Wird Myrmica langsam von Lasius und Formica verdrÀngt?
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#1 Wird Myrmica langsam von Lasius und Formica verdrÀngt?
Man kann den Eindruck bekommen, dass langsam im Laufe der Zeit die Myrmica von den Lasiusund Formica verdrĂ€ngt werden. Ein Beispiel ist doch Lasius niger, die meistens wohl die Mrmica rubra Nester in GĂ€rten oder Wiesen ausrotet und als einzige Art ĂŒbrig bleibt.
Nur warum sind die Myrmica den Formica und Lasius unterlegen?
Weil sie kleiner sind, noch einen Stachel haben, statt SĂ€ure zu spritzen oder nicht so gut koordiniert angreifen/verteidigen in groĂen gruppen oder weil einfach ihre Individuenanzahl/KoloniegröĂe so gering ist?
Nur warum sind die Myrmica den Formica und Lasius unterlegen?
Weil sie kleiner sind, noch einen Stachel haben, statt SĂ€ure zu spritzen oder nicht so gut koordiniert angreifen/verteidigen in groĂen gruppen oder weil einfach ihre Individuenanzahl/KoloniegröĂe so gering ist?
- Clypeus
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#2
Welcher Eindruck? Wie kommst du darauf?Man kann den Eindruck bekommen, dass langsam im Laufe der Zeit die Myrmica von den Lasiusund Formica verdrĂ€ngt werden. Ein Beispiel ist doch Lasius niger, die meistens wohl die Mrmica rubra Nester in GĂ€rten oder Wiesen ausrotet und als einzige Art ĂŒbrig bleibt.
AuĂerdem klingt Myrmica doch recht allgemein.
Myrmica rubra wirst du in Stadtgebieten eher seltener vorfinden als Lasius niger oder Formica fusca, da Myrmica rubra sich eher in feuchteren Habitaten etabliert. In einem feuchten Wald wirst du zwar kaum Ameisen der Art Lasius niger sehen, allerdings sind hier dafĂŒr Myrmica rubra stĂ€rker vertreten.
AuĂerdem gilt immer noch [Seifert]:
Die gefĂ€hrlichsten Feinde von Ameisen sind Ameisen. [...], besteht doch der Alltag vieler Ameisenarten aus dem fortwĂ€hrenden Umbringen von Konkurrenten bzw. dem gewaltsamen Verteidigen oder Ausweiten von Territorien und NutzungsansprĂŒchen [z. B. Kriege um Blattlauskolonien]. Dieser permanente Kriegszustand, bei dem die agierenden Parteien mit sehr diskreten Fremderkennungs,- und Feindbewertungsmechanismen operieren, findet manchmal seinen Endpunkt im vollstĂ€ndnigen Ausrauben und Ausrotten benachbarter Ameisennester.
Es ist einfach unvermeidbar, dass sich Ameisen in die Quere kommen. AuĂerdem ist Myrmica rubra im Bestand weder rĂŒckgĂ€ngig noch gefĂ€hrdet [Quelle].
Aber wie du auf den Eindruck kommst, dass Myrmica rubra von Lasius niger und Formica fusca vertrieben wird, weiĂ ich auch nicht.
Auf Myrmica rubra bezogen, wie du oben erwĂ€hnst, kann ich dir keine Zustimmung geben. Die KoloniegröĂe kann recht groĂ sein---> Bis zu 20.000 Individuen bei M. rubra.Ein Beispiel ist doch Lasius niger, die meistens wohl die Mrmica rubra Nester in GĂ€rten oder Wiesen ausrotet und als einzige Art ĂŒbrig bleibt. Nur warum sind die Myrmica den Formica und Lasius unterlegen?
Weil sie kleiner sind, noch einen Stachel haben, statt SĂ€ure zu spritzen oder nicht so gut koordiniert angreifen/verteidigen in groĂen gruppen oder weil einfach ihre Individuenanzahl/KoloniegröĂe so gering ist?
AuĂerdem finde ich persönlich eher selten Habitate, in denen beide Arten zusammen stark vertreten sind, entweder sind es die einen, oder die anderen.
- Streaker87
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#3
Darf man Vermutungen aufstellen?
Also wenn ich mir unseren Rasen anschaue, wimmelt es nur so vor Lasius niger und L. flavus. Teilweise habe ich auch Bauten von L. flavus gesehen, die von L. niger ĂŒberrannt wurden. Dies tritt vermehrt an der Grenze zu den Pflastersteinen auf. L. flavus habe ich persönlich noch nie zwischen Pflastersteinen siedeln gesehen. Die L. flavus dagegen sitzen vermehrt im Zentrum des Gartens, lĂ€sst man den Rasen eine Woche lang sprieĂen und mit ihm die KleeblĂ€tter, kann man auch die vielzelligen HĂŒgelbauten erkennen. Kommt dann der RasenmĂ€hrer und trĂ€gt diese ab, hat man einen gelben Teppich, der sich nach paar Sekunden in die Erde verkriecht.
Myrmica rubra habe ich auf unserem Rasen noch nie gesehen, allerdings wenn ich ins Feld fahre (100m weiter), scheint es ein paar Kolonien in der NĂ€he des Komposthaufens zu geben. Schneide ein, zwei Birnen in Scheiben und lege sie offen hin. Nach ein paar Stunden sitzen die von unten voll mit M. rubra. L. niger sitzt wieder mal eher am Feldende, wo die Pflastersteine (StraĂe, zwi. Bordstein) enden.
L. niger mögens garnicht so feucht, da haben M. rubra schon die bessere Wahl mit dem Kompost getroffen. Dort sehe ich nur vereinzelt L. niger Àhnliche Arten, die sind aber deutlich kleiner.
/EDIT: Wenn ich mir Clypeus Beitrag so durchlese, entspricht das doch in Etwa meiner Beobachtung.
Also wenn ich mir unseren Rasen anschaue, wimmelt es nur so vor Lasius niger und L. flavus. Teilweise habe ich auch Bauten von L. flavus gesehen, die von L. niger ĂŒberrannt wurden. Dies tritt vermehrt an der Grenze zu den Pflastersteinen auf. L. flavus habe ich persönlich noch nie zwischen Pflastersteinen siedeln gesehen. Die L. flavus dagegen sitzen vermehrt im Zentrum des Gartens, lĂ€sst man den Rasen eine Woche lang sprieĂen und mit ihm die KleeblĂ€tter, kann man auch die vielzelligen HĂŒgelbauten erkennen. Kommt dann der RasenmĂ€hrer und trĂ€gt diese ab, hat man einen gelben Teppich, der sich nach paar Sekunden in die Erde verkriecht.
Myrmica rubra habe ich auf unserem Rasen noch nie gesehen, allerdings wenn ich ins Feld fahre (100m weiter), scheint es ein paar Kolonien in der NĂ€he des Komposthaufens zu geben. Schneide ein, zwei Birnen in Scheiben und lege sie offen hin. Nach ein paar Stunden sitzen die von unten voll mit M. rubra. L. niger sitzt wieder mal eher am Feldende, wo die Pflastersteine (StraĂe, zwi. Bordstein) enden.
L. niger mögens garnicht so feucht, da haben M. rubra schon die bessere Wahl mit dem Kompost getroffen. Dort sehe ich nur vereinzelt L. niger Àhnliche Arten, die sind aber deutlich kleiner.
/EDIT: Wenn ich mir Clypeus Beitrag so durchlese, entspricht das doch in Etwa meiner Beobachtung.
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#4
Habe den Eindruck im Forum bekommen, dass Myrmica rubra den Lasius niger und den Formica-Arten (auĂer Serviformica) unterlegen sind.
GrĂŒnde könnten doch die oben genannten sein, kleiner Köper- und KoloniegröĂe, schlechte Zusammenarbeit und einen Stachel, satt GiftdrĂŒsen (obwohl ich mich frage, ob der Stacgel nicht effektiver im Kampf ist)
GrĂŒnde könnten doch die oben genannten sein, kleiner Köper- und KoloniegröĂe, schlechte Zusammenarbeit und einen Stachel, satt GiftdrĂŒsen (obwohl ich mich frage, ob der Stacgel nicht effektiver im Kampf ist)
- barney
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#5 AW: Wird Myrmica langsam von Lasius und Formica verdrÀngt?
Hallo,
ich kann Clypeus nur recht geben! Es kommt immer an das Habitat an wo die jeweilige Ameisenart ĂŒberlegen ist. Bei uns im eher trockenen Garten zu gibts keine Myrmica rubra, dafĂŒr jede menge Lasius niger + flavus. In See-NĂ€he wo es richtig feucht ist gibts massenweise sehr groĂe Myrmica rubra Nester mit groĂteils 30+ (gezĂ€hlten)Königinnen . Die Lasius niger werden dort auf ein paar kleine trockene und heiĂe PlĂ€tze zurĂŒckgedrĂ€ngt. Die dort ebenfalls hĂ€ufig vorkommenden Formica fusca wiederum scheinen sich mit beiden Arten zu vertragen und oftmals wenn man eine Steinplatte hochhebt ist dort sowohl ein Myrmica rubra Nest als auch ein Formica fusca Nest vorhanden.
An heiĂen Tagen konnte ich schon beobachten dass die Lasius niger versucht haben ihr Revier zu vergröĂern und den Myrmica rubra zu nahe kamen. Diese wiederum sind sofort zu tausenden aufgelaufen und nach kurzem Kampf haben sie die Lasius niger sofort wieder zurĂŒckgezogen, obwohl sie zahlenmĂ€Ăig zumindest gleichwertig waren.
Andererseits habe ich schon gesehen wie einige Myrmica rubra an den EingÀngen von Lasius flavus Nestern gewartet haben und jede herauslaufenden Ameise sofort mit denMandibeln zumatschten und als Futter ins Nest trugen.
Meiner Erfahrung nach ist eine Myrmica rubra im Kampf 1:1 den diversen Lasius Arten eindeutig ĂŒberlegen und kanns durch ihre ZĂ€higkeit auch normalerweise mit 2 Lasius niger problemlos aufnehmen.
lg
ich kann Clypeus nur recht geben! Es kommt immer an das Habitat an wo die jeweilige Ameisenart ĂŒberlegen ist. Bei uns im eher trockenen Garten zu gibts keine Myrmica rubra, dafĂŒr jede menge Lasius niger + flavus. In See-NĂ€he wo es richtig feucht ist gibts massenweise sehr groĂe Myrmica rubra Nester mit groĂteils 30+ (gezĂ€hlten)
An heiĂen Tagen konnte ich schon beobachten dass die Lasius niger versucht haben ihr Revier zu vergröĂern und den Myrmica rubra zu nahe kamen. Diese wiederum sind sofort zu tausenden aufgelaufen und nach kurzem Kampf haben sie die Lasius niger sofort wieder zurĂŒckgezogen, obwohl sie zahlenmĂ€Ăig zumindest gleichwertig waren.
Andererseits habe ich schon gesehen wie einige Myrmica rubra an den EingÀngen von Lasius flavus Nestern gewartet haben und jede herauslaufenden Ameise sofort mit den
Meiner Erfahrung nach ist eine Myrmica rubra im Kampf 1:1 den diversen Lasius Arten eindeutig ĂŒberlegen und kanns durch ihre ZĂ€higkeit auch normalerweise mit 2 Lasius niger problemlos aufnehmen.
lg
- Clypeus
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#6
Myrmica rubra ist in den meisten FĂ€llen gröĂer als Lasius niger.
AuĂerdem sind eher Formica fusca, die eher "Angst" vor Myrmica rubra haben---> schau dir nur mal im Seifert auf Seite 69 den Verlauf der Bilder an. Wer den Seifert nicht hat: Dort sind 3 Bilder zu sehen, in denen Myrmica rubra eine BlĂŒte aufbeiĂt [Vicia sepium], und Nektar trinkt. Die Formica fusca Arbeitern beobachtet sie--> Wenn die M. rubra-Arbeiterin weg ist, trinkt die Formica fusca-Arbeiterin Nektar von der BlĂŒte.
Und nur mal den Umstand wegzurĂ€umen, dass Formica fusca Myrmica rubra ĂŒberlegen ist [Seifert]:
Eine dominante Art hĂ€lt in der Regel eine oder mehrere Pflanzen. Die in der Dominanzhierarchie untergeordnete Formica fusca kann sich gleichzeitig mit einer dominanten Art auf der Pflanze aufhalten und bei zeitweiligem Frewerden eines Nektariums blitzschnell die Gelegenheit zur Nektaraufnahme nutzen. Es ist dabei ganz offensichtlich, dass F. fusca die Bewegungen und Aufenthaltsorte der Dominanten optisch beobachtet und ihrem Zugriff wegen ihrer wesentlich gröĂeren Schnelligkeit entgehen können [Seifert, S.66]
Du siehst also, nicht M. rubra flĂŒchtet vor F. fusca, sondern es ist eher andersrum.
Das war jetzt hauptsĂ€chlich auf Serviformica bezogen, aber es gibt auch sogenannte Xenobionten, die sich in Habitaten gröĂerer Ameisen vor mittelgroĂen Ameisen in Sicherheit bringen---> Und Leptothorax ist doch nicht vom Aussterben bedroht, nur weil sie sich vor groĂen Ameisen fĂŒrchten muss?
AuĂerdem treffen M. rubra und Raptiformica in der Natur eher seltener aufeinander, weswegen Raptiformica diese Art auch eher seltener Myrmica rubra im Bestand dezimieren könnte. Die Habitate sind schlicht und einfach ungleich und meistens gibt es in den jeweiligen Habitaten dominante Arten.
AuĂerdem sind eher Formica fusca, die eher "Angst" vor Myrmica rubra haben---> schau dir nur mal im Seifert auf Seite 69 den Verlauf der Bilder an. Wer den Seifert nicht hat: Dort sind 3 Bilder zu sehen, in denen Myrmica rubra eine BlĂŒte aufbeiĂt [Vicia sepium], und Nektar trinkt. Die Formica fusca Arbeitern beobachtet sie--> Wenn die M. rubra-Arbeiterin weg ist, trinkt die Formica fusca-Arbeiterin Nektar von der BlĂŒte.
Und nur mal den Umstand wegzurĂ€umen, dass Formica fusca Myrmica rubra ĂŒberlegen ist [Seifert]:
Eine dominante Art hĂ€lt in der Regel eine oder mehrere Pflanzen. Die in der Dominanzhierarchie untergeordnete Formica fusca kann sich gleichzeitig mit einer dominanten Art auf der Pflanze aufhalten und bei zeitweiligem Frewerden eines Nektariums blitzschnell die Gelegenheit zur Nektaraufnahme nutzen. Es ist dabei ganz offensichtlich, dass F. fusca die Bewegungen und Aufenthaltsorte der Dominanten optisch beobachtet und ihrem Zugriff wegen ihrer wesentlich gröĂeren Schnelligkeit entgehen können [Seifert, S.66]
Du siehst also, nicht M. rubra flĂŒchtet vor F. fusca, sondern es ist eher andersrum.
Das war jetzt hauptsĂ€chlich auf Serviformica bezogen, aber es gibt auch sogenannte Xenobionten, die sich in Habitaten gröĂerer Ameisen vor mittelgroĂen Ameisen in Sicherheit bringen---> Und Leptothorax ist doch nicht vom Aussterben bedroht, nur weil sie sich vor groĂen Ameisen fĂŒrchten muss?
AuĂerdem treffen M. rubra und Raptiformica in der Natur eher seltener aufeinander, weswegen Raptiformica diese Art auch eher seltener Myrmica rubra im Bestand dezimieren könnte. Die Habitate sind schlicht und einfach ungleich und meistens gibt es in den jeweiligen Habitaten dominante Arten.
- Streaker87
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#7
Lasius niger, Myrmica rubra und Formica spec. werden ganz schön verallgemeinert.
Wie bereits gesagt, L. niger sind bei uns mehr die Trockenbauer, zwischen Pflastersteinen im Sand oder direkt an BÀumen wegen der BlattlÀuse, M. rubra nur am Kompost im Feld, wo es immer feucht ist und Formica findet man bei uns höchstens am und im Wald und der ist 3km entfernt. Das sind also drei ganz unterschiedliche Habitate! Da kann man nicht einfach von VerdrÀngung sprechen.
barney hat aber auch eine nette ErklÀrung.
Wie bereits gesagt, L. niger sind bei uns mehr die Trockenbauer, zwischen Pflastersteinen im Sand oder direkt an BÀumen wegen der BlattlÀuse, M. rubra nur am Kompost im Feld, wo es immer feucht ist und Formica findet man bei uns höchstens am und im Wald und der ist 3km entfernt. Das sind also drei ganz unterschiedliche Habitate! Da kann man nicht einfach von VerdrÀngung sprechen.
barney hat aber auch eine nette ErklÀrung.
- Clypeus
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#8
Ich will noch anmerken, dass die Gattungen meistens untereinander kÀmpfen.
Myrmica rubra und Myrmica ruginodis zum Beispiel leben in etwa in nicht sehr unterschiedlichen Habitaten. Treffen sie aufeinander, kommt es regelmĂ€Ăig zu KĂ€mpfen.
Die Hauptfeinde von Myrmica rubra sind deswegen nicht Ameisen der Art Lasius niger, sondern laut Seifert Ameisen der Art Myrmica ruginodis, also der selbenGattung .
Myrmica rubra und Myrmica ruginodis zum Beispiel leben in etwa in nicht sehr unterschiedlichen Habitaten. Treffen sie aufeinander, kommt es regelmĂ€Ăig zu KĂ€mpfen.
Die Hauptfeinde von Myrmica rubra sind deswegen nicht Ameisen der Art Lasius niger, sondern laut Seifert Ameisen der Art Myrmica ruginodis, also der selben