Ich kann Boro nur zustimmen. Ameisen sind generell sehr konkurrenzstark, und die Häufigkeit und Verteilung der einzelnen Arten in einem Habitat ist durch einen sehr komplexen Prozess von Wechselwirkungen bestimmt.
Diese Wechselwirkungen sind übrigens im Bereich der "community ecology" ein heißes Forschungsthema.

Ein plötzliches "Implantieren" eines einzelnen neuen Staates bringt dieses etablierte System wohl nur selten durcheinander.

Der Autor BRIAN (und andere Autoren) haben in den sechziger Jahren einige interessante Experimente gemacht, bei denen er die Versetzung von Tetramorium und Lasius - Nestern als Aggresionstests zur Bestimmung der Stärke einer Terrritorialverteidigung durch diese Arten benutzt hat. Wen das näher interessiert, der Suche nach "Brian" und "ants" bei google scholar!

Es gibt jedoch Ameisenarten, deren Überlebenstrategie so sehr auf "Unauffälligkeit" beruht, das eine Auswilderung meiner Ansicht nach problemlos möglich sein sollte, solange man ihnen einen geeigneten Nistraum anbietet. Es geht natürlich um die Gattung Leptothorax (und die davon neu abgespaltene Gatung Temnothorax).