1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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jakobi5
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#9

Beitrag von jakobi5 » 28. August 2010, 19:15

Als erstes einmal großen Dank für die vielen Antworten.
(Ich glaube, ein Grund wäre das sie sonst einfrieren: Der Honig ist ja eher flüssig, und in der Winterruhe kann es ja mal vorkommen das es freiert. Und vor dem Winterschlaf tun sie ja irgendsowas das sie nicht einfrieren.) Woher bekomme ich eine kleine Plastikbox ??? Was ist bei euch klein ? LG Jakob Nochmals Danke für die Antworten !

PS: Wie bringt man einen Mehlwurm um ? Wisst ihr das vileicht ?
PPS: Sorry für Rechtschreibfehler/Tippfehler

Nochwas: Unter euren Namen/neben euren Profilbildern siht man solche grünen Pünktchen. Was bedeuten die ? Wie kriegt man die ? LG Jakob



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KayRay
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#10 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von KayRay » 28. August 2010, 19:54

Also ich nehm gerne leere Eisboxen. So ca 15x15cm Grundfläche reichen schon. Muss nicht groß sein. Sons einfach in den Läden umsehn und nachfragen.
Ich kann dir empfehlen zu warten bis sie sich verpuppen. Dann einmal durchschneiden und servieren.
Die grünen Punkte sind Renomeepunkte. Die gibt es wenn man oft positiv bewertet wird. Also gute Beiträge schreiben dann kriegst du auch welche.
Oben rechts im Antwortfenster jedes Users sind Bewertungsbuttons
wenn dir jemand helfen konnte einfach mal drauf drücken. ;)

Lg Kayray


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

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jakobi5
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#11 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von jakobi5 » 28. August 2010, 22:17

Nochmals Danke für eure Hilfe ! LG JaKob
PS: Wusste nicht das man Lasius niger klein schreibt.



Sahal
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#12 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von Sahal » 28. August 2010, 23:11

Hola,

Gibt es Belege, dass es der Gesundheit unförderlich ist?
Au ja, ich sehe förmlich 17 hoch dotierte Eisbärte im Laboratorium erforschen, ob ein 15jähriger Halter seiner Gyne einen halben Mehlwurm an den Dätz werfen kann, nachdem er sie mit Honig an die Watte getackert hat!
:fettgrins:
Es gibt wohl keine Notwendigkeit, hier eine Forschung zu betreiben... und die Halterangaben zu diesem Thema sind eher nicht aussagekräftig oder arg eingefärbt.

Die Gyne braucht doch so oder so irgendwann mal Futter.
Das ist unwiderlegbar :D Aber wann ist es soweit?
Es darf nicht vergessen werden, dass der Körper und der gesamte Metabolismus der Gyne auf eine claustrale Gründung eingestellt ist.
Das heißt, es werden keine unnötigen Verdauungsenzyme gebildet und es ist somit zweifelhaft, ob die Gyne das angebotene Futter überhaupt verwerten kann!
Bitte vergesst auch nicht, dass die Gyne selbst nach erfolgter Gründung kaum eigene Verdauungsarbeit leistet. Die Arbeiterinnen verdauen das Futter für die Königin und finden diese Arbeit so zum kotzen, dass sie der Gyne durch Regurgitation profertile Futtersekrete fertig zum Einbau in die Eier liefern.

Alle notwendigen Stoffe zur Gründung werden von der Gyne aus dem eigenen Körper gezogen.
Der Körper und das Gründungsverhalten ist hierzu in Millionen von Jahren angelegt und ausgelegt worden,
und das Muttervolk hat der Gyne reichlich Nahrung an die Hand gegeben!
Weiterhin bildet die größte Grenze der Gelegegröße nicht die Futtersituation, sondern der Entwicklungsstand und die Produktivität der Ovarien!
Eine junge claustrale Gyne kann gar keinen Riesenhaufen Eier legen, weil sie dazu körperlich nicht in der Lage ist! Und der Instinkt gebietet ihr, genau 2 Gelege zu bilden, bis genug Arbeiterinnen vorhanden sind... auch wenn sie knietief in Kartoffelbrei watet.

Ok, aber es könnten ja mehr Arbeiterinnen überleben?
Oh totalst der fette Vorteil :D Es könnte aber auch absolut keine Rolle spielen, ob die Gyne in Haltung nun 23 oder 5 Pygmäen ihr eigen Fleisch und Hämolymph nennt. 3 Wochen später ist das alles Schnee von gestern, und die Königin ist von ihren Arbeiterinnen angemessen und reichlich mit profertilen Sekreten vollgestopft worden.

Ich habe zu bestimmten Zwecken etliche Völker binnen 2 Jahren aufgezogen!
Hierbei gab es selten einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen überlebenden Imgines der 1. und 2. Gelege und der tatsächlichen Volksstärke am Ende der Saison.


So braucht sie ihre Reserven nicht angreifen und kann vlt. direkt größere Tiere aufziehen?
Ganz kurz, bei Lasius niger gezeigt: Erstgelege claustraler Gründung entwickeln sich immer zu Pygmäen, selbst wenn die Brut in adulte Völker verbracht wird.

Zudem braucht sie nicht in die Reserve zu gehen?
Es wird wohl oft vermutet, dass die arme Gyne jetzt eine schlimme Hungersnot durchmacht, Kohldampf schiebt und sich halb verhungert das letzte Ei aus dem Hintern quetscht.
Das ist aber falsch und eher kurzsichtig überlegt...

Ich habe schon hin und wieder mal eine Gyne mit Honig gefüttert und eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht.
Ich gehe davon aus, dass die positive Erfahrung darin besteht, dass die Gynen trotzdem gründen konnten? Weitere signifikante Vorteile wird es nicht gegeben haben!

Stolz berichtest Du, den Gynen das Futter direkt im Nest, gar direkt von der Spritze angeboten hast... ich halte dagegen: Du hast die Gyne also in ihrem Nest gestört und sie unter argen und vollkommen unnötigen Stress gesetzt.

Hat sie tatsächlich gierig getrunken, oder das RG schnell zu reinigen versucht, bevor es Schimmel und Destruenten anzieht? Wird schnell verwechselt, weil geht ja nicht so viel rein in eine frische Königin!
Ich durfte auch schon beobachten, wie eine angebliche Futterannahme via Zahnstocher nichts anderes als Abwehrverhalten war.

Mich würde aber ehrlich gesagt auch mal sehr interessieren was gegen Fütterung in der Gründungsphase spricht.
Das ist die falsche Frage, korrekt müsste sie lauten: was spricht dafür? Warum sich gegen die Natur verhalten?

Wie oben geschrieben störst Du den kompletten Metabolismus der Gyne, wenn sie überhaupt schon Futter verdauen und verwerten kann!
Weiterhin zur Diskussion: tut es den Larven tatsächlich gut, wenn sie im Regurgitat der Gyne neben den notwendigen, zuvor abgeschluckten Futtersekreten vermehrt zugefütterten Honig beigemischt finden?

Nun aber lass lesen, was spricht denn überhaupt für eine Fütterung in der claustralen Gründungszeit?


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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NIPIAN
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#13 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von NIPIAN » 29. August 2010, 08:48

Hoi,


auch wenn das nun verlinkte Thema an einigen Stellen Streitpunkte aufwirft, lest euch bitte
Zufütterung bei Koloniegründung durch.
Darunter findet ihr den Link zu folgender Seite: animal-behaviour.de. (Anmerkung des Teams: Der auf der verlinkten Seite durchgeführte Versuch enthält vermutlich gravierende Fehler in der Durchführung, die Ergebnisse sind stark anzuzweifeln. Siehe hier: Diskussion zum Versuch. Sept. 2010)

Der Versuchsaufbau entspricht einer kurzfristigen Beobachtung einer Art ([vermutl.] Lasius niger) unter Haltungsbedingungen. Zweiteres lese ich aus der Tatsache, dass eine Temperartur von 28°C angegeben wird (Van ’t Hoffsche Regel - warum ist dieser Haltungsparameter angesetzt worden?).
Ich ziehe damit ungern Schlüsse aus dieser Studie für die bei uns langfristig ausgelegte Haltung.

Grundlage: je mehr Parameter verändert sind, desto weniger realitätsnah läßt sich ein Schluß folgern. Aussagekräftiger ist die Studie, wenn die Temperatur der Umgebung nachgestellt wird.
Damit Zuckerwasser (proteinfreie Kohlehydratlösung) aufgenommen wird, muß sie selbstverständlich zuvor wahrgenommen werden, da die Gyne ansonsten ihrem "ursprünglichen Programm" folgt. Deshalb ist die Platzierung direkt vor dem RG zwingend notwendig.

Weshalb nach 70 Tagen in der Wasser-Gruppe immer noch keine Pygmäen vorkommen, ist mir nicht klar.

Ein wenig windschief ist die Gegenüberstellung "Zuckerlösung beats Flugmuskulatur". Vielleicht ist ein Hinweis auf die Fettkörper in die Gaster (bspw. um und zwischen den Ovarien = Eierstöcke) sinnvoll. Die primäre Auflösung der Fettspeicher zur Energiegewinnung gegenüber den Proteinspeichern setze ich dabei voraus, weiß jedoch nicht, inwieweit ich damit richtig liege. Säugetiere, Reptilien und Vögel ja - Insekten: kA; ist auf alle Fälle sinnvoll, wenn in deren Metabolismus essentielle, proteinogene Aminosäuren vorkommen.



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jakobi5
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#14 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von jakobi5 » 29. August 2010, 11:05

Und da sol man sich jezt auskennen ? Also mein Eidruck (ich kann mich natürlich auch irren) ist, das sie halbverhungert den Honig aufgegessen/getrunken hat.
@Sahal: Ich fütterte sie, weil ich kein Risiko eingehen will, dass sie stirbt. :-(
Aber was ist denn so schlimm, wenn man in den natürlichen Kreislauf eingreift ?! Machen wir Menschen ja andauernd (z.B: Landwirtschaft).
Naja, will jezt nicht Streiten. Ist es jezt besser wenn ich sie füttere/oder nicht ?
Momentan kenn ich mich überhaupt nimmer aus !

LG Jakob



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NIPIAN
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#15 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von NIPIAN » 29. August 2010, 11:12

Hoi,


Lasius niger Schwarmflug aus diesem Jahr -> claustrale Gründung. Grund: natürliche Haltung hat sich jahrelang (-> Evolution) bewährt.
Nachzulesen hier



Sahal
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#16 AW: 1.000 Sachen für die Ameisenhaltung

Beitrag von Sahal » 29. August 2010, 13:13

Hola,

leider lassen sich bestimmte Vorurteile und Denkfehler nicht aus den Köpfen der Halter verbannen.
Der erste Denkfehler ist bereits, wenn Du die Gründungsphase als eine Zeit des Hungers und Mangels bezeichnest, die die arme Gyne durchleben muss!
Du vergisst hierbei vollkommen, das die Gynen der betreffenden Arten freiwillig die Nahrungssuche aufgegeben haben und sich in ihre Gründungskammer zurückziehen... das beweist das parallele Auftreten von erfolgreich (unabhängig,) claustral und semiclaustral gründenden Arten.

Weiterhin ist die semiclaustrale Form der unabhängigen Gründung wohl die urtümlichste Form, beibehalten von den wespenartigen Urgroßmüttern. Die claustrale Gründung somit eine im Selektionsdruck sehr erfolgreiche Weiterentwicklung... und Du weißt es als besser als Jahrmillionen der Evolution? Ich zweifle...

Im Labor wurde gezeigt, dass claustral gründende Gynen mehr als ein Jahr ohne Nahrung überlebten! Ich selbst hatte mehrere Gründungsvölker monatelang hungern lassen, und konnte nach Anfütterung ein normales Volk großziehen... alleine die Gyne hatte in dieser Zeit das Erhaltungsfutter für Pygmäen und Larven geliefert.
Du siehst also, dass die Gyne enorme Nahrungsreserven besitzt! Und zwar Reserven mit allem, was sie benötigt!
Zudem ist es immer noch fraglich, in wie weit die Pygmäen überhaupt zur Ernährung der Gyne beitragen!!! Das zweite Gelege wird ohne Hilfe der Pygmäen gebildet, und auch ohne Hilfe werden Arbeiterinnen schlüpfen. Haarig wird es wohl erst im 3. oder4. Gelege!


Den verlinkten Artikel sehe ich als unbrauchbar, zumindest als Fehlerhaft und im Grundsatz fraglich. Somit kann er nach meiner Meinung nicht als Basis zur Diskussion dienen. Vielmehr erweckt es bei mir den Anschein, dass der Versuch so zurecht geschustert wurde, dass ein gewünschtes Ergebnis erzielt wird!

@NIPIAN: die Temperatur von 28°C wurde wohl gewählt, da diese als obere Grenze der Temperaturbereiche angesehen wird, in denen Formicidae eine optimale Brutentwicklung zeigen. Aber es muss beachtet werden, dass es sich hier nur um theoretische Werte handelt... in der Praxis wird eine Haltung bei 28°C mehr Nach- als Vorteile bringen und die Brutsaison schnell ausbrennen.

...vielleicht ist ein Hinweis auf die Fettkörper in die Gaster (bspw. Ovarien) sinnvoll...
Formicidae = NIPIANonisch für "die Fettgeborenen" :fettgrins:
Das ist aber arg missverständlich ausgedrückt... kann man det etwas anpassen?


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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