Größere Insekten durch Sauerstoffzugabe?
- druidefuzi
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#17 AW: Außergewöhnliche Frage
Hoi Mr.Ameise,
Krabbeltierfan hat dich doch an die andere Frage weitergeleitet , klick dort auf DermitderMeise´s Link , dort ist eine Versuchsreihe mit Drosophila melanogaster , in der die Drosophilas mit mehr Sauerstoff größer werden und die mit weniger Sauerstoff kleiner.Bei beiden wurden nur die größten Exemplare zum Zeugen der nächsten Generation verwendet, aber lies doch besser selbst
MfG
Krabbeltierfan hat dich doch an die andere Frage weitergeleitet , klick dort auf DermitderMeise´s Link , dort ist eine Versuchsreihe mit Drosophila melanogaster , in der die Drosophilas mit mehr Sauerstoff größer werden und die mit weniger Sauerstoff kleiner.Bei beiden wurden nur die größten Exemplare zum Zeugen der nächsten Generation verwendet, aber lies doch besser selbst
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Lasius niger seit :11.09.2012
Lasius flavus seit:27.06.2013 (†08.07.2013)
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- Kati
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#19 AW: Außergewöhnliche Frage
Hallo Mr. Ameise,
wonach du fragst, ist wie sich Ameisen evolutionär verändern würden wenn die Umweltbedingung Sauerstoffgehalt geändert würde. Insekten haben meines Wissens alle eine recht kleine Größe, da rößere Körper bei gegebenem Sauerstoffgehalt nicht mehr ausreichend über ihre Tracheen versorgt werden können. Der Sauerstoffgehalt der Luft setzt Insekten also gewissermaßen eine Obergrenze in Sachen Körpergröße. Betrachtet man aber einmal die größeren Insektenarten, so sind diese keinesfalls bei den Ameisen zu finden. Obwohl Ameisen im Bezug auf die Körpergröße in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt noch "Luft nach Oben" haben sind sie oft auch für Insekten recht klein.
Wenn wir davon ausgehen, dass größere Insekten wie große Käfer- oder Schmetterlingsarten keinen Vorteil in der Sauerstoffnutzung haben kann man also ableiten, dass Ameisen aus anderen Gründen über eine geringe Körpergröße verfügen. Und das ist nur logisch wenn man sich die Lebensweise typischer Ameisenarten ansieht: Sie setzen nicht auf große Individuengröße, sondern auf Masse und Zusammenarbeit im Staat. Größere Ameisen haben in den meisten Fällen wahrscheinlich keinen evolutionären Vorteil, weshalb sich sehr viel größere Arten nicht ausbilden.
Obwohl eine größere Körpergröße technisch möglich wäre, glaube ich persönlich nicht, dass es zu nennenswerten Veränderungen in diese Richtung kommen würde, würde man eine Art über mehrere Generationen unter diesen Bedingungen halten. (Von Zucht würde ich nicht sprechen, da "Zucht" die Auswahl der Elterntiere nach bestimmten Kriterien beeinhaltet, will man herausfinden, ob sich die Art auf natürliche Weise verändern würde wäre dass aber kontraproduktiv.) Kämen weitere Veränderungen hinzu, aufgrund derer eine größere Körpergröße von Vorteil wäre, könnte es natürlich sein. Dazu bräuchte es aber keine Sauerstofferhöhung, da der Sauerstoffgehalt für Ameisen wie wir sie kennen keine Größeneinschränkung darstellt, da sie einfach zu klein sind.
LG Kati
wonach du fragst, ist wie sich Ameisen evolutionär verändern würden wenn die Umweltbedingung Sauerstoffgehalt geändert würde. Insekten haben meines Wissens alle eine recht kleine Größe, da rößere Körper bei gegebenem Sauerstoffgehalt nicht mehr ausreichend über ihre Tracheen versorgt werden können. Der Sauerstoffgehalt der Luft setzt Insekten also gewissermaßen eine Obergrenze in Sachen Körpergröße. Betrachtet man aber einmal die größeren Insektenarten, so sind diese keinesfalls bei den Ameisen zu finden. Obwohl Ameisen im Bezug auf die Körpergröße in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt noch "Luft nach Oben" haben sind sie oft auch für Insekten recht klein.
Wenn wir davon ausgehen, dass größere Insekten wie große Käfer- oder Schmetterlingsarten keinen Vorteil in der Sauerstoffnutzung haben kann man also ableiten, dass Ameisen aus anderen Gründen über eine geringe Körpergröße verfügen. Und das ist nur logisch wenn man sich die Lebensweise typischer Ameisenarten ansieht: Sie setzen nicht auf große Individuengröße, sondern auf Masse und Zusammenarbeit im Staat. Größere Ameisen haben in den meisten Fällen wahrscheinlich keinen evolutionären Vorteil, weshalb sich sehr viel größere Arten nicht ausbilden.
Obwohl eine größere Körpergröße technisch möglich wäre, glaube ich persönlich nicht, dass es zu nennenswerten Veränderungen in diese Richtung kommen würde, würde man eine Art über mehrere Generationen unter diesen Bedingungen halten. (Von Zucht würde ich nicht sprechen, da "Zucht" die Auswahl der Elterntiere nach bestimmten Kriterien beeinhaltet, will man herausfinden, ob sich die Art auf natürliche Weise verändern würde wäre dass aber kontraproduktiv.) Kämen weitere Veränderungen hinzu, aufgrund derer eine größere Körpergröße von Vorteil wäre, könnte es natürlich sein. Dazu bräuchte es aber keine Sauerstofferhöhung, da der Sauerstoffgehalt für Ameisen wie wir sie kennen keine Größeneinschränkung darstellt, da sie einfach zu klein sind.
LG Kati
Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea
- druidefuzi
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#20 AW: Außergewöhnliche Frage
@Kati
Interessante Sichtweise , jedoch setzen Bienen , Hummeln u. Wespen auch auf Zusammenarbeit im Staat , sind jedoch im Vergleich zu einer Ameise größer(Ja ich weiß , kommt alles auf die Art an ).
Auch unterscheiden sich ja die Ameisenarten an sich sehr in ihrer größe , wenn man mal an z.b Camponotus gigas/Myrmecia spec. und Temnothorax spec. denkt.
Ich denke eher dass die geringe Größe darauf zurückzuführen ist , dass eine theoretische Ameisenart , bei der jede Arbeiterin eine Länge von ca. 10 cm erreicht und die Kolonie sagen wir mal mehrere Tausend Arbeiterinnen umfasst , einfach nicht genug Nahrung finden würde um zu überleben.
-> Wie du sagtest , kein Evolutionärer Vorteil eher Nachteil.
Dagegen haben größere Käfer ja nicht das Problem eine ganze Kolonie durchzufüttern.
Eine Art zu züchten die größer wird halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit, Arbeiterinnen zählen für mich auch nicht zur Generation, immer nur die Geschlechtstiere , die Geschlechtstiere die von der ersten Generation geschlüpft sind , sind ja erst die Zweite Generation , das dauert ewig bis man da überhaupt was bemerkt , außerdem läuft die Evolution ja nicht so ab , das die nachfolgende Generation sich an die Umweltveränderungen anpasst sondern ,dass natürliche Selektion und spontane Mutationen die Arten verändern oder täusche ich mich ? Auch ist es ja nicht so , dass eine größereGyne bedeutet , dass die Arbeiterinnen größer werden , oder umgekehrt.
Ich entschuldige mich im Vorraus , sollte mein Gedankengang schwachsinnig sein. ^^
MfG
Interessante Sichtweise , jedoch setzen Bienen , Hummeln u. Wespen auch auf Zusammenarbeit im Staat , sind jedoch im Vergleich zu einer Ameise größer(Ja ich weiß , kommt alles auf die Art an ).
Auch unterscheiden sich ja die Ameisenarten an sich sehr in ihrer größe , wenn man mal an z.b Camponotus gigas/Myrmecia spec. und Temnothorax spec. denkt.
Ich denke eher dass die geringe Größe darauf zurückzuführen ist , dass eine theoretische Ameisenart , bei der jede Arbeiterin eine Länge von ca. 10 cm erreicht und die Kolonie sagen wir mal mehrere Tausend Arbeiterinnen umfasst , einfach nicht genug Nahrung finden würde um zu überleben.
-> Wie du sagtest , kein Evolutionärer Vorteil eher Nachteil.
Dagegen haben größere Käfer ja nicht das Problem eine ganze Kolonie durchzufüttern.
Eine Art zu züchten die größer wird halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit, Arbeiterinnen zählen für mich auch nicht zur Generation, immer nur die Geschlechtstiere , die Geschlechtstiere die von der ersten Generation geschlüpft sind , sind ja erst die Zweite Generation , das dauert ewig bis man da überhaupt was bemerkt , außerdem läuft die Evolution ja nicht so ab , das die nachfolgende Generation sich an die Umweltveränderungen anpasst sondern ,dass natürliche Selektion und spontane Mutationen die Arten verändern oder täusche ich mich ? Auch ist es ja nicht so , dass eine größere
Ich entschuldige mich im Vorraus , sollte mein Gedankengang schwachsinnig sein. ^^
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#21 AW: Größere Insekten durch Sauerstoffzugabe?
Enemene Pentagramme, führ die Themen flugs zusamme' - Hex, hex!
Oh, vielleicht lohnt ja dann erst recht das Besucherzentrum der Grube Messel und eine Datensuche, wie hoch der Sauerstoffgehalt zu jenem Erdzeitalter gewesen sein könnte. Als die Viecher konserviert worden sind.
Mööönsch, ihr solltet euch doch zumindest an den gestrigen Tag erinnern können !
Oh, vielleicht lohnt ja dann erst recht das Besucherzentrum der Grube Messel und eine Datensuche, wie hoch der Sauerstoffgehalt zu jenem Erdzeitalter gewesen sein könnte. Als die Viecher konserviert worden sind.
Mööönsch, ihr solltet euch doch zumindest an den gestrigen Tag erinnern können !
#22 AW: Größere Insekten durch Sauerstoffzugabe?
Moin Leute!
Danke für die interessanten & informativen Beiträge. Jetzt verstehe ich die Evolution besser und weiß, dass es nicht funktionieren würde, aber das ist trotzdem ein interessantes Thema.
LG Mr.Ameise
Danke für die interessanten & informativen Beiträge. Jetzt verstehe ich die Evolution besser und weiß, dass es nicht funktionieren würde, aber das ist trotzdem ein interessantes Thema.
LG Mr.Ameise
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#23 AW: Außergewöhnliche Frage
druidefuzi hat geschrieben:außerdem läuft die Evolution ja nicht so ab , das die nachfolgende Generation sich an die Umweltveränderungen anpasst sondern ,dass natürliche Selektion und spontane Mutationen die Arten verändern oder täusche ich mich ?
Du täuscht dich nur in der Hinsicht, dass beide Varianten zu einer Veränderung der Arten führen können. Jedoch ist gewissermaßen immer die natürliche Selektion als Oberbegriff zu nennen.
Beispiel: Durch die eingeschleppten, giftigen Aga-Kröten in Australien, sterben zahlreiche Individuen anderer Tierarten welche sich auch von Amphibien ernähren. Aber eben nicht alle!
Die Merkmale, welche diesen Individuen das überleben ermöglichten, werden nun an einen Teil der nächste Generation vererbt. Die Nachfahren ohne diese Merkmale sterben wiederum, wenn sie versuchen die giftigen Kröten zu fressen. Von den Anderen überleben wieder einige und können sich fortpflanzen. Diese Merkmale könnten zum Beispiel kleinere Köpfe und längere Körper sein. Dadurch können nur kleinere Kröten(die deswegen auch weniger Giftmenge haben) gefressen werden und das Gift wird im größeren Körper besser abgebaut.
Das wäre dann allerdings nur eine morphologische Veränderung der Art. Theoretisch könnte jedoch diese Veränderung irgendwann so stark sein, dass dadurch eine Unterart oder eine neue Art entsteht.
Das gleiche kann auch passieren, wenn neue Lebensräume erobert werden. So könnte zum Beispiel das Klima sich kurzfristig so ändern, dass ein neuer Lebensraum über eine bisher unpassierbare Barriere besiedelt werden kann. Nach einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten ändert sich das Klima abermals und die Barriere ist wieder unpassierbar. Nun ist eine Teilpopulation vom Rest der Art getrennt und könnte sich langsam verändern bis eben eine neue Art daraus entstanden ist. Der neue Lebensraum könnte sich zum Beispiel etwas unterscheiden vom bisherigen Lebensräumen. Da nun aber keine Vermischung mit den anderen Populationen mehr möglich ist, kommt es zu schleichenden Veränderungen. Je nach Art würde es schon reichen wenn sich bestimmte für die Partnerfindung wichtigen Merkmale wie Farbe, Körpermerkmale, ein bestimmtes Verhalten usw. ändern. Selbst wenn die Barriere irgendwann wieder verschwindet, könnte es dann sein, dass die Tiere sich nicht mehr als Artzugehörig erkennen und paaren können. Wobei wir wieder beim Begriff intraspezifische Homogenisierung wären.
- druidefuzi
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#24 AW: Größere Insekten durch Sauerstoffzugabe?
Und wieder was Neues dazugelernt , danke .
MfG
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