Ameisen (er)kennen keine Freunde

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murks
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#1 Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von murks » 9. April 2009, 17:12

auf scinexx: Ameisen (er)kennen keine Freunde Neue Forschungsergebnisse zum Kommunikationsverhalten der Tiere vorgelegt Neue überraschende Forschungsergebnisse zum Kommunikationsverhalten von Ameisen hat jetzt ein internationales Wissenschaftlerteam vorgelegt. Danach erkennen die Ameisen einer Kolonie nur ihre Feinde aktiv am Duft, nicht aber die eigenen Mitbewohner. scinexx | Ameisen (er)kennen keine Freunde: Neue Forschungsergebnisse zum Kommunikationsverhalten der Tiere vorgelegt - Ameisen, Insekten, Gerüche, Duft, Riechen, Tiere, Natur, Gehirn, Kolonien, Schwärme, Substanzen, Sinne


nix

chrizzy
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#2 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von chrizzy » 23. April 2009, 14:19

Hallo,

ich äußere mich mal dazu ;)

Nach derzeitigem (bzw. bisherigem) Stand der Wissenschaft ist das natürlich Blödsinn, und lässt sich auch durch einfache 0815-Beobachtungen, die wir Halter jeden Tag machen, widerlegen.

Ich persönlich vertraue lieber auf die Informationen von namhaften Wissenschaftlern, Seiten und Arbeiten als auf diese Internetseite ;)

Die Versuche, die Galizia und das Wissenschaftlerteam im Labor durchgeführt haben, zeigen: Es ist tatsächlich die Möglichkeit Nummer drei. Ameisen erkennen nur ihre Feinde, nicht ihre Freunde. Freunde haben gewissermaßen gar keinen Pass, sondern nur die Feinde. „Uns ist es gelungen, einzelne Substanzen des Körperdufts zu entfernen oder sie ganz gezielt hinzuzufügen. Wir konnten sehen: Nur wenn eine zusätzliche Komponente vorhanden ist, erkennt die Ameise eine andere als Feind“, erklärt der Biologe den komplizierten Mechanismus. Fehlt hingegen eine Komponente, reagiert die Ameise nicht aggressiv.

Die Versuche haben auch gezeigt, dass die Einordnung als Feind oder als Freund ganz maßgeblich von den einzelnen Substanzen im Duftcocktail abhängig ist, denn nicht alle Substanzen funktionierten. Der Duftcocktail scheint genau definiert zu sein und verträgt keine Variationen. Die Ameisen reagieren ganz gezielt auf bestimmte Substanzen, auf andere gar nicht. „Die Ameisen haben ein vorgeprägtes System von Düften, die für die „Feindschaftserkennung“ eingesetzt wird. Dies haben wir durch unsere Substanzentests im Labor herausgefunden“, erklärt Galizia.

Schon der Absatz ist Unsinn - wenn die Ameisen die Feinde an einer zusätzlichen, falschen Komponente im Duft erkennen, setzt das zwangsläufig voraus, das sie auch wissen, wie ihre Nestgenossen duften bzw. ihr eigener Nestduft zusammengesetzt ist. Und was die Begründung soll, das die Ameisen ihre Feinde nur erkennen, wenn eine Komponente mehr vorhanden ist, nicht aber, wenn eine fehlt, ist mir auch schleierhaft... hat mMn mit dem Thema nix zu tun.



Die Versuche haben auch gezeigt, dass die Einordnung als Feind oder als Freund ganz maßgeblich von den einzelnen Substanzen im Duftcocktail abhängig ist,

„Wer eine Grenze passieren will, zeigt seinen Pass. Eine Ameise, die in ihre Kolonie will, braucht den richtigen Duft“, bringt es Galizia auf den Punkt.

Was gänzlich dem Rest vom Text widerspricht *gg* - ja können sie den Duft nun wahrnehmen oder nicht?^^ Und werden Freunde jetzt etwa doch als solche eingeordnet?^^ Ist wohl ein schlechter Aprilscherz...

Vergesst das lieber schnell wieder... vermutlich ist das gänzlich aus dem Zusammenhang gerissen, falsch interpretiert, von einem betrunkenen Autoren geschrieben oder einfach komplett hirnrissig ;)

lg, chrizzy



Imago
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#3 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von Imago » 23. April 2009, 15:10

Hallo murks, hallo chrizzy!

Ich werde aus dem ganzen Beitrag nicht wirklich klug! Ich habe gerade mal versucht etwas Licht in die Sache bringen, aber vergebens.

Ich glaube nicht, das Galizia ein falsches Ergebnis publiziert, sondern einfach nur grotten schlecht übersetzt, recherchiert wurde. Der Beitrag passt von vorne bis hinten nicht, da er viel zu wenig in die Tiefe geht, sehr oberflächlich und dazu auch noch missverstädlich verfasst wurde.

Ich habe ihn mir jetzt mehrere Male durchgelesen und um so öfter ich ihn lese, desto mehr Fragen kommen auf und umso unverständlicher wird er für mich.

Der Kern des Beitrags ist mir klar, aber an den Punkten wo es interessant wird, habe ich das Gefühl ein kleines Kind hat seinen ersten Aufsatz verfasst.

Schade das solche evtl. doch tollen Informationen so unglaublich schlecht wiedergegeben werden. Wirklich etwas anfangen kann ich mit dem Artikel nicht, wie geschrieben, der Kern der Aussage ist mir bewusst, aber das WIE und WARUM bleibt leider offen. War vielleicht auch viel zu früh über das Thema schon etwas preis zu geben, wenn man noch keine wirklichen Ergebnisse vorweisen kann, die auch das WIE und WARUM klären.

Ich glaube Galizia hat einfach ein schwaches Ergebnis veröffentlicht.

LG Imago



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TRIA
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#4 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von TRIA » 23. April 2009, 15:31

So ganz ist mir auch nicht klar, was da geschrieben steht :verrueckt:. Zumal, was will man da den rausfinden? wissen wir alles schon lang, sollen uns mal fragen :D Du riechst nach Mutti? ok, Rest ist Feind und verwertbar oder nicht.
Dabei entwickelt sich der spezielle eigene Duft insbesondere durch die Nahrung, die die Ameisen aufnehmen.

Dann dürft pushen ja nicht funzen, genau so durfte eine parasitäre Gründung nicht funzen. Für mich ist das nicht wirklich logisch. Gleiches Futtertier, gleicher Sand, gleiches Becken und alles sind Freunde? Ja ne is klar.


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

chrizzy
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#5 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von chrizzy » 23. April 2009, 20:08

Hallo,



Dabei entwickelt sich der spezielle eigene Duft insbesondere durch die Nahrung, die die Ameisen aufnehmen.
Dann dürft pushen ja nicht funzen, genau so durfte eine parasitäre Gründung nicht funzen. Für mich ist das nicht wirklich logisch. Gleiches Futtertier, gleicher Sand, gleiches Becken und alles sind Freunde? Ja ne is klar.


Der Hauptgrund dafür, wie der Kolonieduft riecht, sind die Düfte der Königin(nen) und Arbeiterinnen, zusätzlich Gattungs- und Artspezifische Stoffe - externe Faktoren (Futter, Substrat...) spielen mWn erst in zweiter Linie eine Rolle.

lg, chrizzy



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TRIA
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#6 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von TRIA » 24. April 2009, 00:00

Sicher, andere Erfahrungen hab ich auch nicht gemacht, darum wundert mich so eine Aussage doch arg.


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

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jkiefer
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#7 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von jkiefer » 24. April 2009, 08:27

Hallo,

ich weiß gar nicht was ihr habt, die Lösung ist eigentlich ziemlich banal.
Zwar ist der Text zugegeben nicht gerade der Verständlichste und man muss ein wenig um die Ecke denken, aber doch überaus plausibel.

Tja einfach ausgedrückt ist es wie beim Menschen (die Evolution nutzt immer gleiche Wege). Ich selbst weiß nicht wie ich rieche (und niemand kann mir erzählen er weiß wie er selbst riecht, ausser vielleicht wie sein Parfüm riecht, welches man übrigens nach ein paar Minuten auch nicht mehr wahrnimmt), einfach weil ich ständig und immer nach mir rieche, und das ist bei jedem Menschen so. Und doch erkenne ich ob z.b. in dem Bett jemand anderes geschlafen hat, weil es nach dieser anderen Person riecht.

Bei Ameisen ist es demnach genauso, wäre ja auch blöd wenn eine Ameise ständig ihren eigenen Kolonieduft wahrnehmen würde und dann keine Rechenkapazität in ihrem Nervensystem für andere Düfte mehr frei hätte. Übrigens selbes Prinzip wie beim Menschen auch.

Auch ist der körpereigene Duft beim Menschen, genauso wie bei wahrscheinlich den meisten anderen Tieren das wichtigste Merkmal um Inzucht zu vermeiden. Dabei kommt es nur darauf an wie unterschiedlich diese Düfte sind, je verschiedener desto besser. Und um das festzustellen muss man nicht selbst wissen wie man riecht, man muss nur wissen das der Partner anders riecht.

Die Nahrung spielt beim Duft mit Sicherheit auch eine große Rolle. Wieder Beispiel Mensch, wenn man z.b. viel Knoblauch isst fängt man an am ganzen Körper danach zu stinken, und diese Tatsache gilt nachweislich auch für die meisten anderen Lebensmittel. Zwar nicht so extrem wie beim Knoblauch, aber es ist messbar.
Bei den Ameisen genauso, wenn sie etwas fressen nehmen sie Stoffe auf, welche einfach ausgedrückt dazu benutzt werden um die einzelnen Duftstoffe zu synthetisieren. Je nachdem was gefressen wird ändern sich auch die Menge und Art dieser Stoffe, wodurch von dem einem Duft vielleicht weniger und von dem anderen Duftstoff ein wenig mehr produziert wird bzw. gar nicht oder erst dann produziert wird, wodurch sich der Duftcocktail dann mehr oder weniger stark ändert. Und weil die ganze Kolonie normalerweise so ziemlich das Selbe frisst, betrifft diese Duftcocktail-Änderung dann natürlich die ganze Kolonie. Hinzukommt dann noch das Vermischen des Kolonieduftes durch die Enge im Nest, wodurch jede einzelne Arbeiterin dann ziemlich gleich riecht, auch wenn die Nahrung innerhalb der Kolonie ein wenig variiert.
Dass wäre dann auch eine schöne Erklärung für Polydome Nester bzw. Superkolonien...

Und dann noch die Sache mit den Komponenten die fehlen bzw. hinzukommen. Wieder Beispiel Mensch, eine Duftkomponente die ich selbst produziere und deshalb nicht rieche (siehe oben) kann ich dann auch bei niemand anderem riechen. Erst wenn eine Komponente mehr (die ich selbst nicht habe) vorhanden ist rieche ich diese an jemand anders. Genauso ist es wohl bei den Ameisen.

So ich hoffe ihr konntet meinen Gedanken folgen, für mich ist des Rätsels Lösung ziemlich banal und einfach und auch überaus plausibel.
Komisch das niemand anderes darauf gekommen ist.

MFG



chrizzy
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#8 AW: Ameisen (er)kennen keine Freunde

Beitrag von chrizzy » 24. April 2009, 12:41

ich weiß gar nicht was ihr habt, die Lösung ist eigentlich ziemlich banal.
Zwar ist der Text zugegeben nicht gerade der Verständlichste und man muss ein wenig um die Ecke denken, aber doch überaus plausibel.

Tja einfach ausgedrückt ist es wie beim Menschen (die Evolution nutzt immer gleiche Wege). Ich selbst weiß nicht wie ich rieche (und niemand kann mir erzählen er weiß wie er selbst riecht, ausser vielleicht wie sein Parfüm riecht, welches man übrigens nach ein paar Minuten auch nicht mehr wahrnimmt), einfach weil ich ständig und immer nach mir rieche, und das ist bei jedem Menschen so. Und doch erkenne ich ob z.b. in dem Bett jemand anderes geschlafen hat, weil es nach dieser anderen Person riecht.

Bei Ameisen ist es demnach genauso, wäre ja auch blöd wenn eine Ameise ständig ihren eigenen Kolonieduft wahrnehmen würde und dann keine Rechenkapazität in ihrem Nervensystem für andere Düfte mehr frei hätte. Übrigens selbes Prinzip wie beim Menschen auch.

So würde es auch einen Sinn ergeben, wenngleich ich mir das bei den guten Sinnesorganen (Geruchsrezeptoren) der Ameisen schwer vorstelen kann. Die Kernaussage "Ameisen erkennen ihre Schwestern nicht" bleibt aber falsch - wenn es so wäre, dann würden sie ihre Nestgenossinnen und deren richtigen "Pass" daran erkennen, dass es nicht der falsche Pass ist.


Die Nahrung spielt beim Duft mit Sicherheit auch eine große Rolle. Wieder Beispiel Mensch, wenn man z.b. viel Knoblauch isst fängt man an am ganzen Körper danach zu stinken, und diese Tatsache gilt nachweislich auch für die meisten anderen Lebensmittel. Zwar nicht so extrem wie beim Knoblauch, aber es ist messbar.
Bei den Ameisen genauso, wenn sie etwas fressen nehmen sie Stoffe auf, welche einfach ausgedrückt dazu benutzt werden um die einzelnen Duftstoffe zu synthetisieren. Je nachdem was gefressen wird ändern sich auch die Menge und Art dieser Stoffe, wodurch von dem einem Duft vielleicht weniger und von dem anderen Duftstoff ein wenig mehr produziert wird bzw. gar nicht oder erst dann produziert wird, wodurch sich der Duftcocktail dann mehr oder weniger stark ändert. Und weil die ganze Kolonie normalerweise so ziemlich das Selbe frisst, betrifft diese Duftcocktail-Änderung dann natürlich die ganze Kolonie. Hinzukommt dann noch das Vermischen des Kolonieduftes durch die Enge im Nest, wodurch jede einzelne Arbeiterin dann ziemlich gleich riecht, auch wenn die Nahrung innerhalb der Kolonie ein wenig variiert.
Dass wäre dann auch eine schöne Erklärung für Polydome Nester bzw. Superkolonien...


Ja, natürlich spielt die Nahrung eine Rolle - genauso wie das Nest, das Substrat, schlicht die gesamte Umgebung. Aber Hauptausschlaggebend sind dennoch die "Individualdüfte" und art- und gattungsspezifische Stoffe - denn eine Ameise wird zum Teil auch noch nach Wochen oder gar Monaten in anderen Begebenheiten und bei anderem Futter als Nestgenosse betrachtet. Wäre das Futter od. Nest der ausschlaggebende Faktor, würde die Duftveränderung und damit die Betrachtung als Feind sicher früher stattfinden (wenige Tage... Erde mit Honig riechen sicher stark anders als Sand-Lehm-Gemisch mit Ytongnest und Zuckerwasser ;)).

Stand hier irgendwo im Forum, ich glaube ein Archivbeitrag... muss mal schauen ob ich den noch finde.

Und dann noch die Sache mit den Komponenten die fehlen bzw. hinzukommen. Wieder Beispiel Mensch, eine Duftkomponente die ich selbst produziere und deshalb nicht rieche (siehe oben) kann ich dann auch bei niemand anderem riechen. Erst wenn eine Komponente mehr (die ich selbst nicht habe) vorhanden ist rieche ich diese an jemand anders. Genauso ist es wohl bei den Ameisen.

Ja, das ist für mich auch die einzig wirklich interessante Aussage in dem Text. Ist auch logisch, wenn man sich vorsellt, dass es praktisch unmöglich ist, dass eine andere Kolonie die exakt gleiche Kolonieduftzusammensetzung hat, nur dass eine Komponente fehlt... wozu also die Mühe machen, evolutiv in dieser Hinsicht "Sicherheitsmaßnahmen" auszubilden?


So ich hoffe ihr konntet meinen Gedanken folgen, für mich ist des Rätsels Lösung ziemlich banal und einfach und auch überaus plausibel.
Komisch das niemand anderes darauf gekommen ist.

Ja, wenn sie es im Text nur auch so banal und logisch erklärt hätten... ;)
Dank dir, so ergibt das ganze wirklich mehr Sinn. Aber wie gesagt, die Kernaussage ("Ameisen erkennen keine Freunde") bleibt auch dadurch falsch... vermutlich aber die Schuld von den Autoren der oben verlinkten Seite, nicht den Wissenschaftlern.

Ich werd mal sehen, ob ich die Arbeit finde, vlt. erkennen wir dann, was die Wissenschaftler da wirklich erforschen wollten und herausgefunden haben...

lg, chrizzy



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