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Pheidole pallidula - Info

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Raimund
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#1 Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Raimund » 5. August 2007, 20:11

Hallo,
ab nächster Woche werde ich auch stolzer Besitzer einer Pheidole Königin sein. Die kleinen Krabbler haben mich schon mehrfach im Urlaub dermaßen fasziniert, das ich sie mir nun endlich zugelegt habe. :)
Nun wollte ich mich aber doch noch einmal erkundigen:

- Nach welcher Zeit kann ich bei einer Pheidole cf. pallidula Queen von einer Kolonie von etwa 10 Arbeitern ausgehen?
- Bilden Pheidole Minors aus? Die sind ja anfangs schon so klein!?
- Würde meine Queen auch Eiweiß aufnehmen (dazu hab ich schon weng gefunden), zum Beispiel in der Form von Fliegen, Mücken oder Mehlwürmern?
- Wenn ich Mehlwürmer anbiete (hab ich zur Zeit genug), kann ich dies ganz tuen, also ohne schneiden? Bei Zophobas ist das zwar noch machbar, aber bei Mehlwürmern (natürlich überkocht)...
Bei denen haben nämlich selbst meine Camponotus Probleme. Ich hab zwar gelesen, das Majors durch Silikon kommen, aber auch durch einen vergleichsweise harten Chitinpanzer?
- Überwintern: Ich habe verschiedene Quellen, die alle was anderes sagen: 1. Ja überwintern im Keller 2. Überwintern bei Zimmertemperatur 3. Nix überwintern, einfach weiterheizen und die Tiere arbeiten lassen
Doch recht unterschiedlich...Hilfe wäre nett. :D
- Luftfeuchte: Muss ich da irgendwas dran tuen? Ich hab Quellhumus, welcher im feuchten Zustand die Luftfeuchte erhöht, aber dann könnetn sie noch graben...
Temperatur wird jetzt erstmal Zimmertemperatur sein, aber wenn ich nicht überwintern muss, kommt noch eine Heizlampe für kühle Tage hinzu.
- Feuchte: Eine Quelle sagt sie mögens feucht, die andere sagt kaum befeuchten!?
- Nesttyp: Ich weiß, eigentlich eine individuelle Frage, aber ich weiß nicht ob ich nur ein Erdnest oder einen Ytongs nehmen soll. Eine Farm bekomm ich allerdings nicht.^^
Ich habe gelesen, das sie sich durch Ytong beißen können. Würde dann theoretisch ein großer Ytong mit nur einer kleinen Startkammer reichen, den sie selber ausbauen? Oder wäre das dann doch zu umständlich für sie?


Das war es erstmal. Habe auch schon mit der Sufu das komplette Forum nach Pheidole abgegrast und Scooby eine PN geschrieben (noch unbeantwortet...), weshalb verweisen auf Threads im Forum für mich wahrscheinlich ein Deja Vu wär. :D

Zum Thema Ausbruchsschutz habe ich auch schon einen sehr umfangreichen Thread gefunden, weshalb ich auf dem Gebiet mit Informationen gedeckt sein dürfte. ;)

Was vielleicht noch wissenswert wäre, ist das sie von Malta kommt, wo es, wie ich tippe doch ganzjährig recht warm ist -> Überwinterung?

Ach und bitte: Am liebsten wäre es mir, wenn hier wirklich nur Leute mit Ahnung und oder praktischer Erfahrung posten. Newbies die wegen dem Postcounter ihren, wohl möglich falschen, Senf dazugeben, möchten sich doch bitte zurückhalten. :)

Gruß aus dem Bundesland mit dem heutigen schönsten Wetter (NRW) :D



Hummelfant
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#2 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Hummelfant » 6. August 2007, 01:32

Kurze Frage vorher.

Hast du irgendwelche Vorkenntnisse zu Ameisen?

Pheidole hat nämlich ein paar unangenehme Eigenschaften.

1.Büchsen sie sehr, sehr gerne aus.

2.Hast du sie einmal in der Wohnung hilft nur der Kammerjäger und das wird teuer.

Ich hoffe du weisst, was du dir da ins Haus holst.



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Jamo
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#3 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Jamo » 6. August 2007, 03:39

D4rk_Nemesis hat geschrieben:
- Bilden Pheidole Minors aus? Die sind ja anfangs schon so klein!?


Ja, und sie bleiben auch klein ;) Sind nunmal keine großen Ameisen. Die Soldatinnen sind auch nicht viel größer bis auf ihren Quadratschädel.

- Würde meine Queen auch Eiweiß aufnehmen (dazu hab ich schon weng gefunden), zum Beispiel in der Form von Fliegen, Mücken oder Mehlwürmern?


Nicht nötig, gründen claustral.

- Wenn ich Mehlwürmer anbiete (hab ich zur Zeit genug), kann ich dies ganz tuen, also ohne schneiden? Bei Zophobas ist das zwar noch machbar, aber bei Mehlwürmern (natürlich überkocht)...


Ja, is zumindest bei größeren Kolonien mit Soldatinnen kein Problem.

- Überwintern: Ich habe verschiedene Quellen, die alle was anderes sagen: 1. Ja überwintern im Keller 2. Überwintern bei Zimmertemperatur 3. Nix überwintern, einfach weiterheizen und die Tiere arbeiten lassen
Doch recht unterschiedlich...Hilfe wäre nett. :D


Mindestens eine Winterruhe bei Zimmertemperatur wäre natürlich, aber ist nicht nötig, das sind wahre Pestants ;)

- Luftfeuchte: Muss ich da irgendwas dran tuen? Ich hab Quellhumus, welcher im feuchten Zustand die Luftfeuchte erhöht, aber dann könnetn sie noch graben...


Zumindest das Nest solltest du ab und an befeuchten. Ist aber kein kritischer Faktor. Wie gesagt, Pestants, Hausameisen ;)

Temperatur wird jetzt erstmal Zimmertemperatur sein, aber wenn ich nicht überwintern muss, kommt noch eine Heizlampe für kühle Tage hinzu.


Bei Zimmertemperatur wird die Vermehrung stagnieren. Bei Pheidole wächst die Kolonie proportional zur Temperatur, hatte ich den Eindruck. Je heißer, desto mehr ;)

- Nesttyp: Ich weiß, eigentlich eine individuelle Frage, aber ich weiß nicht ob ich nur ein Erdnest oder einen Ytongs nehmen soll. Eine Farm bekomm ich allerdings nicht.^^


Pestants sind nicht wählerisch :P

Ich habe gelesen, das sie sich durch Ytong beißen können. Würde dann theoretisch ein großer Ytong mit nur einer kleinen Startkammer reichen, den sie selber ausbauen? Oder wäre das dann doch zu umständlich für sie?


Ja sie werden tatsächlich mit Ytong fertig, aber ihnen das erweitern ihres Nestes darin zuzutrauen wär etwas viel verlangt. Arbeite lieber mehr Kammern ein.

Ach und bitte: Am liebsten wäre es mir, wenn hier wirklich nur Leute mit Ahnung und oder praktischer Erfahrung posten. Newbies die wegen dem Postcounter ihren, wohl möglich falschen, Senf dazugeben, möchten sich doch bitte zurückhalten. :)


Als mit praktischen Erfahrungen "gesegneter" rate ich dir: Lass es sein. Die Viecher bringen dir irgendwann keinen Spaß mehr, sondern nur noch Probleme. Richtig fiese kleine Monster.

Gruß aus dem Bundesland mit dem heutigen schönsten Wetter (NRW) :D


Grüße zurück aus dem besten Bundesland der Welt :bananadancer:

Jamo



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Raimund
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#4 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Raimund » 6. August 2007, 13:10

Danke für die Antworten Jamo. Ich hatte mich bei einer Frage vertan: Ich wollte nicht wissen ob sie Minors ausbilden (soviel habe ich mich dann doch erkundigt^^) sondern, ob sie Pygmäen ausbilden. Passt auch besser zum Kontext. :D

@Hummelfant: Ich habe bereits Camponotus ligniperda, ein paar Selbstzuchten Lasius cf niger, mehrere Kolonien Myrmica rubra (3 Stück, 2 zum abgeben, eine gründende Myrmica spec., eine winzige Art, die ich noch nicht bestimmen konnte und eine kleine Serviformica fusca Kolonie. KLingt sehr viel, ist es aber nicht, da viele Kolonien sehr klein sind, und teils in RGs (die wirklich kleinen Kolonien, meistens Lasius) und Plastikwannen wohnen. Wirklich proffesionell halte ich nur eine Kolonie MYrmica rubra und Camponotus ligniperda. Und halt demnächst Pheidole. Ich bin mir dessen bewusst, das ich mir Pestants ins Haus hole, und werde mein bestes zum Ausbruchsschutze tuen.

Zur Erfahrung: Ich habe mich schon immer für Ameisen interessiert, insbesondere für Pheidole und Pheidologeton (das traue ich mir aber selbst noch nicht zu^^). Ich habe selber Literatur über Ameisen zu Hause und lese in 3 Foren beinahe täglich mit. ;)
Und natürlich sammel ich selbst Erfahrung mit meinen Ants und welchen in freier Wildbahn (Lasius fulginosus, Raptiformica sanguine und weitere).
Des weiteren, bezweifel ich, das man für Pheidole (außer natürlich mit ihnen selbst) Erfahrung sammeln kann, welche nicht auf grundlegenden Dingen wie Fütterung, Sozialverhalten usw. beruht.

Nochwas: Hast du selber welche? Du meinst das sie oft ausbüchsen: In den meisten Berichten passiert dies meistens wenn die Bedingungen nicht richtig sind, oder zu wenig gefüttert wird. Vielleicht trifft das zu!?


Gruß aus dem Bundesland wo heute wieder die Schule anfing...-.-



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#5 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von G UNIT 88 » 6. August 2007, 19:05

Hey!
Ich glaube ich beschäftige mich mit Pheidole pallidula schon seit letztes Jahr und bin nun auch bereit für eine Kolonie.Ich habe nun eine Königin mit Brut bestellt bei Antstore.
Ja ich habe auch mitbekommen wenn die Bedingungen nicht richtig sind werden sie ausbüchsen oder es versuchen!!

@Jamo:
Pheidole pallidula gründet semiclaustral das heißt füttern so gut es geht!!!

Ich hatte letzten Monat schon eine kleine Kolonie aber sie ist mir unerklärlicherweiße eingegangen.
Bekomme aber in den nächsten Tagen meine Königin:clap:

MFG G!8)



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#6 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Jamo » 7. August 2007, 03:57

Das mit der semiclaustralen Gründung wäre mir neu ;)

Dass sie nur intensiv ausbrechen wenn die Bedingungen nicht passen ist schon klar, nur wird es eben schwer irgendwann für eine Kolonie von mehr als 5000 Tieren permanent genug Nahrung bereit zu stellen. Und wenn sie dann mal ausbrechen, hast du ein richtig großes Problem, anders als bei größeren Ameisen, die man schnell einsammeln kann.



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Scooby
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#7 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Scooby » 7. August 2007, 05:53

Hey ho!!

Die ersten Antworten hast Du ja schon bekommen, D4rk_Nemesis. :)
Zur Haltung der Gyne: Ich unterstütze die Aussage von G-UNIT 88 in Sachen semiclaustraler Gründung.
Bei jeder Kolonie, die ich für meinen Teil aufgezogen habe, wurde von Anbeginn gefüttert. In Deutschland, wo ich besseren Zugang zu Fruchtfliegen habe als hier in den USA gabs zwei davon pro Woche für die gründende Gyne.
Hier in den Staaten bekommen meine Gynen Stechmücken oder sehr kleine Fliegen (genaue Bezeichnung dafür unbek.)
Die Gynen haben bereits 20 Pygmäen (Minimum) und es wird wie der Teufel gefressen. Der Proteinbedarf ist groß. Wenn Du also eine Kolonie von weit über 1.000 Individuen (+) hast, mußt Du fleissig füttern. Solltest Du dem nicht nachkommen, werden Verluste eingefahren.

Futtertiere, die härter gepanzert sind, wie die von Dir angesprochenen Mehlwürmer, erst dann anbieten wenn Soldaten da sind. Sie kündigen sich bereits durch deutlich größere Larven an.



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Raimund
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#8 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Raimund » 7. August 2007, 17:15

Danke für die Antworten Scooby. :)

Erstmal: Die Frage war nicht, ob sie claustral oder nicht gründet, sondern, ob sie Proteine annimmt. Füttern tue ich auch jede Queen. ;)
Mit den Futtermengen dürfte das kein Problem sein. Futter habe ich zu Hause sowieso immer genug und auch verschiedenes, wegen der mehreren Kolonien. Wahrscheinlich werde ich die MEhlwürmer dann anschneiden, oder es einfach mit kleinen Heimschen bzw. Mücken/-Larven versuchen.

Zum Leidigen Thema Ausbruchsschutz. Sobald diese aus dem Reagenzglas rausgewachsen sind (10-15 Pygmäen), kommen sie in ein Becken mit Deckel. Von innen PTFE oder Talkum und außen nochmal ein Wassergraben in Form von einem Untersetzer. Sollten die tatsächlich das rauskommen, leg ich mir ein anderes Art/Hobby zu. *g*

Nicht so klar war es jetzt bei der Überwinterung. Hast du da Informationen oder kannst Jamos bestätigen?

PS: Sie kommt morgen :) (hoffentlich lebend)



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