Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Benutzeravatar
Baumarkthammer
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 315
Registriert: 7. Mai 2009, 14:47
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 122 Mal

#1 Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Baumarkthammer » 23. Juli 2012, 22:09

Der Bericht über den Istrienaufenthalt ist hier zu sehen; http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=136&t=15134 oder hier von Phil geschrieben; http://eusozial.de/viewtopic.php?f=8&t=954


Diesmal führte meine Reise nach Dalmatien, genauer auf die trockenen Berglandschaften der Insel Pag, im nördlichen Dalmatien.
Leider waren meine üblichen Begleiter nicht dabei und ich reiste zu einem Teil meiner Familie. Ich musste jetzt also selber die Fotos machen, eine Tätigkeit, die ich aufgrund meines mangelnden Talentes, gewöhnlich lieber anderen überlasse.

Die Berge um Pag stellen einen sehr extremen und nur schwer bewohnbaren Lebensraum für die meisten Tiere dar.

Bild

Im Frühling und Herbst sollen laut den Einheimischen selbst Windgeschwindigkeiten von 200km/h keine Seltenheit sein. Regen ist in der Gegend allerdings eine Seltenheit. Wenn überhaupt, so kommt es im Sommer höchstens zu einem schwachen und kurzen Nieselregen, welcher häufig von sehr starken Winden angekündigt wird.
Der Winter in der Region ist äußerst mild. Die niedrigste Temperatur, welche je in der Region gemessen wurde (letztes Jahr) betrug -8°C und war für die Region schon fast katastrophal niedrig. So beschwärten sich die Einwohner dauernd, dass die Feigenbäume dieses Jahr wahrscheinlich nur zwei mal Früchte tragen werden, da diese Bäume die wohl einzigen essbaren Pflanzen dort sind, ausgenommen Thymian und anderen Kräutern, ist dies wohl ein massiver finanzieller Ausfall.

Generell ist die Flora der Insel sehr eintönig, neben Feigen sind nur sehr knochige Eichen zu finden, welche wohl die einzigen Bäume sind, welche auf den steinigen Bergen wachsen können und auf diesen niedrige und fast unpassierbare Wälder bilden, welche selten über 3m hoch wrden.

Bild

Diese Wälder sind extrem Totholzreich, dafür kann man nur stellenweise überhaupt Erde finden, meistens besteht der Boden nur aus scharfkantigen kleinen bis sehr großen Steinen. Im Gegensatz zu den Eichen in Istrien sind auf den Eichen in Dalmatien nur extrem selten Gallen zu finden, welche auch nicht von Ameisen bewohnt sind, was mich sehr verwundert hat, da in Istrien auf jeder Eiche Gallen zu finden waren, in welchen auch immer Ameisen anzutreffen waren.

Ist das Gebiet etwas ebener und hat auch nur etwas Erde, so kann man ab und zu einen etwas höheren Wald sehen.
Der Boden ist dann sehr dicht mit Gräsern und einigen anderen Pflanzen bewachsen, Ameisen lassen sich dort nur sehr schwer finden und aufgrund der besseren Begehbarkeit ist dieser Wald stellenweise stark verschmutzt, ich hielt mich darin deswegen nur kurz auf.

Bild

Die Ameisenfauna solcher Gebiete ist relativ karg und weist viele Unterschiede zu der Faune in Istrien auf.

Messor wasmanni
Die einzige Messor Art, welche in der Gegend um Pag auffindbar war, war Messor wasmanni. Messor capitatus scheint hier vollkommen zu fehlen, ebenso waren Messor structor nicht zu finden.

Bild

Messor sind vorwiegend in Gärten und an Straßenrändern zu finden, auch auf Baustellengebieten fehlen sie nicht. Diese Art scheint hier also ein Kulturfolger zu sein, der vom Festland rübergeweht wurde, da sie etwas abseits von menschlichen Siedlungen nicht zu finden sind. Dies liegt wohl daran, dass in den niedrigen Wäldern keine Samentragenden Pflanzen aufzufinden sind und in den höheren Wäldern die Vegetation am Boden zu dicht ist.

Auch diese sehr hitzeverträglichen Ameisen leiden unter den Sommertemperaturen;
Nur sehr früh morgens, so gegen 5-8 Uhr, und sehr spät abends, gegen 18-22 Uhr, kann man bei größeren Kolonien eine Straßenbildung beobachten. Während des restlichen Tages sehen die Nester wie ausgestorben aus, nur selten kommt eine Arbeiterin heraus und trägt eine Samenhülse raus.
Die Vermutung drängt sich auf, dass die Ameisen ihre Samen für den Sommer und weniger für den Winter einlagern, da im Sommer die Brut versorgt werden muss und die Alaten aufgezogen werden und die Ameisen in dieser Zeit fast nie Insekten eintragen, da diese von anderen Ameisen (Tetramorium spp., Pheidole pallidula, Lasius emerginatus und Crematogaster scutellaris) eingetragen werden, welche tagsüber noch eine geringe Aktivität aufzeigen.

Die Straßen von Messor wasmanni können spät abends allerdings ebenso lang sein, wie sie es in Istrien waren, allerdings werden auf diesen nur wenige Samen eingetragen.


Tetramorium spp.
Ähnlich wie in Istrien waren in der Gegend um Pag zahlreiche Kolonien einer oder einiger Tetramorium spp. zu finden. Diese Kolonien waren für gewöhnlich sehr groß und schienen sehr trotz der brühenden Hitze sehr aktiv zu sein. So waren diese Ameisen häufig die ersten, welche Futterquellen wie Aas oder Essensreste entdeckten und boten anderen Ameisen kaum eine Chance diese zu nutzen.
An Blüten und früchten waren diese Tetramorium spp. allerdings nicht zu finden.

Bild

Auch diese Ameisen waren strenge Kulturfolger und in den Wäldern nicht aufzufinden, sondern an Straßenrändern und neben sonstigen menschlichen Bauwerken. Auch auf den waldlosen Berghängen fehlten sie gänzlich, wie ohnehin die allermeisten Arten.
Die Straßenbildung dieser Tierchen war auch über lange Strecken überragend schnell und glich in etwa der von Pheidole pallidula, es ist also anzunehmen, dass diese Ameisen einen großen Teil vom Aas und von den Insekten einsammeln werden, welche die sehr karge Umgebung hergibt.
Auch Nüsse wurden von den Tieren gerne angenommen.

Allerdings kletterten Tetramorium spp. Arbeiterinnen nie auf Gräser oder Bäume, sie waren nur den ganzen Tag auf dem warmen Boden aufzufinden. Ich vermute, dass sie neben einigen Camponotus Arten, die wohl wärmeresistentesten Ameisen in der Gegend da waren.

Die Bestimmung von Tetramorium spp. gestaltet sich äußerst schwierig, da ich keine Tiere zur Bestimmung mitgenommen habe, wird die Bestimmung wohl nicht über Tetramorium spp. hinausgehen.


Sollten einzelne oder alle Bilder nicht zu sehen sein, bitte melden!
Fortsetzung folgt
Gruß
Kaj



Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#2 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Boro » 14. August 2012, 17:08

Hallo Baumarkthammer!
Deinen interessanten Bericht hab ich irgendwie übersehen! Sehr interessante Vegetation; vor den "lieben" Venetianern, die für ihre riesige Flotte die ganzen (damals noch hochstämmigen) Eichenwälder abholzten, gab es da überall dichte Vegetation.
Ich hoffe, du hast noch ein paar gute Bilder!
L.G.Boro



Benutzeravatar
Baumarkthammer
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 315
Registriert: 7. Mai 2009, 14:47
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 122 Mal

#3 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Baumarkthammer » 19. August 2012, 23:03

Hallo Boro,
Danke für die Blumen.
Ja, einige Bilder habe ich noch!

___________________________________________________________________
Plagiolepis spp.

Diese sehr kleinen, etwa 1,5-2mm großen Ameisen haben wir ebenfalls häufig im Frühling in Istrien gefunden. Allerdings handelt es sich auf der Insel Pag wohl um eine ganz andere Art dieser winzigen Ameise, der kleinsten in wohl ganz Kroatien.
Auf Pag waren die Nester von Plagiolepis spp. deutlich größer als in Istrien und ebenfalls stark polydom. Jedes Zweignest bestand aus mehreren Tausend Arbeiterinnen und mindestens so vielen Puppen. Aus den Puppen von einigen eingesammelten Nestern schlüpften nach wenigen Tagen vorwiegend Männchen aber auch Arbeiterinnen, hingegen aber sehr wenige Jungköniginnen.
Die Zweignester von Plagiolepis spp. bestehen meist aus einer oder zwei Kammern und sind unter Steinen zu finden, selten lose in der Erde. Auch unter Rinde können diese Ameisen manchmal gefunden werden, aber eher selten. Königinnen sind nur in einem der Zweignester zu finden und bei weitem nicht so zahlreich wie bei den Plagiolepis in Istrien. So konnte ich auf Pag nur etwa 5 Königinnen pro Kolonie feststellen, während es in viel kleineren Kolonien in Istrien deutlich mehr Königinnen waren.
Es wäre hilfreich zum Vergleichen die Plagiolepis aus Istrien und aus Pag zu bestimmen, allerdings ist mir dies noch nicht gelungen, außerdem mangelt es auch an Specimen.

Plagiolepis sind fast den ganzen Tag aktiv, auch bei brühender Hitze kann man sie manchmal beobachten, wie sie schwach belaufene Straßen auf Bäumen entlanglaufen um an ihre Lausfarmen mit winzigen Läusen zu kommen.
Diese Straßen führen den Baum nicht selten weiter als 2m herauf.

Bild

Eines der Nester, welches ich im Wald gefunden hatte wurde von einem großen Hügel aus Müll gesäumt, dieser bestand vorwiegens aus Erde, es konnten allerdings auch Reste von kleinen Skorpionen (Euscorpio spp.), anderen Ameisen (nach Gasterform und Größe zu schließen vorwiegens Camponotus spp.) und vielen Flügeln von Insekten.

Bild

Es ist also naheliegend, dass Plagiolepis sich wohl opportunistisch von allen Gliederfüßern ernähren, welche sie gerade vorfinden können.
Plagiolepis nehmen allerdings mehr Nektar zu sich, auch in der Haltung werden überraschend große Mengen an zuckerhaltigen Flüssigkeiten eingetragen, dabei entstehen sehr schnell stark belaufene Straßen.

Diese Ameisen können praktisch überall gefunden werden, wo auch Vegetation zu finden ist, an welche sie gebunden zu sein scheinen.


Pheidole pallidula

Pheidole pallidula sind auf Pag auch durchaus häufig, im Hochsommer allerdings überraschend wenig aktiv.
Häufig konnte man unter Steinen eine Vielzahl leerer Kammern und verlassener Gänge antreffen, welche durch Pheidole pallidula angelegt wurden, jedoch waren die Ameisen tief in die Erde gezogen, entweder wegen der Feuchtigkeit oder wegen der besseren Temperatur.
Brut konnte man erst in der Tiefe von etwa 15cm oder mehr entdecken, jenachdem wo das Nest war. Wobei Pheidole pallidula normalerweise eher flache Nester hat.

Während meines Ausfluges war gerade Schwärmzeit für Pheidole pallidula. Dieses Ereignis war allerdings enttäuschend klein.
Täglich gegen 17 Uhr, als die Sonne gerade abnahm, fingen die Jungköniginnen an auszuschwärmen, die Männchen folgten kurz darauf.
Zunächst bildeten sich Schwärme von jeweils etwa 40-50 Jungköniginnen, welche immerwieder von einzelnen Männchen angeflogen wurden. Diese Männchen flogen gezielt auf eine Jungkönigin, die Paarung erfolgte dabei auf dem Boden. Nach der Paarung mit einem oder zwei Männchen warfen die Königinnen ihre Flügel ab (ich konnte kein einziges Mal beobachten, dass eine Königin erneut in die Luft stieß) und suchten nach Schutz.
Diese Schwärme waren überraschend tief und gut zu beobachten, da sie häufig geschützt von Bäumen oder neben der Hauswand stattfanden, da die relativ große Schwalbenpopulation wohl ansonsten viele Opfer unter den Ameisen fordern würde. Außerdem schienen die Ameisen windgeschützte Orte vorzuziehen.

Die am 13.7 gefangenen Königinnen begannen gleich nach dem Fangen Eier zu legen. Die ersten Larven waren schon nach einer Woche zu sehen. Die ersten Arbeiterinnen schlüpften am Ende des Monats.
Jede Königin hat mehr als 10 Arbeiterinnen aufgezogen.

Die Königinnen bzw. die ersten Arbeiterinnen bauten in den Regenzgläsern schnell eine Kammer aus Watte, welche etwa Fingernagelgroß war, ich nehme an, dass in der Natur ebenfalls so große Gründungskammern üblich sind und deswegen Königinnen nach der Gründung unauffindbar sind. Deswegen ist es mir nicht möglich zu sagen, wie lange der Schwarmflug in dieser trockenen und heißen Region schon gedauert hat.

Aggressivität, Dominanz und Rekrutierung:
Pheidole pallidula haben in Europa die wohl schnellste Rekrutierung unter den Ameisen.
Man würde zwar annehmen, dass andere Ameisen mit großen Kolonien vergleichbar schnell sind, allerdings zeigte sich, dass dies nicht der Fall ist. Hierzu ein kleiner Bilderbericht;
Da ich sehr enttäuscht war von den fehlenden Crematogaster scutellaris Straßen entschied ich mich diese anzufüttern. Ich ging also in den totholzreichen Wald, den ich für das Hocheitsgebiet der Crematogaster scutellaris hielt und legte etwas Nutella in die unmittelbare Nähe eines Crematogaster Nestes.
Leider wurde es gleichzeitig von einer Crematogaster scutellaris und eine Pheidole pallidula Arbeiterin.

Bild

Schnell rannten beide zurück ins Nest und holten Verstärkung. Während das Signal einer einzigen Crematogaster scutellaris ausreichte um etwa 10 Arbeiterinnen hin und her laufen zu lassen, legten die Pheidole pallidula Arbeiterinnen schnell eine gut belaufene Straße an.
Als die Pheidole Soldaten eintrafen machten sie überraschender Weise kurzen Prozess mit den Crematogaster scutellaris Arbeiterinnen, obwohl diese ihr Wehrsekret eingesetzt haben.

Bild

Es kamen immer mal wieder Crematogaster zur Futterquelle, wurden allerdings alle schnell von den Pheidole pallidula Soldaten ausgeschaltet und anschließend ins Nest abtransportiert.
So konnten die Arbeiterinnen in ruhe die Futterquelle abtragen, während die Soldaten hektisch um diese herrumrannten und die fremden Arbeiterinnen ausschalteten.

Bild


Falls eines oder alle Bilder nicht sichtbar sein sollten, bitte melden!
Fortsetzung folgt
Gruß
Kaj



Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#4 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Boro » 20. August 2012, 09:37

Ich konnte einmal das Schwärmen v. Pheidole pallidula in Südtirol beobachten, leider sind die Bilder schlecht (eine alte Bridge-Kamera):http://www.ameisenforum.de/fotoberichte ... richt.html
Bei mir im Glashaus: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte ... 37225.html
http://www.ameisenforum.de/pheidole/phe ... 24902.html
Hier sind sie auch zu sehen: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte ... 47264.html

In Istrien hab ich einmal winzige Plagiolepis sp. gefunden (Arbeiterinnen nur ein guter Millimeter) , auch die Königin war nur zw. 2 u. 3 mm groß. Ich dachte damals, es sei P. pygmaea. Angeblich soll aber diese Art etwa gleich groß sein wie P. vindobonensis.
L.G.Boro



Benutzeravatar
Baumarkthammer
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 315
Registriert: 7. Mai 2009, 14:47
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 122 Mal

#5 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Baumarkthammer » 5. September 2012, 19:05

Da es bei mir noch an der Bestimmung von einer Ameisenart harpert, kommen hier erstmal die Fotos von anderen Tierchen aus der Gegend.

Die großen Hundertfüßler, die in Kroatien nicht gerade selten sind, waren auf den trockenen Bergen eher in dieser Form hier zu finden:

Bild

Für die Tierchen war das Wetter wohl doch etwas zu extrem.
Ebenso lassen sich die meisten Crematogaster scutellaris Königinnen in einer sehr ähnlichen Form finden.

Bild

Dass die meisten Crematogaster scutellaris Königinnen die Gründung nicht schaffen ist allerdings nicht nur hier so; Öffnet man in Istrien eine Eichengalle, so ist es fast sicher, dass darin mindestens eine tote Crematogaster scutellaris Königin sein wird, häufig sogar eine viel höhere Anzahl!


Es gibt einige Insekten, welche sich darauf zu spezialisiert haben scheinen, einfach zu nerven. Diesmal meine ich nicht Mücken, welche Stunden laut umherschwirren, ohne Blut zu trinken, sondern Zikaden.

Bild

Bild

Sitzt man weit von den Tierchen weg und hört sie aus der Ferne, so ergibt die Vielzahl ihrer "Gesänge" eine liebliche und unverwechselbare mediterrane Hintergrundmusik. Wandert man jedoch durch den Wald und hat die Tiere dierekt über dem Kopf, so kann der Lärm teilweise wirklich ohrenbetäubend sein, ich war schon auf Rock-Konzerten, die leiser waren.

Andere Insekten schaffen es ganz ohne Lärm, sehr imposant zu sein. So wie dieser Käfer, welcher sich in der Nähe einer Mülltonne an etwas Tomate vergriffen hat.

Bild

Ebenso imposant war diese Spinne, welche ich wohl bei der Jagd gestört habe.

Bild


In Kroatien leben im Totholz nicht nur Ameisen, sondern auch Tiere welche häufig für deren nahe Verwandte gehalten werden.

Bild

Diese primitiven Trockenholztermiten (dry wood termites) sind ab und zu in härteren Ästen zu finden, häufig in der Nähe von Ameisen, wie Camponotus truncatus oder Temnothorax spp..

Auch im Totholz schien diese kleine Wespe in Totholz zu leben, oder zumindest in etwas ihre Eier zu legen, was in Totholz lebt.

Bild


Auf den warmen steinigen Hängen konnte man auch einige junge Gottesanbeterinnen finden.

Bild


Rosenkäfer sind in Deutschland eher selten und stehen unter Schutz, jedoch in Kroatien sind es die wohl häufigsten Käfer.

Bild


Ein mir bis dato unbekanntes und eher skuril geformtes Tierchen konnte sich überraschend gut auf der Hauswand tarnen.

Bild

Fortsetzung folgt
Gruß
Kaj

EDIT:Ergänzung zu den Termiten: Die Kolonien waren extrem klein, selbst für primitive Termiten, welche wie viele Ponerinae nur sehr kleine Kolonien ausbilden. Es sah für mich aus, als wenn die Termiten den für die Region ungewöhnlich starken und langen Winter nicht gut verkraftet hätten und nur noch Reste von größeren Kolonien übrig gewesen wären. So waren die Kolonien gerade mal etwa 20-30 Tiere groß, die Hohlräume in den Ästen allerdings verhältnissmäßig riesig und sehr ausladend.
Ebenfalls habe ich nur ein einziges mal eine tote Königin in einem Nest gefunden.
Die Termiten waren grob geschätzt etwas kleiner als 1cm, allerdings gab es in den Kolonien auch jüngere und somit kleinere Tiere.



Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#6 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Boro » 5. September 2012, 21:20

Das zuletzt abgebildete Tierchen ist wohl irgendeine Stabheuschrecke. Die ist mir einmal auf dem Fuß herumgekrabbelt....
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/3-tagesausflug-nach-istrien-11-4-07-fotobericht-t28570.html
L.G.Boro



Benutzeravatar
Baumarkthammer
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 315
Registriert: 7. Mai 2009, 14:47
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 122 Mal

#7 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von Baumarkthammer » 6. September 2012, 00:11

Phil hat das unbekannte Tier gerade als Nasenschrecke identifiziert und liegt meiner Meinung nach damit auch sehr richtig.
Ist wohl von oben eine etwas doofe Perspektive gewesen zum ablichten...

Gruß
Kaj



Benutzeravatar
n.i.l.s
Halter
Offline
Beiträge: 330
Registriert: 22. Juni 2010, 18:03
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Ameisen Kroatiens; Berge Dalmatiens

Beitrag von n.i.l.s » 6. September 2012, 07:12

Hi

Der Hunderfüßer sollte ein Scolopendra cingulata sein, bzw die Exuvie davon.

Die Spinne sieht für mich (ich habe hier auch gerade ein juveniles Tier sitzen) nach einer Apulischen Tarantel aus, also Lycosa tarantula. Es schein mir alle Fälle eine Wolfspinne zu sein.

Wiedereinmal sehr schöne Fotos von einem ebenso schönem Land!
Grüße Nils


~Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt~

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“