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Camponotus truncatus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Wusel`
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#1 Camponotus truncatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Wusel` » 19. September 2006, 18:32

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Wusel`s Haltungsbericht über Camponotus truncatus
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Camponotus truncatus (Spinola 1808)
Unterfamilie: Formicinae
Untergattung: Colobopsis

Größe
Königin 6-8mm
Arbeiterin 3-5mm
Soldat 5-6mm

Aussehen
Kopf, Thorax und oberer Teil der Schuppe dunkelbraun bis rotbraun; unterer Teil der Schuppe, Beine und Fühlerschaft rotbraun, heller; Gaster schwarzbraun
Königin & Soldat: Kopf kurz und abgestutzt, Schuppe mehr quadratisch und oben deutlich konkav
Arbeiterin: Stirnleiste fast gerade, mittige Fühlereinlenkung

Verhalten und Lebensraum
Camponotus truncatus gehört zur Gruppe den kleineren Camponotus-Arten (wie fallax, aethiops und piceus), hat dafür aber eine Soldatenkaste. Die claustrale Gründung erfolgt gelegentlich in Eichengallen, größere Kolonien sind aber nur in Totholz oder Zweigen lebender Bäume zu finden. Die Koloniegröße beträgt jedoch maximal 500 Arbeiterinnen. Oft leben die Kolonien sogar ausschliesslich auf/in Bäumen. Beliebt sind Kastanien-, Nuss- und Birnenbäume, welche auch teilweise ausgetrocknet sein können. Dabei werden meist alte Bohrgänge anderer Insekten ausgenutzt und zu ausgeprägten Nestkonstruktionen erweitert.
Die schmalen Eingänge werden am Anfang durch die Königin selbst, später durch die Soldaten (Türschliessermorphe), verschlossen. Von außen gibt es durch die abgestutzte Kopfform und die nach hinten angelegten Fühler für Feinde keinen Angriffspunkt. Einzelne Soldaten halten sehr lange an ihrem Posten Wache. Trotz der vorhandenen Soldatenkaste sind Camponotus truncatus keineswegs „Krieger“, eher das Gegenteil. Die Soldaten dienen nur der Verteidigung des Nestes und beteiligen sich nicht an der Brutpflege.
Allgemein ist diese Art eher scheu und friedlich, in ihren Bewegungen schnell aber sehr vorsichtig und immer fluchtbereit. Aggressivität wird nur gegen arteigene Fremdkolonien gezeigt.


Nun zu meinen Camponotuc truncatus
Am 30.08. kam die Königin gut verpackt per Post bei mir an. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie jeweils ein Ei, eine große Larve und eine Puppe. Aufgrund der relativ sterilen Haltung sind es bis jetzt immer nur Nacktpuppen. Am 14.09. war es dann soweit, die erste Pygmäe kam zum Vorschein. Ein paar Tage vorher hatte ich der Königin etwas Sägespähne in ihr Röhrchen gegeben, aber erst jetzt mit der ersten Pygmäe hat sie davon etwas zur Brut gelegt. Im Moment (19.09.) sind es drei Eier, eine mittlere Larve und eine Puppe, bei der die Augen bereits schwarz sind.
Als Formikarium wird ein 30*20*20 Becken dienen. Bis jetzt habe ich dafür als Hauptstück eine kleine chinesische Liguster Ligustrum chinensis gekauft. Diese will ich dann etwas erhöht so einpflanzen, dass sie die Formikarienränder nicht berührt und die Ameisen wie in der Natur auf dem Baum fouragieren können. Dazu kommen dann noch Tillandsien und sicherlich etwas Moos, evtl. ein Kaktus und/oder andere pflegeleichte kleinere Pflanzen. Das externe nest wird durch einen Schlauch mit dem Formikarium verbunden. Es soll größtenteils aus einem Aststück vom Nussbaum bestehen. Zur Befeuchtung wird nur ein Reagenzglas mit Wasser angeschlossen. Vielleicht kommt auch noch ein Bambusröhrchen dran, dann können sich die Ameisen ihren Nistplatz aussuchen.



Wusel`
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#2

Beitrag von Wusel` » 25. September 2006, 10:08

25.09.
Soeben habe ich die zweite Pygmäe entdeckt :braver Ich habe aber das Gefühl, dass bei wachsender Volksstärke die Störungsanfälligkeit zunimmt. War die Königin alleine in keinster Weise von meinen Einblicken beeindruckt, werden die Ameisen jetzt doch dabei etwas "nervös". Die kleine Kolonie wird allmählich aktiver und macht sich bereits an der Watte des Verschlusses zu schaffen :mecker:
Langsam habe ich auch herausgefunden, wie oft ich die Liguster wässern muss.
Sonst passiert nicht sehr viel, vielleicht biete ich in den nächsten Tagen mal etwas Honig und Eiweiß an.



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#3

Beitrag von Wusel` » 3. Oktober 2006, 10:38

03.10.
Musste vorhin leider feststellen, dass eine der beiden Pygmäen tot war :( ?(
Habe ihnen dann gleich etwas Honig gegeben, damit mir die andere nicht auch noch stirbt. Brut kann ich komischerweise keine mehr entdecken, kann aber gut sein dass sie unter der Sägespähne versteckt wurde.



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Antastisch
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#4

Beitrag von Antastisch » 4. Dezember 2006, 17:01

Hey Wusel, wie geht es deiner truncatus? Hat sie es geschafft?



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#5

Beitrag von Wusel` » 16. Januar 2007, 10:02

Trotz vieler Bemühungen hat es die Königin, nachdem die zweite Pygmäe auch das zeitliche gesegnet hat, nichtmehr geschafft. Man sollte sich vielleicht auch kurz vor seinem Grundwehrdienst keine pflegeaufwendige Gründerkönigin zulegen :andiewand
Vielleicht bekomm ich ja irgendwann mal wieder die Chance eine Königin/Kolonie dieser schönen Art zu halten.



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