Hola,
Gibt es Belege, dass es der Gesundheit unförderlich ist?
Au ja, ich sehe förmlich 17 hoch dotierte Eisbärte im Laboratorium erforschen, ob ein 15jähriger Halter seiner
Gyne einen halben Mehlwurm an den Dätz werfen kann, nachdem er sie mit Honig an die Watte getackert hat!
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Es gibt wohl keine Notwendigkeit, hier eine Forschung zu betreiben... und die Halterangaben zu diesem Thema sind eher nicht aussagekräftig oder arg eingefärbt.
Die Gyne braucht doch so oder so irgendwann mal Futter.
Das ist unwiderlegbar
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Aber
wann ist es soweit?
Es darf nicht vergessen werden, dass der Körper und der gesamte Metabolismus der
Gyne auf eine claustrale Gründung eingestellt ist.
Das heißt, es werden keine unnötigen Verdauungsenzyme gebildet und es ist somit zweifelhaft, ob die
Gyne das angebotene Futter überhaupt verwerten kann!
Bitte vergesst auch nicht, dass die
Gyne selbst nach erfolgter Gründung kaum eigene Verdauungsarbeit leistet. Die Arbeiterinnen verdauen das Futter für die
Königin und finden diese Arbeit so zum kotzen, dass sie der
Gyne durch Regurgitation profertile Futtersekrete fertig zum Einbau in die Eier liefern.
Alle notwendigen Stoffe zur Gründung werden von der
Gyne aus dem eigenen Körper gezogen.
Der Körper und das Gründungsverhalten ist hierzu in Millionen von Jahren angelegt und ausgelegt worden,
und das Muttervolk hat der
Gyne reichlich Nahrung an die Hand gegeben!
Weiterhin bildet die größte Grenze der Gelegegröße nicht die Futtersituation, sondern der Entwicklungsstand und die Produktivität der Ovarien!
Eine junge claustrale
Gyne kann gar keinen Riesenhaufen Eier legen, weil sie dazu körperlich nicht in der Lage ist! Und der Instinkt gebietet ihr, genau 2 Gelege zu bilden, bis genug Arbeiterinnen vorhanden sind... auch wenn sie knietief in Kartoffelbrei watet.
Ok, aber es könnten ja mehr Arbeiterinnen überleben? Oh totalst der fette Vorteil
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Es könnte aber auch absolut keine Rolle spielen, ob die
Gyne in Haltung nun 23 oder 5 Pygmäen ihr eigen Fleisch und Hämolymph nennt. 3 Wochen später ist das alles Schnee von gestern, und die
Königin ist von ihren Arbeiterinnen angemessen und reichlich mit profertilen Sekreten vollgestopft worden.
Ich habe zu bestimmten Zwecken etliche Völker binnen 2 Jahren aufgezogen!
Hierbei gab es selten einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen überlebenden Imgines der 1. und 2. Gelege und der tatsächlichen Volksstärke am Ende der Saison.
So braucht sie ihre Reserven nicht angreifen und kann vlt. direkt größere Tiere aufziehen?
Ganz kurz, bei
Lasius niger gezeigt: Erstgelege claustraler Gründung entwickeln sich
immer zu Pygmäen, selbst wenn die
Brut in adulte Völker verbracht wird.
Zudem
braucht sie nicht in die Reserve zu gehen?
Es wird wohl oft vermutet, dass die arme
Gyne jetzt eine schlimme Hungersnot durchmacht, Kohldampf schiebt und sich halb verhungert das letzte Ei aus dem Hintern quetscht.
Das ist aber falsch und eher kurzsichtig überlegt...
Ich habe schon hin und wieder mal eine Gyne mit Honig gefüttert und eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht.
Ich gehe davon aus, dass die positive Erfahrung darin besteht, dass die Gynen
trotzdem gründen konnten? Weitere signifikante Vorteile wird es nicht gegeben haben!
Stolz berichtest Du, den Gynen das Futter direkt im Nest, gar direkt von der Spritze angeboten hast... ich halte dagegen: Du hast die
Gyne also in ihrem Nest gestört und sie unter argen und vollkommen unnötigen Stress gesetzt.
Hat sie tatsächlich gierig getrunken, oder das RG schnell zu reinigen versucht, bevor es Schimmel und Destruenten anzieht? Wird schnell verwechselt, weil geht ja nicht so viel rein in eine frische
Königin!
Ich durfte auch schon beobachten, wie eine angebliche Futterannahme via Zahnstocher nichts anderes als Abwehrverhalten war.
Mich würde aber ehrlich gesagt auch mal sehr interessieren was gegen Fütterung in der Gründungsphase spricht.
Das ist die falsche Frage, korrekt müsste sie lauten: was spricht dafür? Warum sich gegen die Natur verhalten?
Wie oben geschrieben störst Du den kompletten Metabolismus der
Gyne, wenn sie überhaupt schon Futter verdauen und verwerten kann!
Weiterhin zur Diskussion: tut es den
Larven tatsächlich gut, wenn sie im Regurgitat der
Gyne neben den notwendigen, zuvor abgeschluckten Futtersekreten vermehrt zugefütterten Honig beigemischt finden?
Nun aber lass lesen, was spricht denn überhaupt
für eine Fütterung in der claustralen Gründungszeit?
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!