Hallo Hallo,
ich wollte mir nach der Winterruhe eine flinke Cataglyphis spec. anlegen. Das ist zwar noch ein Weilchen hin, jedoch gibt es auch noch viel zu planen, da ich bis jetzt noch keine Kolonie besitze, die wärmer als Zimmertemperatur gehalten werden muss.
Ich wollte mir dafür ein größeres Formicarium anschaffen (80*30*20) und werde das Glas dafür wohl beim Glaser bearbeiten lassen. Kleben und Zusammenbauen werde ich es selber. Selbst ist der Mann ;-)

Da das Belüftungsgitter keinen Schatten werfen soll (wie bei meinen L.n., Licht kommt von oben) wollte ich Belüftungslöcher in der Rückwand statt im Deckel einbauen. Der Deckel wird ein einfaches Glas mit Alu-Profilen außenrum




Nun meine Frage, wie gut muss das Becken belüftet sein, damit das Formicarium nicht beschlägt? Sollte ich mit Computerlüftern Arbeiten, die sich jede Stunde ein paar Minuten einschalten? Oder ist das überflüssig.
Da die Catas ja ca.30°C benötigen und der feuchte Ytong in der Arena stehen wird, mache ich mir da etwas Sorgen. Ich will mir keine Formicarium für 150 Euro anfertigen lassen um dann zu merken, dass ich konstruktionsbedingt vor lauter beschlagenen Scheiben nichts sehen kann.

Also, wer hat Erfahrung mir warmen bis feucht-warmen Klima im Formicarium?

Vielen Dank,
Basti

Auch wenn ich keine Erfahrung mit derartigen Konstruktionen habe, mal ein paar Grundlegende physikalische Gedanken.

1. Warme Luft steigt auf und zieht somit kalte Luft in die unteren Regionen des Beckens.
2. Luft, die in ein Formicarium geblasen wird, muss entweichen und erzeugt somit wiederum einen Luftstrom.
3. Trockene Luft, kann Feuchtigkeit aufnehmen und diese transportieren, bis sie zu viel Flüssigkeit enthält (Wolkenbildung) und diese wieder abgibt.
4. Kalte Luft ist meist trockener (vgl. Tropen, mit viel Regen und Hitze).

Wichtig, damit die Scheiben nicht beschlagen ist daher meiner Meinung nach, wie du dir den Einbau der Lüfter vorgestellt hast und welche Luftströme du damit erzeugst.

Baust du bei den rückwertigen Schlitzen nur einen Lüfter ein, wirst du, je nachdem, wie dein Deckel aussieht einen Luftstrom knapp unter dem Deckel haben und somit die warme und feuchte Luft, wegschaufeln.
Das ist jetzt aber nur meine Laienmeinung. Am besten du machst, wie die Profis einfach ein paar Rauchtests und baust ggf. die Lüfter um.

Danke für die schnelle Antwort,
das mit dem Rauch ist echt ein guter Tip, den ich aber erst ausprobieren kann, wenn das Formicaium fertig gestellt ist. Aber ich möchte irgendwelche groben Fehler wenn möglich schon im vorraus vermeiden. Bevor ich mir die Gläser so zurecht schneiden lasse. Ich bin mir halt nicht sicher ob die Lüftungslöcher hinten optimal angebracht sind. Im Deckel sind sie denke ich schon etwas besser, da die warme Luft ja aufsteigt und dann direkt nach oben entweichen kann. So wie in meiner Skizze könnte direkt unter der Abdeckung ein Hitzestau entstehen und so im schlimmsten Fall Kondenswasser auf den Boden tropfen was natürlich nicht so gut wäre. Andererseits habe ich so keinen Schatten von dem Lüftungsblech, was mich bei meinem jetzigen Formicarium einfach stört.

Wenn ich einen Lüfter anbaue, in welche Richtung muss dieser dann lüften? In das Becken hinein, oder aus dem Becken hinaus? (Ich weiß, eine dumme Frage)

Gruß
Basti

Mhmm, also bitte immer alles unter der Vorraussetzung eines Laien begreifen. ;-)
Du willst, so entnehme ich es deinem Post zumindest, einen feste Abdeckung oben haben. Dort soll dann wohl auch darüber die Wärmelampe angebracht werden. Wenn du also mit den Schlitzen einen Luftstrom erzeugst, sollte das kein Problem sein, allerdings habe ich keine Erfahrungswerte, wie starkt dieser Luftstrom sein muss. Aus meiner Computererfahrung, sollten (ausser du willst ein kleines Flugzeug am Formicarium kleben haben ^^) möglichst große Lüfter in niedriger Drehzahl laufen.

So nun zur Richtung der Lüfter. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Du erzeugst einen "Überdruck" im Formicarium, indem du Luft hineinbläst. Dann sucht sich die Luft im Fomricarium die Spalten, Ritzen, Lücken und Öffnungen und entweicht dort von Innen nach Außen.

2. Die erzeugst einen "Unterdruck". D.h. du transportierst die Luft aus dem Formicarium heraus. In gewisser Weise "ziehst" du dann die Luft durch Spalten, Ritzen, Lücken und Öffnungen von Außen nach Innen in das Formicarium.

Fazit: In deinem Fall ist wichtig, dass Luft bewegt und transportiert wird und das tut es in beiden Fällen. :-)
Da du aber die Ameisen im Formicarium behalten wollen wirst, würde ich persönlich dazu tendieren, den Lüfter nach Innen zu richten, da dort der Luftzug sicherlich am stärksten ist.

Ja, genau so ist es. Formicarium mit Glasabdeckung und darüber der Wärmestrahler, der das Becken auf ca. 30°C erwärmen soll. Also, dann werde ich wahrscheinlich einen Lüfter nehmen, der von hinten trockene kalte Luft in das Becken bläst. Durch den zweiten Belüftungsschlitz drückt es dann die feuchte Luft heraus.
Kühlt das Formicarium dann nicht sehr schnell aus? Die Catas brauchen immerhin 30°C.

Hallo und Willkommen im Forum,
du könntest natürlich auch den Ytong bedecken, und damit die Verdunstung in die Arena reduzieren. Zum Beispiel mit einer dünnen Schicht Kies, auf der du dann den sandigen Arenagrund mit aufträgst. So ist das optisch etwas ansprechender, die Feuchtigkeit bleibt im Nest (am besten für einen Feuchtigkeitsunterschied in den Kammern sorgen, dann können die Ameisen bei "Staufeuchte" trotz langsamer Verdunstung noch ausweichen. Selbiges fürs Heizen!) und du könntest auf Lüfter und dergleichen verzichten. Wenn du einen Lüftungsschlitz in Nähe des Nestes anbringst, ist das sicher auch sinnvoll.
Gruß,
Necturus

Hi,
ja, das ist eine gute Idee. Dann könnte ich zum Beispiel 2/3 des Nestes im Sand vergraben und 1/3 oder weniger des Ytongnestes spitzt ober heraus. In diesen oberen Kammern hätten die Puppen es dann warm und im unteren Bereich bleibt die Feuchtigkeit im Ytong. Das Bewässerungsloch mache ich dann klein im Druchmesser und dafür Tief, damit das Wasser den unteren Bereich des Ytongs mehr befeuchtet als den oberen freiliegenden Teil. So könnte es klappen, oder? Ich kenne mich mit Ytong Nestern leider noch nicht so aus. Hatte bis jetzt nur Ameisenfarmen.

Also wenn du evtl. die Glasscheiben beheizen würdest würde dies ein Kondensieren natürlich auch verhindern...

Nur ein Denkanstoss..^^