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Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

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#1 Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von Gast » 7. Januar 2011, 11:11

[font=Times New Roman]Heute, 7. Januar 2011 um 8:00, bei 9° C (Funkthermometer), begrüßen mich zwei Bergmolche auf der Terrasse![/font]
[font=Times New Roman]Der im Bild hat offenbar bereits sein Frühstück erbeutet; was es ist, kann ich nicht erkennen. Ein zweiter sitzt wenige Meter entfernt.[/font]
[font=Times New Roman]Gestern früh war die Terrasse noch mit Schnee und Eisplatten bedeckt. Die rote Schneeschippe habe ich absichtlich links oben im Bildausschnitt belassen.[/font]

[font=Times New Roman]Diese Molche überraschen mich immer wieder. Es gibt hier bereits einen kleinen Bericht, über einen Molch beim Weihnachtsschmaus:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/258397-post6.html[/font]
[font=Times New Roman]Auch andernorts habe ich mehrfach solche Erlebnisse gepostet. [/font]
[font=Times New Roman]Und immer noch suche ich nach ähnlichen Beobachtungen durch andere Naturfreunde. In der Fachliteratur finde ich nichts über derartig unzeitigen Molch-Aktivitäten![/font]

[font=Times New Roman]Eine „endogene Winterruhe“ machen die jedenfalls nicht. Aber in den Teich gehen sie wenigstens auch nicht vorzeitig. Noch ist er zugefroren, und später, wenn er offen ist, sollte man auch nicht zu früh abtauchen: Friert die Oberfläche doch noch mal zu, müssten die Tiere ersticken![/font]

[font=Times New Roman]Falls jemand etwas weiß oder beobachtet hat, bitte posten![/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
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Bergmolch-7.1.11.jpg



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guzzi2571
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#2 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von guzzi2571 » 7. Januar 2011, 12:19

Tolle Beobachtung- find ich unglaublich bei diesen Temperaturen! Hab leider immer "nur" Triturus vulgaris beobachten können- und das nat. viel später in der Jahreszeit- und diese Art sowie Pleurodeles waltl und Cynops pyrrhogaster gehalten.

Auf wieviel Meter Seehöhe befindet sich Dein Haus damit sie sich in Deinem Teich zur Fortpflanzung ansiedeln haben können?

lg
Alexander


Hier könnte jetzt ein gescheiter Spruch stehen, aber davon werden meine Beiträge auch nicht besser.

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Ossein
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#3 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von Ossein » 7. Januar 2011, 13:36

Guten Tag, Herr Molch! Sieht sehr gemütlich aus, wie sie da lang spazieren.

Wahrscheinlich war es doch die Feuchtigkeit durch das Tauen, oder?, das den Molch herausgelockt hat.
Vielleicht ist er aufgrund der etwas wärmeren Witterung oder eines starken Luftdruckunterschieds aufgeschreckt?
Oder eben aufgrund einer Überschwemmung (durch Tauwasser?) seiner Ruhehöhle?
Ich weiss nur, dass sie zwar zur Winterruhe ihren Stoffwechsel herunterfahren, aber durchaus in der Lage sind auf Neststörungen zu reagieren und sich dann womöglich einen anderen Platz zu suchen...
Eine spannende Beobachtung, finde ich!
Hast Du irgendeine Ahnung wo genau die ihr "Nest" haben?
Und kannst Du das Geschlecht bestimmen? Männchen reagieren wohl etwas flotter auf Temperaturunterschiede, da sie oft vor den Weibchen zum "Heimatteich" wandern.

Vielen Dank, Merkur!

EDIT: Unter http://forum.garten-pur.de/Tiere-im-Garten--32/Suche-Erklaerung_-38990_0A.htm ist eine ähnliche Beobachtung am 05.12.gemacht worden:
Heute bekam ich einen Schreck, dieser Molch marschierte durch das Schneegestöber über den Teich, der 20 cm mit Schnee bedeckt und zugefroren ist.
Aber eine unzweifelhafte Erklärung gab es dafür auch nicht...



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Dr_Karrissen
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#4 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von Dr_Karrissen » 7. Januar 2011, 15:22

Und daran erkennt man wieder:
Die Tierwelt hat immer wieder Ãœberraschungen parat.

Ich finde um ehrlich zu sein, ein paar Geheimnisse sind doch ganz schön^^ So kann man immer wieder was entdecken und darüber rätseln und es genießen...
Ich hätte nie gedacht, dass die kleinen schon bei solchen Temperaturen unterwegs sind.
Ich weiß dass sie es gerne nicht über 20 Grad haben... aber sogesehen, Wasser von draußen hat ja auch gerne mal sehr niedrige Temperature, warum sollte ihnen das dann an Land nicht auch relativ egal sein? Bleibt dennoch die Frage, ob das normal ist... :)

Wirklick ein tolles Bild Merkur, da wird man schon irgendwie neidisch^^
Allerdings hätte ich schon irgendwie Angst, dass ich versehentlich auf einen drauftrete, wenn sie so über die Terrasse spazieren O.o

Könntest du, sobald es wärmer ist, vielleicht einmal ein Foto von deinem Gartenteich postet? Würde mich sehr freuen^^

lg, doc


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#5 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von Gast » 7. Januar 2011, 18:05

[font=Times New Roman]Das Interesse freut mich ja sehr![/font]

[font=Times New Roman]@ guzzi2571: Wir sind am Rand des Odenwaldes, nahe Darmstadt, auf etwa 160 m ü. NN, eine etwas wärmebegünstigte Lage.[/font]
[font=Times New Roman]Den Teichmolch haben wir auch; bei mir sind sie im Gartenteich zu etwa 1/3 Teichmolch, 2/3 Bergmolch. Die scheinen aber ganz unterschiedlich zu überwintern, s. unten! Beide Arten sind in der Umgebung nicht selten.[/font]

[font=Times New Roman]@ Ossein: Danke für den Link; der ist ja recht neu. Aber da wird genau das diskutiert, was Lehrbuchwissen ist. Ein Molch, der über Schnee krabbelt, ist wahrscheinlich wirklich gestört worden. Vor Jahren fand ich im Odenwald einen Feuersalamander an einem 10. Januar, bei Schnee und minus 10°C. Den habe ich tatsächlich in der Garage überwintert und im Frühjahr wieder an Ort und Stelle gebracht.[/font]
[font=Times New Roman]Die Vorstellung, dass „meine“ Molche nur durch Starkregen ausgetrieben würden, hat mir auch ein Amphibienforscher vorgeschlagen.[/font]
[font=Times New Roman]Dagegen sprechen mehrere Argumente:[/font]
[font=Times New Roman]-Sie sind nur spät abends/nachts oder am frühen Morgen draußen, nicht am Tag, wo es ja auch oft kräftig schüttet.[/font]
[font=Times New Roman]-Es sind nur die Bergmolche, die sich so verhalten; von meinen Teichmolchen habe ich noch nie einen an der Oberfläche gesehen.[/font]
[font=Times New Roman]-Die Tiere sind offensichtlich auf Nahrungssuche, was gegen eine „gestörte“ Winterruhe spricht: Die verhalten sich „ganz normal“, so wie es Molche in der Landphase tun.[/font]
[font=Times New Roman]-Ich beobachte das jetzt seit ein paar Jahren eigentlich regelmäßig. Nicht nur bei/nach Starkregen, es muss nur nass sein und über 2-3°C.[/font]

[font=Times New Roman]Die Geschlechter sind leicht zu unterscheiden; beide kommen im Winter heraus.[/font]

[font=Times New Roman]@ DrKarissen:[/font]
[font=Times New Roman]„Die Tierwelt hat immer wieder Überraschungen parat.“[/font]
[font=Times New Roman]Das predige ich ja immer wieder, und nicht nur mit Blick auf ferne Erdteile, sondern brav auf den Boden vor der Haustür gerichtet! Auch bei einheimischen Ameisen ist noch sehr vieles unbekannt![/font]
[font=Times New Roman]„Allerdings hätte ich schon irgendwie Angst, dass ich versehentlich auf einen drauftrete, wenn sie so über die Terrasse spazieren O.o“[/font]
[font=Times New Roman]Das ist mir leider schon zweimal passiert, als ich im Dunklen auf die Terrasse trat. Tatsächlich wurde ich erst so auf das nächtliche Treiben aufmerksam! Jetzt weiß ich’s, und so sehe ich oft bei passendem Wetter sogar eigens nach, ob „sie“ wieder auf Achse sind ;-)[/font]

[font=Times New Roman]Ich hänge mal noch ein paar Bilder an:[/font]
[font=Times New Roman]1) Im Jahr der ersten Beobachtung: Eine Bergmölchin am 11.2.07[/font]
[font=Times New Roman]2) Ein Jungmolch am 7.2.10[/font]
[font=Times New Roman]3) 11 Bergmolche, die bei der Reparatur einer Natursteintreppe zutage kamen, Oktober 2010. Es gibt im Garten zum Glück viele Mauern etc., wo sie sich verstecken können.[/font]
[font=Times New Roman]4) Der Teich am 7.2.08[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
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4) Teich-7.2.08.jpg
3) Bergmolche 16.10.10.jpg
2) Jungmolch 7.2.10.jpg
1)Trit. alpestris 11.2.07.jpg



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#6 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von fehlfarbe » 7. Januar 2011, 18:30

Hallo Merkur,

sehr interessant was du da berichtest. Da fällt mir auch gerade ein, dass mein Opa früher immer viele schwarze "Echsen" mit gelb/orangenen Bauch im Keller hatte. Jetzt wo ich deine Bilder sehe, bin ich mir fast zu 100% sicher, dass es solche Molche waren. Vor allem das 2. und 3. Bild deines letzten Beitrages erinnert mich sehr stark an die Kerle. Mein Opa hatte mir auch mal 2 Stück in einem Einmachglas mit etwas Sand mitgebracht, das hat ihnen aber gar nicht behagt und sie waren sehr unruhig. Er hat sie dann natürlich am selben Tag wieder in den Keller gebracht.



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guzzi2571
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#7 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von guzzi2571 » 7. Januar 2011, 21:40

was mich auch noch als ehemaliger Bombina orientalis Halter interessiert-

kommen in Deinem Gartenteich-vielleicht zu tief? und ich kenne die Flachwasserzonen nicht- oder der näheren Umgebung auch Bombina bombina- und /oder paralell dazu Bombina varriegata vor?- die Höhe von 160 spräche eigentlich gegen varriegata- aber man ist vor Überraschungen nie sicher...

lg
Alexander


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#8 AW: Frühlingsboten? Wieder mal meine Bergmolche!

Beitrag von Gast » 8. Januar 2011, 18:06

Hallo guzzi2571,

Die Gelbbauchunke kommt bei mir im Teich nicht vor, war aber in der Umgebung früher (1975 bis etwa 1985 von mir beobachtet) regelmäßig anzutreffen. Leider sind inzwischen fast alle Feldwege betoniert, so dass die Wagenspuren fehlen, die Gräben an Waldwegen sind zugewachsen, und in einem Steinbruch bei Dieburg (Schotterwerk), in dem viele waren, wird heute so heftig herum gewirtschaftet, dass sie auch nicht überleben konnten.
B. variegata gabe es früher auch bei Würzburg, aber ich habe sie dort ebenfalls schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich gleiche Ursachen. Die "besten" Kalksteinbrüche wurden schon in den 70ern mit Müll (!) verfüllt. :mad:

@ fehlfarbe:
Das waren sicher auch Bergmolche (oder gar der Kammmolch?). So lange sie wieder rauskommen, ist alles gut. Bei mir sind nach unserem Einzug ins Haus zunächst ein paar in den Fensterschächten vertrocknet. Dann habe ich die so weit abgedichtet, dass nichts mehr passiert.
Ein Problem sind Nachbargärten, in denen ab und an heftig gebuddelt wird. Da wird an manchem Spaten zur Rechten und zur Linken je ein halber Molch darniedersinken :mad:. Und was in der landwirtschaftlichen Umgebung so geschieht, darüber darf man besser nicht nachdenken... Immerhin, "meine" Population ist seit über 20 Jahren recht stabil, und einige werden hoffentlich auch die Teiche in den Gärten weiter entfernter Nachbarn besiedeln.

mfG,
Merkur



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