Lasius cf. brunneus - Befall am Kirschbaum - Video

[Streaker87]

Die Holzspäne im Spinnennetz hat mich doch sehr neugierig gemacht.

Folgendes hat sich mir offenbart, nachdem ich den Strunk genauer unter die Lupe genommen habe (siehe Video).



Dem ersten Anschein nach, haben die Ameisen wohl nur den kleinen Ast ausgehöhlt und sind (hoffentlich) nicht weiter eingedrungen. Obwohl ich auch nicht weiß, woher die Masse an Material und Tier herkommen soll - So groß war das Stück auch wieder nicht. Als ich die Borke entfernt habe, unter der das meiste Material gelagert wurde, haben sie sich vorübergehend in den Ritzen verkrochen. Des Weiteren kamen von oberhalb regelmäßig Arbeiterinnen mit gefüllter Gaster angelaufen.

Es ist nicht der einzige Baum, an dem L. brunneus sich aufhält. Ein zweigeteilter Eierpflaumenbaum wird auch schon seit ein paar Jahren bewohnt. Es laufen ab und zu ein paar Arbeiterinnen den Stamm ab. Es hält sich aber noch in Grenzen. Einen größeren Schwarmflug konnte ich bisher nicht beobachten. Wir hadern noch mit der Entscheidung den Eierpflaumenbaum zu fällen. Holzspäne ist auch hier (an der Grasnarbe) zu beobachten.

[Boro]

Schöne Beobachtung und gutes Video!
Mich fragt ja keiner, ich würde alles so lassen wie es ist........
L.G.Boro

[Gast]

Ich kann Boro nur beipflichten!
Lasius brunneus sind einfach an alten Obstbäumen und bewohnen deren morsch gewordene Teile, sei es im Bereich des Wurzelstocks oder im Stammbereich. Alte Bäume sind ihr natürlicher Lebensraum! Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie etwa das gesunde Holz anknabbern. - Ich habe reichlich Erfahrung aus eigenen Gärten.
So lange die Bäume noch gesund erscheinen und etwas tragen, besteht kein Grund zum Fällen oder zur Rodung.
Oft genug zieht L. brunneus nach solchen Aktionen um, in den nächstgelegenen Schuppen oder gar ins Haus. Und pflegt dann seine Läusekolonien auf jüngeren, empfindlicheren Pflanzen und Bäumchen.

MfG,
Merkur

[Streaker87]

Hallo! Es gibt Neuigkeiten.

Der Eierpflaumenbaum mit dem Hauptnest (vmtl.) wurde heute gefällt, weil wir Platz brauchen. Einen Querschnitt liefert Foto (1).
Natürlich habe ich am Ende noch ein paar Fotos geschossen und wurde nicht enttäuscht.

Nachdem ich die morschen Bröckchen etwas beiseite geräumt habe, kam die Kolonie zum Vorschein (2), die sich im Kern des Baumes mit Brut aufhielt (3), (4).

1)

2)

3)

4)

Außerhalb des Baumes war die Aktivität nicht besonders groß. Der Kirschbaum wird eindeutig stärker belaufen. Einen Schwarmflug habe ich noch nie beobachten können. Die nächsten Jahre werden zeigen, in wie weit sich die restliche Kolonie im Kirschbaum halten kann, oder ob mit dem Fall des Pflaumenbaumes das Schicksal der Lasius brunneus Kolonie besiegelt wurde.

[Gast]

[font=Times New Roman]Hallo Streaker,[/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Ist Bild 4 eine Darstellung der „Mona Lasia“? – Man erkennt das Gesicht am besten im Thumbnail! [/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Das Nest erinnert mich an dieses: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?f=23&t=915[/font][font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Mit dem Unterschied, dass der Baum, eine Lärche, fast 20 Jahre vorher gekappt worden war. Die Lasius brunneus sind hinterher eingezogen, als der Stumpf morsch geworden war.[/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Dass das Schicksal der Kolonie mit der Rodung des Pflaumenbaumes besiegelt sein könnte, bezweifle ich etwas! So wie ich L. brunneus kenne, ziehen die einfach um, in einen anderen Baum oder eine sonstige Unterkunft. Die sind da recht findig![/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Übrigens fiel mir in den letzten etwa zwei Wochen auf, dass in meinem Garten die im Frühjahr sehr aktiven Temnothorax affinis, Dolichoderus quadripunctatus und Camponotus truncatus im Nussbaum sich sehr lange nicht mehr gezeigt haben. Dagegen beobachte ich seit Wochen regen Blattlausbesuch von Lasius brunneus in einem Feuerdorn-Strauch.[/font]
[font=Times New Roman]Jetzt bei der Hitze halten sich selbst die Lasius niger zurück, aber L. brunneus turnt unbeirrt bei 35°C Lufttemperatur im Feuerdorn herum, nur etwas schneller als sonst.[/font]
[font=Times New Roman]Wo die ihr Nest haben, weiß ich nicht. Im Verdacht stehen ein Kaminholz-Schuppen beim einen Nachbarn (ca. 3m weg) und ein verfallendes Kinderspielhaus beim anderen Nachbarn, ca. 5m von dem Feuerdorn. [/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Ich hoffe, Du berichtest uns weiter über Deine Untermieter![/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]