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Der Mini-Sauger

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Chrischan42
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#1 Der Mini-Sauger

Beitrag von Chrischan42 » 8. Juli 2009, 15:12

Einleitung

Ich stehe immer wieder vor dem Problem, kleine und kleinste Futterreste aus meiner Farm zu entsorgen. Da Handstaubsauger keine regelbare Saugleistung besitzen, diese meist für diese Zwecke viel zu stark saugen und meist eben viel zu klobig sind, musste eine andere Lösung her.
Inspiriert vom Reagenzglassauger von Marco Kühn habe ich diesen etwas abgewandelt und verfeinert.
Da ich finde, dass dies ein sehr nützliches Werkzeug ist und denke, jeder sollte so ein Teil besitzen, möchte ich an dieser Stelle noch einmal eine ausführliche Anleitung geben. Solch ein Sauger zu bauen ist mit sehr wenig Aufwand verbunden und innerhalb kürzester Zeit selbst gefertigt.


Werkzeuge

- Bastelskalpelle in verschiedenen Formen. Ich benutzte eines mit gerader und eines mit sichelförmiger Klinge
- Folienstift oder Ähnliches
- eventuell kleine Schere


Materialien

- Silikon (egal was für welches) oder Epoxidharz (Beitrag über Epoxid ganz am Ende des Themas)
- Schläuche verschiedener Innendurchmesser. Ich benutzte einen 8/10mm und einen 4/5mm Schlauch ( Innen-/Außendurchmesser)
- geeignete Dose mit luftdichtem Deckel (weiches Material ist wichtig, z.B. PE. Später dazu mehr)
- Watte
- Fliegengitter (elastisch, z.B. aus Fasergewebe)
- Gummiring

Das Bild zeigt die Werkzeuge/Materialien, die ich benutzte. Die Dose wird auf einem späteren Foto erscheinen:
Bild



Bauen

1.)
Zuerst müssen die Schläuche in entsprechender Länge von der Meterware geschnitten werden. Lasst sie dabei erstmal etwas länger, das Feintuning erfolgt, wenn der Sauger fertig ist. Siehe dazu auch unter "physikalische Grundlagen" weiter unten.

2.)
Mit dem Folienstift werden die Schlauchdurchmesser, bzw. die Schlauchquerschnitte auf den Deckel übertragen. Ich habe es so gemacht, dass sich die beiden Schlauchausschnitte im Deckel gegenüber liegen, also nicht direkt benachbart. Das Bild zeigt, wie:
Bild


3.)
Nun wird mit dem Skalpell vorgestochen und mit dem Sichelskalpell die Löcher ausgeschnitten. Arbeitet euch langsam an die von euch gemachte Markierung heran. Die Schläuche sollten fest in den Löchern sitzen, sodass sie sich selbst schon etwas abdichten. Hier ist es wichtig, dass das Bechermaterial, bzw. Deckelmaterial nicht zu hart ist, damit es 1. beim Bearbeiten nicht wegplatzt und 2. damit sich der Schlauch besser einführen lässt und sich selbst besser abdichtet.

4.)
Ist das geschafft, wird ein Ende (das Ende, welches später im Becher ist) des dicken Schlauches für kleine Teile unpassierbar gemacht, damit man diese beim Saugen nicht einatmet. Dazu wird Fliegengitter großzügig zurecht geschnitten (quadratisch) und mit einem Hilfsmittel etwa 1cm in den Schlauch geschoben. Die überstehenden Ränder um den Schlauch klappen. Jetzt wird Watte mit den Fingern auseinander gezupft und auf das Ende des Schlauches mit dem Fliegengitter gelegt. Durch leichtes Saugen am anderen Ende zieht man die Watte in den Schlauch. Dabei darauf achten, dass durch die Watte immer noch Luft OHNE GROßEN KRAFTAUFWAND gesaugt werden kann. Nun eine zweite Lage Fliegengitter über die Watte und Schlauchende legen, umklappen und alles mit einem Gummiring fixieren.
So sollte es dann aussehen:
Bild

5.)
Ist dieser Schritt getan, können die Schläuche eingefädelt werden. Um den Bereich, wo der Schlauch den Deckel passiert, weiter zu verstärken, habe ich ne Wurst Silikon um den Schlauch auf den Deckel gelegt.
Taucht man seine Finger in Spülmittellösung (reichlich Spülmittel mit Wasser verdünnen) so kann man das Silikon mit den Fingern noch andrücken und glattstreichen. Aber Vorsicht, werden Flächen mit dem Spülmittelwasser benetzt, auf denen Silikon halten soll, hält das Silikon dort nicht mehr. Also erst Silikon ringsum auftragen und DANN mit dem Spülmittelwasser rangehen.
So liegt die Wurst um den Schlauch(beidseitig):
Bild

6.)
Nach dem Trocknen des Silikons kann der Deckel auf das Gefäß gedrückt werden. Nun müssen die Schläuche noch auf eine geeignete Länge gestutzt werden, da man durch einen zu langen, dünnen Schlauch nur schwerlich saugen kann. Dabei muss man sich schrittweise an den optimalen Kompromiss zwischen Schlauchlänge und Saugleichtigkeit herantasten. (bei dem dicken 8/10mm Schlauch spielt das aber weniger eine Rolle)
Aber Vorsicht: ist der dünne Schlauch zu kurz, wird das Saugen sehr unhandlich und man kommt evtl. nicht mehr an jede Stelle des Nestes, bzw. der Arena!!!
Bei mir sind folgende Längen als guter Kompromiss heraus gekommen: dicker Schlauch ca. 70cm Länge, dünner Schlauch ca. 35cm Länge.

So sieht er aus, der Mini-Sauger:
Bild


physikalischer Hintergrund

Mit dem Verhältnis von großem zu kleinem Schlauch kann man die Saugleistung grob einstellen (stufenloses Feineinstellen der Saugleistung wird dann mit dem Saugdruck des Mundes geregelt). So gilt, dass je größer der Größenunterschied der Schläuche, desto mehr Leistung hat man am kleinen Schlauch!
Hier gilt die Kontinuitätsgleichung aus der Aerodynamik:

Voraussetzung ist, dass zwischen Ein- und Austritt des Systems kein Massenstrom (Luftstrom) entweicht, bzw. dazu kommen kann. Da bei dem Sauger alles abgedichtet sein sollte, gilt diese Voraussetzung.

Die Kontigleichung sagt, dass in einer bestimmten Zeitdauer eintretender Massestrom gleich dem austretenden Massenstrom ist. Da der Austrittsquerschnitt (Aaus) des dicken Schlauches aber größer ist, als der Eintrittsquerschnitt (Aein) des dünnen Schlauches, folgt logischerweise daraus, dass die Luft schneller durch die kleine Öffnung strömen muss, damit an der größeren Öffnung der gleiche Massestrom pro Zeiteinheit heraustreten kann, wie er am Eingang eintritt.

Formelmäßig sieht das so aus: Aaus*Vaus = Aein*Vein (V..Geschwindigkeit der Strömung)
Durch umstellen ist: Vein = Aaus/Aein * Vaus

Ist nun das Verhältnis Aaus/Aein > 1, so ist Vein > Vaus.
Ist das Verhältnis Aaus/Aein < 1, so ist Vein < Vaus.
Ist das Verhältnis Aaus/Aein = 1, so ist Vein = Vaus.

Nochmal eine Skizze:
Bild

Benutzung des Saugers

Das dicke Schlauchende wird in den Mund gesteckt und mit den Zähnen fest gehalten. Den Becher in die rechte/linke (nach Belieben) Hand nehmen und den dünnen Schlauch in die andere. Nun den dünnen Schlauch an den Dreckhaufen führen und saugen. Das wars... Durch Saugkraft des Mundes wird die Saugkraft am dünnen Schlauchende, also am Dreckhaufen geregelt.
Zum entleeren, Deckel abziehen, auskippen, nachspülen, fertig.


So, nun wünsche ich euch viel Spaß beim nachbauen und Dreck saugen ^^

VG, Chris



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#2 tictac-Exhauster

Beitrag von Kottan » 21. Juli 2009, 11:27

Hallo!

Ich hänge der Einfachheit halber mal meinen Exhaustor hier ran.
Bild
Material:
  • 100er-tictac-Dose
  • Schlauch 10/14
  • Schlauch 8/11
  • Stück Nylon-Strumpf
  • Silikon
Gruß, Jan



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#3 AW: Der Mini-Sauger

Beitrag von Chrischan42 » 21. Juli 2009, 15:05

Hi Kottan,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich finde deine Varainte auch sehr gut. Der Vorteil hierbei ist, dass man wegen der Anordnung der Schläuche vielleicht noch besser damit hantieren kann, da es im Prinzip nur wie ein Filter zwischen den Schläuchen ist. So kann man das auch nur hängen lassen und hat ne Hand frei. Daran hab ich noch nicht gedacht.

Da diese Sauger wirklich sehr einfach und schnell zu bauen sind, werd ich mir wohl auch mal deine Varante bauen.

Grüße, Chris



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#4 AW: Der Mini-Sauger

Beitrag von Kottan » 21. Juli 2009, 18:51

Chrischan42 hat geschrieben:Der Vorteil hierbei ist, dass man wegen der Anordnung der Schläuche vielleicht noch besser damit hantieren kann, da es im Prinzip nur wie ein Filter zwischen den Schläuchen ist. So kann man das auch nur hängen lassen und hat ne Hand frei. Daran hab ich noch nicht gedacht.

Das ist zumindest auch die Variante, die z.B.Antstore als "Saugexhaustor" anbietet.

Deine Variante mit den Schläuchen über den Deckel hatte ich vorher noch umgesetzt, hier sogar mit normalgroßer tictac-Dose:
Bild

Der Vorteil ist natürlich, dass man, wenn man noch einen zweiten, unversehrten Deckel hat, diesen dann draufmachen kann, wenn man irgendwo in der Natur Getier aufgesaugt hat. Auch machen die parallel laufenden Schläuche das ganze kompakter für Unterwegs.

Gruß,
Jan



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#5 AW: Der Mini-Sauger

Beitrag von Marlon » 21. Juli 2009, 23:44

Mh schönes Teil

Ich hab mir auhcmal Gedanken gemacht und dachte daran ein nen normalen Pc-Gehäuselüfter als Motor zu nehmen.

Man nimmt ne PET Flasche Schneidet diese durch, Auf die große Öfnung kommt dan der pc lüfter. Auf die seite mit dem Schraubverschluss wird ein Gaze Sack reingetan und dann ein Schlauch angeschlossen.
Nun wird der Lüfter über ne Baterie mit zwischengeschaltetem Potentiometer Angeschlossen.
Vorteile:
-Man kann den Lutstrom von 0% bis 100% stufenlos regeln
-Man hat einen Gleichbleibenden Luftstrom

Ich hab Jedoch bedenken wegen der Kraft des Lüfters

Naja ich werd demnächst mal son teil basteln und testen.
Bericht kommt natürlich ins Forum.


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#6 AW: Der Mini-Sauger

Beitrag von Chrischan42 » 22. Juli 2009, 10:19

Hi Marlon,

ja, ich habe auch schon daran gedacht nen PC-Lüfter mit nem Poti zu steuern. Das Ding an der Sache ist, dass son Lüfter über 250mA Dauerstrom zieht. Bei 12Volt, die du über den Widerstand abfallen lassen musst ist das ne Leistung von P=U*I=12V*0,250A=3Watt.

Widerstand: R=U/I=12V/0,250A= 48 Ohm Potis gibts normal glaube erst ab 1kOhm. Sprich, du kannst mit dem Poti nur einen kleinen Bereich benutzen... Würde aber gehen...

Hier ist z.B. n Poti für 13EUR

Grüße, Chris



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#7 AW: Der Mini-Sauger

Beitrag von Marlon » 22. Juli 2009, 13:36

Ich glaube du hast da nen kleinen Denkfehler so wie ich das sehe hast du gerade den Wiederstand des Lüfters berechnet. Aber damit kenne ich mich nicht so wirklich aus.

Jedoch gibt es auch Potis mit weniger Wiederstand
:guckstdu:P6M+S-LIN 100 Drehpotentiometer mit 6mm Achse in mono mit Schalter - reichelt elektronik - Der Techniksortimenter - OnlineShop für Elektronik, PC-Komponenten, Kabel, Bauteile, Software & Bücher - ISO 9001:2000 Zertifiziert

100 Ohm und nen Schalter mit dran, Was will man mehr.
Ich hab hier noch nen paar rumliegen die sind aber alle hochohmiger
Aber ich werds damit mal Probieren


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#8 AW: Der Mini-Sauger

Beitrag von Chrischan42 » 23. Juli 2009, 10:57

Nee nicht ganz. Du hängst doch sicher nen 12V Netzteil an den Lüfter, gell!? Und um den Lüfter mit dem Poti auf Stillstand zu bringen, müssen 12V Spannung über das Poti abfallen und es muss den Strom von 0,25A aufnehmen. Also brauch das Poti im Optimalfall einen Widerstand von 12V/0,25A = 48Ohm. Da nun aber im Poti die elektrische Energie in Wärme umgewandelt wird, die eigentlich deinen Lüfter antreiben soll, muss das Poti das auch abkönnen. Die Wärme wird mit ner Leistung von 12V*0,25A=3Watt "produziert". D.h. in einer Stunde verbraucht das Poti dann die 3Wattstunden, die eigentlich der Lüfter verbrauchen würde. Wenn du jetzt nen Poti ranhängst, welches nur 1W verkraften kann, würde der Widerstand sehr heiß werden und sogar durchbrennen, falls du den Lüfter für längere Zeit runter regelst. Kann dir aber in der Sache keine Erfahrungswerte liefern, wie heiß das bei den Werten genau wird.

Des Weiteren hat ein 100Ohm Poti den doppelten Widerstand von den benötigten 48Ohm. Du hast also nach der Hälfte der Umdrehung (falls das nur nen 360° Drehradius hat) diesen Wert erreicht und dein Lüfter steht -> Du hast nur den halben Kreis Aktionsradius.

Das alles ist aber stark vom verwendeten Lüfter abhängig. Ich bin jetzt von meinem ausgegangen, der hat die Daten (12V - 0,25A). Der ist aber auch einer der 80mm Kategorie.

Aber das gepostete Poti sollte für diese Kompi eigentlich passen. Muss mir die Seite mal anschauen, die hatte ich nicht gefunden. Ich habe auch nur kurz gegoogelt.

Grüße Chris

Edit: Ich hab mir das Poti nochmal angeschaut. Es wird doch nicht passen. Die Nennlast ist da nur 0,2 Watt.
Elektrische Werte Widerstand 100 Ohm Nennlast 0,2 W
Der Schalter an dem Teil ist übrigens kein mechanischer Schalter, sondern du musst den auch elektrisch ansteuern. Das sind die Werte hinter der Schalterinformation.
Bauform mit Schalter 24VDC/1A, 250VAC/0,3A



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