Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

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[SIZE="6"]Camponotus ligniperdus[/SIZE]

[color="darkred"]Taxonomie[/color]
Subfamilia: Formicinae
Tribus: Camponotini
Genus: Camponotus MAYR 1861
Subgenus: Camponotus
Species: Camponotus ligniperdus (LATREILLE 1802)


[color="darkred"]Allgemeines[/color]
Heimat: ganz D, Mitteleuropa, planar-collin, sonnenexponiert auch montan
Habitat: sonnige Stellen warmer Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder, Feldraine, Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk; thermophiler als C. herculeanus: Juli-Temperatur etwa +2,8°C (Seifert, 1994)
Kolonie: monogyn, selten oligogyn, bei schwuel-warmem Wetter sehr aggressiv, i.d.R gemächlich, kann aber v.a. bei Störungen sehr schnell werden
Gründung claustral, auch Pleometrose oder Adoption
Arbeiterinnen: polymorph, Minor bis Media mit Übergängen
Nestbau: Lebend- und bevorzugt Totholz mit großem Erdnest-Teil, ohne Bäume/Holz auch reine Erdnester
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie, auch anbeißen von Gehölz-Phloems (Honig und Insekten in der Haltung)
Winterruhe: 5-6 Monate, rein endogener Rhythmus, kein obligatorischer Nestverschluss


[color="darkred"]Aussehen/Färbung[/color]
Königin: wie Mi-Ma, Rotfärbung kann jedoch deutlich dunkler ausfallen
Männchen:
Minors-Majors: hochglänzend; Thorax, teils Femur, Petiolus und Ansatz 1. gastrales Segment Rot; Kopf, Rest Beine und Gaster schwarz
Färbung kann schwanken und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.


[color="darkred"]Größe[/color]
Königin: 16 - 18mm
Männchen: 8 - 12mm
Minors-Majors: 6 - 14mm


[color="darkred"]Bemerkungen[/color]
Im September 2008 hat sich die Gelegenheit ergeben, eine Gyne dieser Art zu erhalten. Somit kann ich nun, um 2 Jahre verzögert, Vergleiche zu Camponotus herculeanus ziehen.


Guckst Du Diskussionsecke hier

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Hoi,


im September ist die Gyne in einem RG mit Alufolie umhüllt, inklusive 5 Imagines, 1 Puppe und einigen Larven, bei mir angekommen. Zur Diapause habe ich sie in eine Plastikbox mit Sand gegeben. Innerhalb von 3 Tagen ist der Eingang vollständig verschlossen gewesen. Stück für Stück habe ich sie heruntergekühlt und Mitte Oktober ist sie in den Kühlschrank gekommen.
Temperatur: ~4°C

Aufgrund der vorlesungsfreien Zeit und meiner Abwesenheit Anfang April ist erst am 14.04. mit der Temperatursteigerung begonnen worden. Ab diesem Zeitpunkt habe ich geringe Mengen Honig angeboten. Zu einer Öffnung ist es nicht gekommen.

Anfang Mai habe ich die erste Imago am Honig nachweisen können: über Nacht ist Sand und Kot im Kronkorken aufgetaucht. Nach einer Woche habe ich am Abend eine halbe Steppengrille angeboten - am nächsten Morgen ist etwas Chitins abgetragen und ein Teil des Innenlebens aufgenommen worden.

Mitte Mai habe ich einen Blick in das RG geworfen. 11 Puppen und ein Haufen Eier sowie Larven sind enthalten gewesen

Über Pfingsten hat sich das Volk auf 17 Imagos erhöht, sowie ein Haufen Larven entwickelt. Bis dahin haben sie knapp 2 adulte Steppengrillen verwertet.

Stand 11.06.09:

Ergaten: 17
Eier: ein Paket
Larven: in allen Stadien vorhanden
Puppen: ~12

Ãœber Nacht ist eine weitere halbe, adulte Steppengrille aufgenommen worden. Der frische Honig ist zeitgleich mit Sand abgedeckt worden.


Bislang ist im Vergleich ein deutlich ausgeprägteres Völkerwachstum feststellbar. Die Entwicklungszeiten bei gleicher Temperatur sind anscheinend kürzer.

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Hoi,


zum Semesterabschluß folgender Entwicklungsstand:

Ergaten: 35-40
Eier: eineinhalb Pakete (kA, hab zwei Ergaten mit Eiern zwischen den Mandibeln gezählt)
Larven: einige, in allen Stadien vorhanden
Puppen: ~4


Die Entwicklung dieser Art ist deutlich schneller als die der Camponotus herculeanus Spezies.
Je nach Fütterungszustand fouragieren die Ergaten eher mäßig bis selten. Ich denke, dass ich zum Überfüttern neige.


Folgender Fehler sollte nicht nachgemacht werden: ein Gryllus assimilis Weibchen mit einem mit Eiern prall gefülltem Abdomen verfüttern. Die verdammten Ergaten zubbeln alles heraus und tragen es wahlweise ins RG oder lassen es einfach herumliegen.

Bis jetzt sind 3 1/2 Grillenweibchen an das Volk verfüttert worden.

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Hoi,


nach knapp zweieinhalb Monaten der mäßigen bis ungenügenden Versorgung des Volkes hat sich folgendes entwickelt:

Ergaten: ~43 Ergaten
Eier: keine auffindbar
Larven: einige, in frühen Stadien vorhanden
Puppen: -


In der Zeit ist lediglich mit Honig zugefüttert und Wasser verabreicht worden. Nach Anbieten eines halben Abdomen von Gryllus assimilis heute, machen sich durchschnittlich 11 Ergaten an dem Corpus zu schaffen.

Das Volk ist nun knappe 5 1/2 Monate aktiv.

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Hoi,


nach etwas mehr als 6 monatiger Aktivität beginn der Diapause mit schrittweiser Reduktion der Umgebungstemperatur auf etwa 12°C.

Ergaten: ~43 Ergaten
Eier: -
Larven: einige, in frühen Stadien vorhanden
Puppen: -

Die Überwinterung wird im Kühlschrank geschehen. Am WoE wird der Kolonie ein zweites, frisches RG angeboten.

Voraussichtliche Entnahme: Anfang bis Mitte April.

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Hoi,


in der letzten Märzwoche ist die Kolonie aus dem Kühlschrank genommen worden und in eine Ecke des Kellers gesetzt worden. Die Temperatur hält sich dort sehr konstant bei 13°C.
Am 12.04. habe ich sie dann auf Zimmertemperatur geholt und mit der Fütterung begonnen. (wie die Camponotus herculeanus)

Da die Kolonie nun von den Ergaten her zahlreicher als die Camponotus herculeanus ist, habe ich sie am 12.04 an das größere Nest des Kastensystems geschlossen. Nach knapp 45 Minuten ist der Umzug freiwillig (!) abgeschlossen gewesen.

Die Kolonie ist deutlich lebhafter als das Camponotus herculeanus Volk. Das Fouragieren geht problemlos tagsüber, Honig ist bereits nachgefüllt worden und 6 Stabschrecken im N3 sind bereits spurlos verschwunden.
Die überwinterten Larven explodieren und ein eindrucksvolles Eipaket ist dazugekommen. Der Gaster der Gyne lässt ein weiteres, von ähnlichem Ausmaß erwarten.

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Hoi,


das Volk befindet sich seit gestern im Kühlschrank. Das Jahr ist gut verlaufen, es hat keine unangenehmen Zwischenfälle gegeben.

Ergaten: x > 70 Ergaten
Eier: -
Larven: x > 40
Puppen: -

Die Anzahl der Ergaten und Larven sind gesichertes Minimum. Eine exakte Zählung ist nur bedingt möglich, da sie recht dicht gedrängt sitzen. Freundlicherweise hängen sie vornehmlich an der Decke, die Larvenhaufen sind so, da am Boden, halbwegs einsehbar gewesen.

Die Gyne ist nun ~4 Jahre alt (ab ovo), das Volk besteht seit ~Juni '08.

Diskussionsecke

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Hoi,


so langsam geht es in die neue Saison. Die Dinger sind nun aus dem Kühlschrank draußen und werden langsam wärmer. Bislang biete ich noch nichts an, da sie noch mehr oder minder wintertraubig zusammengerottet sind.
Verluste gab es. 1 Ergate. Irgendeine muss wohl immer aus den Latschen kippen.