Wenn das Haustier geht...
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#1 Wenn das Haustier geht...
Auch, wenn ich einen selbigen keineswegs habe, will ich auf die FormalitĂ€t nicht verzichten und wĂŒnsche zunĂ€chst allen einen guten Abend.
Meine Absicht steht im Titel. Das GefĂŒhl, die Phase des Umgangs mit dem Verlust eines der geschenkten Dinge, die man durch Gewöhnung fĂŒr so selbstverstĂ€ndlich hĂ€lt.
Seit heute Abend habe ich nach 6 Tagen des Vermissens die Gewissheit. Meine Katze 'Miez', die 2009 in mein Leben trat, wird nie wieder zu mir kommen. Sie ist ĂŒberfahren worden und heute fand ich sie. Da sie als FreigĂ€ngerin her kam, die ich einfach fĂŒr "ausgewildert" hielt, weil es nie Hinweise auf einen eigentlichen Besitzer gab, musste ich inzwischen nach lĂ€ngerer Abwesenheit ihrerseits - da sie sich nun ĂŒber gute 2 Jahre fest bei mir "eingelebt" hatte - mit dem schlimmsten rechnen. Und ich hatte leider recht.
Es war tatsĂ€chlich eine vollumfĂ€nglich "sonderbare" Katze. Keine gewöhnliche Hauskatze, sondern ein "rassiger" Mischling. Sie hatte die GröĂe einer Hauskatze aber Merkmale einer Maine-Coon, wie auch Merkmale einer norwegischen Waldkatze. Ein elegantes, kaum verspieltes, freundliches und anhĂ€ngliches Wesen. Sie liess sich immer gerne streicheln, rieb sich an mir, saĂ oft vor der TerassentĂŒr und bat miauend darum, dass ich sie hereinlieĂ.
Ich hatte mir anfangs vorgenommen, sie nicht hereinzulassen, keinen cm. SpĂ€ter durfte sie durch die TerassentĂŒr ins Wohnzimmer - unter Aufsicht -, nach mehreren Monaten war das fĂŒr sie und mich selbstverstĂ€ndlich. Ich achtete darauf, dass sie nie Dreck mit herein brachte, bĂŒrstete sie, pflegte sie. Es dauerte nicht lange und bei MittagsschlĂ€fen legte sich das Tier vertraut auf meinem Bauch, genoss das "Auf und Ab" beim Atmen und fĂŒhlte sich scheinbar pudelwohl.
Wir hatten auch einmal unseren "Streit". Ich wollte einmal mit ihr spielen ("Fang den Faden"), bedrĂ€ngte sie etwas zu sehr, verĂ€rgerte sie und als ich dann mit der Hand nĂ€her wollte, bekam ich eine "gewischt", wurde mahnend angefaucht. Ich schmiss sie raus, als sie anfing, die Pflanzen im Zimmer anzuknabbern - aber am nĂ€chsten Tag durfte sie wieder ins warme, natĂŒrlich.
In den letzten Monaten hatte sie sogar die Angewohnheit, ihren Kopf in meine abgestellten Arbeitsschuhe zu stecken! Ich verstehe nicht, wie man sich denen ĂŒberhaupt mit der Nase irgendwie nĂ€hern kann. Vielleicht rochen die nach mir, nach etwas vertrautem? Sie lief - was sie bis zum Schluss eigentlich gar nicht durfte - gar bis zu mir ins Zimmer, bis an mein Bett. Bemerkte ich das, flĂŒchtete sie natĂŒrlich schnell - ich habe das "Tapsen" auf den Treppenstufen noch im Ohr.
Sie hatte ihre Futterzeiten, ihre Zeiten, in denen sie gerne herin wollte, Zeiten, in denen sie ihre Portion "Streicheleinheiten" verlangte und letztlich durfte sie dann "nach Kommando" neben mir auf einem alten Stuhl auf einem alten Kissen sitzen, sich einkringeln und "dösen", wenn ich am Fernsehen war. "Nach Kommando" hieĂ, sie sprang dann auf den Stuhl, wenn ich mit der Hand kurz darauf klatschte.
Als vor 1,5 Jahren mein Vater zuhause starb und viele Verwandte dabei saĂen (weil es vorhersehbar war), kam plötzlich ebenso 'Miez' herbei und setze sich auffallend anders miauend auf ihre Matte vor der TerassentĂŒr - Merkt so ein Tier, wenn bei den Menschen etwas nicht stimmt? Anscheinend.
Nach jedem noch so frustrierenden Arbeitstag war das Tier da, als Lebewesen, um das es sich zu kĂŒmmern galt, als Lebewesen, das mit so wenig scheinbar so "zufrieden" war und als aufmunterndes, weil so unbeschwertes Lebewesen.
Nun sitzt sie nie wieder vor der TĂŒr, nie wieder auf dem SchoĂ, springt nie wieder wo drauf und knabbert dreist die Pflanzen an, auch wenn ich sie keine 2 Minuten vorher behutsam weg getragen habe.
Der Tod eines Tieres kann schrecklich sein.
Verfasst in der Absicht, Worte im Sinn zu Worten im Raume zu machen.
Meine Absicht steht im Titel. Das GefĂŒhl, die Phase des Umgangs mit dem Verlust eines der geschenkten Dinge, die man durch Gewöhnung fĂŒr so selbstverstĂ€ndlich hĂ€lt.
Seit heute Abend habe ich nach 6 Tagen des Vermissens die Gewissheit. Meine Katze 'Miez', die 2009 in mein Leben trat, wird nie wieder zu mir kommen. Sie ist ĂŒberfahren worden und heute fand ich sie. Da sie als FreigĂ€ngerin her kam, die ich einfach fĂŒr "ausgewildert" hielt, weil es nie Hinweise auf einen eigentlichen Besitzer gab, musste ich inzwischen nach lĂ€ngerer Abwesenheit ihrerseits - da sie sich nun ĂŒber gute 2 Jahre fest bei mir "eingelebt" hatte - mit dem schlimmsten rechnen. Und ich hatte leider recht.
Es war tatsĂ€chlich eine vollumfĂ€nglich "sonderbare" Katze. Keine gewöhnliche Hauskatze, sondern ein "rassiger" Mischling. Sie hatte die GröĂe einer Hauskatze aber Merkmale einer Maine-Coon, wie auch Merkmale einer norwegischen Waldkatze. Ein elegantes, kaum verspieltes, freundliches und anhĂ€ngliches Wesen. Sie liess sich immer gerne streicheln, rieb sich an mir, saĂ oft vor der TerassentĂŒr und bat miauend darum, dass ich sie hereinlieĂ.
Ich hatte mir anfangs vorgenommen, sie nicht hereinzulassen, keinen cm. SpĂ€ter durfte sie durch die TerassentĂŒr ins Wohnzimmer - unter Aufsicht -, nach mehreren Monaten war das fĂŒr sie und mich selbstverstĂ€ndlich. Ich achtete darauf, dass sie nie Dreck mit herein brachte, bĂŒrstete sie, pflegte sie. Es dauerte nicht lange und bei MittagsschlĂ€fen legte sich das Tier vertraut auf meinem Bauch, genoss das "Auf und Ab" beim Atmen und fĂŒhlte sich scheinbar pudelwohl.
Wir hatten auch einmal unseren "Streit". Ich wollte einmal mit ihr spielen ("Fang den Faden"), bedrĂ€ngte sie etwas zu sehr, verĂ€rgerte sie und als ich dann mit der Hand nĂ€her wollte, bekam ich eine "gewischt", wurde mahnend angefaucht. Ich schmiss sie raus, als sie anfing, die Pflanzen im Zimmer anzuknabbern - aber am nĂ€chsten Tag durfte sie wieder ins warme, natĂŒrlich.
In den letzten Monaten hatte sie sogar die Angewohnheit, ihren Kopf in meine abgestellten Arbeitsschuhe zu stecken! Ich verstehe nicht, wie man sich denen ĂŒberhaupt mit der Nase irgendwie nĂ€hern kann. Vielleicht rochen die nach mir, nach etwas vertrautem? Sie lief - was sie bis zum Schluss eigentlich gar nicht durfte - gar bis zu mir ins Zimmer, bis an mein Bett. Bemerkte ich das, flĂŒchtete sie natĂŒrlich schnell - ich habe das "Tapsen" auf den Treppenstufen noch im Ohr.
Sie hatte ihre Futterzeiten, ihre Zeiten, in denen sie gerne herin wollte, Zeiten, in denen sie ihre Portion "Streicheleinheiten" verlangte und letztlich durfte sie dann "nach Kommando" neben mir auf einem alten Stuhl auf einem alten Kissen sitzen, sich einkringeln und "dösen", wenn ich am Fernsehen war. "Nach Kommando" hieĂ, sie sprang dann auf den Stuhl, wenn ich mit der Hand kurz darauf klatschte.
Als vor 1,5 Jahren mein Vater zuhause starb und viele Verwandte dabei saĂen (weil es vorhersehbar war), kam plötzlich ebenso 'Miez' herbei und setze sich auffallend anders miauend auf ihre Matte vor der TerassentĂŒr - Merkt so ein Tier, wenn bei den Menschen etwas nicht stimmt? Anscheinend.
Nach jedem noch so frustrierenden Arbeitstag war das Tier da, als Lebewesen, um das es sich zu kĂŒmmern galt, als Lebewesen, das mit so wenig scheinbar so "zufrieden" war und als aufmunterndes, weil so unbeschwertes Lebewesen.
Nun sitzt sie nie wieder vor der TĂŒr, nie wieder auf dem SchoĂ, springt nie wieder wo drauf und knabbert dreist die Pflanzen an, auch wenn ich sie keine 2 Minuten vorher behutsam weg getragen habe.
Der Tod eines Tieres kann schrecklich sein.
Verfasst in der Absicht, Worte im Sinn zu Worten im Raume zu machen.
- Boro
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#3 AW: Wenn das Haustier geht...
Ich verstehe das nur zu gut: Ich hab einen Hund und passe höllisch auf, dass er mir nicht einmal auskommt und Opfer des Verkehrs wird.
Darf gar nicht daran denken, wie es mir in deinem Falle gehen wĂŒrde....
Volle Anteilnahme v. Boro
Darf gar nicht daran denken, wie es mir in deinem Falle gehen wĂŒrde....
Volle Anteilnahme v. Boro
- Ossein
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#4 AW: Wenn das Haustier geht...
Danke Vespa Crabro,
fĂŒr eine Post, die mich - gegen jeden Willen - berĂŒhrt hat.
Dass jemand von uns geht, den wir (bei aller Andersartigkeit) als Freund empfinden, und von dem wir einen Teil solange bei uns tragen, bis wir an der Reihe sind.
Dass es keinen Gleichen gibt.
Dass jemand einen Raum hinterlĂ€Ăt, der sich nicht wieder ganz schlieĂt.
Dass einem Gewohnheit und Zutrauen eine gemeinsame Hege und Sprache erlaubte.
Das alles wirst Du vermissen - und ich fĂŒhle mich erinnert an leere RĂ€ume, die ich mit mir rumtrage...
...und ich meine nicht unbedingt nur das Neurocranium...
Und es fÀllt schwer sich daran zu erinnern, was einen das alles erleben liess:
Die Traute sich immer wieder zu öffnen,
fĂŒr jemanden, der an unsere TĂŒr kratzt.
Sorry fĂŒr das biĂchen wilde Lyrik, und halte die Erinnerungen in Ehren.
LG, Ossein.
fĂŒr eine Post, die mich - gegen jeden Willen - berĂŒhrt hat.
Dass jemand von uns geht, den wir (bei aller Andersartigkeit) als Freund empfinden, und von dem wir einen Teil solange bei uns tragen, bis wir an der Reihe sind.
Dass es keinen Gleichen gibt.
Dass jemand einen Raum hinterlĂ€Ăt, der sich nicht wieder ganz schlieĂt.
Dass einem Gewohnheit und Zutrauen eine gemeinsame Hege und Sprache erlaubte.
Das alles wirst Du vermissen - und ich fĂŒhle mich erinnert an leere RĂ€ume, die ich mit mir rumtrage...
...und ich meine nicht unbedingt nur das Neurocranium...
Und es fÀllt schwer sich daran zu erinnern, was einen das alles erleben liess:
Die Traute sich immer wieder zu öffnen,
fĂŒr jemanden, der an unsere TĂŒr kratzt.
Sorry fĂŒr das biĂchen wilde Lyrik, und halte die Erinnerungen in Ehren.
LG, Ossein.
- rumpelstielzchen
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#5 AW: Wenn das Haustier geht...
Oh Mann. Du hast mein tiefes MitgefĂŒhl denn die VergĂ€nglichkeit der Dinge lĂ€sst niemanden unberĂŒhrt! Mein eigener Schmerz spiegelt sich in deinen Worten wieder. Ich kenne diese Leere und weine mit dir. Rumpel
[font="]Der Letzte macht das Licht aus âŠ[/font]
- Octicto
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#6 AW: Wenn das Haustier geht...
Auch von mir, mein herzlichstes Beileid, Vespa Crabro!
Ich kann den Schmerz nicht nachvollziehen, aber durch deinen Text kann ich immerhin erahnen, was in dir vorgehen muss und daher wĂŒnsche ich dir viel Kraft fĂŒr diese Zeit.
Ein geliebtes Haustier zu verlieren ist eine schwere Zeit, doch man steht nicht alleine da mit seinem Kummer! Wir fĂŒhlen mit dir!
Ich kann den Schmerz nicht nachvollziehen, aber durch deinen Text kann ich immerhin erahnen, was in dir vorgehen muss und daher wĂŒnsche ich dir viel Kraft fĂŒr diese Zeit.
Ein geliebtes Haustier zu verlieren ist eine schwere Zeit, doch man steht nicht alleine da mit seinem Kummer! Wir fĂŒhlen mit dir!
- thebest9045
- Halter
- BeitrÀge: 292
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#7 AW: Wenn das Haustier geht...
Hi Vespra Crabro,
auch von mir eine doppelte Packung Mitleid. Wenn meine Katze sterben wĂŒrde, dann wĂŒrde ich das zwar nicht ins Ameisenforum schreiben, ich wĂ€re aber am Boden zerstört.
Letztes Jahr ĂŒber Ostern ist meine Katze ein Wochenende lang nicht Nachhause gekommen. Wir haben ĂŒberall nach ihr gesucht und Suchzettel aufgehangen. Die Ungewissheit was mit ihr passiert war hat uns völlig fertig gemacht. Sei froh, dass du weiĂt was mit deiner Katze passiert ist...
Ich hab echt die gesamten Oster-Ferien (1 Woche) ĂŒber geheult bis sie den Montag nach den Ferien komplett ausgehungert auf mich zu torkelte. Sie war wahrscheinlich ĂŒber das Wochenende und die Feiertage in einer Lagerhalle eingesperrt, wir wohnen in der NĂ€he eines Gewerbegebiets. Ich frage mich heute noch wie sie diese lange Zeit ĂŒberlebt hat und bin echt dankbar, dass sie nicht von uns gegangen ist. Wir haben sie seit sie 3 Wochen alt war und sie ist mittlerweile 3 1/2 Jahre alt.
Das macht es fĂŒr dich zwar auch nicht besser, aber ich musste sie jetzt einfach mal loswerden.
lg
auch von mir eine doppelte Packung Mitleid. Wenn meine Katze sterben wĂŒrde, dann wĂŒrde ich das zwar nicht ins Ameisenforum schreiben, ich wĂ€re aber am Boden zerstört.
Letztes Jahr ĂŒber Ostern ist meine Katze ein Wochenende lang nicht Nachhause gekommen. Wir haben ĂŒberall nach ihr gesucht und Suchzettel aufgehangen. Die Ungewissheit was mit ihr passiert war hat uns völlig fertig gemacht. Sei froh, dass du weiĂt was mit deiner Katze passiert ist...
Ich hab echt die gesamten Oster-Ferien (1 Woche) ĂŒber geheult bis sie den Montag nach den Ferien komplett ausgehungert auf mich zu torkelte. Sie war wahrscheinlich ĂŒber das Wochenende und die Feiertage in einer Lagerhalle eingesperrt, wir wohnen in der NĂ€he eines Gewerbegebiets. Ich frage mich heute noch wie sie diese lange Zeit ĂŒberlebt hat und bin echt dankbar, dass sie nicht von uns gegangen ist. Wir haben sie seit sie 3 Wochen alt war und sie ist mittlerweile 3 1/2 Jahre alt.
Das macht es fĂŒr dich zwar auch nicht besser, aber ich musste sie jetzt einfach mal loswerden.
lg
You laugh at me because I'm different. I laugh at you because you're all the same!
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- Halter
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#8 AW: Wenn das Haustier geht...
Hallo,
zunĂ€chst sei jedem fĂŒr die Anteilnahme gedankt. Ich habe das Tier, welches ich gestern gleich nach dem Fund in einen Kunststoffsack packte, nun soeben beerdigt. Es sei einem aufmerksamen Anwohner verdankt, dass er sie gleich am Mittwoch Morgen (also heute vor einer Woche), von der StraĂe holte und an die Seite legte. Einen völlig zerstörten Kadaver hĂ€tte ich auch nicht mit Handschuhen von der StraĂe holen wollen, geschweige denn, eindeutig erkennen können.
Eine Bekannte meiner Mutter, die den entsprechenden Weg zur Arbeit mit dem Rad fÀhrt, erkannte das Tier und sprach meine Mutter gestern darauf an. Nur deshalb suchte ich dann an dieser Stelle genauer, denn von weitem weg sah man sie gar nicht (gut getarnt).
Hallo Boro,
ich habe mir immer gesagt, das Risiko, dass ihr nachts etwas passiert, besteht. Aber eine erwachsene FreigĂ€ngerkatze gegen ihren Willen doch im Haus ĂŒbernachten zu lassen, kam fĂŒr mich nicht infrage. Das entsprĂ€che nicht ihrer Natur. Seit 2009 war sie zu "meiner" Katze geworden, gut ein Jahr lang vorher war sie mir aber immer wieder mal als scheue Streunerin ĂŒber den Weg gelaufen und gerade jetzt muss ich an die VerblĂŒffung denken, die in meinem Kopf war, als sie zum ersten Mal im Licht des Bewegungsmelders ĂŒber den Freisitz lief - vorher hatte ich so etwas "rassiges" noch nie gesehen.
Ich vertraute der Natur dieser Katze, die nun mindestens ĂŒber 4 Jahre hinweg erfolgreich Tag und Nacht irgendwie durchlebte - viel bei mir, viel aber auch an mir unbekannten Orten.
Hallo thebest9045,
meine 'Miez' war auch mal ĂŒber Tage verschwunden und schon damals - allerdings noch nicht so sehr an das Tier gewöhnt - dachte ich, "das war's, jemand hat sie ĂŒberfahren". SpĂ€ter hörte ich, nachdem ich etwas lĂ€ngere Zeit mal am Komposthaufen stand (ich war in Gedanken) ein Miauen aus unserem GerĂ€teschuppen! Ich sah durch die Scheibe und da saĂ sie mit etwartungsvollem Blick! Es war eine groĂe Erleichterung, trotz noch "frischer" und nicht so intensiver Bindung an das Tier.
Auch diesmal vermutete ich das Möglichkeit das versehentliche Einsperre durch irgendeinen Nachbarn. Nur war das leider nicht der Fall.
Inzwischen wird der "Schock" ĂŒber den Fund und die traurige Gewissheit von dem irgendwo erleichterten GefĂŒhl abgelöst, sich keiner Sorgen mehr machen zu mĂŒssen, ob sie irgendwo hungert, durstet oder anders leidet.
Was mich nur nicht loslÀsst ist der Hergang des Ganzen. Vielleicht steckte hinter dem Fahrer jemand, der - wie wir alle mal - einen banalen Aufmerksamkeitsfehler gemacht hat, einen Fehler, der oft mit harmlosen, leider manchmal mit gravierenden Folgen endet, den Menschen wegen des Ergebnisses aber nicht zu einem schlechteren Menschen macht. Jemandem, der Reue zeigt und in dem ich einen wertvollen Menschen erkenne, der den Schmerz durch meine ebenso im Schmerz entstandene Klage und meinen Zorn nicht verdient, könnte ich sehr vieles verzeihen.
Es kann aber auch sein, dass es jemand war, der immer zu schnell fĂ€hrt, der meint, mit seinem Wagen bei ausbleibenden Blitzern bei Nacht 80km/h fahren zu mĂŒssen, wo 50km/h erlaubt sind, jemand, dem es SpaĂ macht, auf ein erspĂ€htes Tier extra "drauf zu halten".
Ich sehe sie nichts ahnend ihrem gewohnten Treiben nachgehen, sehe das Auto, kann nahezu den dumpfen, tödlichen Aufschlag hören. Und das fĂŒhlt sich absolut falsch, sinnlos und tief schwarz an. Der Tod, von der Natur gewollt, ist etwas, das schnell meine Akzeptanz erfĂ€hrt und wo ich mir dem unbedingten Kreislauf zwischen Leben und Tod bewusst bin, dass Leben und Tod zusammengehören. Ich verachte aber den Tod durch unrechtmĂ€Ăige Tötung.
zunĂ€chst sei jedem fĂŒr die Anteilnahme gedankt. Ich habe das Tier, welches ich gestern gleich nach dem Fund in einen Kunststoffsack packte, nun soeben beerdigt. Es sei einem aufmerksamen Anwohner verdankt, dass er sie gleich am Mittwoch Morgen (also heute vor einer Woche), von der StraĂe holte und an die Seite legte. Einen völlig zerstörten Kadaver hĂ€tte ich auch nicht mit Handschuhen von der StraĂe holen wollen, geschweige denn, eindeutig erkennen können.
Eine Bekannte meiner Mutter, die den entsprechenden Weg zur Arbeit mit dem Rad fÀhrt, erkannte das Tier und sprach meine Mutter gestern darauf an. Nur deshalb suchte ich dann an dieser Stelle genauer, denn von weitem weg sah man sie gar nicht (gut getarnt).
Hallo Boro,
ich habe mir immer gesagt, das Risiko, dass ihr nachts etwas passiert, besteht. Aber eine erwachsene FreigĂ€ngerkatze gegen ihren Willen doch im Haus ĂŒbernachten zu lassen, kam fĂŒr mich nicht infrage. Das entsprĂ€che nicht ihrer Natur. Seit 2009 war sie zu "meiner" Katze geworden, gut ein Jahr lang vorher war sie mir aber immer wieder mal als scheue Streunerin ĂŒber den Weg gelaufen und gerade jetzt muss ich an die VerblĂŒffung denken, die in meinem Kopf war, als sie zum ersten Mal im Licht des Bewegungsmelders ĂŒber den Freisitz lief - vorher hatte ich so etwas "rassiges" noch nie gesehen.
Ich vertraute der Natur dieser Katze, die nun mindestens ĂŒber 4 Jahre hinweg erfolgreich Tag und Nacht irgendwie durchlebte - viel bei mir, viel aber auch an mir unbekannten Orten.
Hallo thebest9045,
meine 'Miez' war auch mal ĂŒber Tage verschwunden und schon damals - allerdings noch nicht so sehr an das Tier gewöhnt - dachte ich, "das war's, jemand hat sie ĂŒberfahren". SpĂ€ter hörte ich, nachdem ich etwas lĂ€ngere Zeit mal am Komposthaufen stand (ich war in Gedanken) ein Miauen aus unserem GerĂ€teschuppen! Ich sah durch die Scheibe und da saĂ sie mit etwartungsvollem Blick! Es war eine groĂe Erleichterung, trotz noch "frischer" und nicht so intensiver Bindung an das Tier.
Auch diesmal vermutete ich das Möglichkeit das versehentliche Einsperre durch irgendeinen Nachbarn. Nur war das leider nicht der Fall.
Inzwischen wird der "Schock" ĂŒber den Fund und die traurige Gewissheit von dem irgendwo erleichterten GefĂŒhl abgelöst, sich keiner Sorgen mehr machen zu mĂŒssen, ob sie irgendwo hungert, durstet oder anders leidet.
Was mich nur nicht loslÀsst ist der Hergang des Ganzen. Vielleicht steckte hinter dem Fahrer jemand, der - wie wir alle mal - einen banalen Aufmerksamkeitsfehler gemacht hat, einen Fehler, der oft mit harmlosen, leider manchmal mit gravierenden Folgen endet, den Menschen wegen des Ergebnisses aber nicht zu einem schlechteren Menschen macht. Jemandem, der Reue zeigt und in dem ich einen wertvollen Menschen erkenne, der den Schmerz durch meine ebenso im Schmerz entstandene Klage und meinen Zorn nicht verdient, könnte ich sehr vieles verzeihen.
Es kann aber auch sein, dass es jemand war, der immer zu schnell fĂ€hrt, der meint, mit seinem Wagen bei ausbleibenden Blitzern bei Nacht 80km/h fahren zu mĂŒssen, wo 50km/h erlaubt sind, jemand, dem es SpaĂ macht, auf ein erspĂ€htes Tier extra "drauf zu halten".
Ich sehe sie nichts ahnend ihrem gewohnten Treiben nachgehen, sehe das Auto, kann nahezu den dumpfen, tödlichen Aufschlag hören. Und das fĂŒhlt sich absolut falsch, sinnlos und tief schwarz an. Der Tod, von der Natur gewollt, ist etwas, das schnell meine Akzeptanz erfĂ€hrt und wo ich mir dem unbedingten Kreislauf zwischen Leben und Tod bewusst bin, dass Leben und Tod zusammengehören. Ich verachte aber den Tod durch unrechtmĂ€Ăige Tötung.