Liebes Forum, Ich halte seit einiger Zeit eine Messor barbarus Kolonie. Letzte Woche ist leider die Königin gestorben, den Grund kenne ich nicht, den anderen Bewohnern geht es immernoch gut.

Bei der Bienenhaltung kann ein weiselloses Volk mit einem weiselrichtigen Volk vereinigt werden, ohne das es zu Problemen kommt. Hat jemand von euch soetwas schonmal verschiedenen Kolonien einer Ameisenart versucht? Oder bleibt mir nichts anderes übrig, als den Rest der Kolonie zu überbrühen?

Vielen Dank für eure Antworten

*update* ich habe im Forum jetzt ein paar Beiträge zu dem Thema gefunden. Ich habe wohl vor erstellen dieses Beitrages nach den falschen Schlagworten gesucht. Ich werde versuchen eine Messor Königin in einem mit Gaze verschlossenem Reagenzglas zu der Kolonie zu setzen, einige Tage warten und dann versuchen sie frei zu lassen.

Hallo Stueck,
du hast dich anscheinend schon zurecht gefunden; für andere Suchende lasse ich noch ein paar Links hier, bei denen nach und nach eine Sammlung zu diesem Thema entstehen soll, weil darüber wenig bis nichts bekannt ist. Genau deine Frage wurde aber zufällig vor wenigen Tagen hier behandelt und auch bei dir kann ich nur schreiben: Bitte berichte unbedingt wenn du Erfahrung damit gesammelt hast!

Generell: Unter Ameisenhaltern wird der Vorgang "Adoption" genannt und der Vergleich mit der Honigbiene ist schwierig, weil es sich dabei nur um eine auch noch züchterisch sehr bearbeitete Art handelt, bei Ameisen aber um eine ganze Familie mit deutlich mehr als 10000 Arten.

und noch die Links:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische- ... 47580.html - Sammelthema zur Adoption bei Ameisen

http://www.ameisenwiki.de/index.php/Weisellose_Kolonien
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Adoption

Nach drei Tagen Tür an Tür habe ich heute die Gaze entfernt. Die Königin ist relativ zügig auf die fremden Arbeiterinnen los gegangen und hat angefangen sie zu zerbeißen. Die fremden Arbeiterinnen haben sich natürlich gewehrt und nach kurzer Zeit habe ich sie getrennt. Die verbliebene Brut der alten Kolonie hat die Königin aufgenommen, die alten Arbeiterinnen habe ich dann schließlich überbrüht. Bleibt nur zu hoffen das sie den Stress überlebt und keine Verletzungen davon getragen hat.

Bei Messor barbarus scheint es also nicht so ohne weiteres zu klappen eine neue Königin zu einer Kolonie zu geben. Es wäre schön wenn es andere dennoch probieren würden wenn es nötig ist. Mit der Anzahl der Versuche wird es schließlich aussagekräftig .

Hey, ich glaube hier sogar mal gelesen zu haben das einer Lasius niger zur Adoption bekommen hat, indem er die Temperatur auf 5°C gebracht hat.
Und die Gyne wurde dann später mit in das RG der Kolonie ohne Gyne gesetzt, beide sollte hierbei aber die Funktionen eingestellt haben, soweit ich das noch in Erinnerung habe.
Leider finde ich den Thread nicht mehr.

Stueck hat geschrieben:Die verbliebene Brut der alten Kolonie hat die Königin aufgenommen, die alten Arbeiterinnen habe ich dann schließlich überbrüht. [...]

Bei Messor barbarus scheint es also nicht so ohne weiteres zu klappen eine neue Königin zu einer Kolonie zu geben.

Das ist sehr schade und auch einigermaßen unnötig gewesen, denn aussagekräftige Versuche wird man frühestens nach einigen Wochen ohne Weisel unternehmen können, weil dann erst die Wirkung der Königin "verflogen" ist. Warum der Großteil der Adoptionsversuche unter solchen Hauruck-Verhältnissen stattfindet, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft und, wie schon geschrieben, kann man aus dem dabei erzielten Ergebnis auch nicht auf das eine oder andere schließen; man muss sich dann auch wirklich der Möglichkeiten bedienen die die Natur beim "Hacken" des Koloniegeruchs bietet. Wenn man eine monogyne Königin zu monogynen Arbeiterinnen mit fremdem Koloniegeruch gibt folgt Rabatz, das ist nicht weiter verwunderlich.