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Was füttern wenn Eltern vieles verbieten?

Futtertiere, Futtertierhaltung, Diskussion, sonstige Ãœberlegungen und Ideen
Hbengt
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#17 Re: Was füttern wenn Eltern vieles verbieten?

Beitrag von Hbengt » 27. Juli 2018, 13:44

Ich probiere gleich mal die in Wasser zu legen und wen meine Eltern heim kommen erzähle ich davon das meine Ameisen lebendige benötigen oder es viel besser ist.



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Maddio

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#18 Re: Was füttern wenn Eltern vieles verbieten?

Beitrag von Maddio » 27. Juli 2018, 13:48

Zeig ihnen einfach ein Video, von einem Markt in Thailand, wo alle Arten Insekten als Delikatesse angeboten werden, und dann noch Videos, wo Leute diese Insekten dann essen^^


z.B. das hier (ab Minute 2:00):



Du musst deine Eltern nur richtig erziehen :p Ist doch nichts dabei, deine Eltern essen bestimmt auch Fleisch, also wo ist der große Unterschied :D

Erkläre ihnen auch, das Mehlwürmer keine Würmer sind, sondern Käferlarven mit einem harten Panzer, also nicht glitschig oder schleimig.

Ansonsten würde ich es ähnlich wie Roteameise vorschlägt angehen. Kauf dir eine eigene Plastikdose für Futtertiere (nicht durchsichtig). Dann packst du diese Dose in einen Gefrierbeutel und noch eine weitere Tüte drumherum. Das sollte ja wirklich genügen. Die Futtertiere sterben innerhalb kürzester Zeit nachdem sie eingefroren wurden und dann sind sie ja tot. Ist auch nichts anderes als gefrorenes Gemüse o.ä..

Versuche nochmal das alles in Ruhe mit deinen Eltern zu besprechen und sie mit sachlichen Argumenten zu überzeugen. Bei mir hat es damals geklappt. Viel Glück ;)
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#19 Re: Was füttern wenn Eltern vieles verbieten?

Beitrag von Hbengt » 27. Juli 2018, 18:02

Danke an alle, es hat geklappt, sie hat mir es erlaubt lebendige Heuschrecken zu halten, die Mehlwürmer sind also auch nicht weit entfernt. Das reicht ja auch mal am Anfang.
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Maddio

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#20 Re: Was füttern wenn Eltern vieles verbieten?

Beitrag von Maddio » 27. Juli 2018, 19:46

Hbengt hat geschrieben:Danke an alle es hat geklappt sie hat mir es erlaubt lebendige Heuschrecken zu halten die Mehlwürmer sind also auch nicht weit entfernt. Das reicht ja auch mal am Anfang.


Super, das freut mich!

Dann nutze diesen Vertrauensvorschuss seitens deiner Eltern weise, halte die Futtertiere professionell (vernünftige Behältnisse, regelmäßig säubern) und lass keine Tiere entkommen. Dann sehen deine Eltern das es dir ernst ist mit dem Hobby und das du verantwortungsvoll agierst, was ihr Verständnis/Akzeptanz für dein Hobby weiter steigern sollte.

LG Maddio
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Serafine

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#21 Re: Was füttern wen eltern vieles verbieten?

Beitrag von Serafine » 27. Juli 2018, 22:16

Nur um das mal zu verdeutlichen...

Hbengt hat geschrieben:Lasius niger

Kommt auf 50.000 Arbeiterinnen und das doch garnicht mal so langsam. Ist auch sehr territorial veranlagt und wird im Falle eines Ausbruchs versuchen andere Kolonien in der Umgebung auszulöschen.
Hbengt hat geschrieben:Lasius brunneus

Finde ich keine Daten zu, aber mindestens 10.000 sind drin, tendenziell eher in Richtung Lasius niger.
Hbengt hat geschrieben:Formica cunicularia

Mit ~2000 Arbeiterinnen eher klein, braucht aber viel Auslauf (da lässt sich mit viel Schlauch platzsparend tricksen).
Hbengt hat geschrieben:Formica rufibarbis

Mit ~3000 Arbeiterinnen auch eher klein, brauchen aber auch viel Auslauf.
Hbengt hat geschrieben:Camponotus ligniperda

Mehrere 10.000 Arbeiterinnen, wächst aber sehr langsam (zumindest in den ersten Jahren).
Hbengt hat geschrieben:Tetramorium spp.

Bis zu 10.000 Arbeiterinnen, wächst sehr schnell, vor allem im Frühjahr extrem aggressiv.

Und alle diese Ameisen ernähren sich zu einem großen Teil von Insekten. Ich frage mich wie das funktionieren soll.



Mit überlegen-bevor-anschaffen wäre die Lösung denkbar einfach gewesen - einfach eine körnerfressende Art nehmen, z.B. Messor barbarus. Die sind groß, beeindruckend, einfach zu halten, günstig zu bekommen (Anthouse verkauft kleine Kolonien für effektiv 11€), günstig zu füttern (Grassamen, Löwenzahnsamen, Vogelfuttermischung, Kanarienvogelkörner, Nüsse, Mandeln, etc.), vermehren sich mit solider Geschwindigkeit und ernährend sich praktisch komplett vegetarisch (sie freuen sich auch über das eine oder andere Insekt, sind aber nicht darauf angewiesen und man kann quasi das verfüttern, was man halt im Garten so findet - und bei richtig großen Kolonien kann man auch mal eine ganze Packung Heuschrecken auf einmal verfüttern).



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Unkerich

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#22 Re: Was füttern wen eltern vieles verbieten?

Beitrag von Unkerich » 28. Juli 2018, 01:43

Serafine hat geschrieben:Nur um das mal zu verdeutlichen...

Hbengt hat geschrieben:Lasius niger

Kommt auf 50.000 Arbeiterinnen und das doch garnicht mal so langsam. Ist auch sehr territorial veranlagt und wird im Falle eines Ausbruchs versuchen andere Kolonien in der Umgebung auszulöschen.
Hbengt hat geschrieben:Lasius brunneus

Finde ich keine Daten zu, aber mindestens 10.000 sind drin, tendenziell eher in Richtung Lasius niger.
Hbengt hat geschrieben:Formica cunicularia

Mit ~2000 Arbeiterinnen eher klein, braucht aber viel Auslauf (da lässt sich mit viel Schlauch platzsparend tricksen).
Hbengt hat geschrieben:Formica rufibarbis

Mit ~3000 Arbeiterinnen auch eher klein, brauchen aber auch viel Auslauf.
Hbengt hat geschrieben:Camponotus ligniperda

Mehrere 10.000 Arbeiterinnen, wächst aber sehr langsam (zumindest in den ersten Jahren).
Hbengt hat geschrieben:Tetramorium spp.

Bis zu 10.000 Arbeiterinnen, wächst sehr schnell, vor allem im Frühjahr extrem aggressiv.

Und alle diese Ameisen ernähren sich zu einem großen Teil von Insekten. Ich frage mich wie das funktionieren soll.



Mit überlegen-bevor-anschaffen wäre die Lösung denkbar einfach gewesen - einfach eine körnerfressende Art nehmen, z.B. Messor barbarus. Die sind groß, beeindruckend, einfach zu halten, günstig zu bekommen (Anthouse verkauft kleine Kolonien für effektiv 11€), günstig zu füttern (Grassamen, Löwenzahnsamen, Vogelfuttermischung, Kanarienvogelkörner, Nüsse, Mandeln, etc.), vermehren sich mit solider Geschwindigkeit und ernährend sich praktisch komplett vegetarisch (sie freuen sich auch über das eine oder andere Insekt, sind aber nicht darauf angewiesen und man kann quasi das verfüttern, was man halt im Garten so findet - und bei richtig großen Kolonien kann man auch mal eine ganze Packung Heuschrecken auf einmal verfüttern).


Dass Messor barbarus sich ohne das Verfüttern tierischer Proteine halten lässt mag zwar sein, jedoch wird damit kein vernünftiges Wachstum zu erreichen sein.
Messor spp. ernähren sich zwar auch von Körnern, für eine vernünftige Entwicklung der Kolonie sind in der Regel jedoch auch Futtertiere dringend von Nöten.

Tatsächlich werden sich alle diese Kolonien auf Dauer ziemlich sicher nicht halten lassen, sofern kein ganzer Raum zur Verfügung steht. Und natürlich sollte man sich über Dinge wie die Fütterung möglichst im Vorfeld Gedanken machen.
Jedoch sehe ich da bei selbst gefangenen Gynen weniger das Problem, da sie bei Bedarf ohne weiteres freigelassen werden können, sollte ihre Unterbringung, Fütterung etc. auf Dauer Probleme bereiten. Da wäre Hbengt definitiv nicht der einzige, der einen guten Teil der Kolonien nur in der Gründungszeit hält, und danach wieder aussetzt. Bei selbst vor Ort gefangenen Tieren ist das auch gar kein Problem.

Schwieriger wird es da selbstverständlich bei exotischen, oder auch im Inland andernorts gefangenen Tieren, die man nicht einfach aussetzen kann und darf. Hier ist eine äußerst gründliche Überlegung zuvor natürlich erheblich wichtiger, im Sinne aller Beteiligten.


Grüße


Meine Haltungsberichte: Camponotus substitutus, Camponotus socius, Solenopsis fugax

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Serafine

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#23 Re: Was füttern wen eltern vieles verbieten?

Beitrag von Serafine » 28. Juli 2018, 02:37

Unkerich hat geschrieben:Dass Messor barbarus sich ohne das Verfüttern tierischer Proteine halten lässt mag zwar sein, jedoch wird damit kein vernünftiges Wachstum zu erreichen sein.
Messor spp. ernähren sich zwar auch von Körnern, für eine vernünftige Entwicklung der Kolonie sind in der Regel jedoch auch Futtertiere dringend von Nöten.

Erne hat doch gerade einen Versuch laufen, bei dem er einer seiner Messor-Kolonien nur Körner und gekochtes Ei verfüttert - nach allem was ich bisher dazu gelesen habe scheint das deren Wachstum praktisch nicht zu beeinträchtigen.



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#24 Re: Was füttern wenn Eltern vieles verbieten?

Beitrag von Kalinova » 28. Juli 2018, 10:25

Da hast du Recht Serafine, dies ging aus deinem vorherigen Text allerdings nicht hervor, dort klang es so als ob sie komplett "vegan" zu ernähren seien. Was womöglich sogar geht, nur ist dann die frage ob man auch Freude an der Kolonie hat.
Messer benötigen Proteine wie alle anderen Ameisen auch, bei ihnen kann man diese aber vermutlich durch Ei ersetzen. Zumindest deutet Ernes Experiment darauf hin. Auch hier ist natürlich anzumerken das ein einziger Versuch kaum aussagekräftig ist - aber eine Tendenz kann man in dem Falle wohl schon ansatzweise ableiten.

Nun hat Hbengt keine aber keine Messor, von daher wäre die Info vor beginn der Haltung sicherlich gut gewesen. Jetzt hat er andere Kolonien und muss zusehen wie er diese versorgt bekommt.

Mich würde Interessieren wie das mit Wasser getränkte Trockenfutter angenommen wurde. Ich habe zumindest bei Mückenlarven damit Erfolg gehabt. Wenn deine Völker größer werden, sind vielleicht auch Babymäuse eine Option. Falls du deine Eltern dazu überredet bekommst. Die müsste es in fast jedem Zoohandel im Tiefkühlfach geben. Meine Kolonie mit irgendwas zwischen 2-3 tausend Arbeitern bekommt alle 2-3 Tage eine. Jedoch teste ich dies erst seit sehr kurzer Zeit und kann noch nicht beurteilen ob es sich als Alleinfutter eignet. Von Garnelen war ich anfangs begeistert, inzwischen bin ich da skeptisch. Als gelegentliche Ergänzung aber schon eine Überlegung wert.

Gruß Kalinova


Meine erste Ameise: Lasius niger -> weisellos abgegeben für Chthonolasius Gründungsversuch
Aktuelles Volk: Camponotus cosmicus

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