Hallo!
Hm? Ich habe den Thread mal ĂŒberflogen. ZurĂŒck zur grundlegenden Frage.
Erst mal muss ich PHil in allem Recht geben.
Lasius flavus kann man in der privaten Haltung nicht mit ihren/den Lebensgewohnheiten in der Natur vergleichen. Bei den meiĂten Arten geht das wirklich gut, wenn man natĂŒrliche Bedingungen im Formicarium schaft. Lasius flavus ist in der Natur selten an der OberflĂ€che zusehen, da sie ihren Nahrungsbedarf zum GroĂteil ĂŒber die WurzellĂ€use unterirdisch decken.
Diese aber in der privaten Haltung kaum bis gar nicht zu halten sind. Aus diesem Grund Ă€ndert Lasius flavus natĂŒrlich ihre Lebensgewohnheit und passt sich an. Futter wird also demanch an der OberflĂ€che gesucht und gefunden.
In der Natur kann Lasius flavus neben Formica fusca, Formica sanguinea, Lasius niger etc. TĂŒr an TĂŒr leben. Eine Wiese fĂŒr Lasius flavus und Lasius niger, neben an der Waldrand fĂŒr die Beherbergung der Formica arten. Lasius niger sucht sich die Insekten auf der Wiese und/oder beherbergt BlattlĂ€use auf naheliegenden BĂŒschen, BĂ€umen, Pflanzen etc. Lasius flavus lebt dicht an dicht neben Lasius niger, im Sommer schön zu sehen wie die kleinen ErdhĂ€ufchen der beiden, nicht mit dem Futter konkurierenden Arten, nebeneinander errichtet werden, um ihre
Puppen der SonnenwÀrme auszusetzen. Manchmal sind die kleinen ErdhÀufchen beider Arten nur 20-30cm von einander entfernt!
Siehe hier:
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/gemeinschaftshabitat-wiese-fotobericht-t35556.html Beide Arten nutzen die Wiese, jedoch die eine ober- die anderere unterirdisch.
Die Formica Arten nutzen ebenfalls die Wiese zum Teil mit um Futter einzutragen, jedoch liegt ihr Habitat welches sie beschlagnahmen eher in richtung Waldlichtung.
Nur mal als kleines Beispiel das mehrere Arten in der Natur getrost nebeneinander leben können, was aber in einem Formicarium kaum, bis gar nicht zu ermöglichen ist.
Camponotus ligniperda und Lasius flavus zu vergesellschaften geht bestimmt die erste Zeit gut. Jedoch sind auch Lasius flavus territotial und in der privaten Haltung ist ihr Territorium nicht unter der Erde, sondern mĂŒssen sich den begrenzten Platz mit den Camponotus ligniperda teilen. AuĂerdem genieĂen beide Arten ein völlig unteschiedliches Koloniewachstum, welches in Verbindung beider Arteigenschaften auch nicht förderlich ist. Camponotus ligniperda furagiert weit vom Nest entfernt, auch bei kleineren Kolonien schon beachtlich. Lasius flavus ist doch eher Nestgebunden, jedoch mĂŒssen sie ja in der privaten Haltung an die OberflĂ€che, bei zĂŒgigem Wachstum könnnen sie schnell mal die Futterstelle der Camponotus ligniperda plĂŒndern, welche nun einmal auf viel EiweiĂ angewiesen sind etc, etc.
Also ich glaube das geht nicht lange gut!
@PHil, konnte Dich leider noch nicht wieder bewerten!
LG
Imago