Danke Dir, DermitderMeise, fĂŒr Deine immer hilfreichen Links.
Mir ist die Kritik an Fr. Hesse-Honeggers Vorgehensweise nicht entgangen, zumal sie auch die Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft arg strapaziert. Sie scheint eine sehr innige Beziehung zu den untersuchten Objekten zu haben und neigt dazu ihre Ergebnisse von ihren Erwartungen her zu interpretieren.
Nichts desto trotz halte ich genau diesen Blick fĂŒr das Detail, die Hingabe mit der sie dies auch gegen groĂe WiderstĂ€nde vieler macht, fĂŒr beispielhaft.
Es ist vielleicht auch genau dieser Blick, der uns vielleicht in Zukunft genauer sehen lÀsst, inwiefern Mutationen qualitativ zu bewerten sind.
Dazu bedĂŒrfte es aber natĂŒrlich deutlich flĂ€chendeckendere, umfassendere und reprĂ€sentativere Untersuchungen - und vieler, vieler, sehr genauer Beobachter.
LG, Ossein.
(Im Ăbrigen: Ist der "Pluralis Majestatis", im Satz nach dem Zitat, beabsichtigt, oder wer sind "wir"? )
Ameisen in Tschernobyl
#18 AW: Ameisen in Tschernobyl
[font=Times New Roman]Diskussionen tauchen hier inzwischen immer so schnell ab, dass man sie gleich wieder vergessen hat. [/font]
[font=Times New Roman]Zum Thema Cornalia Hesse-Honegger und ihren Darstellungen missgebildeter Insekten (post # 14 von Ossein) wollte ich doch gerne noch ein paar Worte loswerden.[/font]
[font=Times New Roman]Mir sind diese wunderbaren Bilder bekannt und ich habe auch den Rummel um ihre Deutung der SchÀden mit verfolgt.[/font]
[font=Times New Roman]So etwas wird natĂŒrlich nur aussagekrĂ€ftig, wenn man den Anteil geschĂ€digter Individuen an deren Gesamtheit (jeweils nach Arten getrennt!) feststellen kann (also z.B. 300 Tiere kontrolliert, 3 davon haben Missbildungen = 1 %), und wenn man Vergleichsproben derselben Arten aus Regionen hat, die mehr oder weniger radioaktiv verseucht sind/waren.[/font]
[font=Times New Roman]Ob Die Missbildungen in verstrahlten Regionen tatsÀchlich hÀufiger waren, wurde wohl nicht untersucht.[/font]
[font=Times New Roman]Es ist weiterhin wichtig zu unterscheiden zwischen 1. mechanischen SchÀdigungen, 2. erblich-genetischen VerÀnderungen, und 3. somatischen Mutationen. [/font]
[font=Times New Roman]1 kann durch das Umfeld, bei sozialen Insekten z.B. durch die Brutpflegerinnen, bewirkt werden, kaum durch Strahlung.[/font]
[font=Times New Roman]2 erblich-genetische VerĂ€nderungen lassen sich nur durch Weiterzucht der geschĂ€digten Tiere feststellen, falls diese sich ĂŒberhaupt noch fortpflanzen können. Rezessive Mutationen können erst durch ein Zuchtprogramm ĂŒber mehrere Generationen nachgewiesen werden. Sie dĂŒrften durch radioaktive Strahlung recht hĂ€ufig ausgelöst werden, treten aber auch spontan nicht selten auf.[/font]
[font=Times New Roman]3 somatische Mutationen liegen z.B. bei einigen Krebsformen vor: Die DNS einzelner Zellen werden (durch radioaktive Strahlung oder auch chemische Noxen) verÀndert und diese VerÀnderung wird an alle Tochterzellen im Laufe der Embryonalentwicklung weitergegeben. Evtl. entsteht ein komplett anders gestalteter Körperanhang, oder bei ungebremstem Wachstum der verÀnderten Zellen ein Tumor.[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Besch%C3%A4digte_Ameisen[/font]
[font=Times New Roman]Hier sind einige wenige Beispiele aufgefĂŒhrt: Die Bilder 1, 2, 3 und 5 zeigen höchst wahrscheinlich mechanisch wĂ€hrend der Larvalentwicklung beschĂ€digte Individuen.[/font]
[font=Times New Roman]Die zitierte Arbeit (Buschinger, A. (1999): Behinderte Ameisen. Ameisenschutz aktuell 13, 53-65) basiert auf einer Veröffentlichung aus 1971, in der insgesamt 97 geschÀdigte Ameisen aus den Jahren 1963-1968 (also lange vor Tschernobyl!) ausgewertet worden waren, aus bis dahin ca. 3.300 Ameisenproben oder gesamt grob geschÀtzt 65.000 konservierten Individuen.[/font]
[font=Times New Roman]SpĂ€ter wurden noch mehrere Hundert geschĂ€digte Exemplare in einem Material von 16.000 Proben (bis 1999) notiert. In ganzen zwei FĂ€llen musste man auf eine erbliche genetische SchĂ€digung schlieĂen (also Alternative 2), alle ĂŒbrigen waren durch mechanische BeschĂ€digungen (Alternative 1) am wahrscheinlichsten zu erklĂ€ren.[/font]
[font=Times New Roman]Die HĂ€ufung solcher geschĂ€digter Individuen bei Ameisen ist sicher zum groĂen Teil darauf zurĂŒck zu fĂŒhren, dass viele Individuen im Volk mit „durchgepflegt“ werden, die allein auf sich gestellt nicht lebensfĂ€hig gewesen wĂ€ren. [/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
[font=Times New Roman]Zum Thema Cornalia Hesse-Honegger und ihren Darstellungen missgebildeter Insekten (post # 14 von Ossein) wollte ich doch gerne noch ein paar Worte loswerden.[/font]
[font=Times New Roman]Mir sind diese wunderbaren Bilder bekannt und ich habe auch den Rummel um ihre Deutung der SchÀden mit verfolgt.[/font]
[font=Times New Roman]So etwas wird natĂŒrlich nur aussagekrĂ€ftig, wenn man den Anteil geschĂ€digter Individuen an deren Gesamtheit (jeweils nach Arten getrennt!) feststellen kann (also z.B. 300 Tiere kontrolliert, 3 davon haben Missbildungen = 1 %), und wenn man Vergleichsproben derselben Arten aus Regionen hat, die mehr oder weniger radioaktiv verseucht sind/waren.[/font]
[font=Times New Roman]Ob Die Missbildungen in verstrahlten Regionen tatsÀchlich hÀufiger waren, wurde wohl nicht untersucht.[/font]
[font=Times New Roman]Es ist weiterhin wichtig zu unterscheiden zwischen 1. mechanischen SchÀdigungen, 2. erblich-genetischen VerÀnderungen, und 3. somatischen Mutationen. [/font]
[font=Times New Roman]1 kann durch das Umfeld, bei sozialen Insekten z.B. durch die Brutpflegerinnen, bewirkt werden, kaum durch Strahlung.[/font]
[font=Times New Roman]2 erblich-genetische VerĂ€nderungen lassen sich nur durch Weiterzucht der geschĂ€digten Tiere feststellen, falls diese sich ĂŒberhaupt noch fortpflanzen können. Rezessive Mutationen können erst durch ein Zuchtprogramm ĂŒber mehrere Generationen nachgewiesen werden. Sie dĂŒrften durch radioaktive Strahlung recht hĂ€ufig ausgelöst werden, treten aber auch spontan nicht selten auf.[/font]
[font=Times New Roman]3 somatische Mutationen liegen z.B. bei einigen Krebsformen vor: Die DNS einzelner Zellen werden (durch radioaktive Strahlung oder auch chemische Noxen) verÀndert und diese VerÀnderung wird an alle Tochterzellen im Laufe der Embryonalentwicklung weitergegeben. Evtl. entsteht ein komplett anders gestalteter Körperanhang, oder bei ungebremstem Wachstum der verÀnderten Zellen ein Tumor.[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Besch%C3%A4digte_Ameisen[/font]
[font=Times New Roman]Hier sind einige wenige Beispiele aufgefĂŒhrt: Die Bilder 1, 2, 3 und 5 zeigen höchst wahrscheinlich mechanisch wĂ€hrend der Larvalentwicklung beschĂ€digte Individuen.[/font]
[font=Times New Roman]Die zitierte Arbeit (Buschinger, A. (1999): Behinderte Ameisen. Ameisenschutz aktuell 13, 53-65) basiert auf einer Veröffentlichung aus 1971, in der insgesamt 97 geschÀdigte Ameisen aus den Jahren 1963-1968 (also lange vor Tschernobyl!) ausgewertet worden waren, aus bis dahin ca. 3.300 Ameisenproben oder gesamt grob geschÀtzt 65.000 konservierten Individuen.[/font]
[font=Times New Roman]SpĂ€ter wurden noch mehrere Hundert geschĂ€digte Exemplare in einem Material von 16.000 Proben (bis 1999) notiert. In ganzen zwei FĂ€llen musste man auf eine erbliche genetische SchĂ€digung schlieĂen (also Alternative 2), alle ĂŒbrigen waren durch mechanische BeschĂ€digungen (Alternative 1) am wahrscheinlichsten zu erklĂ€ren.[/font]
[font=Times New Roman]Die HĂ€ufung solcher geschĂ€digter Individuen bei Ameisen ist sicher zum groĂen Teil darauf zurĂŒck zu fĂŒhren, dass viele Individuen im Volk mit „durchgepflegt“ werden, die allein auf sich gestellt nicht lebensfĂ€hig gewesen wĂ€ren. [/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]