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Welche Wespe ist das?

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Frank Mattheis
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#9 AW: Welche Wespe ist das?

Beitrag von Frank Mattheis » 21. August 2009, 21:06

Das ist eine Mittlere Wespe oder Kleine Hornisse (Dolichovespula media). Eindeutig keine Hornisse.
Aber ebenso schön. Leider auch nicht allzu häufig.
Die Art ist sehr variabel in der Färbung, eigentlich untypisch für Faltenwespen. es gibt sehr dunkle, fast nur schwarzgelbe Formen mit sehr breiten schwarzen Streifen, hellere Farbformen mit mehr gelben Anteilen und es gibt Farbformen mit fast hornissenähnlicher vorherrschender Roteinfärbung. Manchmal sogar im gleichem Nest, in der gleichen Familie.
Deutlichstes Indiz für die Unterscheidung ist der Kopf, bessr gesagt, die "Stirn", jene Partie über und hinter den Augen. Der Kopf ist hier bei der Hornisse viel voluminöser und länger bis zum "Hinterhaupt".
Schönes Tier, Anjubis, tolles Foto.

LG, Frank.



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Anjubis
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#10 AW: Welche Wespe ist das?

Beitrag von Anjubis » 21. August 2009, 21:24

Hallo Frank

Danke fĂĽr die Info.
Habe die hier zum ersten mal gesehen.
Echt wunderschöne Tiere.

Mfg Mesut



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Boro
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#11 AW: Welche Wespe ist das?

Beitrag von Boro » 21. August 2009, 22:12

Interessante Ausführungen Frank! Bei uns gibts diese Art scheinbar nur in der "schwarzen" Ausführung. Wir hatten vor einigen Jahren ein Nest in der Hecke. Sie bauen eher kleine Nester im Freien, meist in Gebüschen, im Blätterwerk.
Soweit ich weiß, ist diese Wespenart die größte, wenn man von den Hornissen absieht.
Sie ist wunderschön, sehr selten und meidet die Nähe des Menschen. Im Gegensatz zu den Kurzkopfwespen wird sie etwa beim gemütlichen Essen im Garten nie lästig. Im Gegenteil, kaum jemand kennt sie.
L.G. Boro



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Frank Mattheis
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#12 AW: Welche Wespe ist das?

Beitrag von Frank Mattheis » 22. August 2009, 10:59

@Anjubis: Ich glaube, dass die Art im norddeutschem Flachland noch seltener ist. Ich lebte lange Zeit in Brandenburg, dort sah ich zwar hin und wieder Arbeiterinnen der Art beim Blütenbesuch (das machen viele der Langkopfwespen, Dolichovespula), aber ein Nest fand ich erst nach mehr als zwanzig Jahren des Suchens. Es befand sich an einer Fichte,hier an den unteren Zweigen hängend. Später fand ich weitere Nester in BRB, ich hatte das Gefühl, als ob die Bestände der Art in den 90ern anwuchsen.
Hier in den Mittelgebirgen ist die Art etwas häufiger, aber eben, wie auch Boro meint, meist fernab der menschlichen Siedlungen. In der Eifel fand ich Nester im Wald, frei an unteren Ästen und Zweigen hängend. Ein Nest befand sich vor einigen Jahren auf meinen Balkon, ich hatte es natürlich umgesetzt und hier künstlich angesiedelt.

Tatsächlich sind das sehr "angenehme" Wespen, wie alle Dolichovespula und auch wie die Hornissen. Diese Arten sind nie so neugierig und aufdringlich auf unseren Balkonen und an unseren Esstischen wie die Kurzkopfwespen.
Das hat sicher seine Gründe. Die Völker der Langkopfwespen sind im Vergleich klein, die Jahreszyklen sind kurz. Die Brutzeit ist, je nach Art bereits manchmal im Juli, bei anderen Arten im September vorbei. Die Kurzkopfwespen (...und auch die Hornissen) mit langen Jahreszyklus geraten jetzt erst so richtig in Fahrt.
Hornsissen, zumindest die bei uns heim. vespa crabro gehen nie an Aas, Kurzkopfwespen dagegen schon. Diese Wespen nehmen fast alles. Das müssen sie auch, ihre Kolonien sind gross mit vielen hungrigen "Kindern". Die Arbeiterinnen sind ständig unter grossen Stress, Futter zu beschaffen.
Wenn man sich diesen Aspekt vor Augen hält, hat man vllt. etwas Verständnis für diese fleissigen und immer suchenden Wespen. Wenigstens Respekt vor der grossen Leistung der kleinen Wespen.
Ein Letztes zu den Kurzkopfwespen. Ein kleines Jungvolk von Vespula germanica mit etwa 60 Arbeiterinnen wurde beobachtet. Die Jägerinnen des Völkchens trugen in einer Stunde ca. 240 Fliegen ein. Die Wespen sind also auch nützlich und neben Spinnen und Ameisen, Vögeln u.a. ein wichtiges Regulativ.

LG, Frank.



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