Anfänger in der Vorbereitung

[Niophe]

Hallo liebe Ameisenfreunde,

ich lese mich nun seit einem halben Jahr durch dieses Forum und andere Seiten zum Thema Ameisenhaltung. Da dies meine Faszination nur weiter steigerte, habe ich nun eine Starterkolonie Lasius flavus im Kühlschrank und bin dabei, alles weitere vorzubereiten.

Warum Lasius flavus?
Ich wollte mit einer einheimischen Art starten. In vielerlei Hinsicht ein geringeres Risiko für die Ameisen, mich und die Umwelt.
Lasius flavus sollen gute Anfängerameisen sein und nicht sehr ausbruchsfreudig.
Und sie sind gelb!
Damit war die Entscheidung gefallen.

Dennoch werden sie nach meinen Internetrecherchen nicht sehr oft gehalten.

Ich habe mich für den Start für ein Kunststoffnest mit eingebauter Bewässerung entschieden.

So kann ich mich mit dem Thema "manuelle" Bewässerung noch ein wenig beschäftigen, bevor die Kleinen darauf angewiesen sind, das ich dabei alles richtig mache.

Als Arena dient ein kleiner Würfel mit 10x10x10 cm Kantenlänge.

Ich denke, das reicht für den Anfang.
Das Set ist erweiterbar.
Später möchte ich dann selbst ein Nest und eine Arena bauen. Ich gestalte sonst Aquarien und habe viel Spaß dabei.

Zum Test habe ich nun die Arena einmal eingerichtet. Auf dem Boden habe ich ein Lehm-Sand-Gemisch mit Wasser gemischt und aufgetragen.

Die mitgelieferte Tränke ist etwas groß. Hat vielleicht jemand einen Tipp für eine selbst gebastelte kleinere Tränke?
Ansonsten bin ich soweit zufrieden mit dem Ergebnis.

Wenn die Kolonie aus der Winterruhe kommt, würde ich für den Anfang das Reagenzglas in dem sie aktuell leben direkt mit dem Schlauch der Arena verbinden. Das Reagenzglas ist soweit sauber und der Wassertank noch voll.
Die Kolonie ist winzig und ich befürchte, dass sie das Nest nur als Müllhalde nutzen würden.
Oder meint ihr ich sollte sie gleich ins Nest umsiedeln lassen?

Für die Auswinterung habe ich überlegt sie aus dem Kühlschrank erst in einen kühlen Kellerraum zu bringen und dann erst in die warme Wohnung. Was meint ihr dazu?

Ich habe mir eine Spritze besorgt, um sie bereits im Keller mit Honigwasser füttern zu können falls nötig.
Für Proteine will ich mit Fliegen sorgen. Bis dahin sollte man draußen schon das ein oder andere finden.

Anhand der Bilder könnte ihr euch einen Eindruck über meinen aktuellen Stand machen.
Habe ich vielleicht noch etwas vergessen?
Hab ihr ein paar Tipps die ich auf jeden Fall bei Lasius flavus beachten sollte?


Lieben Dank vorab für eure Kommentare und Anregungen

[Harry4ANT]

Hallo & willkommen,

dein Plan mit der schrittweisen Auswinterung ist vollkommen richtig


Es spricht eigentlich nichts dagegen gleich die große Tränke zu verwenden, wichtig wäre im Auslaufbereich Watte, Stahlwolle oder Steinchen einzubringen damit die Kleinen dort nicht ertrinken oder eingesaugt werden können.
Auch mit Honigwasser & co aufpassen z.B. nur ganz kleine Mini Tröpfchen mit deiner Spritze auf einem Napf auftragen oder per Tränke mit Watte. Ahornsirup in einer Nadelflasche ist sehr praktikabel und wird gerne genommen.

Den Napf würde ich persönlich tauschen gegen etwas flaches. Ich verwende bei so kleinen Kolonien Münzdosen (-Hälften).

Für die Futterversorgung würde ich dir empfehlen eine Dose flugunfähiger Fruchtfliegen (z.B. Drosophila melanogaster) zu besorgen. Kostet ca. 3 € und deckt deinen Grundbedarf für Monate.
Die sind schön klein und können auch von einer einzelnen Pygmäe ins Nest gezerrt werden.

Das Reagenzglas Nest kannst du auch auf der anderen Seite anschließen (oder wenn es passt in die Arena legen). Sie werden dieses als Nest so schnell wahrscheinlich nicht aufgeben.
Es sollte aber abgedunkelt werden mit einer kleinen Haube.

Hier noch zwei links mit Informationen zur Haltung von Lasius flavus:
https://www.ameisenforum.de/lasius-caut ... 55529.html
https://ameiseninfos.de/html/lasius_flavus.html

Viel Spaß beim Beobachten!

[Lufos]

Passe auf, dass du beim Befeuchten die Kolonie nicht störst. Vermutlich hat dieses Nest unten so ne Schnur dran, ne? Bei so nem kleinen Wasserspeicher musst du wahrscheinlich fast täglich befeuchten. Wenn dann jedes Mal das Nest wackelt, der Tisch vibriert, oder du die rote Platte abmachen musst, stört das die Ameisen enorm und kann auch zum Tod der Königin führen. Im Idealfall sollte die Kolonie das Befeuchten überhaupt nicht mitkriegen.

[Niophe]

Liebe Dank für die schnellen Antworten.

@ Harry:

Watte habe ich da, das probiere ich gleich mal aus.

Den Napf ersetze ich vorerst durch ein Stück Backpapier. Das fällt auf dem Boden auch nicht so auf.  Den Ameisen dürfte es egal sein

In der Arena ist nicht genug Platz. Daher wollte ich das Reagenzglas an den Schlauch anschließen und erst später, wenn die Kolonie größer ist, das eigentliche Nest zwischen Reagenzglas und Arena anschließen. So können sie sich dann weiter ausbreiten.

Das Reagenzglas ist schon mit roter Folie umwickelt. Oder sollte dennoch zusätzlich eine Abdeckung drüber?

Ãœber Drosis hab ich auch schon nachgedacht. Die sind ja recht pflegeleicht


@ Lufos:

Ja genau, ein "Gipsfleck" mit Schnur. Ich fand das mitgelieferte Deckelchen auch sehr unpraktisch.
Wie du schon sagst müsste man immer das Nest anheben, um Wasser nach zu füllen. Man kann auch nicht sehen, ob noch Wasser darin ist.

Deshalb habe ich mir schon eine andere längliche Schale gebastelt. Die luckt unter dem Nest hervor. So kann ich jeder Zeit mit einer Pipette das Wasser nachfüllen ohne die Ameisen zu stören. Und ich sehe auch gleich, ob ich Wasser nachfüllen muss.

Die Idee zur Bewässerung finde ich an sich gut. Aber der mitgelieferte Bewässerungsnapf taugt dafür wirklich nicht.