Hoi,
dieses Thema hat durchaus seine Berechtigung. Allerdings möchte ich ein paar Denkanstöße einbringen, die die Häufung der Durchseuchung relativieren.
Auf der einen Seite haben wir die wachsende Zahl der Ameisenhalter. Je mehr Ameisenhalter, desto größer die Chance auf den Fund von Schädlingen. Insbesondere muß bedacht werden, wie lange bereits in dieser Richtung gehalten wird. Was sind schon 2 bis 10 Jahre im Vergleich zu 50, 100, 1000 Jahren? Fakt ist, dass eine bestimmte Art einer annähernd periodischen Zu- und Abnahme der Individuenzahl folgt, je nach Voraussetzungen (Nahrung, Revier, Krankheit, Feind etc.) in diesem Lebensraum. Und je komplexer das Jäger-Beute-Schema, desto
flacher werden diese über Jahrhunderte laufende Peaks. Was selbstverständlich die Frage aufwirft, weshalb es plötzlich einen derart überartig hammerharten Peak gibt?! Gehen die "Freßfeinde" aus?! Ob wir uns nun in einem eindrucksvollen Peak bezüglich der Milbenzahl befinden, lässt sich nur herausfinden, wenn wir landesweit einen Durchschnitt errechnen (diesbezüglich hat EastGate absolut recht mit seinem Post). Allerdings ist das suggestive Anführen (selbstverständlich nicht böswillig, aber es hat euphorische Zustimmung zur Folge
) von Beispielen in einer solchen Erhebung mit manchmal deutlich fehlerbehafteten Schlussfolgerungen geschmückt.
Weiterhin sind wir evolutions- und erziehungstechnisch gedrillt, Zusammenhänge zu sehen, indem wir Vergleiche anstellen,
selbst wenn es keinen direkten Bezug gibt. Anfang des Jahres ist vermehrt vor Zecken, bzw. deren Möglichkeit Krankheiten zu übertragen, gewarnt worden. Nicht Zecken sind gefährlich, sondern deren Begleiter, vor denen eigentlich gewarnt wird. Das Einzige, was wir durch die Medien erfahren ist, dass
a) Zeckenpopulationen vom Vorjahr abhängig sind. Aber mal ehrlich, wenn das vergangene Jahr viele Zecken hervorbringt, bringt das Folgejahr noch mehr hervor, demzufolge (wie die Geschichte mit dem Reiskorn und dem Schachbrett) ertrinken wir demnächst in ihnen. Keine angenehme Vorstellung, aber dem wird nicht so sein,
weil noch mehr dahinter steckt. Den meisten reicht die Aussage allerdings, um vorsichtshalber die ein oder andere Wiese abzufackeln.
b) sie Borreliose, FSME, Rickettsiosen und viele andere mehr übertragen. Also kriegen wir Angst, also gehen wir, wie medial angewiesen, zum Arzt, lassen uns spritzen (was zumeist auch hervorragend funktioniert. Leutz, lest eure Impfbücher!) oder behandeln und flippen bei jeder Zecke aus. Ergo kann jeder bestätigen, dass die Welt nur so von Zecken wimmelt! Selten beißen die Viecher im Übrigen einfach ins Bein. Sie mögen es warm, feucht und gut durchblutet *indieunterhoseguck*. Leutz, bleibt objektiv, egal was dem Vetter zwoeinhalbsten Grades des Kumpels sein Sohn schon an Zeckenbissen mitgemacht hat.
c) einfach alles, was 8 Beine hat, schonmal im Voraus mit Skepsis und Ekel betrachtet wird. Guckst Du die privaten Frühstückssender oder Quietschemoderatorinnen am Nachmittag, dann wird das Massenphänomen Panik schnell klar. Ein wenig eigenständige Information und Selbstüberwindung tut wirklich gut.
Gut Milben und Zecken sind nicht dasselbe! Deren Lebensraum überschneidet sich nicht großflächig. Milben leben unter anderem auf den Ameisen, unter der Erde, deren Temperatur kaum unter den Nullpunkt geht. Ab einer gewissen Tiefe, versteht sich. Und ein frisch infiziertes Volk muß nicht zwangsläufig sofort eingehen.
Also, sammelt bitte die Häufigkeit der Milbendurchseuchung objektiv, und stellt sie mit Orts- und Zeitangabe, unter Angabe der betroffenen Art, in diesen Thread.