Wasserameisen?
- Ameise2000
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#18 AW: Wasserameisen?
[font=Times New Roman]ZufÀllig erschien gerade ein Review zum Thema:[/font]
[font=Times New Roman]Nielsen, M.G. 2010: Ants (Hymenoptera : Formicidae) of mangrove and other regularly inundated habitats: life in physiological extreme. - [/font][font=Times New Roman]Myrmecol. News 14: 113-121; Online Earlier 19 November 2010; non-printable [/font]
[font=Times New Roman]http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=434:myrmecol-news-14-113-121-online-earlier&Itemid=64&layout=default[/font]
[font=Times New Roman]Hier geht es allerdings nicht um die Bewohner von Kannenpflanzen, sondern um Ameisen, die in ihren Habitaten m.o.w. regelmĂ€Ăig Ăberflutungen aushalten, etwa Polyrhachis sokolova in der Gezeitenzone der australischen Mangrove.[/font]
[font=Times New Roman]Dazu gehört aber auch Lasius flavus, deren Nester in Wiesen der Gezeitenzone (z.B. in den Niederlanden) regelmĂ€Ăig ĂŒberflutet werden, und die in Luftblasen in den Nestern ĂŒberlebt.[/font]
[font=Times New Roman]Formica selysi, die gerne im Schotter von Flussbetten nistet, bildet FlöĂe, die an trockenen Stellen angetrieben werden.[/font]
[font=Times New Roman]Mangrove-Ameisen haben weitere Tricks entwickelt. So lebt Camponotus anderseni in trockenen Zweigen der Mangroven. Bei Flut blockiert ein Soldat mit seinem Kopf den Nesteingang und verhindert so den Wassereintritt. Dabei werden im Nest sehr hohe CO2-Konzentrationen von > 30 % erreicht. Die Art kann ihren Stoffwechsel auf anaeroben Betrieb (ohne Sauerstoffbedarf!) umschalten, was unter den sozialen Insekten bisher einzigartig ist.[/font]
[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]Die Arbeit enthÀlt auch ein paar sehr schöne Bilder![/font]
[font=Times New Roman]Die Welt der Ameisen ist voller Wunder! [/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
[font=Times New Roman]Nielsen, M.G. 2010: Ants (
[font=Times New Roman]http://myrmecologicalnews.org/cms/index.php?option=com_content&view=category&id=434:myrmecol-news-14-113-121-online-earlier&Itemid=64&layout=default[/font]
[font=Times New Roman]Hier geht es allerdings nicht um die Bewohner von Kannenpflanzen, sondern um Ameisen, die in ihren Habitaten m.o.w. regelmĂ€Ăig Ăberflutungen aushalten, etwa Polyrhachis sokolova in der Gezeitenzone der australischen Mangrove.[/font]
[font=Times New Roman]Dazu gehört aber auch Lasius flavus, deren Nester in Wiesen der Gezeitenzone (z.B. in den Niederlanden) regelmĂ€Ăig ĂŒberflutet werden, und die in Luftblasen in den Nestern ĂŒberlebt.[/font]
[font=Times New Roman]Formica selysi, die gerne im Schotter von Flussbetten nistet, bildet FlöĂe, die an trockenen Stellen angetrieben werden.[/font]
[font=Times New Roman]Mangrove-Ameisen haben weitere Tricks entwickelt. So lebt Camponotus anderseni in trockenen Zweigen der Mangroven. Bei Flut blockiert ein Soldat mit seinem Kopf den Nesteingang und verhindert so den Wassereintritt. Dabei werden im Nest sehr hohe CO2-Konzentrationen von > 30 % erreicht. Die Art kann ihren Stoffwechsel auf anaeroben Betrieb (ohne Sauerstoffbedarf!) umschalten, was unter den sozialen Insekten bisher einzigartig ist.[/font]
[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]Die Arbeit enthÀlt auch ein paar sehr schöne Bilder![/font]
[font=Times New Roman]Die Welt der Ameisen ist voller Wunder! [/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
- Ossein
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#19 AW: Wasserameisen?
@Merkur:
Du scheinst mir doch ein rechter Himmelsbote zu sein: Vielen Dank fĂŒr den sehr aufschlussreichen Link - ich freue mich sehr.
Die Landschaft mit den Lasius flavus HĂŒgeln fand ich sehr idyllisch und imposant zugleich, und sehr interessant zu lesen, dass die Polyrhachis sokolova in der Tat schwimmen kann, nicht "nur" auf dem Wasser zu gehen vermag.
Reine Spekulation: Vielleicht deuten aber genau diese Anpassungen auch in eine denkbare, zukĂŒnftige Entwicklung. Es ist nicht gĂ€nzlich undenkbar, dass solche Ameisen, die es schaffen sich eine Nahrungsresource im Wasser zu erschlieĂen und dadurch einen Vorteil erringen, es vielleicht auch zur AusprĂ€gung noch anderer Merkmale kommt, die eine hydrophile Lebensweise erleichtern, und vielleicht kĂ€men sie irgendwann einmal nur noch regelmnĂ€Ăig zum Luftschnappen nach oben, oder zum ErwĂ€rmen.
Ich denke, dass der Fischreichtum und die Artenvielfalt der Arten im Mangrovenwald mit ein starker Faktor ist, der die allzu starke Ausbreitung der Ameisen ins Wasser behindert... zu den ganzen schon genannten physiologischen Grenzen....
Ich kann Dir nur beipflichten: eine wundervolle Welt, die der Ameisen, und sehr freundlich, zudem, wenn es Menschen gibt, die einem mit einem Link viele Fragen beantworten können.
Du scheinst mir doch ein rechter Himmelsbote zu sein: Vielen Dank fĂŒr den sehr aufschlussreichen Link - ich freue mich sehr.
Die Landschaft mit den Lasius flavus HĂŒgeln fand ich sehr idyllisch und imposant zugleich, und sehr interessant zu lesen, dass die Polyrhachis sokolova in der Tat schwimmen kann, nicht "nur" auf dem Wasser zu gehen vermag.
Reine Spekulation: Vielleicht deuten aber genau diese Anpassungen auch in eine denkbare, zukĂŒnftige Entwicklung. Es ist nicht gĂ€nzlich undenkbar, dass solche Ameisen, die es schaffen sich eine Nahrungsresource im Wasser zu erschlieĂen und dadurch einen Vorteil erringen, es vielleicht auch zur AusprĂ€gung noch anderer Merkmale kommt, die eine hydrophile Lebensweise erleichtern, und vielleicht kĂ€men sie irgendwann einmal nur noch regelmnĂ€Ăig zum Luftschnappen nach oben, oder zum ErwĂ€rmen.
Ich denke, dass der Fischreichtum und die Artenvielfalt der Arten im Mangrovenwald mit ein starker Faktor ist, der die allzu starke Ausbreitung der Ameisen ins Wasser behindert... zu den ganzen schon genannten physiologischen Grenzen....
Ich kann Dir nur beipflichten: eine wundervolle Welt, die der Ameisen, und sehr freundlich, zudem, wenn es Menschen gibt, die einem mit einem Link viele Fragen beantworten können.