Kolonie noch zu unstabiel.
mfg
Lutz


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Michael_T1
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#6 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von Michael_T1 » 18. Februar 2009, 21:08

Danke für die zahlreichen Tips. Ich habe die Illaudata erst seit 2 Wochen. Eine Königin und 4 Arbeiterinnen. Ich werde am Wochenende mal versuchen ihnen ein Bambusrohr anzubieten. Habe das aus der pdf von Ameisenwiki. Temperatur hab ich jetzt auch höher. Feuchtigkeit ist ein Problem, wegen Schimmel. Der Sand in der Farm ist schon total nass und regelrecht durchtränkt. Wasser bildet sich an den SCheiben. Erreiche aber trotzdem nicht über 50 prozent Luftfeuchtigkeit. Keine Ahnung warum. Hab auch schon versucht mit ner Sprühflasche die Feuchtigkeit zu erhöhen. Dann geht aber immer die Ausbruchssicherung an den Seitengläsern ab. Zumindest leben sie noch....heute leg ich die Nahrung ins Rohr rein zu ihnen.....



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#7 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von donbilbo » 19. Februar 2009, 11:26

swagman hat geschrieben:Hallo.

Na ja, nur weil diese Art scheinbar noch nicht erfolgreich gehalten wurde, muss das noch lange nicht heißen dass dies unmöglich ist.
Leider kann ich dir nicht direkt helfen, vielleicht jedoch indirekt durch einige Informationen über diese Art.
Hier:http://antbase.org/ants/publications/14656/14656.pdf finden sich einige wenige Daten zu dieser Art.
Hab sie mal rausgesucht und eine zusammengefaste Ãœbersetzung gemacht.

Der Link ist mir auch schon länger bekannt. Ohne die Infos aus diesem Link würde ich wohl immernoch verzweifeln, weil sie nie gesponnen haben. ;) Davon ab hast du natürlich recht, es würde mich sehr interessieren, wie man diese Art in der Haltung auf eine ordentliche Grösse bekommt. Vielleicht meldet sich ja hier noch jemand, der diese Art "beherrscht". Ich versuchte es seit letztem Mai und bin doch jedes mal gescheitert, verschiedene Nestformen, tropisches Klima, trockenes Klima, Bepflanzung, verschiedenste Futterformen usw.
Ich denke aber da diese Art wirklich so gut wie immer in einem der Shops angeboten wird und trotzdem so gut wie nie etwas berichtet wird kann man pauschal sagen ich bin wohl nicht der einzige dem es so ging. Falls das so nicht stimmt wäre ich auch für Tips dankbar wie es mit dieser Art klappt!



parson
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#8 AW: Polychrachis illaudata

Beitrag von parson » 19. Februar 2009, 18:32

Hallo aus Koblenz,

ich habe ja auch die Polyrhachis illaudata seid über einem Jahr mit einer Kolonie von 350-400 Ameisen.

Ich habe in der Tat nicht die geringsten Probleme mit der Kolonie.

Die Farm mit Sand ist tatsächlich keine empfehlenswerte Unterbringung ( leider schlecht gewählt ). Die Ameisen wären besser in einem kleinen Glasbecken ( 30x20x20cm ) untergebracht.

Dieses Becken tropisch einrichten mit Versteckmöglichkeiten ( das Bambusrohr wäre da schon eine gute Wahl ) und Pflanzen naturnah und bei 26-28 Grad halten.

Die Ameisen werden in dieser kleinen Koloniestärke überwiegend Nachts Nahrung aufnehmen um die Brut zu versorgen. Brut ist ja wohl hoffentlich dabei ?!

Sollte keine Brut dabei sein ( immer schon ein Grund Aufmerksam zu werden ) darfst Du auch mit keiner großen Aktivität rechnen.

Dein nasser Sandboden ist absolut ungeeignet und wird Dir schnell an fangen zu schimmeln. Ein Erde-Sand-Gemisch ( 1:1 ) ist da schon besser.

Benutzt Du ein Analog-Hygrometer, wenn ja : direkt wegwerfen ! Sollte schon ein Digitales sein.

Bitte tropisches Klima nicht mit triefender Nässe vergleichen.....ein sehr häufiger und tödlicher endender Fehler. Das Becken soll feucht sein.....nicht unter Wasser stehen.

Ich biete jeden zweiten Tag Zuckerwasser und einmal die Woche Insekten an....das reicht meinen Ameisen.

Ich hoffe die Ameisen kommen über die Runden, falls Du noch Fragen hast bin ich gerne bereit diese zu beantworten.

Gruß aus Koblenz

Fred


e u s o z i a l . d e

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