Eben nicht, für das einzelne Individuum rentiert sich Altruismus niemals, nur für die Gruppe rentiert es sich (und da würde dein Satz dann wiederum stimmen)!In Worten: Altruismus rentiert sich dann, wenn der Verwandtschaftsgrad und der Nutzen für die Verwandten am höchsten sind, also größer Null.
Ganz banales Beispiel:
Ein Bruder und eine Schwester, beide haben jemanden geheiratet. Diese beiden Familien bilden eine engverwandte Gruppe.
1.Fall:
Keinerlei Altruismus...
Jeweils ein Elternteil geht arbeiten und kann davon 2 Kinder ernähren, das andere Elternteil kümmert sich rein um die Erziehung.
Nun haben beide Pärchen 2 Kinder!
Die Biologische Fitness beträgt bei beiden Pärchen dementsprechend 100%, die Fitness der Gruppe auch 100%.
2.Fall:
Bisschen Altruismus...
Nun hat ein Pärchen nur 1 Kind und hat mehr Zeit und kann dadurch mehr Arbeiten! Das Geld das durch die Mehrarbeit und dadurch das nur 1 Kind ernährt werden muss zusätzlich zur Verfügung steht und auch ein bisschen übrige Erziehungs-Zeit wird dem anderen Pärchen gegeben, wodurch dieses 4 Kinder ernähren und erziehen kann.
Die Biologische Fitness beträgt nun beim ersten Pärchen 75% (durch die enge Verwandschaft werden immer noch ein paar eigene Gene durch die Kinder des anderen Pärchens weitergegeben), die Fitness beim zweiten Pärchen 200%, die Fitness der Gruppe liegt nun bei 125%.
3.Fall:
Altruismus...
Nun hat ein Pärchen gar kein Kind mehr, beide Elternteile haben noch mehr Zeit und können dadurch mehr Arbeiten! Das Geld das durch die Mehrarbeit und dadurch das kein eigenes Kind mehr ernährt werden muss zusätzlich zur Verfügung steht und auch ein bisschen übrige Erziehungs-Zeit wird dem anderen Pärchen gegeben, wodurch dieses nun 6 Kinder ernähren und erziehen kann.
Die Biologische Fitness beträgt nun beim ersten Pärchen 50% (durch die enge Verwandschaft werden immer noch ein paar eigene Gene durch die Kinder des anderen Pärchens weitergegeben), die Fitness beim zweiten Pärchen 300%, die Fitness der Gruppe liegt nun bei 150%.
Fazit: Da selbst Bruder und Schwester nur Engverwandt (aber nicht genetisch identisch) sind, wirkt sich Altruismus negativ auf die Fitness des einzelnen Individuums aus, da dessen Gene nicht in dem Maße weitergegeben werden wie es bei eigenen Nachkommen der Fall wäre (natürlich würde die Fitness bei weniger starkem Verwandschaftsgrad deutlicher sinken, je weniger desto deutlicher bis die Fitness des Altruisten bei 0 wäre und der Altruist sich dadurch quasi selbst ausrotten würde). Allerdings steigt die Fitness der Gruppe als Ganzes an, das heißt, es können mehr Nachkommen gezeugt werden als es ohne Altruismus der Fall wäre, wodurch sich Altruismus wiederum für die Gruppe als Ganzes auszahlt und sich ein evolutionärer Vorteil gegenüber Gruppen ohne Altruismus ergibt.
... ich hoff es ist einleuchtend ^^
MFG