Petition bzgl. Exotenhaltung

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Gilthanaz
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#9 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von Gilthanaz » 22. Februar 2012, 13:23

swagman hat geschrieben: Wobei ein generelles Fahrverbot fĂŒr PKW wĂ€re sicher interessant.


Bisschen OT, aber gegen so einen Gesetzesentwurf hĂ€tte man sicher in kĂŒrzester Zeit - zu Recht! - 10+ Millionen Mitzeichner. Bei den indiskutablen Preisen fĂŒr öffentliche Verkehrsmittel, deren viel zu langen Fahrzeiten und dem schlechten Ausbau im lĂ€ndlichen Gebiet, gibt es einfach derzeit keine Alternative. E-Auto und Photovoltaik aufs Dach, und gut ist.

Ad Topic:
Betrifft mich persönlich nicht - bereits gehaltene Tiere wird man kaum abgeben mĂŒssen (Messor sp.), und sonst halte ich keine Exoten. Wobei die Definition des Gesetztes interessant wĂ€re: Ist eine Lasius sp., die 200km nördlich von hier heimisch ist, ein Exot? Wohl eher nicht. Und sonst hege ich keine große Sympathie mit Haltern von Schlangen, Geckos, Vogelspinnen, ... obwohl ich auch mal Schlangen hatte. Ich habe aber festgestellt, dass eine auch nur annĂ€hernd artgerechte Haltung bei so großen Tieren schwer bis unmöglich ist, und etliche SchlangenzĂŒchter bei denen ich zu Besuch war (mein Bruder hielt lange Schildkröten, Schlangen, Agamen, Geckos, ... ) hatten ihre Tiere tatsĂ€chlich in extrem kleinen Behausungen eingepfercht. Eine ausgewachsene Kornnatter in einem 50x50x50 Terrarium zu halten, wo sie sich im Endeffekt nur um einen Ast wickeln konnte, um sie als Brutmaschine zu missbrauchen - so etwas gehört definitiv abgeschafft.

Der Fairness halber muss natĂŒrlich gesagt werden, das dann einige Ameisenarten definitiv auch fĂŒr die Haltung ausgeschlossen sind, obwohl die Tiere - alleine wegen der GrĂ¶ĂŸe - nicht halb so viel Aufwand sind wie eine Gruppe Riesenpythons. Des weiteren sollen trotzdem Leute Schlangen etc. halten dĂŒrfen, wenn sie unbedingt wollen - aber mit verpflichtender Grundausbildung und Kontrollen. Das wird aber nicht passieren, weil => zu teuer.

Aber was ich denke tut insofern nix zur Sache, als das die Petition fĂŒr Deutschland und nicht den EU-Raum gilt (so habe ich das bisher verstanden), und ich als Österreicher nicht unterzeichnen könnte.

- G

Edit: Andererseits bin ich gegen die derzeitige Überreglementierungswut. Das vertrĂ€gt sich gar nicht mit der Sache hier :P



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Robert P.
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#10 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von Robert P. » 22. Februar 2012, 13:46

Hi Markus,

swagman hat geschrieben:na mit so einer Argumentation kommen wir auch nicht weiter. Wobei ein generelles Fahrverbot fĂŒr PKW wĂ€re sicher interessant.


ist halt die Frage ob solch eine Petition in der Ausformulierung gegen einen fiktiven Gesetzesentwurf (oder bin ich nicht aktuell, mir ist kein Gesetzentwurf bekannt) die Sache weiter bringt.

Die Gifttierdiskussion in Hessen hat z.B. gezeigt, dass eine Mitarbeit und Einbringung auf direkter politischer und verwaltungstechnischer Ebene mehr bringt als dagegen zu protestieren.

Just my two cents...

Robert



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swagman
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#11 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von swagman » 22. Februar 2012, 22:34

Gilthanaz hat geschrieben: Schildkröten, Schlangen, Agamen, Geckos, ... ) hatten ihre Tiere tatsÀchlich in extrem kleinen Behausungen eingepfercht. Eine ausgewachsene Kornnatter in einem 50x50x50 Terrarium zu halten, wo sie sich im Endeffekt nur um einen Ast wickeln konnte, um sie als Brutmaschine zu missbrauchen - so etwas gehört definitiv abgeschafft.

Kleine Terrarien? Wie wĂ€re es hiermit: Das Referat Tierschutz des Bundesministeriums fĂŒr ErnĂ€hrung, Landwirtschaft und Forsten hat bereits 1997 ein Gutachten veröffentlicht, in dem Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien definiert werden.
Beispiel: Ich halte ein PĂ€rchen des in Australien endemischen Dickschwanzgeckos, Underwoodisaurus milii. Laut diesem Gutachten muss ein Terrarium fĂŒr diese Art und fĂŒr ein PĂ€rchen nun mindestens die GrĂ¶ĂŸe von 36cm Breite, 27cm Tiefe und 18cm Höhe haben.
Nett nicht? Da haben manche Ameisen mehr Platz zur VerfĂŒgung.
Die Geckos werden ĂŒbrigens etwa 14 – 16cm lang...
Obwohl also so ein kleines Terrarium von offizieller Seite aus als ausreichend gelten wĂŒrde, halten die meisten ihre Tiere in Becken, welche um einiges GrĂ¶ĂŸer sind. Ausnahmen gibt es halt ĂŒberall.
Nun ja, auf der anderen Seite, wird auch die HĂŒhnerhaltung von dieser Behörde geregelt, dazu braucht man wohl nichts mehr sagen.
Bleiben wir aber bei meinen Geckos, die als Beispielhaft fĂŒr die Terraristik gelten.
Wie fĂŒr alle australischen Arten, gilt auch hier, dass seit den 70er Jahren keine Tiere mehr aus Australien ausgefĂŒhrt werden dĂŒrften.
Dennoch sind diese Geckos inzwischen eine der am hÀufigsten erhÀltichen australischen Geckoarten.
Doch das war nicht immer so. Vor Jahren noch eine RaritÀt die viel Geld kostete, wurden die Haltungsbedingungen stetig verbessert, die Nachzuchterfolge hierduch immer hÀufiger, so dass diese Art nun mit zu den am meisten gehaltenen Geckos gehören, und zwar weltweit.
Und das seit nunmehr fast 40 Jahren ohne WildfÀnge. (mach das erstmal mit Ameisen nach)
Aber schon klar, Reptilien lassen sich nicht artgerecht halten...:rolleyes:



Die Petition scheint nun tatsÀchlich nicht sinnvoll, da es wohl LÀndersache ist, wie die Beispiele Hessen, NRW und Hamburg schön zeigen.
Und wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurde diese Petition auf Grund eines Artikels in der Reptilia gestartet. Diesen kenne ich jedoch nicht.



Gilthanaz
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#12 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von Gilthanaz » 22. Februar 2012, 22:52

Ich glaube Dir gerne, das Du Deine Tiere besser hĂ€lst, als die von mir angefĂŒhrten Negativbeispiele. Ich wollte Dich auch nicht angreifen, und auch alle anderen Reptilienhalter nicht, deren Haltungsbedingungen ich nicht kenne. Ich wollte nur auf den Punkt hinaus, das es fĂŒr manche Tiere wegen mancher Halter doch besser wĂ€re, wenn man sie nicht einfach so - ohne Kontrolle und Wissen - halten dĂŒrfte.

Dass das zustĂ€ndige Amt derart merkwĂŒrdige Zahlen vorgibt, wusste ich nicht. Ich habe mich auch nicht viel mit der Reptilienhaltung beschĂ€ftigt (damals gerade genug, um meine zwei Strumpfbandnattern zu halten). Aber die Besuche bei so manchem "ZĂŒchter" haben mich da sehr geprĂ€gt :( Der große Unterschied zur Ameisenhaltung dĂŒrfte sein, dass zumindest GrĂŒnderkolonien kaum in zu wenig Arena/Nest eingezwĂ€ngt werden ;) Aber sicher wird es auch FĂ€lle geben, wo viel zu große Kolonien in zu kleinen Anlagen gehalten werden.

Die Petition, die mich ja nicht betrifft (weil falsches Land - nicht weil fehlendes Interesse insgesamt) ist nicht sonderlich gut formuliert und trifft meiner Meinung nach auch keine wichtigen Punkt; Es klingt mehr wie die Propaganda in der Reptilia (die hier vor einigen Wochen mal verlinkt wurde), und nach bissiger Verteidigung des eigenen Hobbies, ohne viel zu reflektieren.

Ich wĂ€re sofort dabei, eine Petition zu unterstĂŒtzen, die mindestens enthĂ€lt:
* Mindestanforderungen fĂŒr die Haltung exotischer Tiere, und zwar nicht nur Haltungs-, sondern auch Halterbedingungen! Wissen, Können, dann machen - nach dem Motto
* AltersbeschrÀnkung oder AusnahmebefÀhigung (wir wissen alle, das so mancher Mensch mit 14 Lenzen reifer sein kann, als anderen mit 25...)
* Alle weiteren wichtigen Punkte, die bei ernsthafter GruppenĂŒberlegung gefunden werden können.

Aber eigentlich sollte man das sowieso fĂŒr alle Tiere machen... wenn ich sehe, wie manche ihre 'typischen' Haustiere behandeln, werde ich schon krank :(

Ach! So viel Arbeit, so viel Welt zu verbessern, und so ein kurzes Leben :)

lg,
- G



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Robert P.
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#13 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von Robert P. » 22. Februar 2012, 22:55

Hallo Markus,

kann Deiner Argumentation folgen und bin Deiner Meinung. Dennoch wĂŒrde ich mich fĂŒr mehr Kontrollen bei Tierhaltern aussprechen (davon nehme ich aber z.B. Hamster, Katzen & Co. nicht aus) weil ich leider schon viele heftige Sachen erlebt habe und Tiere aus schlechter Haltung ĂŒbernommen habe.

Wenn ich sehe wie da z.B. Reptilien - in dem Fall Landschildkröten - gehalten wurden dann wĂ€re es mir manchmal auch lieber, dass nicht jeder Dahergelaufene Jungtiere auf Börsen kaufen kann. Es gibt nĂ€mlich auch viele HĂ€ndler denen es scheißegal ist wo ihr verkauftes Tier landet und wie lange es ĂŒberlebt.

LG, Robert

PS: Da war ich wohl ein wenig zu langsam...



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swagman
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#14 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von swagman » 23. Februar 2012, 09:24

Hallo.

Negativbeispiele kennt wohl jeder. Aber wie du mit dem Vergleich zum Autofahren schon angedeutet hast, findet sich solch verantwortungsloses Handeln in allen Bereichen des menschlichen Lebens.
Nur wo beginnen? Es kann doch nicht Sinn und Ziel sein, am Ende alles ĂŒber Gesetze zu regeln.
Und, wie auch bereits gesagt wurde, wie kontrollieren wenn es bereits geregelt wird?

Wobei bei der Reptilienhaltung sehr wohl kontrolliert wird.
Erst vor kurzem wurde wieder ein sehr bekannter(Autor von FachbĂŒchern und Artikeln) und verdienter Terrarianer von der Behörde besucht, zu beanstanden hatte sie allerdings nichts.
Doch warum wird hier eine Tierhaltung deutlich hÀufiger kontrolliert als andere Tierhaltung?
Warum kontrolliert man nicht auch die Hundehalter? Es ist hier Leinenzwang und dennoch laufen die Hunde ĂŒberall frei herum.
Warum werden Katzenhalter nicht kontrolliert? Freilaufende Katzen mĂŒssen hier kastriert sein und dennoch sind es nicht alle.
Hunde und Katzenhalter sind wohl deutlich in der Überzahl, da wĂŒrde eine verstĂ€rkte Kontrolle doch eher Sinn machen? Zumindest wenn ich an die leeren Haushaltskassen denke, Stichwort Bußgelder...
Entweder alle gleich, oder wir lassen es bleiben.

Robert P. hat geschrieben:Die Gifttierdiskussion in Hessen hat z.B. gezeigt, dass eine Mitarbeit und Einbringung auf direkter politischer und verwaltungstechnischer Ebene mehr bringt als dagegen zu protestieren.

Ist wohl die bessere Methode, doch leider zeigt das Beispiel Hessen auch, das dennoch viel Blödsinn dabei herauskommt wenn Leute, welche vom Fach keine Ahnung haben Gesetze beschließen.
Dabei bin ich mir nicht sicher, was ich schlimmer finde, die GesetzesĂ€nderung an sich, oder aber die stĂŒmperhafte AusfĂŒhrung von Selbigen seitens der Behörden. :irre:

Robert P. hat geschrieben:Es gibt nĂ€mlich auch viele HĂ€ndler denen es scheißegal ist wo ihr verkauftes Tier landet und wie lange es ĂŒberlebt.

Letztes Jahr hĂ€tte ich beinahe einen Job als Zoo"fach"verkĂ€ufer angenommen, lies es aber dann bleiben weil ich es nicht hĂ€tte machen können. Alleine die Vorstellung jedem alles an Tieren verkaufen zu mĂŒssen (Umsatzerwartungen) drehte mir den Magen um.



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#15 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von Gast » 23. Februar 2012, 09:48

[font=Times New Roman]Beispiel Hessen:[/font]

[font=Times New Roman]Ich war ĂŒber 30 Jahre Mitglied der DGHT.[/font]
[font=Times New Roman]Als die Gesellschaft vor 2 Jahren (?) zu Spenden aufrief um juristisch gegen das Haltungsverbot in Hessen vorzugehen, bin ich ausgetreten. Es war fĂŒr mich die einzige Möglichkeit zum Protest gegen diese Aktion, die ich nicht auch noch mit meinen BeitrĂ€gen unterstĂŒtzen will.[/font]

[font=Times New Roman]Es ist völlig klar, dass die Auswahl der „verbotenen“ Arten ziemlich willkĂŒrlich ist und nicht von großer Sachkenntnis zeugt. Auch die Begrenzung auf fĂŒr Menschen potenziell gefĂ€hrliche Tiere halte ich fĂŒr nicht ausreichend.[/font]

[font=Times New Roman]Übergeordnet ist aber aus meiner Sicht, dass das Verbot einen lĂ€ngst fĂ€lligen Schritt in die richtige Richtung darstellt. EinschrĂ€nkungen der ausufernden Wildtierhaltung samt GefĂ€hrdung von Populationen im Ursprungsland und riesigen Transportverlusten sowie unsachgemĂ€ĂŸer Haltung sind meiner Meinung nach dringend notwendig. – Über Einzelheiten kann man reden, aber eine pauschale Freigabe jeglicher Art zum privaten Verbrauch ist nicht diskutabel.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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Robert P.
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#16 AW: Petition bzgl. Exotenhaltung

Beitrag von Robert P. » 23. Februar 2012, 12:08

Hallo Mekur,

Merkur hat geschrieben:[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]Übergeordnet ist aber aus meiner Sicht, dass das Verbot einen lĂ€ngst fĂ€lligen Schritt in die richtige Richtung darstellt. EinschrĂ€nkungen der ausufernden Wildtierhaltung samt GefĂ€hrdung von Populationen im Ursprungsland und riesigen Transportverlusten sowie unsachgemĂ€ĂŸer Haltung sind meiner Meinung nach dringend notwendig. – Über Einzelheiten kann man reden, aber eine pauschale Freigabe jeglicher Art zum privaten Verbrauch ist nicht diskutabel.[/font]


Bin im Grunde Deiner Meinung und sehe bei manchen gehaltenen Tieren die Gefahr fĂŒr die heimische Umwelt - aber das fĂ€ngt schon bei den ganzen Katzen und Hunde an und nicht erst bei Kornnatter und Bartagame. Wenn ich mir anschaue wieviele Katzen es inzwischen gibt die hier bei uns in den Streuobstwiesen nicht nur Feuersalamander und Eidechsen dezimieren stellt sich mir hier die Frage ob man mit einem generellen Verbot nicht auf Spatzen schießt.

LG, Robert



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