Proatta - Haltung und Erfahrungen

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Darius
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#1 Proatta - Haltung und Erfahrungen

Beitrag von Darius » 26. Februar 2009, 19:13

Liebe Forenuser!

In diesem Thread möchte ich euch meine Erfahrungen präsentieren,
die ich mit Proatta gesammelt habe. Anschließend würde ich gerne
mit euch über die Art diskutieren. Besonders interessieren mich die
Erfahrungen anderer Halter (wenn es denn noch welche gibt ),
natürlich aber auch alle weiteren Kommentare.

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Wie der Gattungsname erahnen lässt sehen die aus Südostasien
stammenden Proatta den Arbeiterinnen der Gattung Atta zum
verwechseln ähnlich. Allerdings sind sie nur ~3 mm klein. Sie fressen
nahezu alles, wie mir gesagt wurde, aber vor allem Aas.

Nun habe ich ja schon seit langer Zeit ein Tropenbecken, in dem
bereits diverse Ameisenkolonien gelebt haben. Vor etwa einem Jahr kam zu
den damals dort lebenden Diacamma sp. und Myrmicaria arachnoides
noch eine Kolonie Proatta cf. butteli von Sven. Er hatte sie mir
empfohlen, denn die Kolonien werden weder besonders groß, noch sind
die Tiere sehr agressiv. Scheinbar die perfekte Art, um noch mehr Leben
in's Formicarium zu bringen.

Nach dem ich die Transportbox in das Terrarium gestellt hatte,
haben sie es vorgezogen zunächst dort drin zu bleiben. Erst am
nächsten Tag wunderte ich mich, wo die ~50 Arbeiterinnen mit samt
der Königin abgeblieben sein könnten. Letztendlich habe ich sie im
Ytongnest von den Diacamma gefunden.


To be continued - jetzt habe ich keine Zeit mehr, morgen geht's weiter......


(falls jetzt schon Diskussionsbedarf da ist kann ja jemand
einen Thread aufmachen)



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Darius
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#2 Proatta - Haltung und Erfahrungen - Teil 2

Beitrag von Darius » 28. Februar 2009, 00:05

Sie waren also im Nest von den Diacamma. Warum nicht? Ich sah
da erstmal kein Problem drin. Selbst wenn die verschiedenen
Arbeiterinnen aufeinander stießen haben sie sich zunächst ignoriert.

Nach kurzem wurden die Proatta aber dominanter. Irgendwie schienen
sie das Nest jetzt komplett als ihr eigenes anzusehen. Die Diacamma
wussten leider gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie haben zwar relativ
gute Augen, doch sind sie ~1 cm groß und nehmen die Proatta fast
nicht wahr.



Bild
Die Proatta haben ein Heimchen entdeckt.



Es kam also, wie es kommen musste. :rolleyes: Die Diacamma
wurden von den Winzlingen angegriffen. Dabei haben sie sich an ihren
Beinen festgehalten und sie auf den Boden gezerrt. Die Diacamma
wurden panisch, denn sie wussten nicht, wie sie mit der
Gefahrenquelle umgehen sollten. Meistens stolperten sie mit den
Proatta an den Beinen aus dem Nest und versuchten diese irgendwie
abzuschütteln, bevor sie wieder in's Nest zurückkehrten.

Nach den ersten 2 Geköpften habe ich mich zum Handeln entschlossen
und die Diacamma aus dem Nest in ein seperates Becken versetzt. Somit
waren sie erstmal gerettet. Immerhin gab es keine Probleme mit den
Myrmicaria. Sei es wegen ihrer chemischen Abwehr oder ihrem
Lebensraum (sie bevorzugen die Strauchschicht und nicht den Boden,
so wie Proatta).



Bild
Das Heimchen wird abtransportiert.



Die Proatta entwickelten sich prächtig. Aus den 50
Arbeiterinnen wurden 100, aus 100 wurden 150. Irgendwie seltsam.
Sie waren agressiver, als gedacht. Die Kolonieentwicklung war rasant
und ein Ende war nicht in Sicht. Das machte die Art für mich besonders
interessant und ich freute mich schon auf die weitere Entwicklung.




To be continued......



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Darius
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#3 AW: Proatta - Haltung und Erfahrungen - Teil 3

Beitrag von Darius » 16. April 2009, 01:00

Es dauerte also nicht lange und sie waren, abgesehen von den
Myrmicaria, die einzigen Ameisen in dem Formicarium.

Auf Dauer wurde die Haltung aber langweilig. Das 60x40x40 Becken
füllen sie vom Territorialverhalten voll aus. Allerdings sah man die
kleinen Ameisen in dem großen Becken nicht genug. Daher kümmerte
ich mich nur noch ungerne um die Anlage, so dass sie anfing vor sich
hinzugammeln. Deswegen musste ich nach ca. 1/2 Jahr etwas an der
Haltung ändern.
Hinzu kam, dass mir nach insgesamt 3 Jahren Tropenbecken jetzt
nach einer Wüstenlandschaft zu Mute war. Die Konsequenz:
Die Proatta mussten ausziehen.

Das Problem: Die Kolonie herauszubekommen. Mittlerweile lebte sie
nämlich nicht mehr in dem ehemaligen Ytong von den Diacamma,
denn der wäre viel zu klein. Viel mehr wurde das ganze Becken
genutzt. Sie lebten vor allem in den Pflanzlöchern.

Heute war es dann so weit; ich habe das gesamte Becken
auseinandergenommen und versucht die Königin zu finden (zur
Erinnerung: die Kolonie ist monogyn).



Bild
Die Landschaft nach der Aktion. Zum Vergleich: Ein 30cm langes Lineal.



Bei 2-3mm großen Ameisen,
die dummerweise fast die selbe Farbe wie das Substrat haben, ist
das aber gar nicht so einfach. Zumal sich die Königin bei Gefahr tod
stellt.
Zum Glück hat mein Bruder sie dann gefunden (falls er das jemals
liest: Danke nochmal! :)).



Bild
Die Königin auf einem Taschentuch.



Jetzt ist die Königin erstmal mit 10 Arbeiterinnen in einem extra Gefäß
untergebracht. Die anderen Arbeiterinnen sind noch mit Resterde
gemischt. Um sie davon zu trennen wird das Formicarium durch
Lampen erhitzt und nur eine Stelle etwas feuchter gehalten,
hoffentlich versammeln sie sich dort.



Bild
Die feuchtere Stelle; im Vordergrund die Erde.




To be continued (sobald es News gibt)......

P.S.: Da sollte es dann auch qualitativ hochwertigere
Bilder geben.




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