Camponotus ligniperda + Sandnest

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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MrHellboy
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#1 Camponotus ligniperda + Sandnest

Beitrag von MrHellboy » 3. MĂ€rz 2010, 21:35

Holla Naturfreunde,

ich lese dieses Forum nun schon einige Zeit, aber mir drĂ€ngt sich eine fĂŒr mich sehr wichtige Frage auf. Hat hier jemand ĂŒberhaupt noch ein, entschuldigt bitte diesen Ausdruck, "stinknormales" Sandnest in dem eine Kolonie Camponotus ligniperda wohnt? Ich habe eine Glas Ameisenfarm 30x20x1,8 cm (Plattenabstand 12mm) mit einer Sand/Lehm-Mischung natur gefĂŒllt, unten natĂŒrlich eine 2,5 - 3,0 cm Schicht Seramis. An der "Sichtscheibe" habe ich eine rote Folie angebracht.
Wenn ich hier die Haltungsberichte durchstöbere sehe ich sehr hÀufig Ytongnester. Und im Zusammenhang mit Camponotus ligniperda fast nur Ytongnester.

Welche Vorteile und auch welche Nachteile haben Ytongnester?

Die Nachteile die ich bei meinem Sandnest bemerkt habe sind:

  • Beobachtungsmöglichkeit ist nicht so gut, weil die Glas Ameisenfarm nicht von hinten beleuchtet werden kann, da die Ameisen Licht im Nest nicht mögen bzw. auch nicht artgerecht ist
  • Feuchtigkeit ist schwer zu steuern, entweder gibt es trocken, oder feucht, eine weniger feuchte Schicht konnte ich nicht entdecken
  • die gegrabenen GĂ€nge sind an der "Sichtscheibe" + rĂŒckseitigen Scheibe schmutzig, somit verringert sich die Beobachtungsmöglichkeit zusĂ€tzlich
Der einzige Vorteil den ich sehe ist, dass die Ameisen selbst ihren Nestbau bestimmen können.

Ich habe auch beobachtet, wie die Kolonie die zuvor gerabenen GĂ€nge wieder zugeschĂŒttet hat und sich zur Winterruhe lediglich eine Kuhle gegraben haben um dort die Wintertraube zu bilden.
Vor ca. 10 Tagen habe ich das Nest, durch eine beim FĂŒllen der Glas Ameisenfarm mit der Sand/Lehm-Mischung eingebauten Röhrchens, von unten befeuchtet. Und siehe da, die Kolonie hat wieder angefangen sich in die Tiefe zu graben, und das mitten in der Winterruhe. Die Kolonie ist bis ausschliesslich mit dem Nestbau beschĂ€ftigt, Futtersuche steht noch nicht in der Tagesordung. Und das zeigt mir wieder, dass man die Feuchtigkeit in einem Sandnest schwer steuern kann, weil ich den Unterschied zwischen feucht und trocken im Laufe der vergangenen Ameisensaison nicht mehr erkennen konnte. Beim ersten befeuchten des Nestes ist es natĂŒrlich sehr gut sichtbar, aber spĂ€ter lĂ€sst sich es, meiner Meinung nach, nur noch schwer zu unterscheiden. Letzte Saison sind mir bestimmt 5-6 Arbeiterinnen eingegangen, sie haben sich in der Arena am Boden an der Glaswand buchstĂ€blich tot gelaufen. :furchtbartraurig: Obwohl ich immer genug Futter bereit gestellt habe. Ich vermute, dass das auch mit der zu wenig vorhandenen Feuchtigkeit im Nest zu tun hatte.
Nun liebĂ€ugele ich natĂŒrlich mit so einem Ytongnest. Ich möchte doch der kleine Kolonie die besten Vorraussetzungen bieten. Gyne + ca. 10-13 Arbeiterinnen (das war ĂŒbrigens auch die KoloniegrĂ¶ĂŸe der im April '09 gekauften Startkolonie).
Ich bin fĂŒr jeden Tipp zu haben.
Ich hoffe ich habe nicht zu viele "dumme" Fragen gestellt.



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checker
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#2 AW: Camponotus ligniperda + Sandnest

Beitrag von checker » 3. MĂ€rz 2010, 21:45

Hallo,
ich=gleiches Problem.

Ich habe eine Farm gekauft, habe mir dann aber spĂ€ter ĂŒberlegt, das der Plattenabstand (meiner ist auch 12mm) viel zu schmal ist, jetzt baue ich mir auch einen Ytong, aus meiner Sicht, die bessere Variante.

lg


mfg:)

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puhjii
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#3 AW: Camponotus ligniperda + Sandnest

Beitrag von puhjii » 3. MĂ€rz 2010, 23:26

Hi MrHellboy,
also, so ich ich dass verstanden habe, willst du wissen ob noch welche von uns Sandfarmen mit Camponotus ligniperda besitzen. Und was die Vorteile eines Y-tong Nestes sind. Richtig?

Also zu erstens: Ich habe auch eine Sandfarm, aber jedoch nur mit Lasius niger. Sind jetzt in der Winterruhe so ca. 50 Individuen, natĂŒrlich einschließlich Gyne.
Ich denke aber, dass gerade bei grĂ¶ĂŸeren Arten, wie Camponotus ligniperda, die beobachtungen noch interessanter werden. Und desshalb, finde ich Y-ton Nester, zur beobachtung, besser geeignet.
Ich war am Anfang auch der meinung, dass eine Sandfarm die bessere Wahl ist, auch wegen der Naturnahen haltung. Aber heute weiß ich, dass Nester mit kompletter Einsicht interessanter sind.
Außerdem lassen sich, wie du schon richtig gesagt hast, Y-tong Nester auch besser und leichter befeuchten.
Ich finde es auch gerade gut, dass man das Nest nach seinen eigenen wĂŒnschen erstellen kann.
Aber, dass ist nur eine von vielen Meinungen.

Hoffe, deinen Antworten ein wenig Gerecht zu werden. ;)

gruß puhjii



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eulenflo
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#4 AW: Camponotus ligniperda + Sandnest

Beitrag von eulenflo » 3. MĂ€rz 2010, 23:28

Hallo MrHellboy,

dumme Fragen gibt es nicht...,

dass du hier sehr wenig Halter finden wirst, welche Camponotus ligniperda in Sand/Lehm halten liegt in der Natur der Ameise. Camponotus ligniperda lĂ€sst sich hervorragend in Ytong halten, bevorzugt in der Natur allerdings meist Totholz. Somit bietet sich hier die Korkhaltung an, welche einige VorzĂŒge mit der Ytonghaltung teilt. Auch ĂŒberwiegen meiner Meinung nach die Nachteile bei der Sand/Lehm - Farmhaltung wie z.B. die schlechte Einsicht.
Wie sehr du die Farm befeuchten musst kann man pauschal nicht sagen, nur weil man die Feuchtigkeit nicht dierekt sehen kann, heisst es nicht, dass es keine gibt...
Bitte erkundige dich doch nocheinmal hier
https://www.ameisenforum.de/app.php/wis ... 5fc6a37e58
nach Nestalternativen.

LG Flo


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