Evolution

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NuEM
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#1 Evolution

Beitrag von NuEM » 16. Juni 2009, 00:42

Da in verschiedenen Themen die Evolutionstheorie angeschnitten wurde dachte ich, sie verdient vielleicht ihr eigenes Diskussionsthema. Ausgang fĂŒr Debatten ist hĂ€ufig die Frage: "Glaubst du an die Evolutionstheorie?" Das schöne an der Sache ist aber, dass es sich bei wissenschaftlichen Theorien eben nicht um Fragen des Glaubens, sondern der ÜberprĂŒfbarkeit handelt.

Hier ein paar typische EinwĂ€nde gegen die Evolutionstheorie, und warum diese EinwĂ€nde nicht gĂŒltig sind:

"Die Evolutionstheorie sei ja nur eine Theorie, und nicht etwa ein Naturgesetz."

Diese Aussage beruht aber auf einem typischen MissverstĂ€ndnis. Eine naturwissenschaftliche Theorie darf keinesfalls mit dem verwechselt werden, was wir umgangssprachlich als Theorie bezeichnen. Vielmehr stellen sie den höchsten erreichbaren Grad an Erkenntnis dar, die wir ĂŒber komplexe ZusammenhĂ€nge in der Natur erreichen können.

"Aber ist nicht ein Naturgesetz der höchste Grad an Erkenntnis? Schlieslich geht die Hierarchie doch von Hypothese ĂŒber Theorie zu Gesetz."

Das ist so nicht richtig. Ein Naturgesetz ist die (formale) Beschreibung einfacher, beobachtbarer, natĂŒrlicher ZusammenhĂ€nge. Ein einfaches Naturgesetzt könnte zum Beispiel lauten: 'Dinge, die man fallen lĂ€sst, stĂŒrzen nach unten.' Die allgemeine GĂŒltigkeit dieser Aussage ist fĂŒr jeden leicht ĂŒberprĂŒfbar. Dahingegen wĂŒrde sich die 'Theorie des Herrunterfallens' damit beschĂ€ftigen, wie und warum Dinge fallen.
Einfach gesagt: Ein Naturgesetz teilt uns mit was passiert. Eine naturwissenschaftliche Theorie versucht zu erklÀren, wie genau und möglicherweise auch warum es so passiert.

"Die Evolutionstheorie ist bis heute unbewiesen!"


Das ist korrekt, aber irrelevant. Beweise gehören in den Bereich der Mathematik, aber nicht in die Naturwissenschaften. Es gibt demnach nicht eine einzige bewiesene naturwissenschaftliche Theorie. Denn diese werden nicht bewiesen, sondern im Gegenteil man versucht sie zu widerlegen. Gelingt dies nicht, und macht die Theorie brauchbare Vorhersagen, so wird sie als nĂŒtzlich und gĂŒltig erarchtet, ohne das ihr unterstellt wird die absolute Wahrheit zu reprĂ€sentieren. Zumindest solange, wie sie nicht durch eine Bessere ersetzt wird.

Die Evolutionstheorie ist vermutlich von allen naturwissenschaftlichen Theorien die nĂŒtzlichste und gĂŒltigste. Ihre Vorhersagen wurden und werden abertausendfach bestĂ€tigt, sowohl im Labor als auch in der Natur. Sie ist das fundamentale Bindeglied zwischen den verschiedensten Teildisziplinen der Biologie und Medizin.

"Nothing in Biology Makes Sense
Except in the Light of Evolution" -
Theodosius Dobzhansky

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Das nur als kurzer Einstieg. Ich bin selbst zwar kein Fachmann, aber gerne Bereich mich mit verschiedenen Meinungen auseinander zu setzen.

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ANTdré
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#2 AW: Evolution

Beitrag von ANTdrĂ© » 16. Juni 2009, 10:20

Hallihallo,

ich möchte im Folgenden niemanden entwĂŒrdigen oder ihre Einstellung zur Sache als falsch deklarieren. Jeder hat als freidenkender Mensch das Recht eine Sicht der Dinge zu haben. Ich respektiere jegliche Form der jeweils gewĂ€hlten LebensfĂŒhrung, folgendes beschreibt nur den von mir gewĂ€hlten Standpunkt.

Leider ist dieses Thema in ein schwarz / weißes Kleid geschlĂŒpft. Entweder ist die Artenvielfalt durch einen evolutionĂ€ren Prozess entstanden, oder sie ist mit ihren Merkmalen den jeweiligen LebensrĂ€umen angepasst erschaffen worden. Andere Möglichkeiten stehen dem menschlichen Verstand leider nocht nicht zur VerfĂŒgung. Daher entsteht seit jeher eine Debatte ob die Welt nun schwarz oder weiß ist!

Ich persönlich finde es nicht ĂŒberzeugend eine Argumentation nur aus einem Buch ( An Threadersteller, aber bitte nicht persönlich nehmen! ) zu ĂŒbernehmen, denn lehrt uns nicht die Religion unseren eigenen Verstand verkĂŒmmern zu lassen und alle Dinge die um uns herum geschehen auf ein Buch oder eine ErzĂ€hlung zu stĂŒtzen. LĂ€sst sich das nicht direkt realisieren, kann man noch die indirekte Variante nehmen, welche als AllmĂ€chtigkeit ebenfalls im Buch oder in der ErzĂ€hlung beschrieben ist. Ein eigens enstandener Gedanke ĂŒber dieses Thema ist fĂŒr mich mehr Wert als Buchautoren zu rezitieren.

FĂŒr mich ist ein starker Gedanke die endemische Flora und Fauna auf diversen Inseln, so gibt es auf den Azoren etwa 70 endemische Pflanzenarten und 15 endemische Tierarten. Das Rohmaterial der Flora wurde per Zugvögel und dessen Kot auf die Vulkaninseln gebracht. Dort haben sie sich, an das dort herschende Klima angepasst, entwickelt und von ihrer Ursprungsform entfernt. Ebenfalls die dort lebenden Tiere haben sich widerum teilweise an die endemische Flora angepasst un sind dadurch ebenfalls endemisch! Da diese Anpassung eine Folge einer Selektion ist, ist sie durch die damit verbundene erhöhte Weitergabe der angepassten Gene, evolutionĂ€r.

Als Gegenargument im Allgemeinen wird der Mangel an Zwischenformen jeglicher Art angesehen. FĂŒr mich ist der Vogelstrauß, welcher ein Laufvogel ist, eine absolute Zwischenform! Ich beziehe mich nur auf die Zwischenform des FlĂŒgels und nicht auf das gesamte Tier. Die FlĂŒgel des Tieres sind rudimentĂ€r und somit fĂŒr eine reibungslose FunktionalitĂ€t ungeeignet. Was sollte dann so ein StraßenflĂŒgel fĂŒr eine Form sein, wenn nicht eine Zwischenform. Auch die Pinguine ( zĂ€hlen zu den Vögeln ) haben rudimentĂ€re FlĂŒgel, welche gleichermaßen rudimentĂ€re Flossen sind. Die Notwendigkeit Futter aus dem Meer zu erbeuten als Ersatz fĂŒr das mangelhafte Futterangebot in der Luft und auf dem Land, spiegelt fĂŒr mich eine Anpassung an den jeweiligen Lebensraum dar. Also wieder eine erhöhte Weitergabe von selektierten Genen, welche zur MerkmalsverĂ€nderung einer Population fĂŒhrten.
Aber eigentlich reicht fĂŒr mich nur eine aus logischer Sicht ergrĂŒndete Zwischenform aus um mir eine Ansicht darĂŒber zu geben!

Also, das ist mein persönlich erarbeiteter Standpunkt!

Gruß, AndrĂ©.



NuEM
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#3 AW: Evolution

Beitrag von NuEM » 16. Juni 2009, 11:52

Hallo AndrĂ©, danke fĂŒr deinen Beitrag. Allerdings verstehe ich den Vorwurf den du mir machst nicht. Ich habe doch gar kein Buch erwĂ€hnt bzw. daraus kopiert. Ein MissverstĂ€ndnis?



Gast
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#4 AW: Evolution

Beitrag von Gast » 16. Juni 2009, 12:39

[font=Times New Roman]Falls das Leben und die Vielfalt der Lebewesen von einem Schöpfer oder einem intelligenten Designer erschaffen worden sein sollten, so tut sich die Frage auf: „Woher kommt der Schöpfer / Designer, wer hat diesen erschaffen?“[/font]

[font=Times New Roman]Wer kann diese Frage ĂŒberzeugend beantworten?[/font]
[font=Times New Roman]Ich kenne bisher nur eine Antwort darauf: „Der war immer und wird immer sein.“ (sinngemĂ€ĂŸe Aussage von Schöpfungs-AnhĂ€ngern).[/font]
[font=Times New Roman]Mir reicht das nicht als Gegenargument zur Evolutionstheorie.[/font]

[font=Times New Roman]Als LektĂŒre empfohlen:[/font]
[font=Times New Roman]Der Gotteswahn, von Richard Dawkins und Sebastian Vogel (Übersetzer), Ullstein Tb (Broschiert - 1. Oktober 2008). [/font][font=Times New Roman]Preis: EUR 9,95 [/font]

[font=Times New Roman]mfG, Merkur[/font]



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Antastisch
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#5 AW: Evolution

Beitrag von Antastisch » 16. Juni 2009, 13:13

Zu bermekn wÀre aber, dass Dawkins meiner Meinung nach sehr extreme Anschauungen hat, vor allem nachzulesen in "Das egoistische Gen". Da wird echt alles entzaubert, furchtbar :)



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#6 AW: Evolution

Beitrag von Boro » 16. Juni 2009, 14:25

Ein kleiner Zusatz: Endemiten gibt es nicht nur auf entlegenen Inseln, sondern auch mitten in Europa. Im Naturwissenschaftlichen Verein fĂŒr KĂ€rnten wurde vor kurzem ein neues Buch vorgestellt: "Die Endemiten Österreichs - Kostbarkeiten in Österreichs Pflanzen- und Tierwelt". Demnach gibt es in Österreich und dessen unmittelbarer Nachbarschaft unglaubliche 748 auf diesen geogr. Raum beschrĂ€nkte Arten.
"Dabei stehen GefĂ€ĂŸpflanzen, Schnecken, Spinnentiere und Insekten an der Spitze. Alle Endemiten werden sehr anschaulich durch Farbfotos und Arealkarten vorgestellt. Weiters werden sie hinsichtlich Biologie, Lebensraum, GefĂ€hrdung und Schutz von international anerkannten Botanikern und Zoologen beschrieben." (Em. Univ.-Prof. Dr. F. Ehrendorfer).
LG. Boro



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#7 AW: Evolution

Beitrag von ANTdrĂ© » 16. Juni 2009, 15:14

Der endemische Verweis auf diverse Inseln, sollte die Abgeschiedenheit der Selektionsfaktoren verdeutlichen! Es gibt wie Du sagst lieber Boro, unzÀhlige auch auf dem Festland beheimatete endemische Tier,- und Pflanzenwelt.
Aber als Hinweis fĂŒr Andere zum besseren VerstĂ€ndnis der Sache hilfreich!
Danke Boro.

Gruß, AndrĂ©.



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#8 AW: Evolution

Beitrag von TRIA » 17. Juni 2009, 00:16

An was glaube ich? Intelligent Design trifft es nicht ganz. Ich denke das jemand( Gott, Es, der Ordner, oder was auch immer) ein "Programm" geschrieben hat, das es schaft diese diese Vielfalt an Lebensformen zu ermöglichen. Endemiten schliesen sich dadurch nicht aus, auch Evolution nicht. Ich glaube halt nur das die Evolution den Rahmen diese Programms nicht verlassen kann. FĂŒr mich ist alles zu logisch aufgebaut um ein Zufall zu sein. Leben durch Zufall mĂŒĂŸte einfach anders aussehen, nicht Symmetrisch, stimmig. Zufall wĂŒrde auch unnutzes zulassen was der Entwicklung nicht abtrĂ€glich wĂ€re. Aber wo finden wir so etwas? Kommt mir bitte nicht mit dem Blinddarm, der ist ĂŒbrig aus der Zeit als wir noch reine Pflanzenfresser waren :D

[font=Times New Roman]Ich kenne bisher nur eine Antwort darauf: „Der war immer und wird immer sein.[/font]

Vieleicht sind wir ja Gott. Ein Paradoxon was sich selbst erschuf, weil es in einer Zeitschleife existiert:D

Letztendlich ist das mal wieder alles egal. Wir können jetzt wieder reden und reden und finden eh kein Ergebniss. Wie ich immer sage wenn etwas Sinnlos ist, eine Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblĂ€hen, die Erde verschlingen und das Universum wird ĂŒber uns herzlich lachen;)


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblĂ€hen, die Erde verschlingen und das Universum wird ĂŒber uns herzlich lachen.

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