Ist ein Gipsnest fĂĽr Myrmica rubra geeignet ?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Lifestyler94
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#25 Ist ein Gipsnest fĂĽr Myrmica rubra geeignet ?

Beitrag von Lifestyler94 » 1. Januar 2025, 21:01

wie wenige Beiträge zuvor:

Hilft nichts, eigene Erfahrungen sammeln - gehört eben dazu. Nicht umsonst haben wir hier unterschiedliche Ansichten, Meinungen und Erfahrungswerte.
Nur grundsätzlich sind wärme-liebende Ameisen, wie der Name schon sagt, eben wärmeliebend.

Wie bereits erwähnt:
Du kannst wunderbar selbstständig das Bedürfnis der Ameisen durch ihr eigenes Verhalten ablesen.

Ameisen gehen zur Wärme hin = benötigen Wärmequelle
Ameisen wandern von der Wärme ab = Wärmequelle anders anbringen / weglassen.

Es ist keine Kunst und auch kein groĂźes Ding, worĂĽber man sich ĂĽber Stunden den Kopf zerbrechen sollte.

Mit einem Infrarot-Strahler Typ A das Nest zu bestrahlen wäre eine andere Hausnummer.

Ganz unterhaltsam war ein Beitrag von "Zoo Zajac"
https://www.youtube.com/watch?v=p4Yr6d7sXa8

Insbesondere der junge Mitarbeit hat interessante Erfahrungswerte:
-> er heizt das Haltungszimmer ĂĽber die Heizung auf eine bestimmte Temperatur
-> und nutzt die Strahler nur fĂĽr eine bestimmte Anzahl an Stunden am Tag.

Da es jedoch deutlich mehr Tiere in diesem Fall sind, lohnt sich in deinem Fall eine
Aufheizung des Zimmers weniger.
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Serafine

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#26 Ist ein Gipsnest fĂĽr Myrmica rubra geeignet ?

Beitrag von Serafine » 1. Januar 2025, 21:34

Es gibt eine Studie zu Camponotus in einem umgestürzten Baum, da hat sich die Umgebungstemperatur im Tagesverlauf um gut 25°C verändert - die Nesttemperatur um nicht mal 1 Grad.
Auch nisten viele Spezies der nördlichen Hemisphäre unter Steinen, die Wärme speichern und bis tief in die Nacht warm bleiben.
So unnatĂĽrlich ist das garnicht.

Zum Thema mögliches Wachstum bei Messor barbarus:
https://www.youtube.com/watch?v=macpVLH05GQ&t=33s
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AfroIV
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#27 Ist ein Gipsnest fĂĽr Myrmica rubra geeignet ?

Beitrag von AfroIV » 2. Januar 2025, 12:03

Serafine hat geschrieben: ↑
1. Januar 2025, 21:34
Es gibt eine Studie zu Camponotus in einem umgestürzten Baum, da hat sich die Umgebungstemperatur im Tagesverlauf um gut 25°C verändert - die Nesttemperatur um nicht mal 1 Grad.
Auch nisten viele Spezies der nördlichen Hemisphäre unter Steinen, die Wärme speichern und bis tief in die Nacht warm bleiben.
So unnatĂĽrlich ist das garnicht.
Ich ĂĽberlege, was mit diesen Angaben gezeigt, bewiesen oder widerlegt werden soll?
Können Sie angeben, welche „Studie zu Camponotus…“ Sie meinen? Wie dick war der umgestürzte Baum, in welcher Tiefe im Holz wurde die Temperatur gemessen? – Holz isoliert gegen Temperaturschwankungen, je dicker, desto besser. Wobei die Dauer der Einwirkung einer Außentemperatur auch eine Rolle spielt, denke ich.
Die Wärmespeicherung von Steinen ist mir bekannt, und dass darunter nistende Ameisen davon profitieren können. Doch lässt die Abstrahlung ins Nest über Nacht bald nach, und bis zum Morgen (bis wieder Sonne drauf scheint) werden die Steine oft so kalt, dass auf der Unterseite Bodenfeuchte zu Wassertropfen kondensiert. Auf Exkursionen mit Studierenden habe ich das morgens oft zeigen können. Für Ameisen in trockenen Gebieten bzw. Zeiten wird das zur Trinkwasserpumpe!
Zugang zu offenen Wasserquellen, Bächlein oder Tümpeln etc., haben ja längst nicht alle Ameisenvölker. Geringe Nachttemperaturen mit Taufeuchte auf Gräsern, Blättern, Zweigen hoch oben in Bäumen, dürfte für viele Ameisenarten wichtig sein, wenn es tagelang nicht regnet. Zum Glück sind gerade in trockenen Zeiten die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht besonders ausgeprägt.
Und weil wir gerade bei Feuchtigkeit im Nest sind: Je mehr und je dichter sich Ameisen und ihre Brut im Nest befinden, desto mehr Wasser erzeugen sie selbst mit ihrem Stoffwechsel: Kohlenhydrate werden bekanntlich zu CO2 und H2O veratmet. Bei großen Völkern in wenig belüfteten Formikarien spielt das gewiss eine Rolle, auch wenn diese schwer quantifizierbar ist.

LG Afro



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Serafine

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#28 Ist ein Gipsnest fĂĽr Myrmica rubra geeignet ?

Beitrag von Serafine » 2. Januar 2025, 13:36

Das war ein umgestürzter ziemlich großer Baum, ich glaube in Kalifornien. Hab versucht sie zu finden, aber auf die schnelle klappt das mit den verwendeten Schlüsselwörtern nicht (kann sein, dass ich sie noch irgendwo auf der Festplatte habe).
Der Punkt um den es mir ging war nur, dass sehr geringe Temperaturschwankungen (wie man sie typischerweise auch in einem Zimmer hat) nicht zwingend unnatĂĽrlich sind, je nach Ameisenart, v.a. bei Arten, die gerne in Holz nisten (oder sehr tief graben).
Eine Trinkwasserquelle haben Ameisen in der Haltung ja normalerweise.

Ja, das mit der feuchtigkeitsproduzierenden Brut habe ich schon selbst erlebt. Ist der Grund warum meine vertikale Farm (in der gerade Lasius niger sitzen) einen Belüftungssschacht an einem Ende hat - die eingebaute Belüftung hat bei den Myrmica definitiv nicht mehr ausgereicht, als die richtig groß wurden - bin daher auch kein Fan dieser Anlagen (habe bei der Suche nach der Studie auch ein paar andere gesehen, bei denen es um den nicht-vernachlässigbaren Einfluss von Ameisen auf die Erdfeuchtigkeit ging).
Wachsmottenlarven sind in der Hinsicht super krass, die bringen ihre Behälter förmlich zum glühen und verwandeln sie früher oder später in eine Dampfsauna, wenn man nicht maximale Belüftung hat.



AfroIV
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#29 Ist ein Gipsnest fĂĽr Myrmica rubra geeignet ?

Beitrag von AfroIV » 3. Januar 2025, 18:36

Zum Thema „dicker Baum“ ;)

Ein paar Bilder habe ich im August 2009 gemacht, in Kalifornien, im Sequoia National Park.
Die Sequoiadendron giganteum dort gehören zu den größten Bäumen der Welt. Liegende Bäume lassen die möglichen Durchmesser erkennen.
Der „General Sherman“ war, wie etliche andere Exemplare, auch mal vom Bltz getroffen worden, hat den Wipfel verloren und ist im Inneren ausgebrannt.
Das Feuer wurde von einem Nachbarbaum her gelöscht, indem die Firefighters dort einen Schlauch hochzogen und von oben her Wasser in den Stamm spritzten.
Die äußeren Schichten, vor allem das Kambium, blieben trotz des Brandes im Inneren am Leben, so dass der Baum bis heute weiter wächst!
Das kann zeigen, wie gut Holz gegen Temperatureinwirkungen isoliert. Die Info-Tafel zeigt einige eindrucksvolle Zahlen.

a-09-08-Aug.lieg.St.-279.jpg
b-09-08-Aug.-Stamm-Durchm.2.jpg
c-09-08-Aug.Metasequ.-325.jpg
d-09-08-Aug.-Info-370.jpg
LG
Afro
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